Geld zurück?

Wie lebe ich heute. Was habe ich geändert. Wie habe ich Bezness verarbeitet. Der "Neuanfang".

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strohhalm92
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Geld zurück?

Beitrag von strohhalm92 » 23.01.2023, 10:44

Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum.

Es scheint, dass ich auch auf einen Türken reingefallen bin, den ich im Urlaub kennengelernt habe.
In den letzten knapp 16 Monaten habe ich ihm etwa 8000€ über Western Union geschickt.
Nun hat er mich vor knapp 2 Wochen geghostet und das Thema hat sich erledigt (längere Geschichte). Meine Frage ist nun, habe ich IRGENDEINE Chance das Geld oder zumindest Teile davon, über WU wiederzubekommen? Mir geht es vor allem um die letzten beiden großen Überweisungen im Oktober und November 2022, von jeweils 3000€ (waren für sein Visum gedacht, bzw. um vorweisen zu können, dass er über genügend Geldmittel verfügt. Also definitiv nur zur Leihe Zum Visumantrag kam es nun natürlich nicht).
Das Geld wurde leider direkt auf sein Konto überwiesen.

Von ihm werde ich es sicherlich nicht wiederbekommen, das ist mir schon klar.
Vielleicht hat ja eine von euch schon Erfolg gehabt, Geld wiederzubekommen...

Toastie
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Re: Geld zurück?

Beitrag von Toastie » 23.01.2023, 11:05

Hallo Strohhalm,

das tut mir sehr leid! :cry: :cry: :cry:
Vielleicht hilft dir mein Thread hier:
https://forum.1001geschichte.de/viewtop ... 17&t=10932
Liebe Grüße und viel Glück,
Toastie
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Miss Bean
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Re: Geld zurück?

Beitrag von Miss Bean » 23.01.2023, 12:04

Moin Strohhalm...

Auf ein Konto überwiesen? Mh, ich dachte, die Kandidaten könnten sich das Geld dann bar abholen. Aber klar: bei höheren Summen wohl nicht immer so möglich.

Ich habe mein Geld auch fast vollständig zurückbekommen, es ging seinerzeit zwar "nur" um 500 Euro, aber immerhin.

Western Union hat kein Interesse, Betrug zu unterstützen. Sie werden ihn kontaktieren und ggf. androhen, die Geschäftsbeziehungen mit ihm in Zukunft abzulehnen. Das passt Beznessern natürlich so gar nicht.

Also schreib dort auf jeden Fall mal hin.

https://www.westernunion.com/de/de/frau ... fraud.html

strohhalm92
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Re: Geld zurück?

Beitrag von strohhalm92 » 23.01.2023, 12:19

Toastie hat geschrieben:
23.01.2023, 11:05
Hallo Strohhalm,

das tut mir sehr leid! :cry: :cry: :cry:
Vielleicht hilft dir mein Thread hier:
https://forum.1001geschichte.de/viewtop ... 17&t=10932
Liebe Grüße und viel Glück,
Toastie
Vielen Dank, da lese ich mich mal ein!

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Re: Geld zurück?

Beitrag von strohhalm92 » 23.01.2023, 12:19

Miss Bean hat geschrieben:
23.01.2023, 12:04
Moin Strohhalm...

Auf ein Konto überwiesen? Mh, ich dachte, die Kandidaten könnten sich das Geld dann bar abholen. Aber klar: bei höheren Summen wohl nicht immer so möglich.

Ich habe mein Geld auch fast vollständig zurückbekommen, es ging seinerzeit zwar "nur" um 500 Euro, aber immerhin.

Western Union hat kein Interesse, Betrug zu unterstützen. Sie werden ihn kontaktieren und ggf. androhen, die Geschäftsbeziehungen mit ihm in Zukunft abzulehnen. Das passt Beznessern natürlich so gar nicht.

