Störung der Beziehung "danach"

Wie lebe ich heute. Was habe ich geändert. Wie habe ich Bezness verarbeitet. Der "Neuanfang".

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Nilopa
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Nilopa » 02.03.2013, 18:08

Du musst das aus Sicht des Beznessers sehen. Ich bin sein Kunde, mit dem er Geschäfte machen will, von denen er profitiert.
Coralia, ich sehe da nach wie vor einen großen Unterschied zwischen einer ehrlichen Geschäftsbeziehung,
bei der beide Seiten profitieren und einer betrügerischen,
wo einer durch Lug und Betrug (bzw. durch Gefühle und Liebe vortäuschen) einseitig profitiert,
dem anderen also absichtlich schaden will. :evil:

Dein Bezzi versucht also mMn nicht, Dich als Kundin zurückzugewinnen,
er versucht, Dich ein weiteres Mal zu verar...en :twisted: , bestenfalls "bettelt er nur" um einseitige Zuwendungen. :roll:

LG 8) Nilopa
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SaidaB
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von SaidaB » 02.03.2013, 22:28

@ Nilopa

Irgendwie hab ich das Gefühl, du WILLST Coralia nicht verstehen - oder warum ziehst du dich so an dieser "Geschäftsbeziehung" hoch??

Das hat Coralia doch nur als Beispiel benutzt, um ihrem Mann zu erklären, warum ihr Ex sich immer noch sporadisch meldet. Und ICH finde das ein gut gewähltes Beispiel - es verdeutlicht sehr gut, dass diese Kontaktaufnahmen nichts mit Emotionen seitens des Ex zu tun haben, sondern nur der Versuch sind, noch irgendwelche Vorteile für sich selbst rauszuholen - nachfassen - gucken, ob noch was geht.

@ Coralia

Ich freu mich sehr für dich, dass du ein neues Glück gefunden hast! Als ich damals gelesen habe, dass du wieder geheiratet hast, hab ich das als klares Zeichen dafür gewertet, dass du die Geschichte mit deinem Ex endgültig hinter dir lassen konntest :D Und ich find es klasse, dass du trotz des unglaublichen Vertrauensbruchs deines Exmanns wieder stark und frei genug warst, um dich wieder so verbindlich auf jemanden einzulassen!

Vielleicht solltest du wirklich diesen Thread hier deinem Mann zeigen (wie hier schon eine Userin vorgeschlagen hat) - ich glaube auch, das könnte ihm einiges verständlicher machen.

Ganz liebe Grüße
SaidaB
Ich hoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei. (Nikos Kazantzakis)

Canim
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Canim » 02.03.2013, 22:47

Liebe Coralia,
wir sind seit 12 Jahren zusammen und mein Ex ist nur Thema, wenn er sich durch seine Familie wieder in ERinnerung bringt wie vor gut einem Jahr, als mein Schwager anrief und unser Scheidungsurteil für seinen Bruder wollte. Ich habe ihm gesagt, er soll sich an das Amtsgericht wenden. Das war'sdann auch schon wieder. Darüber habe ich mit meinem Freund gesprochen, sein Kommentar: Wenn der hier aufschlägt, weiß er ja, was ihn erwartet. Damit hatte es sich dann auch schon wieder, wenn natürlich auch bei mir die alten Ängste wieder hoch kommen, du erinnerst dich an Kindesmitnahme und Morddrohungen. Allerdings glaube ich nicht, dass das wirklich noch passieren kann, aber es beschäftigt mich schon, darüber rede ich mit meinem Partner aber nicht, denn es würde nichts bringen außer vielleicht Unruhe.

Wie Elisa schon schrieb, jemand, der Bezness nicht selbst erfahren hat oder eben ein Mann ist :wink: , kann das wahrscheinlich wirklich nicht nachvollziehen, wie ein Beznesser tickt. Geschäftsbeziehung würde ich das auch nicht nennen, es ist schon eiskalter Betrug, aber es geht auch gegen die Mannesehre, es geht darum, dass einem eine Frau einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und es geht auch um die Arroganz, zu glauben, wenn man nach Jahren nur hartnäckig genug wäre, kriegte man schon nochdas,was man wolle.
Ich bin z. B.davon überzeugt, sollte mir mein Ex jemals über den Weg laufen, würdeer so tun, alssei alles ein großes Mißverständnis und erwürde mich uns seine Tochter auch heute nochlieben und es täte ihm leid. Ginge ich darauf nicht ein, weil ich weiß, wie er tickt, würde das dann ganz schnell wieder in Hass umschlagen.

