Jeden Tag neu beginnen

[Charlotte]

Ich muss jeden Tag neu aufstehen, jeden Tag wenn ich mein Spiegelbild sehe, bin ich erschüttert. Ich putze meine Zähne, halte meine Zähne in meiner Hand, denn es sind meine dritten Zähne. Die 2ten Zähne wurden mir teilweise herausgeschlagen - der Rest ist an der Wurzel zertrümmert worden und alles wurde entfernt.

....................


Meine Tochter wurde auch Opfer von "ihm" - sie machte nach dem Prozess eine Traumatherapie. Mir ging es während dieser Zeit sauschlecht - jedoch konnte ich mich nicht um mich kümmern, denn ich musste für meine Tochter "stark" sein. "Mich" gab es nicht mehr.


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Seit fast einem Jahr mache ich eine Traumatherapie und ich veränderte mich. Meine Tochter merkte das und fand das skandalös. Ich, die immer "ach so starke Mutter" denkt an sich!!!!!!! Meine Tochter will aus unserer Wohnung ausziehen, obwohl ich dann vielleicht die Wohnung verliere (sie ist zu groß). Meine Tochter beschwert sich bei mir, dass ich an mich denke und anfange ein Eigenleben zu führen.


.................


Ich bin bis ins Mark verletzt, von "ihm" - meinem Ex-Mann - und jetzt von meiner Tochter. Meine Seele, meine Kraft habe ich für mein Kind gegeben, die auch Opfer von ihm wurde. Viel zu spät erfuhr ich von seinen Greueltaten an ihr, ich bin und war immer noch erschüttert, dass diese s...... Beznesser vor nichts, absolut nichts zurückschrecken. Ich bin bis ins Mark verletzt durch das jetzige Verhalten meiner Tochter - sie behandelt mich wie Schmutz.

...............

MEIN LEBEN DANACH:

..........ich habe mich verloren; bei jedem Versuch mein Leben neu zu finden, werde ich nieder gemacht. Dennoch weiß ich, dass ich existiere und keinem Menschen etwas böses antun will.

Also stehe ich jeden Tag auf und vermeide in den Spiegel zu sehen - ich weiß ja wie ich aussehe und das der Schmerz den ich fühle ein Phantomschmerz ist.






Ich bin sehr verletzt und traurig, dass Menschen oft so gefühllos miteinander umgehen

[nabila]

Ach meine liebe Charlotte !

Lass Dich virtuell in die Arme nehmen und drücken, wenn DU magst. Ich hab eine Umarmung zu verschenken und sende sie Dir.

Seelische und körperliche Wunden - freudlose anstrengende Tage, Wochen, Monate voller Kämpfe --Wolken der Untätigkeit -- nutzlose Gedanken --Albträume – Schlaflosigkeit – nackte Existenzängste – Versagensgefühle - erbärmliche Sinnlosigkeit- die Aussicht durchzuhalten ist nichts besser als die eines Schneeballs in der Hölle – alles hat den Geschmack von nichts – besitzt keine Anziehungskraft – ist jenseits Deines Gesichtsfeldes.

ZUM GROßEN GLÜCK veränderst Du Dich. Und natürlich hat Dein Umfeld damit Probleme. Denn sie wollen Dich, wie sich Dich kannten. Ab da, wo DU Dich veränderst, >> müssten sie sich darauf einstellen. Das Andere war für sie einfacher, so kannten sie Dich.

Dein bisheriger Weg hat nicht funktioniert, also ist es Dein gutes Recht, einen anderen Weg zu finden und zu gehen.

Lass Dich nicht verunsichern, bitte. --- Du bist Du, so wie Du bist, und das ist m.E. völlig in Ordnung. Du hast Deine Zeit, Dein Tempo, Deine Art, Deinen Weg, Dein Recht das genau so zu entscheiden.

Ganz herzliche Grüße
Nabila

[Canim]

Liebe Charlotte,
lass dich auf deinem Weg, zu dir selbst zu finden, nicht beirren, auch deine Tochter hat kein Recht, dich ein Leben lang so intensiv zu beanspruchen; auch wenn sie ebenso Schweres durchgemacht hat wie du. Für alles gibt es eine Lösung, dann eben eine kleinere Wohnung. Mit der Zeit wird deine Tochter sicher auch Verständnis für dich aufbringen. wenn das jetzt noch nicht geht, dann ist das so, auch wenn es natürlich schmerzt.

