Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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Danina
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Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Danina » 14.11.2016, 12:49

Hallo liebe Commumity,

Ich habe schon in einem anderem Beitrag meine Geschichte erzählt:
"Binationale Beziehung-Bezness Ja oder Nein/Ist es Bezness? Ehe mit einem Tunesier.Hilfe!"
Und es wurde mir einstimmig nahegelegt, dass es sich um Bezness handelt. :(

Ich bitte euch nun um Tipps und Ratschläge für weiteres Vorgehen, vor allem von jenen , die viele Erfahrungen mit Beznessern haben , wie sie ticken , denn das kann ich noch immer nicht begreifen...

Die Ehe ist gescheitert. Ich bin 2 Woche nach seinem letzten Wutanfall und reiflicher Überlegung welche Konsequenz ich ziehen werde, mit Sack und Pack UND kleinem Baby (Sohn,4 Monate) aus unserer gemeinsamen Wohnung (Welche auf mich angemeldet war) ausgezogen zu meinen Eltern, welche 200km entfernt wohnen. Er wusste davon nichts, war zu dem Zeitpunkt in Tunesien.

Ich habe ihn per Email und Anwaltsschreiben informiert , dass ich die Ehe beenden möchte.

Das ist nun knapp 2 Monate her. Ich habe bisher jeden persönlichen Kontakt gemieden, da ich sonst nicht die Kraft gehabt hätte diesen Weg zu gehen bzw. hätte ich es gar nicht geschafft mich zu trennen.
Nur durch die Distanz war es mir möglich.
Er ist ein großer Schauspieler! Von Heulattacken, bis Nervenzusammenbruch, Flehen , Betteln ist alles dabei.
Dem hätte ich nicht standhalten können.
Ich hatte auch Angst , wenn ich es ihm persönlich mitteilen würde , dass er wieder einen Wutanfall bekommt, gewalttätig wird (war er bei mir noch nie) oder gute Miene zum bösen Spiel Macht und heimlich mit dem Baby nach Tunesien abhaut (was er natürlich laut seiner Aussage NIEEEEE machen würde ....).

Ich kann ihn überhaupt nicht einschätzen. Er lügt sehr viel ,oft sind seine Reaktionen völlig unerwartet und unangebracht.
Auch hat er mir schon gedroht, wenn ich mal vorhaben sollte mit seinem Kind wegzugehen, dass ich ihn dann richtig kennenlernen würde und er mein Leben zerstören würde. Da war ich noch nicht mal schwanger! Einfach nur so zum Einschüchtern wahrscheinlich.....

Ich muss das Baby 24 Stunden versorgen und brauche viel Kraft dazu.
Der Abstand zu ihm hat mir sehr geholfen die erste Phase durchzustehen.

Ich hatte dennoch Mitleid mit ihm , habe meine Mutter gebeten , den Kontakt mit ihm zu halten , ihn zu trösten , bürokratische Dinge zu regeln.
Meine Mutter dachte es wäre kein Problem , da sie doch nicht so involviert ist, machte es auch für mich , brach den Kontakt aber nach wenigen Wochen ab , weil sie nicht mehr konnte.
Mein Mann hat so einen Druck aufgebaut um an mich
ranzukommen (damit er mich zur Rückkehr bewegen kann), dass dem meine Mutter nicht standhalten konnte und physische Probleme bekommen hat. (Mit dem Herzen)

Er vermag es, den emotionalen Schwachpunkt des Gegenübers auszumachen und mit einem Messer darin rumzubohren, bis der andere am Boden liegt.


Nun, nach einigem Schriftverkehr unserer Anwälte hin und her, lässt sich einem gemeinsames Treffen nicht mehr aus dem Weg gehen, schließlich haben wir ein gemeinsames Kind und er hat Rechte.

Mir graut es davor ihm gegenüber zu treten, ihm in die Augen zu sehen.

Mein Gedanke war es , vielleicht nun den schriftlichen Kontakt (über Handy) langsam wieder aufzunehmen, damit das erste Treffen keine Katastrophe wird (wird es vielleicht trotzdem)?

