Er-Ich-Wir

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Karlotta
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Karlotta » 25.12.2014, 21:26

Ich bin eben schon ein älteres Semester. Für uns war die Heirat schon als Zeichen der Zusammengehörigkeit wichtig. Sonst würde ich mich meinem Mann trotz seines Todes vor 15 Jahren nicht bis heute verbunden fühlen.
Karlotta
Ich sehe älter aus als ich mich fühle! Doch der Körper haut ab, macht sich selbständig!
Sky du Mont

Paiene

Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Paiene » 25.12.2014, 23:36

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Liebesbeweis
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Liebesbeweis » 29.12.2014, 07:34

Anaba hat geschrieben:
Paiene hat geschrieben:Also Anaba, wie Du schreibst hast Du diese Erfahrungen gemacht. Aber du kannst doch nicht so tun als wärst du diesbezüglich eine anerkannte Fachfrau und wenn jemand andere Erfahrungen gemacht ist derjenige naiv und es handelt sich um Bezness. Das ist absolut intolerant und obendrein ist es noch unfair Deine subjektiven Erfahrungen auf ein ganzes Volk anzuwenden. Und dann noch Leuten die andere Erfahrungen gemacht haben zu unterstellen, sie würden die Kultur nicht kennen.
Was soll das denn?
Ich tue weder so als sei ich eine "diesbezüglich anerkannte Fachfrau", noch bezweifele ich dein Glück.
Ich berichte hier von den Erfahrungen, die ich in vielen Jahren gemacht habe und die sich hier im Forum noch verfestigt haben.
Nicht mehr und nicht weniger.
Ich bleibe dabei, dass die Aussagen von Liebesbeweis so nicht stimmen.
Weil unsere Vorstellungen von Liebe und Zusammenleben eine völlig andere sind als in diesem Kulturkreis.
By the way: Europäerinnen sind keine Ungläubigen. Sämtliche Buchreligionen sind als Gläubige anerkannt.
Trotzdem werden für eine Ehe Muslime vorgezogen.
Das mit Recht. Es ist viel einfacher wenn Menschen mit der selben Religion und Traditionen zusammenleben.
Man kann vieles besser nachvollziehen und verstehen.

Vielleicht noch eins. Hier ist ein Forum gegen Bezness.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass wir es hier mit eher schlechten Erfahrungen zu tun haben.
Das heißt nicht, dass alle binationalen Ehen schlecht sind.
Dazu kommt, was der eine als gut empfindet, geht für den anderen gar nicht.
Das ist alles subjektiv.
Ich finde überhaupt nicht, dass ich mit meiner Aussage falsch liege Anaba. Aber weder du noch ich können eine Aussage über die Allgemeinheit treffen.
Ich habe es eben so kennengelernt und mit Kreisen, in denen das anders gehandhabt wird hatte ich bewusst nie viel zu tun, denn diese haben nicht viel mit mir gemeinsam. Ich würde mir auch nie freiwillig ein Bekanntenkreis suchen, in denen Frauen schlecht behandelt werden oder sogar zur ehe gezwungen etc, oder sich eine Ehe nur zum materiellen Zweck ergeben hat. Sowas kenne ich "im echten Leben" zum Glück nicht.
Ich habe auch nicht gesagt, dass es sowas in Tunesien nicht gibt. Ich glaube in einem Land wie Tunesien gibt es so einiges. Wie man ja auch ausführlich hier lesen kann.
Ob es die Mehrheit ist bezweifle ich mal, aber statistische Untersuchungen habe ich bisher nicht durchgeführt. Wie gesagt zum Glück habe ich soetwas nie in meinem näheren Umfeld gehabt und es ist schade für dich Anaba, dass du trotz Ehe mit einem Tunesier nichts anderes kennen lernen durftest.