Wenn du die veränderst, verändert sich auch dein Umfeld, das ist manchmal ein Glück, manchmal muss man aber auch einen hohen Preis dafür zahlen. Wichtig ist, dass du deinen eigenen Weg findest.

Ich wünsche dir Kraft und alles Gute dafür.

LG
Canim

[morena]

Hallo, Charlotte

bei allem Verständnis für Dich,hat Deine Tochter das Recht dazu,sich abzunabeln und sie muss es sogar.
Sie hat Jjhrelang im Ausnahmezustand gelebt,den nicht sie verursacht hat,und Du konntest sie als Mutter nicht schützen.
Nun machst Du eine Therapie,was das Beste ist,was Du machen kannst und veränderst Dich.Auch Deine Tochter muss die Chance zur Veränderung
haben und das kann sie am besten in einer eigenen selbstbestimmten Umgebung.
Auch wenn man sich für sein Kin d überschlägt,es ist nicht Dein Eigentum.Und sie muss die Folgen der Entscheidung einer Mutter tragen, mit ihrer
Traumatisierung.
Es wäre gut,wenn Du Deine jetzige Einstellung mit Deiner Therapeutin besprechen würdest.Erst wenn Du Deiner Tochter respektvoll ihren Freiraum
und ihre Entscheidung zugestehst un d nicht Dankbarkeit erwartest,für etwas,was selbstverständlich ist,nämlich stark zu sein für das Kind,wird
es wieder von ihrere Seite einen Zugang zu Dir suchen.
Und dann ist es eben so,dass Du in einer kleineren Wohnung Dein "neues Leben" Deine Veränderung leben wirst.
Charlotte,Deine Traurigkeit verstehe ich,ich verstehe aber auch Deine Tochter,die ein Recht dazu hat ,das Elternhaus mit all dem Tragischen hinter sich
zu lassen und sich abzunabeln.Erst dann hat auch sie die Möglichkeit,Deine Veränderungen wahrzunehmen und zu verstehen.

Deine Therapeutin wird Dir sicher einiges dazu sagen.
Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe,dass Du in Deiner Sichtweise etwas ändern kannst.
Morena

[Rufina]

Liebe Charlotte,

auch mich berührt Deine Geschichte immer noch sehr.
Ich denke Du bist mit der Therapie auf dem richtigen Weg und ich denke es ist ganz wichtig nach vorne zu schauen.

Du hast mit Deiner Tochter so viel Schlimmes erlebt und ich denke auch, dass Sie vielleicht ein wenig Abstand braucht um dann wieder zu Dir zurückzukommen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Power und den Glauben daran, dass auch für Dich die Sonne wieder scheinen kann und das Leben auch noch viele schöne Zeiten für Euch bereit hält.

Ich drücke Dich ganz fest,
Rufina

[brucefan]

Liebe Charlotte,
deine Geschichte ging mir sehr nahe, denn wir haben ähnliches erlebt. Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst, wenn deine Tochter beginnt sich abzunabeln...deine Tochter, die du nach euren grausamen Erlebnissen mit deinem Ex bis zur Selbstaufgabe getröstet, unterstützt und ihr Halt gegeben hast.
Auch du hast tiefe Verletzungen erlitten, deshalb ist es gut, dass auch du eine Therapie machst. Deine Tochter ist nun nahezu erwachsen, nehme ich an, und ich weiss, dass man sich da manchmal auch ein wenig Rücksicht erhofft.
Dabei solltest du aber nicht vergessen, dass unsere Kinder nur unseretwegen haben so leiden müssen, wir haben diesen Partner ausgesucht, nicht die Kinder.
Vielleicht erwarten und erhoffen wir zuviel, nur weil sie augenscheinlich erwachsen sind, denn wir haben ihnen ja auch einen Teil ihrer Kindheit genommen.
Sicher, der Missbrauch fand durch unsere Partner statt, aber es waren unsere Partner. Und ich denke , dass die Kinder das auch klar sehen.
Es ist nur gut und natürlich, dass sie sich abnabelt und dazu gehört auch eine eigene Wohnung, auch wenn das für dich bedeutet, dass du umziehen musst.
Ein Umzug kann aber auch für dich einen Neuanfang bedeuten, versuch es einfach mal so zu sehen.