Ich habe große Angst davor.
Wie wird er reagieren? Vorwurfsvoll, weinend, oder zornig ?

Was würdet ihr mir empfehlen ?
Wie soll ich am Besten an ihn herantreten?
Kühl und Distanziert? Nett und neutral als wäre nichts ?
Beschwichtigend?

Wäre es überhaupt empfehlenswert vorher den Kontakt wieder aufzunehmen ?

Was sollte ich unbedingt vermeiden ?



Ich lese hier soviele Horrorgeschichten, vor Allem was gemeinsame Kinder angeht und wie wenig hilfreich Gerichte und Ämter sind (sogar Kontraproduktiv).Da bekommt man ja Depressionen ! :-(


Viele Grüße Danina

Anaba
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Anaba » 14.11.2016, 12:52

Na endlich klappt es mit dem Abschicken der Beiträge. :wink:
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Joy
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Joy » 14.11.2016, 13:21

Hallo,

dass es Dir vor dem Treffen graut, kann ich gut verstehen. Sowas ist emotional sehr anstrengend.

So wie es auf mich klingt, solltest Du ihn auf gar keinen Fall alleine treffen.
Ich würde ihn auch nicht in euer Elternhaus einladen!
Am besten Du triffst ihn mit einem männlichen Familienmitglied an einem öffentlichen Ort.
Ich habe bei den Treffen mit meinem Ex (immer auf einem Spielplatz) gesagt: Unser einziges bindendes Element ist unser Baby und das ist das einzge, über dass ich mit Dir rede. Hab dann gebetsartig das immer nur aufgeführt und versucht über nix anderes zu reden als das Baby. Wie es schläft, wie viel es trinkt, was es für eine Kleidergröße hat, was für Anschaffungen anstehen etc.
ALle anderen Themen habe ich versucht zu meiden und versucht im Keim zu ersticken, indem ich immer wieder meinte; Ich rede mit Dir nur über unser Baby und über nix anderes, da wir getrennt sind.
Wenn er sauer, laut etc. wurde, habe ich auf das Baby verwiesen und gesagt, dass ich so eine Laune dem Baby nicht antuen werde und wenn er sich nihct zusammenreißt das Treffen abbreche.
Habe mich auch immer während der Treffen versucht auf unser Baby zu fokussieren.

Habt ihr Eltern-Kind-Cafés in der Nähe? Dort könnte man sich ja vielleicht treffen, weil es dann auch eine Spielmöglichkeit, bzw. Ablagemöglichkeit für das Kind gibt....
Männer hängen ja nicht so gern in Mutter-Kind-Cafés rum und interessieren sich auch nicht für Baby Themen. Vielleicht verliert er so das Interesse an den Treffen mit euch....

karima66
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von karima66 » 14.11.2016, 14:01

Wie @joy schon schrieb genau so würde ich vorgehen, hatte dir ja im anderen Thread auch schon geraten unbedingt einen Begleiter, männlich, mitzunehmen.
Am besten Jemanden der auch deeskalierend wirken kann, der notfalls das Treffen auch abbricht.
Du klingst für mich, sorry, sehr labil emotional was seinen Einfluss auf dich noch sehr gefährlich macht, wenn er es schafft deine Mutter, die ja wütend sein müsste auf ihn wegen dir, was er dir antat/antut, die Trennung, sie müsste hart und sachlich sein können, aber wenn sie es schon nicht schafft, dann schaffst du es alleine ganz sicher nicht, gehst kaputt dabei und lässt dich wieder auf etwas ein was du gar nicht mehr willst.
Deshalb einen starken (emotional) Beistand mitnehmen.
Vorher würde ich gar nicht mit ihm Kontakt aufnehmen, wenn er sein Kind sehen will kann sein Anwalt über deinen Anwalt einen Termin vereinbaren.
Du hast mit ihm nichts mehr zu tun außer ihm sein Kind erst mal nicht vorzuenthalten.
Und wie schon geschrieben wurde die Themen nur aufs Kind beziehen, denke dann wird sich das Treffen auch schnell erledigt haben denn mit einem 4monatigen Säugling kann ein Mann eh meist noch nicht viel anfangen.
Mach dir nicht so viel Gedanken was Ämter tun oder nicht, du hast dich getrennt aus gutem Grund und das sollte dein Mantra sein jeden Tag, dich bei allen grübelnden Gedanken oder aufkommendem Mitleid selbst stoppen.
Und wie im anderen Thread schon geschrieben wurde ein Tagebuch führen zu seinem Verhalten, alles was mal wichtig sein könnte notieren für Sorgerecht/Aufenthaltsbestimmungsrecht.
Auch aufschreiben mit Datum wenn er wieder bedrohliche Aussagen macht.
Ansonsten kümmere dich um dich und dein Baby, ich hoffe du bekommst Unterstützung aus der Familie damit du vielleicht auch mal Zeit für dich hast dich zu sortieren.