Achso, natürlich werden für eine Heirat tunesische Muslime vorgezogen, danach kommen Muslime und danach kommen Nichtmuslime. So in etwa ist es ja bei uns auch. Zuerst Christliche Deutsche, dann Deutsche, dann alle anderen :)

nabila
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von nabila » 29.12.2014, 09:20

@ liebesbeweis

Anaba ist NICHT mit einem Tunesier verheiratet !
لا يزال بإمكانك الذهاب ببطء. لأنه في النهاية سوف نعود إلى نفسك فقط.
Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Liebesbeweis
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Liebesbeweis » 29.12.2014, 09:34

nabila hat geschrieben:@ liebesbeweis

Anaba ist NICHT mit einem Tunesier verheiratet !
oh sorry, hatte es angenommen, da sie von Ihrem Bekannten- und Verwandtenkreis sprach....

sita
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von sita » 29.12.2014, 10:03

Ich bitte Euch einen anderen Ton hier anzuschlagen.
Mit dieser Art zu kommunizieren ist keinem geholfen.
Nettiquette

Wir bitten jedes Mitglied dieses Forums, sich an die Regeln der Nettiquette zu halten. Öffentliche Beschimpfungen und Beleidigungen werden nicht geduldet. Sollte es zu groben Verstößen kommen, behält sich das Team vor, den User kommentarlos zu sperren.
http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?f=21&t=5
Liebe Grüße
sita


Es ist einfacher die Leute zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden.


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Anaba
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Anaba » 29.12.2014, 14:52

Ich würde mir auch nie freiwillig ein Bekanntenkreis suchen, in denen Frauen schlecht behandelt werden oder sogar zur ehe gezwungen etc, oder sich eine Ehe nur zum materiellen Zweck ergeben hat. Sowas kenne ich "im echten Leben" zum Glück nicht.
Wer sucht sich wohl einen Bekanntenkreis, in dem Frauen schlecht behandelt oder die Ehen arrangiert werden?
Im Laufe einer langjährigen Beziehung sieht man viele Dinge, die einem nicht gefallen.
Wenn du das"echte Leben" besser kennen würdest, wüsstest du das auch.
Meine persönlichen Erfahrungen haben sich durch das Forum verfestigt.
Ich habe hier viele Frauen gesehen, die anfangs nicht glauebn wollten, was ihnen dann doch passierte.

Träum mal weiter deinen Traum, in dem die meisten Ehen in TN aus Liebe geschlossen werden und Partner gleichberechtigt die selben Ziele verfolgen.
Viele haben eine völlig andere Erfahrung gemacht.
Wie gesagt zum Glück habe ich soetwas nie in meinem näheren Umfeld gehabt und es ist schade für dich Anaba, dass du trotz Ehe mit einem Tunesier nichts anderes kennen lernen durftest.
Bemitleiden brauchst du mich nicht gleich :wink:.
Es geht mir gut. :D
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Candy
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Candy » 29.12.2014, 22:37

Strauss hat geschrieben:
Liebesbeweis hat geschrieben: Achso, natürlich werden für eine Heirat tunesische Muslime vorgezogen, danach kommen Muslime und danach kommen Nichtmuslime. So in etwa ist es ja bei uns auch. Zuerst Christliche Deutsche, dann Deutsche, dann alle anderen :)
Du lebst in einer seltsamen Gegend - ich kannte und kenne z.B. niemanden, der einen christlichen Deutschen einem atheistischen vorziehen würde.
...in der Wüste hatte schon mancher Mensch eine Fata Morgana :wink: :lol:
Liebe Grüsse
Candy
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gadi
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von gadi » 05.01.2015, 18:14

U.a. in diesem Thema hier wurde ja das Buch "Paradies" von Barbara Wood erwähnt. Habe es über die Feiertage zu lesen begonnen und muss sagen, man könnte es auch gut "Oh-Ja-Genauso-Ist-Es- Auch-Noch-Heute-Buch nennen. Gefühlt alle drei Seiten entdeckt man wieder einen Zusammenhang zur auch heute noch vorherrschenden Denkweise in "orientalischen" Gesellschaften. Finde auch, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und auch geschichtlich lernt man einiges/kann Wissen auffrischen. Klar eine etwas leichtere Kost als die Kairo-Trilogie, die natürlich ebenfalls sehr zu empfehlen ist, aber sehr sehr lesenswert, spannend, mystisch, kitschig ;-) und sehr sehr aufschlussreich. Frauen, wenn ihr überlegt wegen eines Habibis, kauft lieber dieses Buch, hier habt ihr den geheimnissvollen, knisternden, romantischen Orient garantiert ohne Nebenwirkungen, vielmehr kann es als eine Art von vorbeugender oder heilender Medizin bezeichnet werden.
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nabila
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von nabila » 05.01.2015, 19:16

@ gadi

ich hab's auch gelesen uns konnte auch dauernd denken ja- ja - ja -genau so ist es wirklich - so hab ich's erlebt.