Wichtig ist, dass du deine Tochter mit Liebe ziehen lässt; du darfst ihr sagen, dass es dir schwer fällt; aber halte sie nicht auf. Im Gegenteil, vielleicht schaffst du es sie zu unterstützen oder zu beraten, es macht auch Spass, mit der Tochter Wohnungen und Möbel anzuschauen.
Und sie wird sehen, dass du weiterhin an ihrer Seite stehst. Somit könnt ihr in Zukunft vielleicht eine ganz neue Qualität in eure Beziehung bringen. Nämlich sich gerne zu treffen, sich zu verabreden, und nicht jeden Abend gezwungenermaßen gemeinsam am Tisch sitzen zu müssen.
Nur wer das Gefühl bekommt, gehen zu dürfen, kann auch wieder zurückkommen, und diese Chance sollten wir unseren Kindern nicht nehmen, auch wenns manchmal verdammt hart ist.

Charlotte, ich wünsche euch von Herzen, dass eure Beziehung eine Neue wird.
Ausserdem wünsche ich dir viel Kraft, diese schwierigen Momente durchzustehen. Denn dann kommt hoffentlich auch für dich ein Neubeginn.

Sei ganz lieb gegrüßt,
Brucefan

[Charlotte]

Nabila, danke für deinen Beitrag. Als ich in der vergangenen Nacht hier geschrieben habe, war ich tief traurig; traurig weil ich mein Kind niemals an mich ketten wollte und sie immer mit Respekt und Güte behandelt habe. Da sie noch in der Ausbildung ist, wird sie kaum Geld zum Leben haben - und das macht mir große Sorgen. Dennoch lasse ich sie in Liebe gehen.

Canim, weder meine Tochter hat ein Recht darauf mich einzuengen (sie ist ja immerhin schon 21 Jahre), noch habe ich ein Recht sie einzuengen. Die Zeit, dass ich immer für sie da bin gehört der Vergangenheit an. Auch Mütter sind Menschen.

Morena, meine Tochter habe ich niemals als mein Eigentum angesehen - ich habe sie so gut es ging begleitet wenn es nötig war, sie konnte sich immer auf mich verlassen.

Biggi, loslassen kommt von lösen - das ist sozusagen eine Befreiung und genauso sehe ich den Wunsch meiner Tochter auch. Da sie noch in der Ausbildung ist, ist der Wunsch auszuziehen momentan utopisch. (sie verdient 340 @ netto und hätte dann noch ihr Kindergeld)

Rufina, alles hat einen Sinn - oftmals sieht man den Sinn erst nach langer Zeit. Ich bin mir sicher, das die Realität mein Kind auf den Boden der Tatsachen bringen wird. Wenn sie ihre eigene Wohnung (die soll 200 € kalt kosten) bezieht, hat sie wenigsten kein Geld mehr um sich Alkohol zu kaufen.

Brucefan, meine Tochter hat kein Geld um sich Möbel zu kaufen und ich selber "schwimme" auch nicht in Geld. Es wird aber für alles eine Lösung geben, wenn sie sich ohne Zorn von ihrem jetzigen "Nest" löst.

curious, von Schuld zu reden ist an den Haaren herbeigezogen. Ich weiß nicht wieviel du von meiner Geschichte kennst; es war nicht mein Ziel einen gewalttätigen Mann zu heiraten, der meinem Kind und mir grausames antut. Einige Frauen aus diesem Forum haben meinen Ex-Mann in Tunesien (nach seiner Haft wurde er nach TN abgeschoben) kennengelernt und ihn als wortgewandt und sympatisch empfunden. Bei mir war es damals ähnlich. Da ich diesen Mann geheiratet habe, ist es verständlich wenn meine Tochter sich denkt "wäre meine Mutter nicht auf ihn reingefallen, wäre uns vieles erspart geblieben". Hellsehen kann aber kein Mensch - oder vielleicht du? Es gab vor diesem kriminellen Subjekt ein Leben zwischen meiner Tochter und mir und in dieser Zeit hat sie ein harmonisches Zusammenleben erlebt - keine Gewalt, kein Geschreie, keine Anlässe die uns zur Flucht aus der Wohnung getrieben haben etc. .

