Es gibt nur einen Weg

Wie lebe ich heute. Was habe ich geändert. Wie habe ich Bezness verarbeitet. Der "Neuanfang".

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Maria
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Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Maria » 23.11.2010, 21:36

Hallo an alle.

Jetzt, wenn überhaupt, möchte ich hauptsächlich in dieser Rubrik schreiben. Ich habe mich in dem Forum Schwarzafrika ausgetobt, meine ganze Frust und Enttäuschungen rausgelassen, hoffentlich nicht zu viele Schäden damit verursacht.
Jetzt möchte ich die Seite wenden, verzeihen und einen neuen Schritt wagen.
Ich glaube, daß ich verstanden habe, daß mir alles passiert ist, weil ich, weil wir in einem christlichen Land geboren sind mit Werten wie Verzeihen, Versöhnen, Nächstenliebe, Ehrlichkeit, Großzügigkeit, Treue, Liebe als höchste Wert usw.....
Ich...wir tragen diese Werte in den Genen, in dem Kollektivgedächtnis ABER wir haben unsere christlichen Ursprung vergessen. Ich habe mich von den Gemeinden entfernt.

Jeder fühlt sich stark genug, um sein Glaube allein zu leben. Man liest nicht mehr in der Bibel, man trifft sich nicht mehr mit mehreren zum Beten, man meidet christlichen Treffen. Das heisst, wir haben keine Lebensführung mehr und wir glauben, die Freiheit zu haben: die Freiheit Ungläubige, Moslems, Atheisten, Kiffer, Säufer, Polygamen zu heiraten, wenn wir uns ihnen zugezogen fühlen und wir glauben, daß sie wie wir die Liebe in sich tragen bzw. daß unsere Liebe as ihnen gute Menschen machen können. Diese Freiheit wurde für uns zum Verhängnis und Gefängnis.

Jetzt habe ich verstanden, daß wir alleine verloren sind. Die Gemeinschaften geben Stärke. Zuerst die Familiengemeinschaft. Oft ist sie in Deutschland aber nicht vorhanden. Die Freunde sind in Vereine organisiert und die Freundschaft ist meistens oberflächlich. Die ausländischen Partner integrieren sich nicht in diesen deutschen Vereine. Die Bezzis ihrerseits - ob Araber oder Afrikaner - haben meistens ein starker Familienbund, ein grosses Freundeskreis ihresgleichen - meistens Notgemeinschaft, um sich gegenseitig auf dem Weg zur Integration in D. zu unterstützen. Daneben sind wir - oft durch die Arbeit -isoliert, meist ohne Familie, mit wenig wahren Freunden.

Seit einiger Zeit treffe ich mich regelmässig in einer christlichen Gemeinde und es ist jetzt für mich der Weg. Die Menschen die ich treffe sind aufrichtig, warmherzig, treu, ehrlich. Wäre ich immer in diesen Kreisen geblieben, hätte ich nur solche aufrichtige, warmherzige, zuverlässige, treue und ehrliche Leute getroffen, kein einziger Bezzi - auch wenn ich von Ausnahmen in Bezness Nigeria gelesen hatte - . Die Ausnahmen kann man aberleicht herausfinden, wenn man sie innerhalb der Gemeinde lange genug kennt und wenn sie bereit sind, die Glaubensbeweise zu liefern. Z.B kein Druck für die Ehe ausüben. Kein Sex vor der Ehe aber bereit sein, lange genug dafür zu warten, bis man zusammen mit der Gemeinde die spirituellen Vorbereitungen getroffen hat.

Es hört sich sehr altmodig sein. Ich war aber gerade bei einer solchen Hochzeit und es war einer der schönsten Hochzeiten, die ich je erlebt hatte. Alle Teilnehmer strahlten vor Glück. Die Liebe war sichtbar allgegenwärtig. Wenn ich an meiner Bezzi-Ehe in einem grauen hässlichen Raum in einem afrikanischen Bürgeramt denke, wobei der stellvertretender Bürgermeister 10 Mal unterbrochen worden ist...wird mir schlecht!
Es wird also mein Leben danach sein. Voraussetzung ist Verzeihen, aber keiner mehr wird mich weg von meinem Glaube abbringen können!
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Ines

Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Ines » 24.11.2010, 11:32

Liebe Maria!
Du bist in einer christlichen Gemeinde gelandet, wo nur Deutsche beten oder auch Afrikaner? Bzw. alle gemeinsam? Das hört sich für mich sehr schön an, allerdings, ich glaube nicht so recht daran. Denn auch wir hier in Deutschland haben Familien und haben einen starken und guten Freundeskreis, der einem Halt gibt. Oft genug habe ich erlebt, dass sich gerade bei den sogenannten Familien hinter den Kulissen gefetzt wurde, sei es aus Neid oder auch, weil jemand nicht so mitmacht wie die Familie es gerne hätte.