Also schreib dort auf jeden Fall mal hin.

https://www.westernunion.com/de/de/frau ... fraud.html
Ja, man kann mittlerweile auch direkt auf ein Bankkonto überweisen.

Ich versuche mein Glück mal, danke!

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Re: Geld zurück?

Beitrag von strohhalm92 » 28.02.2023, 11:53

Ich wollte nur berichten, dass sie mir das Geld leider nicht erstatten können, weil es sich hier um abgeschlossene Überweisungen handelt.

Ich habe ihn aber gemeldet und sie sperren ihn bei WU. Das ist ja auch schon mal was... das Geld, das ich verloren habe, sehe ich dann als (sehr teures) Lehrgeld an.

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Re: Geld zurück?

Beitrag von strohhalm92 » 28.02.2023, 14:22

Sie meinten übrigens, sie werden ihn nicht kontaktieren.
Nur sperren, ohne dass er weiß, wieso. Scheint, als hätte sich da ein bisschen was in der Vorgehensweise geändert...
Seine Handynummer haben sie für den Betrugsbericht aber aufgenommen. Sein Instagram wollten sie auch noch haben, weil wir da auch geschrieben hatten, aber den Accountnamen wusste ich nicht mehr.
Zuletzt geändert von strohhalm92 am 28.02.2023, 14:24, insgesamt 1-mal geändert.

Miss Bean
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Re: Geld zurück?

Beitrag von Miss Bean » 28.02.2023, 14:22

Hast Du das direkt auf der Betrugs-Meldeseite gemeldet?

"Abgeschlossene Überweisungen" waren es bei mir und Toasti ja auch. Das Geld kann ja meistens noch innerhalb kurzer Zeit (ich glaube, es dauert nicht mal eine Stunde) im Empfängerland ausgezahlt werden.

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Re: Geld zurück?

Beitrag von strohhalm92 » 28.02.2023, 14:25

Miss Bean hat geschrieben:
28.02.2023, 14:22
Hast Du das direkt auf der Betrugs-Meldeseite gemeldet?

"Abgeschlossene Überweisungen" waren es bei mir und Toasti ja auch. Das Geld kann ja meistens noch innerhalb kurzer Zeit (ich glaube, es dauert nicht mal eine Stunde) im Empfängerland ausgezahlt werden.
Ich habe direkt bei der Betrugshotline angerufen. Das Gespräch hat über eine halbe Stunde gedauert.
Ich denke, dass es daran liegt, dass das Geld direkt auf sein Bankkonto ging.

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Re: Geld zurück?

Beitrag von strohhalm92 » 05.03.2023, 20:16

Ich nochmal.
Nachdem ich fast eine Woche auf die von WU angekündigte Bestätigungsmail meiner Betrugsmeldung gewartet habe, habe ich mich eben nochmal im Chat erkundigt. Dort hat man mir dann mitgeteilt, dass der Fall nicht als Betrug durchgegangen ist, da ich ihn persönlich kenne.

Wenn die Frau am Telefon mir das gleich gesagt hätte, hätte ich mir das alles sparen können.
Jetzt muss ich wohl damit leben, dass ich ihm fast 7000€ unter falschen Vorwänden "geliehen" habe, die ich nie wieder sehe, UND dass er sich weiterhin über WU Geld schicken lassen kann.

Vielleicht rufe ich morgen nochmal dort an...

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Re: Geld zurück?

Beitrag von Miss Bean » 06.03.2023, 08:58

Diese Telefoniererei bringt anscheinend nichts.

Wenn man da die falsche Person erwischt, die keinen Bock hat...

Ich würde es einfach noch mal via Internet unter dem oben genannten Link als Betrug anmelden! Dann ist es in deren System und sie können es nicht so lapidar abwimmeln!

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Re: Geld zurück?

