Jeden Tag neu beginnen

Wie lebe ich heute. Was habe ich geändert. Wie habe ich Bezness verarbeitet. Der "Neuanfang".

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Charlotte
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von Charlotte » 01.12.2011, 13:16

Liebe Beate, liebe Anaba,

es tut gut wenn eigentlich wildfremde Menschen Anteil nehmen - ich danke euch dafür. Mein Kummer hat indirekt ja auch mit Bezness zu tun, denn wenn die Vergangenheit anders gelaufen wäre, würde ich die heutige Situation anders verkraften und hätte nicht eine derartige Angst wenn Polizei vor meiner Tür steht.

Ich lasse meine Tochter gehen und hoffe, dass sie nicht abstürzt, denn ihr momentaner Umgang ist nicht gut.

Ich umärmel alle virtuell, denen es zur Zeit nicht so gut geht.

Lieben Gruß
Charlotte
Ich habe keine Angst - ich habe Kinder

hulla
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von hulla » 01.12.2011, 19:49

charlotte

laß sie ziehen und sage du auch mal NEIN für DICH, es wird dir guttun.

drehe ihr den buckel zu und laß sie rutschen und dann wart ab, was passiert.

ich gebe dir brief und siegel, sie kommt wieder, sie will was von dir :!: .

und wenn es nur geld ist, ich erlebe es gerade eben mit meinem kurzen.

was bei mir gerade abgeht, hat mit bezness auch zu tun.

aber des bürschle rauch i doch ogschpitzt in dr pfeif :evil:

der will ans erbe von meinem vater ran, aber nicht mit mir :evil:

ich schreibe morgen weiter, für heute sage ich guts nächtle und bin stocksauer

freind kannsch dr raussuacha, verwandtschaft dui hosch, grrmmppfff

grüßle hulla

brucefan
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von brucefan » 01.12.2011, 20:13

Liebe Charlotte,
zunächst möchte auch ich dir sagen, wie leid mir das alles tut. Es muss unendlich schwer sein, diese Verletzungen durch deine Tochter zu ertragen.
Du schriebst:
"es tut gut wenn eigentlich wildfremde Menschen Anteil nehmen - ich danke euch dafür. Mein Kummer hat indirekt ja auch mit Bezness zu tun, denn wenn die Vergangenheit anders gelaufen wäre, würde ich die heutige Situation anders verkraften und hätte nicht eine derartige Angst wenn Polizei vor meiner Tür steht."

Ich denke, dass es die heutige Situation unter Umständen gar nicht gäbe.Vielleicht sind bei deiner Tochter alte Wunden wieder aufgebrochen und sie fühlt sich gerade zutiefst verletzt. Denn eigentlich ist ihr Handeln ja nicht das einer Erwachsenen, sondern eher das eines verunsicherten Teenagers, der gegen die Mutter mit allen Mitteln rebelliert und versucht seine Bedürfnisse mit Macht durchzusetzen.
Das heisst für mich, die heutige Situation bräuchtest du gar nicht zu verkraften, wenn ihr nicht das Opfer eines Beznessers geworden wäret und euer Leben durch ihn derart kaputt gemacht wurde.

Bigi schrieb, das man den am meisten verletzen kann, den man am meisten liebt, weil man seine Schwachstellen kennt.
Ich glaube auch, dass es so ist, dass man nur den so sehr verletzt, dessen Liebe man sich sehr sicher ist.

Vermutlich benötigt ihr beide dringend erstmal die räumliche Trennung. Im Moment sehe ich für dich nur wenig Möglichkeiten ihr zu helfen...ausser ihr zu zeigen, dass sie zurückkommen darf.

Deshalb versuch es nicht so tief an dich zu lassen, ich weiss, es ist leichter gesagt als getan, wenn das Liebste was man hat einen so verletzt und demütigt.
Schau, dass es für dich wieder vorwärts geht, das du gesund bleibst und für dich gut sorgen kannst, emotional meine ich.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut,
ganz liebe Grüße, Brucefan
stay hard, stay hungry, stay alive........Bruce Springsteen

Charlotte
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von Charlotte » 02.12.2011, 10:41

Ihr Lieben,

gestern erhielt ich ein Schreiben vom sozial-psychiatrischen Dienst aufgrund des Polizeieinsatzes; mir rutschte das Herz in "die Hose". Mein erster Gedanke war "Charlotte du bist doch nicht verrückt". Später sprach ich mit einem befreundeten Staatsanwalt, der mich beruhigen konnte; so ein Schreiben ist das normale Prozedere und bedeutet gar nichts. Er wies mich darauf hin, dass meine Tochter eventuell versucht mich für "unfähig" oder "psychisch gefährdet" erklären zu lassen. Da ich diesen Staatsanwalt schon längere Zeit kenne und er sich von mir ein Bild machen konnte, brauche ich keine Bedenken zu haben (er sagte das ich ein besonnener und ruhiger Mensch bin, der für sich und andere absolut keine Gefahr ist).