Wir leben in Freiheit hier und können uns im Berufsleben und auch privat unsere Freunde aussuchen und wenn wir mit der Familie nicht so gut können, dann gehen wir unseren eigenen Weg. Aber diese Menschen ohne Familie z.B. bei den Türken, die stehen oft genug alleine da. Menschen, die hier ihr Leben aufgebaut haben, werden oft benutzt, sei es für Dolmetscherdienste oder einen Landsmann hier zu versorgen. Sie MÜSSEN es tun, ein NEIN wird oft nicht akzeptiert.
Ich denke, liebe Maria, Du solltest Dich von dem Afrika-Traum lösen. Meine Freundin ist auch ein absoluter Afrika-Fan, hat mehrere Beziehungen gehabt, hat auch ein Kind mit einem Äthiopier, sie liebt diese Männer auch und ist ganz fasziniert. Aber sie sagt: "Es bringt alles nichts, bei diesen Männern zahlt man IMMER nur zu, man kommt nicht auf einen grünen Zweig". Anschauen gerne, Beziehungen nein. Vielleicht solltest Du diesen Weg gehen, liebe Maria.

LG Ines

Maria
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Maria » 24.11.2010, 19:31

Danke Ines für deine Antwort. Durch verschiedene Lebensumstände bin ich jetzt sehr isoliert. Ich habe keine Familie in der Sadt wo ich wohne und auch keine
Freunde und deshalb war ich eine einfache Beute für Bezzis. Ich habe schon 2 in diese Stadt getroffen. Und wenn ich nichts unternehme, wird der dritte bald kommen. Weil mit ihnen ist es einfach. Sie sind immer bereit, bei uns einzuziehen und ziemlich schnell. Mit einem deutschen ist es immer komplizierter. Deshalb stehe ich jetzt am Anfang mit dieser Gemeinde und bis jetzt habe ich einen sehr guten Eindruck. Es sind auch Afrikaner dabei, allerdings Mädchen. DIE Meisten Frauen sind Ausländerinnen und die Männer deutsch. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht. Ich brauche auf jeden Fall einen Ersatz weil die afrikanische Szene jahrelang meine war. Es gab Aktion, Konzerte, Musik, Tanz, glühende Augen, man fühlt sich immer begehrt. Aber da die Beziehungen scheitern, ist dieses Gefühl der Dazugehörigkeit eine Seifenblase. Es wäre denn, man geht nie eine Beziehung ein und bleibt konsequent bei der Freundschaft. Ohne Vorwarnung entstehen aber die Beziehungen immer.
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Ines

Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Ines » 25.11.2010, 10:42

Ja, liebe Maria, ich kann das verstehen, Du lebst jetzt in einer anderen Stadt und fängst scheinbar quasi von vorne an. Das ist natürlich nicht einfach. Aber ich denke, dass Du ein kontaktfreudiger Mensch bist. Vielleicht kannst Du auch bestimmte Kurse in der Volkshochschule besuchen, da lernt man ja auch ganz andere Menschen kennen. Da Du scheinbar Afrika-verfallen bist, würd ich an Deiner Stelle diese Szene lassen, Du wirst nie dazu gehören. Es sei denn, sie haben was von Dir. So ist das, das ist immer eine Clique für sich. Klar sind sie nett und lustig, meine Freundin war ja auch jahrelang mit einem Nigerianer zusammen und wenn sie eine Party machten in IHREM Garten oder in IHRER Wohnung, dann war da schon ne tolle Stimmung. Allerdings haben wir viel an Bezness gesehen, die Typen hatten alle Frauen, damit sie hierbleiben können oder eben halt Kinderlein, um die sie sich auch gar nicht so richtig kümmerten. Meist ist es so, dass die Frauen nicht mal ihre Ruhe hatten, weil laufend die Kumpels in der Wohnung mit waren, teilweise dort gewohnt haben, sie mußten ja auch verköstigt werden und an wem blieb das hängen? Natürlich an der deutschen Frau.
Liebe Maria, ich hab diesbzgl. auch genug gesehen, selbst, wenn ich nicht davon betroffen war. Ich hab mich auch mit den Frauen unterhalten und ihr Leben ist alles andere als bunt.