@ curious: Du kannst von Glück reden, dass sich Deine Tochter nicht vollständig von Dir abgewandt hat, denn das wäre eine verständliche und natürliche Reaktion. Tut mir leid, aber ich bin entsetzt, dass jemand, die so viel Leid erfahren hat wie Du, das Ausmass ihres Anteils noch nicht erkannt hat und Verständnis von der für immer geschädigten Tochter erwartet.

Aus deiner Aussage entnehme ich, dass du unsere Geschichte nicht kennst. Ich habe mich immer schützend vor meine Tochter gestellt und ihr Wohl habe ich immer an allererste Stelle plaziert. Als ich vor ca. 11 Jahren das erste Mal von "ihm" zusammengeschlagen wurde, wollte ich mich scheiden lassen - er drohte mir mit dem Tod. Sowohl die Polizei, als auch Freunde von mir konnten uns nicht vor ihm schützen; erst als er einer Polizistin etwas angetan hat und in U-Haft kam, konnte ich ohne Todesangst Anzeige gegen ihn erstatten und mich von ihm scheiden lassen. (er wurde zu 10,5 Jahren Haft verurteilt). Mein Kind war zu jedem Zeitpunkt wichtiger als alles andere auf Welt, da lasse ich mir von dir nicht sagen "ich hätte das Ausmass ihres Anteils noch nicht erkannt". Ich habe innerhalb kürzester Zeit für meine Tochter einen Therapieplatz besorgt (normalerweise wartet man darauf mindestens 1/2 Jahr, ich hatte den Platz in 4 Wochen).
Meine Tochter ist geschädigt, ohne Frage, aber dennoch hat sie nicht das Recht mich wie Schmutz zu behandeln.

Euch allen danke ich für eure Worte und die Zeit die ihr euch für mich genommen habt.

Lieben Gruß
Charlotte

[morena]

Hallo, Charlotte

Dein Eingangsthread klang in einem ganz anderen Tenor und da ist es nur natürlich,dass man sich als User Gedanken macht.
Dass Du traurig bist,ist unbestritten und natürlich,aber nur so habt Ihr die Chance auf eine Weiterentwicklung Eurer Beziehung und Verarbeitung
der Vergangenheit,wenn Ihr getrennt lebt und jeder für sich die Möglichkeit hat,loszulassen.Dann wird Deine Tochter auch wieder auf Dich zukommen.

alles Gute,Morena

[Elisa]

Liebe Charlotte, ich hatte Dir heute nachmittag geschrieben, aber irgendwie verschwunden.

Ich denke wie Morena, vielleicht braucht Ihr den Abstand, um Euch auch wieder nähern zu können. Jeder erinnert den anderen an das erlebte, was nicht einfach ist. Du hast vielleicht ein schlechtes Gewissen und Deine Tochter vielleicht innerlich doch so etwas wie Vorwürfe.

Du weisst, manchmal wäre man gern mit Menschen zusammen, die von all dem nichts wissen. Man wäre auch gerne fröhlich.

Lass sie gehen und vielleicht hast Du dann auch Momente, die freier sind.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute.

LG Elisa

P.S. Schau in den Spiegel und sage Dir, dass Du Dich liebst und dass Du doch vielleicht etwas reparieren kannst.

Ohne die 'Dritten' sieht jeder wie scheintot aus.

[nabila]

Liebe Charlotte,

ich kenne Deine Geschichte nicht, hatte nur Dich gesehen, Deine tiefe Traurigkeit erkannt.

Schau mal > All diese hätte - würde - könnte - sollte usw. funtionieren nicht. Die Vergangenheit ist was sie ist. > erledigt, gelaufen,vorbei > und kann nicht geändert werden. Und sie hat Dich zu Der werden lassen, geformt, die Du heute bist. So ist das Leben, so wird gelernt. Genau darum bist Du heute, was Du heute bist.