Beitrag von strohhalm92 » 06.03.2023, 09:21

Die Dame bei der ich es gemeldet hat, hat das sehr sorgfältig aufgenommen, alles protokolliert, viele Rückfragen gestellt.
Ich glaube, das Problem ist hier, dass ich ihn persönlich kenne, ihn sogar getroffen habe und man deswegen nicht nachweisen kann, dass es sich wirklich um Betrug handelt. Es ist halt nicht dieser typische Online-Scam.

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Re: Geld zurück?

Beitrag von chavah » 06.03.2023, 11:00

Nur, weil jemand behauptet, er sei betrogen worden, muss es ja noch kein Betrug sein. Da müssen schon ein paar Fakten mehr dazu kommen.

Chavah

Toastie
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Re: Geld zurück?

Beitrag von Toastie » 06.03.2023, 11:33

strohhalm92 hat geschrieben:
06.03.2023, 09:21
Die Dame bei der ich es gemeldet hat, hat das sehr sorgfältig aufgenommen, alles protokolliert, viele Rückfragen gestellt.
Ich glaube, das Problem ist hier, dass ich ihn persönlich kenne, ihn sogar getroffen habe und man deswegen nicht nachweisen kann, dass es sich wirklich um Betrug handelt. Es ist halt nicht dieser typische Online-Scam.
Hallo Strohhalm,

natürlich wurde das Geld bei den Betroffenen immer schon überwiesen, wo wäre denn sonst der Geld-Betrug? :?
ich habe meinen Bezzie auch (sogar 3x) persönlich getroffen und trotzdem das Geld zurückbekommen! :?
Ich habe auch persönlich bei WU angerufen und meine Dame war super toll. Es kann nun mehrere Gründe haben, warum das bei dir so bearbeitet wird. Meine Einschätzung ist: die Betrugssumme ist hoch (7.000, meine war im Vergleich nur 200), ev. sind sie bei kleineren Beträgen kulanter und überweisen das ungefragt ohne viel Tamtam. Du hast ihn nicht angezeigt bei der Polizei oder? Ich habe das Gefühl, dass das bei mir die Beschleunigung und schließlich den richtigen Nachdruck erzeugt hat! Du könntest es dir überlegen das noch zu machen, 7.000 Euro sind eine Menge Geld. Aber Lehrgeld bezahlt zu haben ist natürlich auch eine gute Einstellung!

Wenn du möchtest, sag doch, dass du Personen kennst, die sehr wohl das Geld von WU (zu 100%) zurückerstattet bekommen haben OBWOHL auch sie die Verbrecher persönlich kannten und davon ausgingen, mit ihnen eine echte Liebesbeziehung zu führen. Ich kann dir als Beweis gerne meine Transfer-Nummer schicken! :wink: Also ich habe schon etwas nachdrücklich darauf hingewiesen, dass WU Bezness unterstützt, wenn sie kein Zeichen dagegen setzen. Und zu sagen "das ist kein Beweis, Sie haben den Mann ja gekannt!" ist so gar nicht die Handhabe, die ich von WU kennengelernt habe. Es gibt ja einen Unterschied zwischen Online-Scam und Bezness, aber beide nutzen die Wege von WU und anderen Geld-Transfer-Unternehmen für ihre Verbrechen. Die Dame bei mir war äußerst professionell. Ich war damals noch immer traumatisiert und konnte kaum sprechen ohne sofort zu weinen aus lauter Hass und Verzweiflung über Bezness. Die Dame war verständnisvoll, zuvorkommend und professionell! Und WU kennt inzwischen Bezness und weiß, dass jede Art einer Ansage wie "ja, Pech, blöd gelaufen!" an die Geschädigten äußerst rufschädigend fürs eigene Unternehmen wäre, weil die Geschädigten jederzeit im Internet eine Rezension schreiben können! :evil:

Probiere es vielleicht wirklich noch einmal bei einer anderen Kontaktperson von WU!
Viel Glück!
Toastie
Zuletzt geändert von Toastie am 06.03.2023, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geld zurück?