Pass auf dich auf! Das meine ich nicht in Bezug auf ihn, weil etwas tun könnte, sondern das meine ich im Bezug auf dich, dass du dich nicht wieder einwickeln und manipulieren lässt.

Danina
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Danina » 14.11.2016, 17:18

Danke für eure Beiträge!

(@ Anaba: ja es geht wieder :) )

Als männlichen Begleiter hätte ich hier nur meinen alten Vater. Ich bin von der Großstadt in die Kleinstadt gekommen, habe hier kein soziales Netzwerk (außer meiner Familie, die sehr klein ist).
Eltern - Kind - Cafes gibt es auch nicht und ein Spielplatz im Winter mit einem Säugling scheint mir auch keine so gute Idee. :(

Eine Idee war, da meine Familie bei uns im Haus im EG ihr Büro hat, das Treffen dort abzuhalten. Nur was macht man da mit dem Baby? Wenn es schlafen will, gestillt werden will? Es ist doch noch viel zu klein um etwas "Sinnvolles" mit ihm anzustellen. Und wenn es schläft gucken wir uns tief in die Augen solange bis es wieder wach ist? :shock:

Mein Anwalt meinte 3 bis 4 Stunden pro Treffen sind angemessen :-O Das erscheint mir nahezu endlos...

Joy , du scheinst ja in einer ähnlichen Lage zu sein mit Baby und Horror vor den Treffen...wie lange hast du dich denn immer getroffen und wie sehen die Treffen mittlerweile aus?

Es ist ein guter Tip von dir, nur über das Baby zu reden. Das werde ich versuchen. Das hält das Ganze hoffentlich auf einer neutralen Ebene. Ich denke, dass es vermutlich nicht viel Sinn macht, nochmal ein klärendes Gespräch zu führen, weil es ja eh nichts ändern würde. Ich fühle mich allerdings nur allzu leicht dazu verführt, möchte gerne nochmal erklären warum ich das gemacht habe (ich bin mir sicher, er ist sich keiner Schuld bewusst) und auch Schuldgefühle meinerseits spielen eine große Rolle.

Und sicher hat karima66 Recht, ich bin noch leicht manipulierbar, dessen bin ich mir sehr bewusst, daher habe ich auch den persönlichen Kontakt eingestellt. Das hört sich immer so an, als will man sich manipulieren lassen, aber so ist es nicht. Es spielt sich hier ganz viel auf der emotionalen Ebene ab.
Zurückkehren werde ich zwar sicher nicht, aber mich psychisch fertig machen kann er bestimmt noch gut. (Heulattacken, Nervenzusammenbrüche, Schuldgefühle einreden, usw.). Es Bedarf einer großen emotionale Stärke, dem entgegenzutreten. Ich fürchte aktuell habe ich die noch nicht :-(

Thelmalouis
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Thelmalouis » 14.11.2016, 19:31

Hallo Danina,

bezüglich der Treffen und wo sie stattfinden sollen / könnten, wende dich doch mal an Pro Familia.
Vielleicht kann dir da weitergeholfen werden, evtl. haben die sogar für solche Fälle einen Raum zur Verfügung.
Aber selbst wenn nicht, wissen die mit Rat und Tat bestimmt weiter.

Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Gruß Thelmalouis


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Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Efendi II
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Efendi II » 14.11.2016, 20:42

Danina hat geschrieben:Nun, nach einigem Schriftverkehr unserer Anwälte hin und her, lässt sich einem gemeinsames Treffen nicht mehr aus dem Weg gehen, schließlich haben wir ein gemeinsames Kind und er hat Rechte.
Da ein Kind in dieser Angelegenheit involviert ist, könntest Du doch auch das Jugendamt um Unterstützung bzw. Beistand bei diesen Treffen bitten.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Joy
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Joy » 14.11.2016, 20:49

Hmmm.....das ist ja alles schwierig.
Das mit Eurem Elternhaus würde ich nicht machen, auch nicht in dem Büro. Damit dringt er in Euren Schutzraum ein und ihr habt nicht den Schutz der Öffentlichkeit. Ich denke beispielsweise in einem Café wird er nicht ausrasten, bzw. wenn doch, seid ihr gescützt.
Dein VAter mag zwar vielleicht alt sein, aber eine Respektperson hoffentlich von seinem Stand...vielleicht hat dein Ex ja ein bischen REspekt vor Deinem Vater. Ich würde ihn auf alle Fälle fragen, ob er mitkommt.
Alternative Treffpunkte: Eine Einkaufsmall, einen Spaziergang in der Stadt, ein Café, Restaurant etc. Notfalls tut es auch ein McDonalds....es erfült seinen Zweck...er kann sein Baby sehen und man kann Dir nicht vorwerfen, Du würdest den Umgang verhindern.

Ich erzähl einfach ein bischen von mir, und wie das bei mir abgelaufen ist: Da mein Kind bei der Trennung knapp über ein Jahr war, konnte er schon laufen. Dann konnte man sich gut auf einen Spielplatzt treffen. Notfalls sind wir Spazieren gegangen oder in die Einkaufsmall bei regen.
Es ist schon so, dass Männer recht wenig mit Säuglingen anfangen könnne und auch nicht so die Beziehung zu dem Kind aufbauen.
Das Kind wird dann nur als Druckmittel verwendet, um quasi an uns ranzukommen. Ich habe das dann auch so offen thematisiert. Also gesagt: Ich habe kein Interesse an Dir und auch kein Interesse mit Dir zu reden. Unser einziger Grund uns zu treffen ist das Baby und darüber rede ich mit Dir und sonst nix. Er hat dann trotzdem oft gebrabbelt und ich hab mich viel zu oft in Diskussionen verwickeln lassen. Hat aber nix gebracht. Und dann irgendwann hab ich meine Ohren auf Durchzug gestellt und ihn reden lassen. Manchmal hab ich mir ein Lied ausgesucht und das Lied in meinem Kopf ablaufen lassen, während er geredet hat.
Natürlich hatte ich zwischendurch ein Verlangen nach ihm....hab mir dann aber gesagt: ich warte bis Jahresende, wenn ich dann immer noch mit ihm zusammensein will, dann wage ich es. Und je mehr Zeit vergeht, desto weniger ist auch mein Verlangen mit ihm zuammenzusein.
Aber ich hatte auch Glück, seine Bemühungen mich zurückzugewinnen waren gering.

Die Treffen waren häufig und recht lang. Teilweise zwei bis drei Mal in der Woche zwei Stunden. Am Wochenende länger. Es hat mich emotional mitgenommen, aber da ich mir der Trennung ziemlich sicher war, war die Rückfallgefahr nicht gross. Ich habe es gemacht, weil ich so hoffte, dass die Bindung zwischen kind und Vater erhalten bleibt.
Mittleriweile sind die Treffen kürzer und mal so mal so.

Bezüglich Schuldgefühle: Wem gegenüber hast Du Schuldgefühle? Deinem Ex oder Deinem Kind?

einhorn
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von einhorn » 14.11.2016, 22:44


Ich hatte dennoch Mitleid mit ihm , habe meine Mutter gebeten , den Kontakt mit ihm zu halten , ihn zu trösten , bürokratische Dinge zu regeln.
Meine Mutter dachte es wäre kein Problem , da sie doch nicht so involviert ist, machte es auch für mich , brach den Kontakt aber nach wenigen Wochen ab , weil sie nicht mehr konnte.
Mein Mann hat so einen Druck aufgebaut um an mich
ranzukommen (damit er mich zur Rückkehr bewegen kann), dass dem meine Mutter nicht standhalten konnte und physische Probleme bekommen hat. (Mit dem Herzen)
Du solltest kein Mitleid mit ihm haben. Ihn trösten brauchst Du auch nicht. Mitleid ist Arroganz, Du glaubst Dir geht es besser als ihm. Dem ist nicht so.