( konnte es im internet für -,25 cent finden )


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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von gadi » 05.01.2015, 19:24

@nabila:....hier 1,50 €, dafür gebundene Ausgabe ;-) 8)

Lese heute bestimmt noch weiter darin. Momentan wurde König Farouk gerade gegangen ;-). Eigentlich müsste der Beitrag ja (auch) im Ägypten-Bereich erscheinen.
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von nabila » 05.01.2015, 19:45

hallo,

na dann kopie ihn doch rüber ! Ich bin schon durch mit dem Buch > wird noch ............ *smile*

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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von gadi » 06.01.2015, 15:12

Hallo nabila,

hab es nun rüberkopiert ;-).

http://forum.1001geschichte.de/viewtopi ... 97#p297297

(gerade tanzt Jasmina im Cage d`Or ;-) )
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Schwarzweiß
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Schwarzweiß » 17.06.2015, 21:20

Hi ihr Lieben,

ich wollte euch mal einen Zwischenbericht aus unserer derzeitigen Situation posten.
Mir geht es insgesamt nicht so toll.
Was sich auch auf die Beziehung niederschlägt.

Zu den Gründen:
Ich hatte ja letztes Jahr die "Diagnose" auf dringendem Verdacht auf MS bekommen.
Das ist eine Ausschlussdiagnose und das zieht sich ziemlich hin alles.
Jetzt im Juli habe ich die letzte Untersuchung, um die Diagnose "wasserdicht" zu haben.
Was mich irgendwie gefühlt auch nicht weiterbringt, aber zumindest ist dann erstmal für mich das Kapitel "Suche nach Krankheit" beendet.
Fühlt sich an, als könnte ich unter einen (von insgesamt tausend) Punkten einen Haken setzen.
Medikamentöse Therapie wurde mir dringend empfohlen, habe ich aber abgelehnt, solange man nur auf den Bildern die Entzündungsherde sieht und ich keine Beschwerden habe, oder nur solche, die sich in Grenzen halten.

Das nächste ist, dass meine Ma dieses Jahr gestorben ist.
Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Innerhalb von fünf Wochen nach der Diagnose.
Ich komme nicht gut damit zurecht.
Gott sei Dank, war mein Mann dabei.
Wir waren beide schwer geschockt, es war ganz grausam.
Ich hatte danach meine Mühe, zu schlafen oder irgendwie ruhig zu werden.
Hatte Angstzustände und Panikattacken.
Besonders abends.
Nachts bin ich manchmal aufgewacht und war total durcheinander.
Ich war auch total schreckhaft und bin zusammen gezuckt, wenn mein Mann das Zimmer betreten hat.
Dann kommt noch dazu, dass das eine familiäre Geschichte ist.
Wohl nicht häufig, aber es wird geforscht auf dem Gebiet und ich habe mich für eine Studie registriert.
Sonst hätte man in D auch gar keine Chance auf Früherkennung, oder man muss es selbst zahlen.
Haben die zumindest gesagt.

Dann habe ich noch Probleme mit der Wohnung.
Ist ja Eigentum und die Miteigentümer denken sich immer neues, tolles Zeugs aus.

Ich habe fast zehn Kilo zugenommen, seit ich das letzte Mal geschrieben habe.
Ich war immer recht schlank, jetzt fühle ich mich wie ein Fettsack.
Ich hänge irgendwie nur noch so rum und komme nicht aus dem Quark.
Klar, ich gehe brav arbeiten, aber abends bin ich davon so fertig, dass an Unternehmungen gar nicht zu denken ist.

Mein Dad fragt immer, ob wir am Wochende kommen und klar, was soll ich sagen?
Natürlich fahren wir dann hin.


