Hallo Barbara,
Du meinst, wenn man erstmal den Finger beharrlich auf eine imaginäre Wunde legt, lässt sich immer oder die eine oder andere Sache finden, die nicht SO gut gelaufen ist. Ich habe den Eindruck, dass Du so denkst und ums xxxxx nicht verstehen willst, was ich Dir sage - es sind wohl Deine Wunden, von denen Du spricht, nicht meine. WIRKLICH NICHT!
Die Gastfreundschaft in den tunesischen Familien ist sehr gross
Da frag ich mich dann speziell in diesem Fall,
warum die Eltern den Sohn überhaupt nach D geschickt haben?
Ich berichte über einen Zeitraum von 10 Jahren. Am Anfang gab es großen Geldbedarf, damit einige der Kinder studieren konnten, das habe ich bereits gesagt. Die Eltern und Geschwister waren Z+++ auch entsprechend dankbar und der Familienzusammenhalt ist sehr groß. In den tunesischen Familien fliesst auch Geld zurück.
Als die Geschwistser berufstätig waren, gab es ausreichend Geld in der Familie.
Um sich in TN für ne Gauria zu verschulden?
Was ist eine Gauria - ich kenne das Wort nicht.
Um sie bei Laune zu halten?
Och nee, langsam ist aber genug.
Sagt das Verhalten der Familie aus, das er, der hier damals in D weilende,
nicht auf seinen Vorteil aus war?
Eindeutig nein!!!
Vielleicht ist Dir aufgefallen, dass der Aufenthalt von Z+++ auf 5 Jahre ausgelegt war. Er hätte eigentlich nach Tunesien zurück gesollt.
Er blieb - warum wohl, kluge Barbara?
Er hat nach Ablauf der 5 Jahre auch kein Geld mehr geschickt, seine Schuld war abgegolten.
Windstoss,
du legst dir vieles so, wie es für dich am angenehmsten ist.
Liebste Barbara, Du drehst mir das Wort im Mund herum, wie es Dir gefällt....
Kann ich voll verstehen.
Das freut mich wirklich sehr. Dankeschön
Aber, sei mal realistisch.
Nicht immer muss ein Mann ne Frau direkt um Geld bitten.
... und häufig nicht mal indirekt.
Die Familie von Frau das Geld,Geschenke,raffen.
????
Warum wohl hat denn dein Ex dir, wie du schreibst, viele Jahre verschwiegen, das er,von Haus aus, genug Knete in D
ranschaffen muss?
Das ist ein Teil der tunesischen Mentalität, die wir nicht verstehen. Du ja scheinbar bis heute nicht. Er hat sich geschämt, ist das nicht verständlich? Er sah das Leben in Deutschland und bemerkte die Unterschiede und was die Familie von ihm forderte.
Wie hättest du dann denn reagiert?
Die Finger von ihm gelassen?
Nein, sicher nicht - aber wir hätten sicher nicht zusammen gewohnt und es hätte nicht so lange gedauert.
Nach dem Motto, pff bin ich denn blöd, ich tu mich doch nicht mit nem Mann zusammen, der nen grossen Teil von seinem Verdienst nach TN zu der Familie schickt, das kann ich besser alleine leben.Wär ja grad so ,als wenn ich mir nen geschiedenen, der für zig Kinder unterhaltspflichtig ist ,anlachen würde.
Die Frage stellte sich mir nicht.
Oder wäre da das gute herz durchgekommen?#
Nein, bis heute merke ich, wenn ich ausgenommen werden soll. Ich habe unglaublich feine Antennen, auch wenn du es nicht glauben magst. "Nein" ist ein Zauberwort, das sehr wirkungsvoll sein kann, hätte ich es gebraucht.
Ach die Armen, müssen zum Überleben ihren ältesten nach D schicken, da muss ich doch was tun.
GANZ SICHER NICHT. Ich erwarte von einem Mann, dass er mich veredelt, nicht, dass er mich belastet - ich denke, das Recht habe ich. -- und wie berichtet: Ich wusste anfangs ja gar nicht, dass er Geld nach Tunesien verbringen musste.
Hätte er alles ohne dein Zutun können?
Absolut, ja.
Selber schreibst du erst mal von seinem Geiz dir gegenüber,
legst dann dar, was er dir alles so finanziert ,bzw. hat zukommen lassen.
Fest steht, gerade damals ,zu dieser Zeit, hätte er vieles nicht ermöglichen können,
hätte er nicht mit dir zusammengelebt.
Liebe Barbara, man kann sich auch dauerirren. Aber das macht nichts. Ich erwähnte eingangs, dass er mit den 14 anderen Jungen - das waren sie damals - in einer grossen WG lebte. Tunesier sind sehr familienbetont und leben gern eng zusammen - wieder so eine Mentalitätssache, die wir nicht verstehen.
Es hat ihn zunächst Überwindung gekostet, mit mir zusammenzuziehen - wieder diese blöde Mentalität - und geizig war er anfangs - und weißt Du, woher das kam?
Das Leben mit mir kam ihn viel teurer, als wäre er in seinem Freundeskreis geblieben. Ja, stell Dir mal vor. Die Wohnung mit den anderen kostete ihn nicht mal die Hälfte dessen, was er in meiner - ich hatte den Mietvertrag - bezahlen musste. Und das Essen und alle anderen Kosten waren auch höher, weil die Jungs damals immer zusammen gekocht und die Kosten geteilt haben.
Ohne dich hätte es jedenfalls keine Urlaube nach sonstwo gegeben und Geld und Geschenketransfers nach TN, durch wen auch immer.
Über ihn und auch mitunter seiner Familie.
DIE Frage müsste doch jetzt endlich geklärt sein, oder?
Die Tatsache alleine, das er sich ohne Geschenke,Geld nicht in die Heimat bewegt, sagt allein schon vieles aus.
-- und das ist wiederum eine Mentalitätssache, die ich unter einem anderen Aspekt als Du betrachten kann und die für mich durchaus logisch nachvollziehbar finde. Man erwartete von ihm, dass es ihm gut ging. Er hätte nie erzählt, wenn es anders gewesen wäre. Und gut geht es einem, wenn man Geld hat - wenn man schon auf ihn verzichten muss, dann sollte er wenigstens genug Geld haben. Und davon auch etwas abgeben. Bei den Tunesiern ist es durchaus normal, wenn man einander unterstützt. Der Familienzusammenhalt ist dort so, wie wir es uns mit unseren europäischen Köpfen nicht vorstellen können. Man ist niemals allein, nicht mal 5 Minuten. Nicht mal im Krankenhaus. Im Grunde nirgendwo. Man kann sich aber in einer tunesischen Familie auch nirgendwohin zurückziehen.
Barbara, ich habe jetzt schon fast das Gefühl, ich muss mich bei Dir entschuldigen, weil es mir so gut ging.
Ich weiss aber sehr genau, was ich berichte - es wäre schön, wenn Du Deine festgefahrenen Vorurteile mal ein ganz klein wenig auflösen würdest, die Menschen sind sehr verschieden - und ich berichte von den ganz normalen Tunesiern, die nicht vom Bezzness beleckt und verdorben sind. Damit Frau die einen von den Anderen unterscheiden kann.
Ist nun gut ? Oder meinst du, Du willst mir weiterhin beweisen, wie dumm ich war?
Trotzdemdem liebe Grüße
Windstoss