Wie durch "Zauberhand" traf ich gestern 2 Menschen, die ich lange Zeit nicht mehr gesehen hatte - diese Begegnungen taten mir sehr gut. Durch die momentane Lage bei mir daheim, fühle ich mich aus der Bahn geworfen und minderwertig; die Treffen mit den lange verschollenen Freunden haben mich "aufgefangen" und das Feedback von ihnen hat mich gestärkt.

Klar machen Mütter/Väter Fehler, aber wenn man diese einsieht und sich ändert, sind sie legitim.

Meine Tochter lasse ich in Liebe gehen und ich glaube ihr ist klar, dass sie jederzeit bei mir einen Platz findet. Ein großer Fehler von mir war, dass ich nicht darauf bestanden habe, unsere Konflikte bis zur Klärung auszufechten. (diese Konflikte waren: Beteiligung an der Hausarbeit, respektvoller Umgang miteinander, nur das fordern was man selber auch geben kann usw.) Meine Tochter wird bald 22 Jahre und sie lebt zur Zeit in einer Party- und Fantasiewelt, die für sie gefährlich werden kann.

Ich hoffe das mein Kind früh genug erkennt, dass so ein Leben keine Zukunft hat.

.............................


Die Rebellion meines Kindes hat mit der Vergangenheit sehr viel zu tun, da stimme ich euch zu; sie hat aber auch etwas mit der Staatsanwaltschaft, mit den Richtern, mit den Glaubwürdigkeitsgutachtern etc. zu tun. Die gemachten Erfahrungen mit diesen rechtlichen Institutionen waren eine unglaubliche Traumatisierung für meine Tochter (für mich ebenfalls). Nach Abschluss der Verhandlungen ging meine Tochter freiwillig in stationäre Therapie, die sie jedoch abbrach, da sie ihr zu anstrengend war. Mein Kind brauchte nie viel arbeiten um Prüfungen zu bestehen und gute Noten zu bekommen - sie liebt es "leicht" durchs Leben zu kommen. Wahrscheinlich muss mein Kind jetzt die Erfahrung machen "das Leben ist kein Ponyhof".

..............................


All eure Beiträge habe ich gelesen und jeder hat Dinge geschrieben, denen ich nur zustimmen kann. Es tut mir gut zu lesen, dass andere Menschen ähnliches erleb(t)en und gleiches denken wie ich. Danke an euch alle :wink: .

Lieben Gruß
Charlotte
Ich habe keine Angst - ich habe Kinder

brighterstar007

Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von brighterstar007 » 02.12.2011, 14:12

Liebe Charlotte,

sicherlich ist der Staatsanwalt ein feinfühliger guter Bekannter/Freund von dir - ABER aus seiner Berufserfahrung
muss er wissen, dass es so etwas wie : "...die und die Person ist garantiert ungefährlich..." NIE geben kann.
Die Gerichtsakten sind voll von Fällen, wo unauffällige Menschen scheinbar plötzlich "wild" geworden sind und
enormen Schaden für sich und andere verursacht haben.

Gott allein kennt das Herz der Menschen. Dein Gesetzeshüter KANN eine solche Feststellung (Ungefährlichkeit einer Person) - zumindest aus beruflicher Sicht - gar nicht tätigen. Meiner Meinug wird er sich hüten, dies zu äußern oder gar zu bestätigen.
Kennt er dich in deinem familären Umfeld ?

Liebe Grüße

Brighterstar

morena
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von morena » 02.12.2011, 14:26

Hallo, Charlotte

dass das Leben kein Ponyhof ist,hat sie doch schon sehr früh erfahren,daher glaube ich nicht,dass dies der Hintergrund ihres Verhaltens ist.


Viele Grüße,Morena

Charlotte
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von Charlotte » 02.12.2011, 17:31

Liebe brighterstar,
ja - er kennt das gesamte Familienumfeld und auch unsere "Geschichte".