Mein Mann ist bei alledem unglaublich.
Er motzt zwar manchmal, dass ich wieder auf die Füße kommen muss und er hat ja auch Recht, aber derzeit bin ich in so einem Loch.
Und weiß nicht raus.
Er nimmt das halt hin, ist lieb, tut verständnisvoll, aber ich merke, dass ich irgendwie ungenügend bin zur Zeit.
Und ich fühle mich auch so.
Das schafft natürlich viel Raum für Zweifel.
Er hat sich auf der Arbeit ganz gut integriert.
Ich denke auch, dass er dieses Jahr den unbefristeten Vertag bekommt.
Er wurde schon gefragt, ob er nicht das Zeichenprogramm von denen lernen will und so.
Ist grad in Klärung, ob das in der Arbeitszeit irgendwie geht oder vergütet wird.
Studium ist noch nicht anerkannt.
Ich nerve ihn damit, normal wäre es kein Problem, aber ich selbst habe nicht den Elan dazu und er weiß auch nicht so recht, wie er das machen muss.
Habe grad mir Mühe und Not die Steuererklärung geschafft.
Hört sich armselig an.
Ist es auch.
Bin ich auch im Moment.
Ich habe echt Angst, dass ich unsere Beziehung an die Wand fahre.
Und dazu kommt, dass ich Angst habe, dass er mich veralbert und ich mir zusätzlich noch dazu die Schuld gebe.
Ich meine: wenn ich noch lange so bin wie jetzt, könnte ich verstehen, wenn er damit nicht umgehen kann.
Ich finde mich selbst schlimm.

Ich nehme mir Auszeiten.
Habe jetzt viele Brückentage gehabt, war mit einer Freundin im Urlaub, gehe mit Kollegen essen, mache auch was allein, wo ich denke, es tut nur gut.
Tut er das (zur selben Zeit, was soll er auch allein zuhause auf mich warten?), bin ich übermisstrauisch.
Und weiß nicht, warum.

Sorry, dass ich so verwirrt schreibe und irgendwelche Neuigkeiten zu uns gibt es ja auch nicht...
Vielleicht brauche ich einfach mal neuen Input.
Von außen so.

Ist das alles noch normal?

nabila
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von nabila » 17.06.2015, 22:11

hallo,

jaaaa, ich finde das ist normal. Wer überhaupt setzt dafür den Maßstab ? Du - Du ganz allein.

Nun bist Du lange Zeit ziemlich hochtourig gelaufen - und der Motor streikt. Es ist ja quasi auf jeder Zündkerze ein anderes Drama.

Hör doch bitte auf GENÜGEN zu wollen. Du bist Du, und genau so ist es richtig.

Trauerarbeit wg. Mama -- Probleme mit der Wohnung -- Deine mögliche Krankheit -- für Deinen Mann viel erledigen wollen -- Papa unterstützen

im Alleinsein -- usw. usw. Das würde ja 3 Ochsen auf die Matte zwingen. Wieso glaubst Du, dass Du das mal so eben überstehen könntest ?

Lass mal fünfe gerade sein -- tu was für Dich -- fahr doch bitte Dein Tempo herunter. Alle dürfen mal schwach sein.


Liebe Grüße ♥
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Candy
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Candy » 17.06.2015, 22:51

Liebe Schwarzweiss,

hast du schon einmal daran gedacht, WAS du im Moment gefühlsmässig alles zu bewältigen hast?
Du hast eine Diagnose bekommen, mit der du dich auseinander setzen musst.
Deine Mutter bekam die Diagnose Krebs - dass war sicher auch ein grosser Schock für dich.
Plötzlich starb sie innert kürzester Zeit.
und mit der Mutter verliert man - egal wie alt man selber bereits ist - immer eine sehr wichtige und nahestehende Person.

Deine Angstzustände, deine Panikattacken - das ist eine Reaktion, ein Aufschrei deiner Seele.
Der schwere Verlust deiner Mutter hat Trauer zur Folge...

Trauer um einen nahestehenden lieben Angehörigen ist nicht in wenigen Wochen so einfach verklungen.
Trauer braucht ganz viel Zeit und kommt in Wellen, hat viele Phasen die alle durchlebt werden müssen.
Trauer bringt die Hinterbliebenen zeitweise völlig aus dem Gleichgewicht.
Vielmals können Hinterbliebene ihre Gefühlsschwankungen, hervorgerufen durch die Trauer, nicht einordnen.
Nicht selten liegt es daran, dass das Umfeld verlangt, sofort nach der Beisetzung der Angehörigen wieder in den "normalen" Alltag zurückzukehren.
Ich denke, deine Trauer, über dessen schwere du dir gar nicht so im klaren bist, ist ein grosser Bestandteil deines Unmutes.
Unwohlsein, Unzufriedenheit und Unmut steht dir im Moment zu, dass ist normal.