LG Ines

Maria
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Maria » 25.11.2010, 14:29

Liebe Ines,

ich habe schon Sportvereine, Volkshochschul- Familienbildungsstättekurse, intensive Freundschaften ausprobiert. Ich war sogar dabei bei einem komischen Selbstfindungskurs. Die Teilnehmen sollten sich 10 Minuten lang ohne ein Wort in die Augen schauen und anschließend sagen, was sie empfinden :lol: Eine behauptete, sie hätte in der Zeit einen Lichtstrahl - Heiligschein - hinter ihr Gegenüber gesehen. :idea:
Das alles hat mir nicht besonders gefallen bzw. nicht ganz erfüllt.
Freundschaften sind oft enttäuschend, begrenzt und vergänglich.
Liebesbeziehungen - auch unter Landsleute - brechen überall um uns herum.
Ich bin wahrscheinlich älter als du. Ich habe zwar vieles nicht angerührt (keine Drogen, kein Alkohol) aber abgesehen davon habe ich ziemlich viele Freiheiten dieser Welt ausprobiert. Ich wollte tolerant, großzügig sein, nicht in einer Religion eingeschlossen sein, freidenkend, humanist, Liebe geben.
Ich bin zu dem Punkt angelangt, daß es alleine ohne eine Führung nicht geht. Die Führung könnte natürlich auch eine gute intakte Familie sein. Meine Familie ist jobbedingt zerstreut und ich bin seit dem Abgang meines letzten Bezzis ganz alleine.
Ein Freundeskreis ist zwar gut, löst aber die Einsamkeit nicht. Nur in einer christlichen Gemeinde finde ich letzter Zeit mehr als alles oben beschrieben und es führt zu viel persönlicher Arbeit: neue Bücher lesen, andere Filme gucken, neue Musik hören, bestimmte Konzerte besuchen, zu den Treffen gehen, nicht mehr an einem Mann denken, wenn man an Liebe denkt, oder Liebe vermisst, sondern an Christ - Jesus, Gott, wie du willst.
Ich habe alles ausprobiert (ausser Drogen und Alkohol) und finde keinen anderen Weg.
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Maria
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Maria » 26.11.2010, 00:05

solltest Du für Dich ergründen, was Dich an Deinen afrikanischen Männern so fasziniert hast, welchen Grund es gibt, daß Du Dein Alleinsein nicht aushalten kannst. Denn bei mir kommt es so an, Du kannst - und nur Du kennst den Grund dafür - nicht alleine sein, willst vielleicht ausch das Gefühl des Begehrtsein haben.
Wenn du das gedacht hast, habe ich irgend etwas falsch ausgedrückt. Vor langer Zeit hat mich zwar die afrikanische Szene - Musik, Lebensfreude, Tanz, Offenheit, Zwangslosigkeit - sehr gefallen und es würde mich immer noch gefallen, aber höchstens auf oberflächliche und selten freundschaftliche Ebene.
Ich bin seit längere Zeit ganz alleine (abgesehen von Bezzi-Episoden) und fühle mich dabei sehr wohl Es wäre aber unheimlich, wenn ich gar kein Mensch in dieser grossen Stadt kennen würde, deshalb treffe ich gern die Menschen in die Gemeinde und da lauert keine afrikanische Gefahr, weil die einzigen Schwarzen der Gruppe sind 3 Mädchen und es ist ein ganz anderes Anliegen da als die Szene, die ich früher kannte in die Discos, Feten, Festivals.
Ausserdem vermisse ich das Gefühl des Begehrtseins nicht. Sobald ich mich ein bißchen nett anziehe höre ich immer noch viele Komplimente von allen Seiten und werde oft angemacht, auch von jungen hübschen deutschen Männern. Es lässt mich aber kalt. Es ist nicht was ich im Moment suche.
Nein, ich weiss noch nicht genau, was ich dort in die Gemeinde finden werde, ich stehe gerade am Anfang, aber ich spüre daß ich da beschützt bin. Jeder kann über seine Problemen und Sorgen reden und man unterstützt sich gegenseitig. Wenn es Fragen gibt, sucht man Lösungen in die Bibel und es entstehen Diskussionen.
Also für diejenige im Forum die leiden, die am Boden zerstört sind, verletzt, demütigt, enttäuscht kann ich diesen Weg nur empfehlen. Es bringt schnelle Heilung.
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Arabella
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Arabella » 26.11.2010, 09:22

Liebe Maria,
der eine Weg ist dein Weg zur Zeit!
Wahrscheinlich ist es gut so für dich zur Zeit...........etwas Besinnlichkeit, Geborgenheitsgefühle ohne den Druck selbst etwas geben zu müssen.