Ich wünsche dir, dass dein Mann es vielleicht ein wenig besser versteht, wenn er unsere Beiträge lesen kann. Du bist mit Sicherheit durch mit diesem Mann wie die meisten von uns auch, aber wir sind natürlich durch diese Erlebnisse schon traumatisiert und ich glaube, es ist einfach normal, dass unser Unterbewußtsein das manchmal einfach noch mal hervorholt, sei es in Träumen oder Gedankensprüngen oder sonstwas.

LG
Canim
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Elisa
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Elisa » 03.03.2013, 08:51

Canim, das meinte ich damit, dass Narben bleiben.

Aber die persönliche Distanz ist wichtig. Immer, wenn wir einen Betrug durch Freunde erfahren, bleibt der Wunsch, dass es doch nicht so gemeint war, aber man muss immer wissen, dass es doch so gemeint war. Man muss einfach damit leben.
Ich persönlich habe mir angewöhnt (mag für andere komisch klingen), in Gedanken die Seiten solcher Kapitel in einen Ordner zu heften und dann den Ordner ganz oben ins Regal zu stellen. Dabei mache ich mir klar, dass solche Menschen es einfach nicht Wert sind, dass ich meine Lebenszeit mit ihnen vergeude. Diese Handlung des Ablegens macht es mir einfacher, mich zu trennen.

Coralia, auch dass sein EX sich meldet, gehört zu seinem Charakter. Für solche Menschen zählen die anderen in ihrer Person nicht, sondern nur ihr eigenes Ego. Und Du wirst das auch hier bei Menschen finden, die für ihren eigenen Ego andere zugrunde richten, dass sie immer wieder sich ihr Opfer anschauen wollen, um ihre eigene Wirkung zu testen.

Schau, Dir das alles vorzuspielen, dazu hat sehr viel Kaltblütigkeit gehört. Wenn man so etwas kann, kann man auch noch ganz andere Dinge.

LG Elisa

Jakobs_Weg
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Jakobs_Weg » 03.03.2013, 10:47

Elisa - perfekt ausgedrückt! Danke!
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Canim
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Canim » 03.03.2013, 10:52

Das sind alles Kapitel im Lebensbuch. Und manche Kapitel waren schlecht und sind abgeschlossen und man schlägt ein neues auf. Das alte bleibt trotzdem im Buch, muss ja aber nicht mehr gelesen werden. Es gehört zum Leben dazu, aber es muss einen nicht mehr belasten.

LG
Canim
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coralia
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von coralia » 04.03.2013, 09:16

@Riguang: Das stimmt schon, der Knackpunkt ist mein eigenes Verhalten. Sich selbst Schwäche einzugestehen gehört wohl nicht zu meinen Stärken :-) mein mann ist Deutscher, in seinem Umfeld gibt es zwar ausländische Kollegen und auch Freunde, aber kein Bezness.

@ Nilopa: irgendwie reden wir aneinander vorbei. Dass eine ehrlich gemeinte Geschäftsbeziehung, von der beide profitieren, etwas anderes ist als Bezness, versteht sich von selbst.

@saida: danke für die Erklärung, so meinte ich das. Für meinen ex ist es ein Geschäft, weil es zumindest teilweise seine Existenz absichert. Mit Emotionen im Sinne von Liebe oder Vermissen hat das für ihn nichts zu tun. Das ist es, was für meinen Mann schwer zu verstehen ist.
Ich bin auch echt froh, dass ich meinen Mann getroffen habe, hätte nicht erwartet, dass ich mich nochmal so öffne.


@canim: Du hast sicher recht, mit dem aktuellen partner darüber zu reden, bringt unruhe, die man sich sparen kann. Bei meinem ex glaube ich weniger, dass es mit mannesehre zu tun hat, ich glaube, seine hauptmotivation ist geld bzw. materieller wohlstand. Kommt denn dein kind damit zurecht?

@ elisa : zu erkennen, dass es eben doch SO und nicht anders gemeint war, hat mich einiges an kraft und zeit gekostet, aber das habe ich begriffen und überwunden. Mit dem charakter oder den absichten von meinem ex hadere ich nicht mehr, damit muss er leben , ich nicht mehr. Das bild vom ordner hinten auf dem regal gefällt mir!