Es ist gut und richtig, dass du dir so viele Auszeiten wie möglich gönnst.
Hör auf deine innere Stimme und verwöhn deine Seele mit schönen Dingen die dir Freude bereiten.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft auf deinem weiteren Weg!
Liebe Grüsse
Candy
Candy@1001Geschichte.de



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Schwarzweiß
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Schwarzweiß » 17.06.2015, 23:45

Hi nabila und hi Candy,

ja, ich weiß, das braucht Zeit.
Ich finde das für mich selbst ja auch, ich merke das und trotzdem geht es mir nicht schnell genug.
Meine Freunde sind auch sehr verständnisvoll, aber irgendwie bringt mich nichts weiter im Moment.
Das hört sich bestimmt undankbar an...

Ich weiß auch nicht.
Ich bin auch nicht so, dass ich meine richtigen Gefühle unbedingt allen erzählen muss.
Es gibt Tage, da rufe ich meinen Vater abends nicht an. Bestimmt einmal die Woche.
Weil ich sonst ohnehin nur heulen würde.
Da fühle ich mich schwach und zu nichts zu gebrauchen.
Letztens habe ich ihn am Telefon vollgejammert.
Was ich so denke, wie es mir so geht.
Ich war halt ehrlich traurig und wollte das mit ihm teilen.
Aber meine offenen Worte haben ihn auch so traurig gemacht.
Ich habe mich entschuldigt und er meinte nur: "das ist ja nicht deine Schuld, mit wem sollst du auch sonst reden, wenn nicht mit uns und für mich ist es ja eh immer präsent."
Mir tut das leid.
Auch mit meiner Schwester wollte ich reden und danach hatte sie einen ganz schlimmen Traum.
Dann halte ich lieber den Mund, wenn es ja eh jedem nur weh tut.
Mein Mann, klar, der bekommt am meisten ab.
Aber es war eben "nur" seine Schwiegermutter, für die er zwar nur Gutes übrig hat, aber trotzdem ist das ja etwas anderes.
Sie fehlt mir total und die letzten zwei Wochen waren auch ganz schlimm.
Ich hatte Urlaub, bzw. habe die eine Woche dann verlängert, ich war also die ganze Zeit dabei, als es so schlimm wurde.
Mein Mann sagt immer nur "jetzt ist halt Gewitter, irgendwann scheint die Sonne wieder..."
Heute haben wir nach der Arbeit auf unserer Terrasse getanzt. ;)
Einfach so, zu blöden Liedern.
Zu kraftclub gerappt, uns pur reingezogen, bis über Revolverheld.
Sind dann kleine Lichtblicke, wo ich merke, es kann ja doch gut gehen.
Aber im Moment finde ich das Eheleben und das Leben ansich zu vereinbaren doch sehr schwierig.
Vielen Dank nochmal für eure Antworten.
Kommt aus der Antwort nicht so raus, aber ich fühle mich jetzt selbst nicht mehr gaaanz so doof. ;)
Danke.

Schwarzweiß
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Schwarzweiß » 18.06.2015, 00:33

Finde eure Posts übrigens so nett, dass ich heulen könnte, aber eben das will ich ja nicht mehr...
Arghhhh... :D
;)

nabila
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von nabila » 18.06.2015, 05:47

hallo,

ist denn weinen Schwäche ? Deine Seele reagiert, Dein Körper reagiert. Und das kannst Du nicht ignorieren, auch nicht mit nach vorne geschobener

Stärke, die im Grunde nicht da ist. DAS "Schauspiel" funktioniert nicht. Deine Reaktionen werden solange weiter gehen, bis Du sie akzeptierst.

Jeder hat eine andere Art mit Trauer umzugehen, jeder hat ein anderes Tempo. Gesteh Dir das einfach zu. Du siehst doch ganz klar, dass es so

wie bislang nicht funktioniert. Und die Anderen werden sich nicht deswegen ändern. Sie sind es ja gewohnt, dass Du so biist, wie Du bislang warst.

Nun sehen sie eine andere Seite von Dir und kommen damit nicht so gut klar.