Aber :
"Der eine Weg " ist eigentlich immer nur der der Selbstliebe, der Treue zu sich selbst und das Lernen sich zu lieben wie man ist.Sich selbst Fehler eingestehen zu können und sich verzeihen zu lernen! Dann tritt man von ganz alleine den richtigen Menschen gegenüber.
Ich denke nicht dass es notwendig ist sich irgendwelchen Vereinen.....oder dergleichen , eingeschlossen Kirchengeminden anzuschliessen. Es mag ein Weg sein sich da irgenwie geborgen zu fühlen, aber lenkt auch ab zu sich selbst zu kommen!

Es ist nicht wichtig ob dich jemand toll findet, wenn du dich hübsch anziehst, es ist wichtig, dass du dich selbst leiden kannst............dann mögen dich die richtigen Menschen auch in Lumpen!

LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
du kannst im Heute stets neu beginnen !

Maria
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Maria » 26.11.2010, 14:23

Der eine Weg " ist eigentlich immer nur der der Selbstliebe, der Treue zu sich selbst und das Lernen sich zu lieben wie man ist.Sich selbst Fehler eingestehen zu können und sich verzeihen zu lernen!
Damit habe ich in den letzten Monaten angefangen: Selbstliebe, Selbsttreue, seine Fehler bekennen und sich verzeihen.
Damit bin ich schon ziemlich gut weiter gekommen. Nur ab und zu musste ich noch gegen eine undefinierbare Angst, Sinnlosigkeitsgefühl, Einsamkeit kämpfen und konnte das gut wegkriegen indem ich eine aufgeklärte Freundin anrief oder im Forum schrieb. Ich versuchte einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen, nur eigentlich auf die selbe Art und Weise wir früher - tanzen, Bekannte einladen, treffen, Seminare usw...und versuchte dabei eher mit Deutschen oder Europäern zusammenzukommen und keine neue Afrikaner kennen zu lernen. Nur habe ich schnell das Gefühl bekommen, daß ich mich im Kreis drehte.

Und in der christlichen Gemeinde höre ich das Selbe wie oben : Liebe, Treue, Fehler eingestehen und verzeihen - Nur daß es nicht zwanghaft von mir kommen soll, sondern ich soll mein Herz Gott/Jesus anvertrauen, eine Beziehung zu ihm aufbauen und die Heilung kommt von selbst. Und das funktioniert. Ich bin richtig erstaunt, um nicht begeistert zu sagen.
Wenn ein scheinbar kompliziertes und unlösbares Problem kommt, beten wir zusammen und am Tag danach ist das Problem auf erstaunlicher Weise gelöst. Ausserdem kommen die oben beschriebene undefinierbare Gefühle nicht mehr

Ich weiss, es ist schwer diese Botschaft Skeptiker zukommen zu lassen und ich glaube sie betrifft eher Frauen , wie schon unten beschrieben
die leiden, die am Boden zerstört sind, verletzt, demütigt, enttäuscht sind
und nicht diejenige die noch keine grössere Schicksalsschläge erlebt haben und die nach ihrer Bezzi-Abenteuer von einem gut und stabilen Familien- und Bekanntenkreis wieder aufgefangen wurden:
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leah_neu
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von leah_neu » 26.11.2010, 15:25

Liebe Maria,

ich verstehe dich. Ich habe auch den Weg zurück zum Christentum gefunden. Nicht, weil ich nicht allein sein kann, sondern weil es in der Kirche an Weihnachten nach zu Hause riecht, weil es nach zu Hause klingt und schmeckt. Du sagst, wir haben das Christentum in den Genen - ich gebe dir Recht, denn selbst die Atheisten unter uns sind christlich sozialisiert. Ich merke das hier in meinem Heimatland Brandenburg, also im eigentlich größtenteils unchristlichen Osten. Die Leute denken protestantisch, ohne es zu Wissen. Wir leben in einer Schuldgesellschaft. Wir haben das Bedürfnis, uns zu entschuldigen, dafür müssen wir uns hinterfragen und Fähigkeit zur Empathie haben.
Erbsünde - sowas gibts nicht im Koran. Ich fand das immer gut. Aber ich konnte nie so denken, wie ein Moslem. Die muslimische Welt, so wie sie mir begegnet ist, ist eine Schamgesellschaft. Es wird alles unter den Teppich gekehrt und existiert dann also nicht. Was in meiner ägyptischen Familie alles unter dem Teppich liegt, das passt in keinen deutschen Keller :(