Die Zukunft kennst Du nicht, weißt Du nicht (ich auch nicht) . Wer kann schon hellsehen, voraussagen ?

Also das einzige, um was Du Dich kümmern kannst , ist das JETZT. Hier und heute. ----- Du lebst. Irgendwie. Dass Dir das zur Zeit noch nicht so gefällt, verstehe ich. ---- Weißt Du, das Hinfallen ist keine Schande. Das >> nicht-wieder-Aufstehen << wär ein Problem. Also bitte ich Dich, steh auf !!! In mini-kleinen Schritten, in Deinem Tempo, in Deiner Art. Und lass Dich nicht beirren. Was Du wie machst, ist Deine Entscheidung, Dein gutes Recht.

Fühl Dich umarmt
Liebe Grüße

[Canim]

Liebe Charlotte,
deine tochter ist 21 und auch mit wenig Geld kann sie durchaus eine Wohnung bzw. ein Zimmer beziehen. Distanz schafft mit der Zeit auch wieder innere Nähe. Natürlich hast du Recht, dass deine Tochter sich dir gegenüber anständig verhalten soll; aber das gelingt ja den wenigstens jungen Menschen vor, während und kurz nach der Pubertät. Und bei den Erlebnissen deiner Tochter ist das sicher noch schwieriger. Mit der Zeit wird euer Verhältnis sicher wieder besser werden.

Sicher gibt es in deiner Stadt auch Institutionen, wo man preiswert Möbel bekommt, ebay-Kleinanzeigen ist auch möglich und manches geht sogar vom Sperrmüll oder man fragt auch mal Nachbarn oder Freunde, ob sie etwas über haben. Das sollte deine Tochter auf die Beine bekommen; ein erster Schritt zum eigenständigen Leben.

Ich wünsche euch beiden trotz der schmerzhaften und schwierigen Situation alles Gute.

LG
Canim

[morena]

Nabila, danke für deinen Beitrag. Als ich in der vergangenen Nacht hier geschrieben habe, war ich tief traurig; traurig weil s ich immer für sie da bin gehört der Vergangenheit an. Auch Mütter sind Menschen.

)

Rufina, alles hat einen Sinn - oftmals sieht man den Sinn erst nach langer Zeit. Ich bin mir sicher, das die Realität mein Kind auf den Boden der Tatsachen bringen wird. Wenn sie ihre eigene Wohnung (die soll 200 € kalt kosten) bezieht, hat sie wenigsten kein Geld mehr um sich Alkohol zu kaufen.


Euch allen danke ich für eure Worte und die Zeit die ihr euch für mich genommen habt.

Lieben Gruß
Charlotte

Hallo, Charlotte
wenn sie vom Alkohol abhängig ist und den als "Trost"braucht,wird sie Mittel und Wege finden,diesen zu kaufen oder zu organisieren.
Wenn das ihre "Lösung" ist,sich zu betäuben, steht da noch ein Problem im Raum,welches nicht so einfach zu lösen ist und ist mit Geldmangel nicht zu
beheben.Liebe Charlotte Deine Tochter ist 21 Jahre alt und steht am Beginn ihres erwachsenen Lebens mit solchen Problemen.
Das dreht mir den Kopf herum,was in Deiner Tochter arbeitet und wie verletzt sie ist.

Alles Gute für Euch zusammen,Morena

[Elisa]

Charlotte, egal wie es Dir selbst geht, DU MUSST ihr helfen.

Auch wenn sie volljährig ist, aber Du hast auch eine Verantwortung.

Dieses Mädchen hat schlimmes erlebt und sie hat ein Recht auf Leben.

LG Elisa

[Charlotte]

Mir ist klar, dass meine Tochter Hilfe braucht. Entgegen ihrem Bedarf an Hilfe steht die verspätete Abnabelung von mir. Glaubt mir, ich will mein Kind nicht an mich binden; alles was ich möchte ist, dass sie ihre Ausbildung beendet und etwas Luft bekommt (Selbstbestätigung für etwas was sie sich erarbeitet hat und finanziellen Spielraum haben). M. ist ein großartiger Mensch mit vielen Fähigkeiten und es schmerzt sehr sie im momentanen Zustand zu sehen. Jeder Versuch von mir, sie halten zu wollen, wäre falsch. Momentan räumt sie den Inhalt ihres Zimmers in Kartons - und ich weiß das sie sich sehr traurig und verlassen fühlt. Ich selber habe ähnlich Abschied von meinen Eltern genommen. Bei M. kommt die schwere Traumatisierung hinzu. Ich hoffe inständig, dass dieser Alkoholexzess eine einmalige Entgleisung war - ich hoffe es, aber wissen tue ich es nicht.