@Blume : stimmt genau, die erkenntnis, der vermeintliche partner hat meine verletzung bewusst in kauf genommen, ist schmerzlich, hilft dann später aber auch bei der verarbeitung. Diese erkenntnis ist ein harter brocken, den man erstmal schlucken muss, wenn man ihn dann aber geschluckt hat, ist es viel leichter, die emotionale distanz zu wahren. Jemandem der mich offensichtlich gar nicht geliebt hat, brauche ich nicht hinterher zu trauern. Bei früheren beziehungen hatte ich manchmal nach der trennung den gedanken "vielleicht hätte es doch klappen können, wenn ich diese oder jenes anders gemacht hätte, und ach wir hatten doch auch schöne zeiten"usw. Von dem moment an,in dem man sich selbst eingestanden hat, dass es bezness war und nicht liebe oder auch nur sympathie, kann man solche überlegungen abhaken.

@bigi: einem neuen partner gar nichts davon zu erzählen, finde ich schwierig. Dann hätte ich mir ja was ausdenken müssen, als mein mann mich gefragt hat, warum meine erste ehe schiefgegangen ist. Dass ich etwas verdränge glaube ich nicht, manchmal ist es wohl eher das gegenteil, nämlich, dass ich mich zu sehr damit konfrontiere.

Danke für eure antworten und für den austausch!

Coralia

Canim
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Canim » 04.03.2013, 11:24

Mein Kind kennt seinen Vater nicht, es hat ja nie Kontakt bestanden, da er nicht nach D einreisen durfte (was ein Segen war). Mein jetziger Partner ist so etwas wie ein Ersatzvater, außerdem ist das Kind nun schon 15 und fast flügge..... Dass der Vater Türke ist, weiß es, aber es hat nie Fragen gestellt und somit bis heute auch keine Antworten bekommen. Im Gegensatz zu anderen bin ich auch der Meinung, dass da nichts mehr kommen wird, denn die Herkunft, der Erzeuger und alles andere war nie ein Thema bei uns und ich glaube auch nicht, dass es noch eines wird. Was man nicht kennt, kann man auch nicht vermissen, zumal männliche Komponenten in Form von Ersatzvater, Großvater und großem Bruder ausreichend zur Verfügung stehen. :)

Ich würde einem neuen Partner auch nichts über Bezness erzählen, natürlich kann man zwei gescheiterte Ehen nicht verbergen, aber ich würde nicht mehr ins Detail gehen. Ob ich überhaupt noch erzählen würde, dass mein zweiter Exmann türkischer Herkunft war, weiß ich auch nicht so genau. Käme sicher auch auf den neuen Partner an, was man erzählt und was nicht. Aber besser ist es sicher, zumal in meinem/unseren Alter, einfach damit zu argumentieren, dass man ja ein Vorleben hatte, das aber abgehakt ist (siehe Lebenskapitel) und dass man einfach jetzt etwas Neues startet.

LG
Canim
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Nilopa
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Nilopa » 04.03.2013, 19:03

Hallo Coralia,

Du hastt geschrieben:
@ Nilopa: irgendwie reden wir aneinander vorbei. Dass eine ehrlich gemeinte Geschäftsbeziehung, von der beide profitieren, etwas anderes ist als Bezness, versteht sich von selbst.
irgendwie hatte ich einfach das Gefühl, daß es eine Art von Schönreden ist,
wenn Du das nervige Verhalten Deines betrügerischen Exbezzies, welches Dir immerhin schlechte Träume beschert,
mit einem handy-Anbieter auf eine Stufe stellst, welcher Dich wiederum in der Vergangenheit wohl kaum traumatisiert haben wird :lol:

Möglicherweise wollte ich Dich nur darauf hinweisen, daß dies auch Deinen jetzigen Ehemann irritieren könnte,
möglicherweise bin aber ich nur diejenige, die hier versucht, hinter einer Mücke einen Elefanten zu entdecken :? ,
deshalb nehme ich hiermit Abstand von dieser Theorie...