Wenn Deine Mutter bereit ist für Dich dazusein, sei Ihr dankbar.

Benutze sie nicht, für Ihn dazusein.

Die Bindung zwischen Kind und Vater ist seine Angelegenheit, dafür bist Du nicht verantwortlich

happy mind
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von happy mind » 14.11.2016, 23:21

einhorn hat geschrieben:

Ich hatte dennoch Mitleid mit ihm , habe meine Mutter gebeten , den Kontakt mit ihm zu halten , ihn zu trösten , bürokratische Dinge zu regeln.
Meine Mutter dachte es wäre kein Problem , da sie doch nicht so involviert ist, machte es auch für mich , brach den Kontakt aber nach wenigen Wochen ab , weil sie nicht mehr konnte.
Mein Mann hat so einen Druck aufgebaut um an mich
ranzukommen (damit er mich zur Rückkehr bewegen kann), dass dem meine Mutter nicht standhalten konnte und physische Probleme bekommen hat. (Mit dem Herzen)
Du solltest kein Mitleid mit ihm haben. Ihn trösten brauchst Du auch nicht. Mitleid ist Arroganz, Du glaubst Dir geht es besser als ihm. Dem ist nicht so.

Wenn Deine Mutter bereit ist für Dich dazusein, sei Ihr dankbar.

Benutze sie nicht, für Ihn dazusein.

Die Bindung zwischen Kind und Vater ist seine Angelegenheit, dafür bist Du nicht verantwortlich
Ganz wichtige Aspekte von einhorn, die zum Nachdenken anregen sollten....

Danina,

deine Eltern stehen an deiner Seite, um dir den Rücken zu stärken. Sie leiden in deiner Situation mit dir.
Du solltest ihnen nun nicht noch die Verantwortung übertragen dein Mitleid mit ihm- warum denn eigentlich?- therapeutisch durch deine Mutter auszuheilen und ihm auch noch beizustehen.
Deine Eltern haben sehr viel für dich und deinen Mann, der dich/ euch benutzt hat, getan. Dass sie ihm ein Darlehen gewährt haben, um dir letztendlich einen Gefallen zu tun, finde ich eine enorme Leistung. Eigentlich hätte schon hier eine Grenze gezogen werden müssen. Überfordere deine Eltern bitte nicht!

Ansonsten würde ich mich Joy anschließen: Kein Treffen an einem Ort eures Schutzbereiches. Achte auf eure Privatsphäre. Zu einem Treffen möglichst eine neutrale Person hinzuziehen ( Ratschläge beim Jugendamt und Pro Familia einzuholen, klasse Idee).
Und keinesfalls versuchen Beziehungsprobleme bei diesen Treffen aufarbeiten zu wollen. Das wird, so wie du das manipulative Verhalten deines Mannes schilderst und deinen eigenen momentanen Zustand, nur in einem Fiasko enden.
Versuche lediglich neutral zu sein und das Treffen als Vater- Kind- Begegnung zu sehen. Das ist das Thema.

Ich wünsche dir viel Kraft. Kopf hoch, es wird schon.

Liebe Grüße, happy mind

Franconia
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Registriert: 05.10.2012, 14:22

Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Franconia » 15.11.2016, 20:48

Hallo Danina,

ich kann mich den anderen anschließen und würde, wenn es irgendwie geht, die Umgangstermine nicht in deinem Zuhause durchführen. Das ist für dich gerade ein wichtiger Rückzugsort und Ruhepol den du brauchst um dich zu sammeln, Kraft zu tanken und der frei ist von negativen Erinnerungen.