Ein Freund von mir hat heute zu mir gesagt "jeder Mensch ist ein Kind seiner Zeit". Diese Aussage tat mir gut und hat Bilder aus meiner Jugend zurückgebracht. Ich war damals mit 18 Jahren auch traumatisiert (jedoch war es eine andere Traumatisierung als bei M.) und bin ins eiskalte Wasser gesprungen - allein - und bin nicht untergegangen.

In keinem Moment habe ich M. vermittelt, dass sie niemals mehr zu mir kommen kann. Wenn M. zu mir kommt weil bei ihr die "Luft" draußen ist, bin ich ohne wenn und aber und ohne Vorhaltungen für sie da.

Wenn ich merke, dass M. ein andauerndes Alkoholprobelm hat, dann werde ich ihr anbieten sie zu den anonymen Alkoholikern zu bringen und wenn sie es wünscht, auch in dieser Phase zu begleiten.

...............................




Neben M. gibt es noch meine große Tochter (sie ist schwerst mehrfach behinder - Autistin, blind, körperlich und geistig schwerst behindert), meine Eltern (82 und 86 Jahre - meine Mutter ist fast blind, mein Vater ist blind und fast taub) - mein Vater lebt zur Zeit noch im Pflegeheim, fühlt sich dort aber sehr unwohl. .....und es gibt meine Schwester (58 Jahre) sie ist durch einen Unfall als sie 6 Jahre war geistig behindert. Meine Schwester lebt noch bei meiner Mutter.



..................................



Für meine große Tochter, meine Schwester und meinen Vater bin ich rechtliche Betreuerin. Mir ist klar, dass diese Familie "aus dem Rahmen fällt". Dennoch ist es meine Familie und ich liebe jeden einzelnen Menschen. Meine Kinder stehen an erster Stelle - ....und im Moment ist M. der Mensch, der am meisten Hilfe braucht.


...............................



Wenn ich es in Worte fassen könnte, wie sehr ich die Heirat mit diesem A.... bereue .......


....aber ich war und bin keine Hellseherin.

[Elisa]

Charlotte, Du bist nicht allein, wenn es bei Dir auch doppelt kommt.

Meine Eltern sind beide in meinem Haus gestorben. Jetzt habe ich zwei Freunde, die in der Situation sind.

Das Problem ist, dass man oft selbst eigentlich schon zu alt für die Pflege ist, man fühlt sich überfordert, ständig ein schlechtes Gewissen, doch nicht genug oder das beste zu tun.

Ich glaube, man muss da einfach durch und sich möglichst Hilfe von außen holen.

Vielleicht ist dieser ganze Kummer für Deine Tochter zuviel. Sie ist jung, sie möchte leben.
Und das ist auch richtig so.

Charlotte, denke einfach nicht an die Vergangenheit. Du kannst es nicht mehr ändern. Versuch, schöne Dinge zu erleben.
Wenn Deine Tochter ihre Wohnung hat. Trefft Euch. macht einen Spaziergang, geht Kaffeetrinken oder sonst was und redet miteinander.

Kopf hoch.

LG Elisa

[morena]

Hallo, Charlotte

Deine Tochter ist kein Fall für die Anonymen Alkoholiker .Warum geht Deine Tochter nicht in eine Art Wohngemeinschaft oder betreutes Wohnen,
wo sie nicht ganz alleine ist .Außerdem bekommt sie doch,bei dem geringen Ausbildungsgeld ,Zuschuss zum Wohnen oder nicht ?
War diese große Wohnung,in der Ihr lebt,auch die Ehewohnung mit dem Tunesier ?

Auf jeden Fall ist es wichtig,dass Deine Tochter Luft zum Atmen findet und Abstand von der Vergangenheit hat,dass sie zu sich finden kann.