Liebe Morena,
sicher hat meine Tochter schon sehr viel durchgemacht - aber sie weiß nicht wie es ist, wenn man das eigene Leben mit allen Konsequenzen alleine bewältigen muss. Bisher habe ich sie immer aus schwierigsten Situationen herausgeholt (auch wenn es um Geld ging).
Ich habe keine Angst - ich habe Kinder

nabila
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von nabila » 02.12.2011, 19:37

Liebe Charlotte,

nun gut > Polizei vor der Tür. Für die, die normalerweise damit nichts zu tun haben > eine Riesenaufregung. Aber glaub mir, die Polizei macht das täglich mehrmals und sieht das relativ nüchtern.

Versuch, Dich zu sammeln, und mit etwas Abstand dann kannst Du es eventuell gemäßigter sehen. Ruuuuuhig Blut. Ja , ich weiß, fällt schwer.

Wenn Töchting erstmal ausgezogen ist, wird es für Dich ruhiger werden, weil die tägliche Auseinandersetzung, die ja auch zermürben kann, wegfällt.

Setz klare Grenzen, Deine Grenzen > aber strahle immer aus >> Du bist da, wenn sie es will. Mehr kann eine Mutter nicht tun. Sie lehrt ihre Kinder das Laufen, aber gehen müssen diese dann allein. Manchmal ist das für liebende Mutter schwer.

Wird sie den Schlüssel für Deine Wohnung behalten ? Einfach mal drüber nachdenken. --- Eventuell macht es SInn, dass sie klingeln muss, wenn sie kommt ? So lernt sie Respekt - und Du bist " sicherer" ???

Ich drück Dich virtuell ganz doll.

Liebe Grüße
لا يزال بإمكانك الذهاب ببطء. لأنه في النهاية سوف نعود إلى نفسك فقط.
Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Elisa
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von Elisa » 02.12.2011, 22:07

Charlotte, vielleicht braucht sie nur einen schuldigen für ihr Verhalten, das würde aber bedeuten, dass sie bereits süchtig ist.

Du musst sie erst mal gehen lassen, Schlüssel würde ich ihr nicht geben, denn sie muss auch die Konsequenzen ihres Handels fühlen. Und dann konzentriere Dich jetzt mal auf Dich. Am Anfang habe ich die Geschichte etwas anders gesehen, aber der eigenen Mutter die Polizei auf den Hals zu hetzen, das ist schon sehr stark.

Ich wünsch Dir was, Kopf hoch.

LG Elisa

cooncreole
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Re: Jeden Tag neu beginnen

Beitrag von cooncreole » 02.12.2011, 23:30

Hallo Charlotte,

du hast geschrieben, dass deine Wohnung nach dem Auszug deiner Tochter zu "Gross" ist.
Ist es so, dass dein Wohngeld nach dem Auszug von M. gekürzt wird und du deswegen deinen Vater aufnehmen willst?
Wenn ja, dann mach das NICHT!
Liebe Charlotte, du bist schon mitten drin im Burnout und du kannst deine eigenen Probleme nicht bewältigen indem du dir andere aufbürdest.

Was deine Tochter dir angetan hat, kann ich nicht gutheissen, aber vielleicht möchte sie dich dazu bringen:

Die Mutter könnte der Arge mitteilen, dass ein Verbleib des jungen Erwachsenen aus Gründen der Unzumutbarkeit (massive Konflikte etc.) nicht mehr zumutbar ist. Bei einer Ablehnung am besten sofort Widerspruch einlegen, der Auszug wird dann meist bewilligt.

Habe diesen Text im Netz gefunden

Hat deine Tochter denn den Mietvertrag unterschrieben?
Wenn ja, wann ist der Auszugstermin?

Zieh, wenn nötig in eine kleinere Wohnung und lern dich selbst wieder LIEBEN :-)
Hör auf dich selbst zu opfern für deine Familie, oder schränke es sehr stark ein!

Mein Grosser wird diesen Monat 25 und kommt zum erstenmal seit 5 Jahren am Heiligen Abend zu Mir :-)

Am Ende kann ich dir nur sagen: Unsere Kinder sind ein Geschenk mit begrenzter Garantiezuwendung, Umtausch ausgeschlossen, am Ende werden wir geliebt, oder gehasst. Diese Option steht allerdings nicht zur Auswahl, wir können immer nur unser Bestes tun.

Liebe Grüsse
cooncreole
Scheidung – das Gute vom Bösen trennen <--hab ich von romance...danke :-)

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