...und denke selbst darüber nach, was dies bei mir ausgelöst haben könnte. :wink:
à la cosmopolitan:
Bei übertriebenen Reaktionen solle man eine Bedürfnisbilanz erstellen: Was vermisse ich? Wovor habe ich Angst? Auf was will meine Wut mich hinweisen?
8) LG Nilopa
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coralia
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von coralia » 04.03.2013, 19:59

Hi Nilopa,

die Gleichsetzung bezieht sich auf die Sicht der beiden "Anbieter", nicht auf mein persönliches Empfinden, natürlich hat mich mein Handyanbieter nicht emotional enttäuscht, wenn er die Preise hochsetzt, so dass ich mich zum Wechseln gezwungen sehe. Aber aus Sicht der "Anbieter", um bei dem Wort zu bleiben, will die Telekom mir einen neuen Tarif andrehen und mein Ex will sich selbst vermarkten. Die Telekom geht dabei genauso emotionslos vor wie mein Ex. Beide wollen ihren Gewinn vergrößern bzw. ihre eigene Position verbessern. Wenn ich nicht anbeiße, versuchen sie es bei einem anderen Kunden, denn Kunden kann man nie genug haben. Zwischendurch hakt man dann mal wieder nach, kann ja sein, dass der abgesprungene Kunde seine Meinung geändert hat und doch zurückkommen will.

Meine eigene Position gegenüber den beiden Anbietern ist natürlich fundamental anders. Der Telekom bringe ich keine persönlichen Gefühle entgegen. Die Frage, ob die Telekom mich mag oder nur mein Geld will, stellt sich nicht. Meinen Ex habe ich geliebt. Das ist auch der Grund, warum er mir so weh tun konnte wie sonst noch niemand in meinem Leben. Ich habe tagelang, wochenlang geweint, war völlig aus der Bahn geworfen, als sein Betrug aufflog. Wenn sich herausstellen sollte, dass die Telekom mir einen Tarif verkauft hat und in der Werbung was versprochen hat, was sie letztlich nicht einhält, denke ich, dass ich dann wenn es hochkommt ein wenig empört wäre, darüber hinaus stehen aber die Chancen gut, dass ich sowas verkraften würde, ohne langfristige Schäden an der Seele davonzutragen.

Indem ich das Beispiel der geschäftlichen Beziehung verwende, will ich einfach nur klarmachen, dass meine persönlichen Gefühle meinem Ex völlig egal sind. Das ist ein Kollateralschaden, der ihm vielleicht ein Achselzucken oder wenn es hochkommt, einen mitleidigen Blick entlockt. So what. Sie wird schon klarkommen, sie hat doch alles.

Grüße
coralia

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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von coralia » 05.03.2013, 14:37

Hallo Bigi,

ich verstehe schon, was du meinst, allerdings würde ich, wenn ich mir die sache anders heraum vorstelle, misstrauisch werden, wenn ich meinen jetzigen Mann gefragt hätte "sag mal, warum ist eigentlich deine erste ehe kaputt gegangen" und er würde antworten "hat halt nicht geklaptt, mehr will ich darüber nicht sagen, akzeptier das bitte". da würde ich mich schon fragen, warum er so ein geheimnis daraus macht. und wenn er dann noch nachts albträume hat und irgendwelche nachrichten von seiner ex bekommt, würde ich wissen wollen, was da sache ist. aber du hast natürlich recht, das hängt von der einzelnen Situation ab und auch von dem jeweiligen neuen Partner.

Etwas zu verschweigen finde ich allerdings grundsätzlich okay, nicht alle Themen gehen andere Menschen etwas an,ich bin ja schließlich kein offenes Buch, weder für meinen Mann noch für sonst jemanden. Kommt halt immer darauf an, worum es geht.

Mal schauen, was die Therapie angeht, mache ich mir noch ein paar Gedanken, vielleicht entscheide ich mich dafür.

viele grüße
coralia

Elisa
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Elisa » 05.03.2013, 16:42

Coralia,

eine Liebschaft - wenn weit weg - kann man verschweigen, eine Ehe wohl kaum. Außerdem hier ist abzuwägen, ob es rauskommen kann. Denn wenn eine solche Lüge ans Tageslicht kommt, ist das Vertrauen wohl für immer zerstört. Und Vertrauen ist für mich ein Muss für jegliche Beziehung. Du bist schon lange auf dem richtigen Weg und den Rest schaffst Du auch noch. Irgendwann wirst Du über diesen Typ lachen. Glaub es mir. Erst tut es weh, dann schämt man sich für die Niete, und dann muss man über die eigene Blödheit lachen.