Andererseits hast du/deine Eltern in eurem Zuhause Hausrecht, d.h. wenn er sich daneben benimmt, eigentlich was ganz anderes von dir will (dich beeinflussen mit Drohungen, Showgeheule, etc) und das Kind ihn so offensichtlich nicht interessiert, er laut und/oder Ausfällig wird, dann kannst du ihn vor die Tür setzen.
(falls das nötig sein sollte bitte genau dokumentieren)

Aber auch ich halte einen neutralen Boden für besser (z.B. ein Kaffee). Zum einen vermeiden es viele Kerle sich in der Öffentlichkeit massiv dagegen zu benehmen (zu viele Zeugen die ihr Fehlverhalten im Zweifel bestätigen könnten), zum anderen hast du dort auch etwas Ablenkung (ignoriere ihn wenn es nicht um das Kind geht und betrachte die Leute die draußen am Kaffee vorbei gehen, nimm dir was zu lesen mit oder oder oder).
Und auch hier gilt: benimmt er sich daneben, ist der Wunsch sein Kind zu sehen nur vorgeschoben um an dich heran zu kommen, dann steh auf und geh.

Denn egal wo ihr euch trefft, eines musst du dir immer wieder sagen: Du musst dir nicht um dein Kindes Willen alles von ihm gefallen lassen. Du hast das Recht ihm Grenzen zu setzen - und du musst dies auch tun, denn sonst spielt er für die nächsten Jahre mit dir.

Und egal wo ihr euch trefft, nimm eine Person deines Vertrauens mit. Am besten wäre ein Mann, aber wichtig ist, dass du überhaupt jemanden dabei hast (ein Freundin wäre ggf. auch gut, mit der kannst du quatschen und so deinen Mann wunderbar ignorieren wenn er Themen anschneidet, die nichts mit dem Kind zu tun haben.)

Falls du das Treffen beendest weil der droht, versucht dich zu beeinflussen, nur jammert und das Kind nach einem kurzen Blick ignoriert, dann informiere zeitnah deinen Anwalt, denn dein Mann wird sich in so einem Fall bei seinem Anwalt ausheulen (daher ist es wichtig eine weitere Person dabei zu haben).

Und noch etwas, was ich immer wieder persönlich erlebt habe:
Du musst den Kindsvater NICHT in deine Wohnung lassen, weder jetzt bei deinen Eltern noch dann wenn du in eine eigene Wohnung ziehst. Er hat zwar das Recht darauf zu wissen wo sein Kind lebt, aber das ist auch alles. So Sprüche wie "ich muss wissen das mein Kind alles hat was es braucht" oder "ich muss doch wissen ob die Wohnung/das Zimmer in dem mein Kind lebt sauber ist" etc. kannst du getrost ignorieren. Wenn er unbedingt wissen will wie sein Kind aufwächst, dann fotografiere das Kinderzimmer und zeig ihm das Foto, das muss ihm reichen.


Die Zeit, die sein Anwalt für den Umgang angesetzt hat halte ich persönlich momentan noch für recht lange, denn was will Mann in dieser Zeit mit einem Säugling machen, wobei ich vermute das der Anwalt diese Zeit aufgrund der Entfernung genannt hat. Bei einer geringeren Entfernung kann man durchaus jede Woche eine Stunde mit seinem Kind verbringen (oder auch mehr), aber bei 200 km wäre dies, selbst bei bestem Willen, nicht so einfach.


Dein Mitleid mit ihm ist übrigens total fehl am Platz. Er ist erwachsen und für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich, sprich er hat sich durch sein Handeln selbst ins Abseits geschossen. Du hast im die Chancen gegeben dir zu zeigen das er sich verändert (hat), er hat diese Chance nicht genutzt sondern dich und deine Familie nur be- und ausgenutzt.
Das solltest nicht nur du dir vor Augen halten sondern auch deine Eltern, denen er einen nicht zu geringen Geldbetrag schuldet.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Danina
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Danina » 17.11.2016, 15:20

Hallo !

Ich danke euch Allen für die Tipps und Meinungen.

Vor Allem die Idee nur über Babysachen zu reden ist super. Auch wenn einem dann recht bald der Gesprächsstoff ausgeht.