Beitrag von Miss Bean » 06.03.2023, 11:35

Ich habe damals nichts weiter erläutert, einzig und allein angegeben, dass es sich um Betrug gehandelt habe (keine Erklärung, warum, wieso, weshalb, nix mit leihweise usw.). Keine Nachweise über Schriftverkehr, keine Messenger-Unterhaltungen, nichts. Ich hatte auch gar nichts bis auf die Messengerprotokolle, aber die als Beweis? Ich hatte eigentlich gar keine Hoffnung...

Ich habe einzig und allein das Formular über die geleistete Zahlung (gelbe Durchschrift) im Original hingeschickt. Es kamen keine weiteren Fragen.

Ich nehme an, dass Sie den Bezzie dann kontaktiert haben und er in vielen kleinen Raten den Betrag zurückbezahlt hat, es dauerte ja auch über 2 Jahre, bis ich ganz unerwartet den Scheck in der Post hatte. Hatte ich im Leben nicht mehr mit gerechnet.

Ich nehme an, die haben ihm angeboten, zurückzuzahlen oder er wird dort gesperrt. Das ist aber nur eine Vermutung von mir, ich kann mir schlecht vorstellen, dass WU einfach so von sich aus einen Schaden zurückbezahlt.

Wenn die Deinen Bezzie nun auch kontaktieren und ihm anbieten, was zurückzubezahlen, um Geschäftsbeziehungen noch weiter zu unterhalten, kann er sich aussuchen, ob er zahlt oder diese Form der Geldübermittlung in Zukunft für ihn nicht mehr zur Verfügung steht. Bei 7000 € ist wohl eher davon auszugehen, dass er nicht zahlt und demnächst für seine Machenschaften andere Transportwege nutzen wird, denn die erste Frau, die er abgezockt hat, warst Du bestimmt nicht und garantiert auch nicht die letzte. Weiß man aber auch nicht, wer weiß, ob er nicht schon woanders gemeldet ist und mit welchen Summen er sonst so "handelt" und die 7.000 € für ihn "verschmerzbar" sind, wenn er sonst noch viel mehr einheimst und sich die Möglichkeiten nicht verbauen will.

Ich würde jedenfalls nichts unversucht und den Typen so einfach damit durchkommen lassen. Never!

chavah
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Re: Geld zurück?

Beitrag von chavah » 20.04.2023, 18:33

Über meinen Tisch ist gerade ein ähnlicher Fall gewandert, deshalb erkläre ich hier mal ausführlich, warum so viele Rückforderungen nicht funktionieren bzw. gar nicht funktionieren können.

Die Funktion von WU ist nicht die einer Bank, WU tritt in diesen Fällen lediglich als Vermittler auf. Stellt euch einen Makler vor, der euch eine Immobilie vermittelt. Wenn die Vermittlung abgeschlossen ist, ihr dann irgendwann feststellt, dass ihr vom Verkäufer betrogen worden seid, dann könnt ihr weder den Makler noch den Notar zur Rechenschaft ziehen. Ihr müsst euch mit dem Verkäufer auseinander setzen. Genau so ist das hier. Ansprechpartner ist nach Abschluss der Vermittlungstätigkeit der Empfänger des Geldes. Dass das nicht funktionieren kann, das ist klar.

Wenn der Geschädigte unmittelbar nach der Geldtransaktion feststellt, dass man es mit einem Betrüger zu tun hat, das Geld noch nicht an seinem Ziel angekommen ist, dann kann man vielleicht noch bei WU bzw. der Empfängerbank versuchen, das ganze bis zur endgültigen Klärung zu stoppen. Das aber auch mit Sicherheit nicht mit einem Telefonanruf, sondern mit detaillierter schriftlicher Darstellung der ganzen Angelegenheit. Aber nach Monaten zu kommen, und zu glauben, auf Zuruf käme Geld zurück, das ist wohl etwas blauäugig. Weder WU noch die türkische Bank haben irgendwelche Fehler begangen. Man kann zwar - zumindest in Deutschland - in Übereinstimmung mit Bankrecht unklare Überweisungen in einem engen Zeitrahmen (ich meine, es sind 14 Tage) zurückholen. Aber dann ist bei uns auch schluss.