Es ist gut, den eigenen Keller auszumisten und es ist gut zu verzeihen, auch sich selbst. Uns vergeht mitunter dabei die Lust zum Feiern. Na und? Aber wenn ich fröhlich bin, dann, weil ich wirklich fröhlich bin. Ich weiß nicht ... warum ich diesen Umweg gehen musste. Ich hab ihn gebraucht.
Der Wald, in dem ich wohne, riecht auch nach zu Hause. Ich brauche keine 100 Leute um mich herum, um zu wissen, dass ich nicht alleine bin.

Ich wünsche uns allen Zuversicht und Heimat.
Herzliche Grüße
von Leah

Elisa
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Elisa » 26.11.2010, 15:35

Leah, eigentlich kannst Du sagen: Ich bin bei mir angekommen.

Ich denke, jeder braucht gewisse Erlebnisse, seinen Weg, um bei sich anzukommen, um ganz allein mit sich zufrieden zu sein. Nur dann kann man wirklich Beziehungen egal welcher Art, ohne Abhängigkeiten eingehen.

Selbst wenn man nicht in die Kirche geht, kann man trotzdem ein Christ sein, und wie Du sagt, liegt das in uns allen, über Jahrhunderte erlebt, prägt es die Gene.

Sich ein wenig schuldig zu fühlen, empfinde ich nicht mal als schlimm, denn es hindert einen dran, den Boden unter den Füssen zu verlieren, sich total super zu finden, überheblich zu sein.

Ich brauche den Wald, die Wiesen, um mich zuhause zu fühlen. Ich liebe Spaziergänge durch den Wald, den Geruch, die Geräusche, diese Ruhe, und es hat auch etwas geheimnisvolles für mich. Da sind so viele Tiere, ganz nah, obwohl Du sie nicht siehst. Es ist ruhig, und doch sind viele Bewohner da.

Maria, wenn das Dein Weg ist, dann gehe ihn, wichtig ist, dass Du zu Dir findest.

Viel Glück.

LG Elisa

brighterstar007

Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von brighterstar007 » 26.11.2010, 19:33

Ihr Lieben,

man/frau kann nur Christ sein, wenn eine lebendige Beziehung zu IHM besteht. Das kann in einer Gemeinde sein, in einer Gefängniszelle,
im heimischen Wohnzimmer, im Schwimmbad und und und.

Christsein kommt von CHRISTUS (nicht : Kirchenzugehörigkeit). Da ER den Tod überwunden hat und auferstanden ist , lebt ER und gibt SEINEN
Beistand allen, die IHN bitten, dies wollen.