Ich würde gerne eine Freundin mitnehmen, leider habe ich hier niemanden. Da muss dann doch mein Vater ran. Vor dem hat er Respekt , vermute ich zumindest , weil er ihn nicht versucht einzulullen.

Ihr habt Recht, Mitleid ist fehl am Platz.Als Arroganz würde ich es nicht bezeichnen.
Dennoch , meine Mutter hat keinen Kontakt mehr mit ihm.

Ich hingegen seit wenigen Tagen auf neutraler Ebene schon. Da er mich angeschrieben hatte wegen einer Sache mit der Wohnung (es gibt noch so einiges zu regeln. Die Wohnung ist auf meinen Namen, ich bin aber nicht mehr vor Ort), habe ich die Gelegenheit genutzt um vorsichtig Kontakt aufzunehmen. Um das erste Treffen für mich berechenbarer zu machen , wie er drauf ist , was ich zu erwarten habe.
Es hat mir tatsächlich ein stückweit die Angst genommen, da unser erster Kontakt nun nicht von Ansicht zu Angesicht nach monatelangem Schweigen erfolgt.

Das ist die gute Nachricht daran. Die Schlechte : ich habe ihn jetzt "an der Backe".
Er ist so unglaublich freundlich und nett, fragt mich dauernd wie es mir oder unserem Baby geht , ist überhaupt nicht sauer wenn ich keine Reaktion zeige(normalerweise lässt ihn das aus der Haut fahren), redet mich mit meinem Kosenamen , den wir in der Beziehung verwendet hatten an :shock: , redet mit mir als wär nichts ! Er lobt mich sogar in den Himmel was für eine tolle Mutter ich für sei Kind bin etc. Und das er nur das Beste für das Kind will etc. Wie aus einem Bilderbuch ! Druckereif!

So übernett war er das letzte mal zu Beginn unserer Beziehung!

zwischendurch weint er mal , spielt den hilflosen der Niemanden hat und dem Niemand hilft (möchte gerne , dass ich ihm helfe!!) ,möchte unbedingt mit mir Freundschaftlichen Kontakt (er akzeptiert angeblich meine Entscheidung), fleht ab und an sein Kind wenigstens über Videochat sehen zu dürfen und manchmal schreibt er einfach nur belanglose Dinge.....
Hat mir auch mitgeteilt , dass er nie aggressiv reagieren würde, sowas würde er nicht tun(.....) , dass er mich noch immer liebe usw. (Ich lach mich gleich tot).

Also wenn man noch einen Funken Stolz als Mann hat , dann würde man nicht so zu Kreuze kriechen....

Keine Angst ich lasse mich davon nicht einwickeln. Ich weiß , dass es ein Schauspiel ist. Ich kenne diese Masche aus 4 1/2 Jahren Beziehung und wie wenig doch dahinter ist.
Dennoch schreibt er unermüdlich mit mir, auch wenn ich nicht antworte. Dann tut er noch den Verständnisvollen, der es akzeptiert wenn ich nicht antworten will .......

Auch wenn ich sein Schauspiel durchschaue, kreisen doch meine Gedanken darum.

Ich fürchte nun seine Masche ist: "der liebe Nette , der kein Wässerchen trüben kann und nur das allerbeste für sein Kind will."
Ich schätze , dass er daher erstmal kein aggressives Verhalten beim Treffen an den Tag legen wird.

Wenn man ihn nicht besser kennen würde, würde man ihm das echt abkaufen.
Ich fürchte Jugendamt und Familiengericht lassen sich auch allzu leicht blenden ... :(

Flensee
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Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Flensee » 17.11.2016, 17:47

Brauchen solche Unguten noch Tipps von den Gutmenschen? Dieser hier war doch schon immer mit allen Wassern gewaschen, der macht jetzt nur auf Zuckerbrot, hoffe sehr du bleibst standhaft. Obwohl er ein deutsches Kind hat, mit dir zusammen wäre für ihn alles einfacher. Lies deinen Eingangspost im anderen Thread wieder durch, wenn du zweifelst.

luna2000
Beiträge: 1037
Registriert: 08.11.2008, 01:26

Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von luna2000 » 17.11.2016, 21:24