Was kann man tun? Klar, am besten sich gar nicht von seinem Geld trennen; ich habe insoweit im Laufe der Jahre einen unheimlichen Hütetrieb entwickelt. Sein eigenes Konto regelmäßig kontrollieren, denn viele dieser Gauner arbeiten auch mit (vermeintlichen) Einziehungsermächtigungen. Die Gelder, die so verschwinden, bekommt man z.B. von meiner Bank problemlos ohne Begründung zurück, wenn man die 14-Tagesfrist einhält.

Wenn es wie hier über einen längeren Zeitraum passiert ist, kann nur noch der Staatsanwalt helfen. Wenn er sich der Ansicht anschließt, dass hier ein Betrug vorliegt, dann kann er zumindest in Deutschland das Vermögen des Betrügers abgreifen. Diese Option ist seit einigen Jahren relativ unproblematisch möglich. Im Rahmen der internationalen Rechtshilfeabkommen geht das erschwert auch im Ausland. Ob sich in so einem Einzelfall dieser Arbeitsaufwand lohnt, die Türkei mitzieht, keine Ahnung. Aber, falls der Betrüger irgendwann nach Deutschland kommt, könnte er erhebliche Probleme bekommen. Insbesondere dann, wenn mehrere Strafanzeigen vorliegen und z.B. ein Suchvermerk niedergelegt ist.

Was würde so etwas noch erleichtern? Die Türkei und Deutschland sind ja wirtschaftlich gesehen doch recht verbandelt. Wir haben viele deutsche Banken, die auch Filialen in der Türkei unterhalten. Wenn diese Filialen eben nur Filialen sind, und keine juristisch selbständigen Gesellschaften, dann sollte man zu den Bankbedingung in Deutschland auch von dort Geld kurzfristig zurückholen können. Also, wenn man schon wirklich meint, in die Türkei Geld überweisen zu müssen, dann bitte auf ein Konto, welches wenigstens minimalen Schutz in einer bestimmten Zeitspanne bietet.

Nur eines muss, wie bei allen finanziellen Transaktionen klar sein: auf Zuruf irgendein Geschäft, was vor Monaten gelaufen ist, rückabzuwickeln, das kann nicht funktionieren.

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Re: Geld zurück?

Beitrag von gadi » 20.04.2023, 19:15

Hier mal eine Erfolgsgeschichte in dem Zusammenhang (Hervorhebungen sind von mir):

Miss Bean schrieb:
Ich habe diesen gelben Durchschlag, den man bekommt bei Einzahlung (mit der Transfer-Nr.) dann im Original (wollten sie haben) an Western Union geschickt nur mit den Text, dass ein Betrug vorliegt, dass das Geld leihweise verschickt worden sei und nichts zurückbezahlt worden.

Geschickt hatte ich das Geld schon ca. 1 Jahr vorher (in die Türkei).

Tatsächlich bekam ich September 2020 völlig unverhofft einen Scheck von WU über einen Betrag von ca. 560 Dollar - umgerechnet ca. 477 Euro zu der Zeit. Scheck wurde problemlos eingelöst. Bankgebühren von 23 Euro wurden allerdings noch abgezogen.

Somit zwar noch ein Verlust von ca. 50 Euro, aber es lohnt sich auf jeden Fall, es zu versuchen.

Die wollten tatsächlich keine weiteren Nachweise, was mich auch sehr gewundert hat! Wie gesagt nur diesen gelben Zettel im Original mit der Transfernummer habe ich hingeschickt. Weitere Belege hatte ich auch gar nicht, bis auf Messenger-Geschreibsel.
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Re: Geld zurück?