Viele Grüße,Morena

[Charlotte]

Charlotte, Du bist nicht allein, wenn es bei Dir auch doppelt kommt.

Meine Eltern sind beide in meinem Haus gestorben. Jetzt habe ich zwei Freunde, die in der Situation sind.

Das Problem ist, dass man oft selbst eigentlich schon zu alt für die Pflege ist, man fühlt sich überfordert, ständig ein schlechtes Gewissen, doch nicht genug oder das beste zu tun.

Ich glaube, man muss da einfach durch und sich möglichst Hilfe von außen holen.

Vielleicht ist dieser ganze Kummer für Deine Tochter zuviel. Sie ist jung, sie möchte leben.
Und das ist auch richtig so.

Charlotte, denke einfach nicht an die Vergangenheit. Du kannst es nicht mehr ändern. Versuch, schöne Dinge zu erleben.
Wenn Deine Tochter ihre Wohnung hat. Trefft Euch. macht einen Spaziergang, geht Kaffeetrinken oder sonst was und redet miteinander.

Kopf hoch.

LG Elisa

Liebe Elisa,

den Plan meinen Vater zu mir zu holen, habe ich mit ihm gemeinsam gemacht (gestern); er war bei mir und sagte mir wie einsam er im Heim ist. M. habe ich von der außergewöhnlichen Familie außen vor gelassen.
Nicht mehr an die Vergangenheit zu denken ist nicht einfach. Jeden Tag neu beginnen, dass kann ich - manchmal ist es nur schwer.

eine Tochter ist kein Fall für die Anonymen Alkoholiker .Warum geht Deine Tochter nicht in eine Art Wohngemeinschaft oder betreutes Wohnen,
wo sie nicht ganz alleine ist .Außerdem bekommt sie doch,bei dem geringen Ausbildungsgeld ,Zuschuss zum Wohnen oder nicht ?
War diese große Wohnung,in der Ihr lebt,auch die Ehewohnung mit dem Tunesier ?

Auf jeden Fall ist es wichtig,dass Deine Tochter Luft zum Atmen findet und Abstand von der Vergangenheit hat,dass sie zu sich finden kann.

Mit 21 Jahren ist M. zu "alt" für betreutes Wohnen, einen Zuschuss zur Wohnung bekommt sie nicht, da sie unter 25 Jahre ist. Erst über 25 würde M. einen Mietzuschuß, oder ähnliches bekommen.
Wir sind aus der "ehelichen" Wohnung vor 2,5 Jahren ausgezogen und sind hier in diese große Wohnung gezogen. M. hat das größte Zimmer.

Luft zum Atmen braucht M., ohne Frage morena - die muss und soll sie haben. Die Luft nimmt sie sich aber selber, wenn sie sehr viel trinkt.

Es ist wie es ist und alles hat seinen Sinn.

Lieben Gruß
Charlotte

[morena]

Hallo, Charlotte

da widerspreche ich Dir ganz deutlich"Nicht alles hat einen Sinn".So etwas sollte man sich und anderen nicht einreden,um etwas zu beschönigen
oder sich selbst etwas vorzumachen.Besser ist es auch die Sinnlosigkeit von Handlungen und Dingen zuzugeben.


Viele Grüße,Morena

[Charlotte]

Hallo, Charlotte

da widerspreche ich Dir ganz deutlich"Nicht alles hat einen Sinn".So etwas sollte man sich und anderen nicht einreden,um etwas zu beschönigen
oder sich selbst etwas vorzumachen.Besser ist es auch die Sinnlosigkeit von Handlungen und Dingen zuzugeben.


Viele Grüße,Morena

Genauso ist es morena - die Einsicht etwas getan zu haben was sinnlos ist, macht Sinn (wenn auch erst hinterher).

[nabila]

@ charlotte

ich würde es so ausgedrückt haben >> alles hat immer einen Grund, egal was passiert, nichts passiert ohne Grund.

Ob wir den Sinn erkennen, steht auf einem anderen Blatt. Oftmals erkennen wir es im nachhinein, bestenfalls, wenn wir zurückblicken.

Aber LEBEN müssen wir nunmal vorwärts.

Liebe Grüße