Liebe Grüße

Brighterstar

Ines

Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Ines » 26.11.2010, 20:19

Liebe Maria!
Ich kann das ein wenig nachvollziehen: Natürlich sehnen wir uns alle in der Welt doch irgendwie nach Geborgenheit, das Aufgefangenwerden, das Zugehörigkeitsgefühl zu haben. Aber mir macht es Angst, weil ich das Gefühl habe, dass Du auch in einer Sekte landen könntest und da dann nicht mehr herausfindest.
Du suchst etwas, damit Du Halt hast und wie gesagt Dich Aufgefangen fühlst. Klar, das ist ja auch ein schönes Gefühl, gerade jetzt in der kommenden Adventszeit. Da gehe ich auch gerne in die Kirche oder mache auch gerne etwas Kulturelles oder treffe mich viel mit Freunden. Für mich ist jetzt die schönste Zeit des Jahres.
Früher hast Du wahrscheinlich dieses bei den Afrikanern gefunden, was ich nachvollziehen kann. Sie sind nie einsam, haben immer irgendjemanden um sich herum. Ich hab das ja bei meiner Freundin erlebt. Sie gehen sich auch spontan gegenseitig besuchen etc.
Ja, Einsamkeit bewirkt, dass man sich verloren fühlt. Du suchst einen Weg hinaus aus Afrika sozusagen und landest dann irgendwo anders.
Aber das Glück kannst nur Du selbst in Dir tragen. Du mußt Dich selbst gut fühlen und vielleicht einfach auch mal für Dich sein können. Ich glaube, das ist es, was Dir fehlt, von dem, was ich von Dir lese. Du bist glaube ich zu sehr abhängig von den anderen Menschen, wenn Du Dich chic machst, guckst Du, ob Du toll ankommst z.B. Das ist auch ein Phänomen unserer Gesellschaft, wir "müssen" jünger aussehen, am besten gleich 20 Jahre, mein Gott, jede Falte wird verflucht. Aber ich finde, es ist ganz egal, wie jemand ausschaut, das Wichtigste ist doch, ob die Chemie stimmt und jeder hat auch ein ganz anderes Empfinden.
Ich denke, so wie Du schreibst, dass Du eine ganz tolle Frau bist, Du bist nicht abhängig davon, was Andere über Dich denken, Du bist Du und sei auch Du selbst.
Ja, wir Europäer sind wahrscheinlich anders als die Afrikaner oder eine christliche Gemeinde, aber auch wirst Du viele Leute in Deutschland finden, die das Lächeln, was Du gibst, Dir zurückgeben. Wir sind nicht kalt, ganz im Gegenteil, auch wir sind gastlich, lustig und auch wir können spontan sein. Es hängt doch von jedem selbst ab.

LG Ines

Arabella
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Arabella » 26.11.2010, 21:56

Hallo,
natürlich weiss ich es nicht, aber ich hätte da jetzt wegen einer Sekte bei Maria keine Bedenken. Sie schrieb sie hat wieder zu einer christlichen Gemeinde gefunden. Die Kirche lehrt leider genau diese Dinge, dass wir verloren seien, wenn wir uns nicht der Gottesgemeinschaft anschliessen...................auch ausserhalb der Kirche oder des Glaubens kann ein Mensch mit sich im Reinen und ja sogar moralisch leben!

Vielmehr wollte ich betonen, dass unter dem Deckmäntelchen Glaube, Gott und Kirche (Gemeinde) schreckliche Dinge geschehen............das darf man nicht vergessen! ( ganz aktuell all die Kindsmissbräuche jeglicher Art!!!)

Und da es zum Forum passt: gerade die christlichen Bezzies verstehen es die Sünden in der Kirche abzubeten......danach gehen sie gereinigt ihren Weg und machen munter weiter mit ihrem Unwesen!!!

Auch viele Deutsche ziehen sich den Mantel der Christlichkeit an...........und überdecken damit ungeahnte Dinge!
LG Arabella
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Micky1244 » 26.11.2010, 22:13

Liebe Maria,
es ist schön, dass du für dich den richtigen Weg gefunden hast. Dem Leben einen Sinn geben, Halt finden, Du hast das alles in der Gemeinde gefunden und fühlst dich dort wohl und geborgen. Ich freue mich mit dir darüber.
Die Bedenken, die hier geäußert wurden, sind sicher in Einzelfällen begründet, die Mehrzahl der christlichen Gemeinden
leisten allerdings trotz schwindender Mitgliederzahlen einen wichtigen Beitrag im öffentlichen Leben.
Und überall, wo viele Menschen sich für eine Idee einsetzen und gemeinsam zusammen gefunden haben,gibt es Licht und Schatten, ob das nun eine Partei ist, ein Verein oder eine kirchliche Gemeinde.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

leah_neu
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von leah_neu » 26.11.2010, 22:28

Naja, der Mensch ist nun mal ein zoon politikon - ohne Gemeinschaft kann er sich weder entwickeln noch überleben. Da gibts ja genügend Beispiele, Kaspar Hauser, Genie...

Warum fallen wir denn auf die Bezzies rein? unter anderem, weil sie uns vorgaukeln, dass wir in einer kalten, lieblosen Gesellschaft leben, unsere Familien kaputt und unser Gemeinschaftssinn verlorengegangen ist. Dass die ja nur noch viel kaputter sind, entdecken wir viel zu spät.

Ich finde es gut, dass Maria dort Halt findet. Heil-sam für ihre Seele wird es sein. Wer da von Sekte spricht, hat m.E. nicht genau gelesen.

Meine Lehrerin hat mir mal ins Poesiealbum geschrieben:

Immer strebe zum Ganzen. Und kannst du selber kein Ganzes werden, als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an.