Wir sind nicht allwissend und haben auch keien hellseherischen Kräft, außerdem gehören wir der Gattung Mensch an, also der dummsten auf diesem Planeten.

LG Elisa

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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von coralia » 05.03.2013, 18:41

Hi Elisa,

ich denke auch, dass es ein schlechter Start in eine neue Beziehung ist, wenn man wichtige Dinge der Vergangenheit grundsätzlich als Tabu behandelt. Das war auch der Grund, warum ich meinem Mann davon erzählt habe.

Ich habe mir heute nochmal meine alte Geschichte hier im Forum durchgelesen und muss sagen, da ist mir nochmal klar geworden, wie weit ich schon gekommen bin. wenn ich bedenke, wie schlecht es mir damals ging, kann ich guten Gefühls sagen, dass ich mich schon richtig weit freigeschwommen habe. Ein gutes Gefühl.

Viele Grüße
coralia

Canim
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Canim » 05.03.2013, 22:18

Ganz wichtig ist doch, sich selbst klar zu machen, dass man ja keinen Einfluss auf das Verhalten von Beznessern hat, somit auch keine Schuld hat, sondern als Opfer anzusehen ist. Hinterfragen kann ich, warum ich dieses und jenes überhaupt zugelassen habe, und warum ich dieses und jenes in der Beziehung gemacht habe.
Der Betrug, die Lüge, die Abzocke kann ich mir selbst nicht anlasten, wohl aber manche Dinge, die ich schön geredet habe, die ich getan habe, in dem Glauben, eine "normale" Beziehung zu führen.

Insofern muss ich auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn mich Bezness traumatisiert und wenn ich vielleicht Dinge getan haben, die nicht "normal" sind in den Augen derer, die Bezness nicht begreifen.

Allerdings muss ich eine vorige Beziehung oder Ehe auch nicht bis ins kleinste Detail meinem neuen Partner erzählen. Wichtig finde ich auch hier, mich nicht zu rechtfertigen, sondern einfach nur Fakten auf den Tisch zu bringen, wenn ich es schon erzähle. Und ganz klar machen, dass auf der Beziehungsebene eben nichs mehr läuft, wohl aber auf der Ebene, die Erlebtes verarbeiten muss und dass Vorkommnisse im Leben jedes Menschen prägen, sollte auch jedem klar sein. Nichts geht spurlos an uns vorbei, an niemandem, jeder hat irgendwo tief in sich drin etwas, was hin und wieder an die Oberfläche kommt, dem man aber keine hohe Bedeutung beimessen muss.

LG
Canim
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von inga » 13.03.2013, 11:04

Liebe Coralia,
ich mache die gleichen Erfahrungen mit der Eifersucht anderer Männer auf meine "spezielle Beziehung". Sie möchten auch so ausschließlich geliebt und hofiert werden. Und sie merken, dass sie dies nie bekommen werden, denn es ist vorbei. Wir können nicht mehr unvoreingenommen lieben und vertrauen. Nie wieder. Und natürlich haben wir etwas zu verbergen, denn wir sind immer noch latent abhängig von IHM. Es wird nie enden.
Und das macht das Ganze so unangenehm. Wie wir uns winden und drehen, es bleibt. So empfinde ich das jedenfalls. Es ist wie ein Albtraum, der Tag und Nacht präsent ist.
Ich habe es mit positivem Denken und Handeln probiert, mit Ignorieren, Durchdenken, wie ich es auch immer drehe und wende, ich wünsche mir immer noch, dass dies alles nicht passiert wäre und er mein Traumprinz geblieben wäre.
Ich glaube, ich liebe ihn immer noch und werde nie aufhören ihn zu lieben.
Trotzdem versuche ich, ein normales Leben zu führen, was mir nicht gelingt. Alles Widersprüche, mit denen ich nicht fertig werde. Ich bin in mir gespalten, ja das ist das Schlimme, was mich nicht mehr so leben lässt wie vorher.
Ich glaube, ich schreibe ein Buch darüber.
Vielleicht hilft mir das.

Elisa
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Elisa » 13.03.2013, 13:18

Inga, wenn es nur Eifersucht wäre, könnte man das Problem leicht lösen. ich denke, Coralia weiss, was ich meine .
Inga, versetz Dich umgekehrt in die Lage. Wärest Du eifersüchtig auf eine Frau, die Deinen Mann ausgenommen, belogen und betrogen hat. Wohl kaum. Wärest Du eifersüchtig auf eine Prostituierte ? Auch nicht.