Beitrag von Miss Bean » 21.04.2023, 09:08

Irgs, da ist ein fetter grammatikalischer Fehler in meinem Geschreibsel... *trigger* :lol:

Chavah,

Du schreibst:

"Wenn der Geschädigte unmittelbar nach der Geldtransaktion feststellt, dass man es mit einem Betrüger zu tun hat, das Geld noch nicht an seinem Ziel angekommen ist, dann kann man vielleicht noch bei WU bzw. der Empfängerbank versuchen, das ganze bis zur endgültigen Klärung zu stoppen. Das aber auch mit Sicherheit nicht mit einem Telefonanruf, sondern mit detaillierter schriftlicher Darstellung der ganzen Angelegenheit. Aber nach Monaten zu kommen, und zu glauben, auf Zuruf käme Geld zurück, das ist wohl etwas blauäugig. Weder WU noch die türkische Bank haben irgendwelche Fehler begangen. Man kann zwar - zumindest in Deutschland - in Übereinstimmung mit Bankrecht unklare Überweisungen in einem engen Zeitrahmen (ich meine, es sind 14 Tage) zurückholen. Aber dann ist bei uns auch schluss."

Nein, so war es bei mir eben NICHT! Ich weiß nicht, als was WU nun fungiert, als Bank, als Geldtransferinstitut, mir egal. Jedenfalls will man auch dort keinen Betrug unterstützen!

Ich weiß nicht, ob Du seinerzeit alles gelesen hast in meinem Fall, deshalb noch mal:

Ich gehe davon aus, dass WU sich in meinem Fall an den Beznesser gewandt hat (die Kontaktdaten werden wohl bei Abholung des Geldes gespeichert) und angedroht, wenn der Betrag nicht zurückgezahlt wird, die Zusammenarbeit mit dieser Person nicht fortgeführt wird.

Da WU eine äußerst schnelle und bequeme Weise des Geldtransfers ist, will sich manch Bezzi diese Möglichkeit natürlich nicht vermiesen. Wer weiß, vielleicht lagen auch schon weitere Meldungen vor. Ich war mit Sicherheit nicht die Erste, bei der er das abgezogen hat. Dann hat er "brav" in kleinen Raten zurückbezahlt, deshalb habe ich auch erst nach 2,5 Jahren (weiß nicht mehr genau) einen Scheck mit fast dem gesamten Betrag erhalten.

Muss lachen, ich habe bei Facebook noch einen Zweitaccount, mit dem ich mich damals mit dem Bezzi auch rumgezankt habe, nachdem mein echter Account geblockt war. Da habe ich vor einigen Monaten noch mal reingeschaut. Da hat Bezzi tatsächlich ca. 4 Wochen, bevor damals der Scheck von WU kam, geschrieben: "Biste da?"

Ich nehme an, da wollte er mir noch kurz Bescheid geben, dass er nun alles zurückbezahlt hat. :lol:

Wie ich ihn kenne, mir aber eher noch einen reinwürgen. :mrgreen:

Du schreibst so, als lohne es sich kaum, dagegen vorzugehen. Selbst wenn man kein Geld zurückerhält, so lohnt sich IMMER eine Meldung an das Institut. Zumindest richtig Probleme sollte der Knabe doch bekommen. Man sollte hier ERMUTIGEN, gegen die Betrüger vorzugehen und nicht schreiben: "Ach, bringt wahrscheinlich sowieso alles nix!" Das denken Opfer leider eh schon viel zu oft.

WER bitte merkt denn den Betrug, solange das Geld noch unterwegs ist? Das ist innerhalb weniger Stunden, wenn nicht Minuten ins Ausland übermittelt und wird auch sofort abgeholt. Kaum jemand. Auch in 14 Tagen werden kaum jemandem die Schuppen aus den Augen fallen.