Kümmer Dich um Dich beginnt damit, dass Du Dir Hilfe dort suchen kannst, wo Du sie bekommst (in der Zeitung gibt es z.B.Anzeigen von Seelenkummer,

hotlines für's telefonische Andocken dazu, psych.Notdienste, psycholog.Hilfe usw.) Damit erklärst Du Dich ja nicht für bankrott, im Gegenteil für

ehrlicher als mancher sonst, weil Du Hilfe als nötig erkennst und suchst. Du hast die Wahl, Du darfst entscheiden, Du machst Dein Programm.

Andere finden es evtl. gut mal 10 Eier an die Wand zu klatschen -- oder in den Wald zu gehen und zu schreien bis zur Heiserkeit, oder oder oder.

Das Ideenfeld ist unendlich. Auch unsinnige Dinge sind richtig toll dazu, irgndwas total Beklopptes.

Weißt Du, hinfallen ist kein Problem, völlig normal hin und wieder. Das könntest Du akzeptieren. Nicht wieder aufstehen wär eins. Und weinen muss

auch sein, ist auch ein Gefühl. Gestatte es Dir. Gestatte Dir Deine Gefühle. Brems die nicht aus.

Darf ich DIch mal virtuell drücken, wenn Du magst ?


Liebe Grüße ♥
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Candy
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Re: Er-Ich-Wir

Beitrag von Candy » 18.06.2015, 07:36

Schwarzweiß hat geschrieben:... dass ich heulen könnte, aber eben das will ich ja nicht mehr...
Arghhhh... :D
;)
Liebe Schwarzweiss

doch genau dieses Heulen solltest du zulassen, denn das befreit deine Seele.
Tränen reinigen die Seele, verschaffen Erleichterung.
Tränen werden im Zusammenhang mit grossen Gefühlen durch einen Nervenreiz im Gehirn ausgelöst .
Tränen zu verdrängen, die z.B. durch Trauer bei Verlust von lieben Menschen hervorgerufen werden, bringt zusätzliche Qualen.

Na klar, der Mensch scheut sich sehr oft seine Gefühle zu zeigen und wer weint, signalisiert ja auch etwas, "entblösst" sich gewissermassen,
denn jeder kann dann sehen, dass da etwas nicht stimmt mit dem weinenden Menschen, dass da etwas passiert sein muss.
Wer will das schon, wir müssen doch am Besten immer lächeln in unserer Gesellschaft, deshalb werden die Tränen verdrängt.
Der Mensch schämt sich, vor allem seine Gefühle, wie Schmerz, Trauer, Betroffenheit etc. offen zu zeigen.
Das Leben in der Gesellschaft hat immer bunt und lustig zu sein :wink: , damit es allen gut geht und sich keiner um den anderen Sorgen muss! :roll:

Und wenn du mit deinem Vater oder deiner Schwester über euren schweren Verlust der Mutter redest und diese dadurch traurig werden,
ist das doch völlig o.k.
Ihr MÜSST darüber sprechen, denn genau das gehört zur Trauerverarbeitung!
Und natürlich fliessen da auch mal Tränen.
Auch dein Papa braucht diese Gespräche, trotzdem es weh tun wird.
Jeder trauert auf seine Art, jeder erlebt einen Verlust ganz individuell.
Euch Kindern ist die Mutter weggebrochen, der Mensch, zu dem immer ein unsichtbares Band führte,
die Nabelschnur, die nun endgültig getrennt wurde, dass ist sehr schmerzhaft.
Eurem Vater ist die eine Hälfte seines Lebens weggebrochen, die Hälfte, die eure Mutter, seine Frau und Partnerin, besetzt hat.
Er erlebte eine Amputation am lebendigem Leib.

Liebe Schwarzweiss, lasst euch Zeit für eure Trauer, dass ist sooo wichtig!
Schau einmal vorne auf unserer Hauptseite von 1001Geschichte, dort sind Links zu Homepages unserer Sponsoren,
Vielleicht hilft dir der Link zur Homepage von Natis Seelengarten weiter.

Hier ist der Link zu unserer Hauptseite 1001Geschichte:
http://www.1001geschichte.de/links-die-helfen/

Fühl dich mal lieb umarmt,
Liebe Grüsse
Candy
Candy@1001Geschichte.de



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