Da sind ganz andere Gefühle, und deshalb sollte man das aus der neuen Beziehung möglichst rauslassen.
Es müssen keine Gefühle mehr bleiben, weder positive noch negative, wenn man sich die ganze Geschicht klar vor Augen führt.

LG Elisa

Elisa
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Elisa » 13.03.2013, 13:18

Inga, wenn es nur Eifersucht wäre, könnte man das Problem leicht lösen. ich denke, Coralia weiss, was ich meine .
Inga, versetz Dich umgekehrt in die Lage. Wärest Du eifersüchtig auf eine Frau, die Deinen Mann ausgenommen, belogen und betrogen hat. Wohl kaum. Wärest Du eifersüchtig auf eine Prostituierte ? Auch nicht.

Da sind ganz andere Gefühle, und deshalb sollte man das aus der neuen Beziehung möglichst rauslassen.
Es müssen keine Gefühle mehr bleiben, weder positive noch negative, wenn man sich die ganze Geschicht klar vor Augen führt.

LG Elisa

Nilka
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Nilka » 13.03.2013, 16:53

Canim hat geschrieben:
Allerdings muss ich eine vorige Beziehung oder Ehe auch nicht bis ins kleinste Detail meinem neuen Partner erzählen. Wichtig finde ich auch hier, mich nicht zu rechtfertigen, sondern einfach nur Fakten auf den Tisch zu bringen, wenn ich es schon erzähle. Und ganz klar machen, dass auf der Beziehungsebene eben nichs mehr läuft, wohl aber auf der Ebene, die Erlebtes verarbeiten muss und dass Vorkommnisse im Leben jedes Menschen prägen, sollte auch jedem klar sein. Nichts geht spurlos an uns vorbei, an niemandem, jeder hat irgendwo tief in sich drin etwas, was hin und wieder an die Oberfläche kommt, dem man aber keine hohe Bedeutung beimessen muss.

LG
Canim
Hallo Canim, du hast das genau so beschrieben, wie ich es empfunden und praktiziert habe und das war auch richtig so.
LG ♥ Nilka

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Nilka
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Nilka » 13.03.2013, 17:18

Elisa hat geschrieben:Inga, wenn es nur Eifersucht wäre, könnte man das Problem leicht lösen. ich denke, Coralia weiss, was ich meine .
Inga, versetz Dich umgekehrt in die Lage. Wärest Du eifersüchtig auf eine Frau, die Deinen Mann ausgenommen, belogen und betrogen hat. Wohl kaum. Wärest Du eifersüchtig auf eine Prostituierte ? Auch nicht.

Da sind ganz andere Gefühle, und deshalb sollte man das aus der neuen Beziehung möglichst rauslassen.
Es müssen keine Gefühle mehr bleiben, weder positive noch negative, wenn man sich die ganze Geschicht klar vor Augen führt.

LG Elisa

@ Elisa, ich bin zwar nicht die Inga, aber ich muss einfach sagen, dass mich immer dein karer Blick beeindruckt! Ich habe Ingas Beitrag gelesen und dachte "die Arme immer noch in den Fängen des Unguten ...", man würde gerne etwas Tröstendes sagen und kommt nicht drauf was ... Dann PENG - lese Elisa und sie schreibt Wahres und dadurch auch Tröstendes. Ich weiß nicht Elisa, was du beruflich machst, eine gute Beraterin oder Therapeutin wärst du auf jeden Fall!

@ Inga, ich habe nicht vor Augen, wie lange deine Geschichte zurück liegt, aber vielleicht nicht so lange und das ist der Grund, warum du meinst ihn immer noch zu lieben und in aller Ewigkeit lieben zu müssen.

LG Nilka
LG ♥ Nilka

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Haram
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Re: Störung der Beziehung "danach"

Beitrag von Haram » 13.03.2013, 20:01

Hallo

Aus der Sicht eines Mannes.

Sagen wir mal so :
Man hätte in einer Beziehung vieles anderst gemacht, wenn man damals all die Hintergründe gewusst hätte.
Es kann Monate,Jahre dauern, bis gegenseitiges Vertrauen aufgebaut ist.

Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

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