Also Mädels und Jungens: Ran an den Speck. Ist nicht viel Aufwand, bei WU zumindest erstmal was anzuzeigen! Dort:

https://www.westernunion.com/at/de/frau ... -home.html

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Re: Geld zurück?

Beitrag von Cimmone » 21.04.2023, 10:21

Miss Bean hat geschrieben:
21.04.2023, 09:08
Man sollte hier ERMUTIGEN, gegen die Betrüger vorzugehen und nicht schreiben: "Ach, bringt wahrscheinlich sowieso alles nix!" Das denken Opfer leider eh schon viel zu oft.
Richtig. Obwohl ich es anders gemacht habe. Heute würde ich das auch anders machen.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Re: Geld zurück?

Beitrag von Toastie » 21.04.2023, 14:00

gadi hat geschrieben:
20.04.2023, 19:15
Hier mal eine Erfolgsgeschichte in dem Zusammenhang (Hervorhebungen sind von mir):

Miss Bean schrieb:
Ich habe diesen gelben Durchschlag, den man bekommt bei Einzahlung (mit der Transfer-Nr.) dann im Original (wollten sie haben) an Western Union geschickt nur mit den Text, dass ein Betrug vorliegt, dass das Geld leihweise verschickt worden sei und nichts zurückbezahlt worden.

Geschickt hatte ich das Geld schon ca. 1 Jahr vorher (in die Türkei).

Tatsächlich bekam ich September 2020 völlig unverhofft einen Scheck von WU über einen Betrag von ca. 560 Dollar - umgerechnet ca. 477 Euro zu der Zeit. Scheck wurde problemlos eingelöst. Bankgebühren von 23 Euro wurden allerdings noch abgezogen.

Somit zwar noch ein Verlust von ca. 50 Euro, aber es lohnt sich auf jeden Fall, es zu versuchen.

Die wollten tatsächlich keine weiteren Nachweise, was mich auch sehr gewundert hat! Wie gesagt nur diesen gelben Zettel im Original mit der Transfernummer habe ich hingeschickt. Weitere Belege hatte ich auch gar nicht, bis auf Messenger-Geschreibsel.
https://forum.1001geschichte.de/viewtop ... 17&t=10932
Genau! Und gleich eine zweite Erfolgsgeschichte befindet sich gleich in diesem von Gadi zitierten Thread (meine eigene)! :mrgreen: Ich erwähne es nur kurz, weil der WU-Thread hier kaum verlinkt wird, obwohl das Thema immer wieder aufkommt, und viele davon schreiben, dass es ja eh chancenlos ist, das Geld zurückzubekommen, obwohl es hier eben handfeste Gegenbeweise gibt! Das verwundert mich etwas, aber es gibt dafür sicher eine logische Erklärung! Ich hab mir ja auch die Mühe gemacht die Infos hier zusammenzutragen und über meinen Kampf in Bezug auf WU zu informieren. Es fiel mir auch absolut nicht leicht, hier meine Gefühle und Gedanken zu der Einvernahme bei der Polizei aufzuschreiben, aber das sei nur nebenbei erwähnt. Schade finde ich es immer, wenn hilfreiche Infos hier "verpuffen" oder nicht verlinkt werden.

Ich finde es auch nicht gut, nicht zumindest alles zu versuchen bevor man sich ewig über den Geldverlust ärgert. Je mehr diese Betrugsmasche bekannt wird, desto eher werden die Geldtransfer-Unternehmen etwas gegen Bezness unternehmen. Meine Einstellung ist, entweder die eigenen Rechte zum Geldverlust auszuloten und zur Tat zu schreiten oder den Verlust zu betrauern und dann anzunehmen. Aber das ständige Grübeln und Ärgern, nimmt einem doch sehr viel Lebensqualität und man bleibt (ungerechterweise) ewig in der "Opferrolle" hängen.
Liebe Grüße,
Toastie
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