Ich war damals Grundschülerin. Was hab ich mein Hirn zermartert über diesen Spruch. Irgendwann, da war ich schon über die Pubertät hinaus, dachte ich, die war entweder Kommunistin oder Andersdenkende. Ich fand den Spruch echt blöde.

Ich sehe das heute auch etwas anders. Vielleicht hatte sie mit Absicht nicht druntergeschrieben, dass das Zitat von Schiller ist...

Der Satz mit den Ungläubigen, Kiffern und Moslems klingt bissl krass. Ich denke aber, dass es Maria nicht um die genannten Personen geht, sondern es geht ihr darum, dass Freiheit erlernt werden muss. Und ich finde es sehr verantwortlich, sich in seelischer Not der christlichen Gemeinde anzuschließen und NICHT einer Sekte in die Arme zu laufen.
Herzliche Grüße
von Leah

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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von leah_neu » 26.11.2010, 23:08

Liebe Never,

ich verstehe sehr gut, worauf du hinaus willst.

Jedoch etwas weiter unten in ihrem Post konkretisiert sie:
Seit einiger Zeit treffe ich mich regelmässig in einer christlichen Gemeinde und es ist jetzt für mich der Weg.
Herzliche Grüße
von Leah

Maria
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Maria » 27.11.2010, 00:44

Wenn ich das Gefühl habe, daß ich in einer Sekte geraten bin, werde ich da nicht bleiben. Dieses Gefühl habe ich nicht. Es sind liebe Menschen mit guter Ausstrahlung. Das wichtigste ist daß man sich wohl fühlt. Und ich fühle mich viel wohler seitdem ich sie kenne und die afrikanische PartySzene zieht mich nicht mehr an. Zugegeben, ich habe mich da am anfang auch sehr wohl gefühlt. Mein Fehler war irgendwann zu akzeptieren, Beziehungen einzugehen. Ohne Liebesbeziehungen hätte ich wahrscheinlich bis zu meinem Tod in dieser afrikanischen Szene glücklich bleiben können.
Du bist glaube ich zu sehr abhängig von den anderen Menschen, wenn Du Dich chic machst, guckst Du, ob Du toll ankommst
Da hast du den Postaustausch nicht gut gelesen. Ich hatte nur auf die Aussage geantwortet, daß ich wahrscheinlich nötig hätte, mich begehrt zu fühlen und daraufhin hatte ich geantwortet, daß ich das nicht vermisse, weil ich jedesmal die Bestätigung habe, wenn ich mich ein bißchen nett anziehe und daß es mich jedoch kalt lässt, weil ich das im Moment nicht brauche sondern eher diese Gemeinschaft mit lieben Menschen - Es sind hauptsächlich junge Frauen - .

Wir haben eine schöne und wunderbare Religion, die nur von Liebe und Verzeihen spricht (ich spreche jetzt nicht von der Kirche, die viele menschliche Fehler begangen hat) und ich wundere mich warum so viele Menschen sich davon abwenden, wobei der Islam immer mehr Anhänger anzieht. Die Lücke, die wegen der Aufgabe unserer Religion entsteht, wird immer mehr von Islam und Buddhismus gefüllt aber auch mit Esoterik, Therapien, Seminare, Selbstfindungsgruppen nach amerikanischen Vorbild usw., als ob das Fremde und das Exotische immer besser wären als unsere christlichen Wurzeln und Kultur.
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Anaba
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Anaba » 27.11.2010, 17:47

Wie haben den Thread geteilt und den letzten Teil in den Mülleimer verschoben.
Jetzt sind hoffentlich alle wieder zufrieden.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Tatiana
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Tatiana » 27.11.2010, 19:10

Nein, ich bin nicht zufrieden, wo ist der andere Teil des Threads und mein Beitrag?

Amely
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Re: Es gibt nur einen Weg

Beitrag von Amely » 27.11.2010, 19:14

Tatiana hat geschrieben:Nein, ich bin nicht zufrieden, wo ist der andere Teil des Threads und mein Beitrag?
Eigentlich müsstest du zufrieden sein, denn auf diesen Beitrag von dir hin wurde alles OT gelöscht:

Ist natürlich einfacher kritische Beträge zu löschen als darauf einzugehen. wenn ihr meint er war OT, dann löscht doch auch bitte die anderen Beiträge, die nicht zum Thema gehören...
Liebe Grüße Amely

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