Danina hat geschrieben: Das ist die gute Nachricht daran. Die Schlechte : ich habe ihn jetzt "an der Backe".
Er ist so unglaublich freundlich und nett, fragt mich dauernd wie es mir oder unserem Baby geht , ist überhaupt nicht sauer wenn ich keine Reaktion zeige(normalerweise lässt ihn das aus der Haut fahren), redet mich mit meinem Kosenamen , den wir in der Beziehung verwendet hatten an :shock: , redet mit mir als wär nichts ! Er lobt mich sogar in den Himmel was für eine tolle Mutter ich für sei Kind bin etc. Und das er nur das Beste für das Kind will etc. Wie aus einem Bilderbuch ! Druckereif!

So übernett war er das letzte mal zu Beginn unserer Beziehung!

zwischendurch weint er mal , spielt den hilflosen der Niemanden hat und dem Niemand hilft (möchte gerne , dass ich ihm helfe!!) ,möchte unbedingt mit mir Freundschaftlichen Kontakt (er akzeptiert angeblich meine Entscheidung), fleht ab und an sein Kind wenigstens über Videochat sehen zu dürfen und manchmal schreibt er einfach nur belanglose Dinge.....
Hat mir auch mitgeteilt , dass er nie aggressiv reagieren würde, sowas würde er nicht tun(.....) , dass er mich noch immer liebe usw. (Ich lach mich gleich tot).

Also wenn man noch einen Funken Stolz als Mann hat , dann würde man nicht so zu Kreuze kriechen....

Keine Angst ich lasse mich davon nicht einwickeln. Ich weiß , dass es ein Schauspiel ist. Ich kenne diese Masche aus 4 1/2 Jahren Beziehung und wie wenig doch dahinter ist.
Dennoch schreibt er unermüdlich mit mir, auch wenn ich nicht antworte. Dann tut er noch den Verständnisvollen, der es akzeptiert wenn ich nicht antworten will .......

Auch wenn ich sein Schauspiel durchschaue, kreisen doch meine Gedanken darum.

Ich fürchte nun seine Masche ist: "der liebe Nette , der kein Wässerchen trüben kann und nur das allerbeste für sein Kind will."
Ich schätze , dass er daher erstmal kein aggressives Verhalten beim Treffen an den Tag legen wird.

Wenn man ihn nicht besser kennen würde, würde man ihm das echt abkaufen.
Ich fürchte Jugendamt und Familiengericht lassen sich auch allzu leicht blenden ... :(
Mein Gott, Danina,
Du liest diese ganze Sch... von diesem Mann, obwohl Du das nicht brauchst. Soll er doch Deinen Anwalt vollsülzen!

Brich den Kontakt sofort ab. Angeordnete Treffen mit ihm in der Öffentlichkeit. Such Dir zwei Jugendliche in Deiner Kleinstadt, die das Treffen mit Handy filmen für 10€ die Stunde. Je nachdem, wie alt Dein Vater ist, kann er als Bodyguard wirken.
Aber lass doch nicht diesen Sch--typen an Dich ran. Dein letztes Post zeigt doch, daß er kurz davor ist, Dich unter seine Kontrolle zu bringen.

Thelmalouis
Beiträge: 3792
Registriert: 28.08.2014, 13:20

Re: Treffen mit Kindsvater. Wie geht es weiter?

Beitrag von Thelmalouis » 18.11.2016, 08:47

luna2000 hat geschrieben:Such Dir zwei Jugendliche in Deiner Kleinstadt, die das Treffen mit Handy filmen für 10€ die Stunde.
Ich kenne mich da zwar nicht wirklich aus, aber mit so was wäre ich mal vorsichtig. Stichwort: Persönlichkeitsrecht!
Heimliche Filmaufnahmen sind immer heikel, da gibt's im Internet viel drüber zu lesen.

Ich denke Dainas Ex-Mann wird sich in der Öffentlichkeit zusammenreißen und selbst wenn nicht, dann gibt es dafür auch Zeugen. Deshalb soll sie ja die Treffen im Schutz der Öffentlichkeit stattfinden lassen.
Gruß Thelmalouis


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Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

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