@never:
Ich weiß nicht, ob das unbedingt etwas mit "muslimisch" zu tun hat.
Ich habe Freunde, auf die würde ich NICHTS kommen lassen.
Die würde ich nie blamiert stehen lassen, niemals anderen solchen Respektlosigkeiten durchgehen lassen.
Weil das gute Menschen sind und ich das einfach weiß,manchmal auch, obwohl (oder weil?) ich die schlimmsten Fehler kenne.
Ich will das hier nicht ausführen.
Aber es waren krasse Sachen dabei.
Vielleicht habe ich (neben viel Unglück, was ich durchaus auch kenne) auch einfach viel Glück gehabt und in den unmöglichsten Situationen Leute kennengelernt, die mich weitergebracht haben.
Eigentlich durch nichts anderes, als durch Beistand und Offenheit.
Und so kommt es mir mit ihm auch vor.
Er redet nicht nur, weißt du, sondern er lebt es mir vor.
Wenn das aus seiner Religion hervor geht (oder er das glaubt): Bitte! Gerne! Dann soll er nie aufhören daran zu glauben.
Ich glaube etwas anderes.
Nämlich, dass es egal ist, welcher Religion man angehört, oder ob (wie ich) keiner.
Gute Eigenschaften zu haben (und das zu wissen und sie fördern zu wollen) ist eine Angelegenheit, die aus einem selbst kommt.
Eine gute Seele. Ein gutes Herz.
Wenn man so will.
Ich glaube nicht, dass wir gesteuert werden.
Ich glaube nicht, dass wir keine Wahl haben.
Ich will das auch nicht glauben.
Wenn sich jemand seine Religion "zurechtbiegen" muss, um sich richtig verhalten zu können, ist mir das recht.
Wenn jemand hundert Mal sagt, dass er keine Muslime, Juden, Andersdenkende mag, ist mir das recht.
Danach bewerte ich niemanden.
Ich bewerte jemanden danach, wie er sich verhält, wenn es darauf ankommt.
Ich weiß zum Beispiel, dass mein bester Freund keine Ausländer mag.
Einfach, weil er keine Ausländer mag.

Ich weiß aber, dass er mich nie bequatschen, mir nie hereinreden würde.
Sondern, im Gegenteil: Er sieht das fair und sagt MIR, wann ich mal einen Gang zurück schalten muss.
Man stellt manche persönlichen Befindlichkeiten automatisch zurück, sofern eine irgendwie geartete Beziehung einem das Wert ist.
Das muss man nicht "machen".
Das passiert automatisch.
Weil man selbst jemanden so stellt, dass er es einem Wert ist.
Diesen Wert bestimmt jeder selbst.
Und es liegt an dem anderen, das wiederum zu bewerten.
So sehe ich das.
Wenn seine Religion ihm irgendwann mehr Wert sein sollte, als mein Wohlbefinden, ist das so.
Dann kann ich daran nichts ändern.
Dann müssen wir uns trennen, so traurig und unfair das ist.
Ich kann darüber nicht anders denken.
Ich kann und ich will das nicht.
Ich könnte nicht so an mir herumschrauben lassen, bis von mir nichts mehr übrig ist.
Einfach, weil das allem widerstrebt, was mich ausmacht.
Ich wäre mir selbst nichts mehr Wert.
Ich finde irgendwie, jeder HAT nur das, was ihn selbst in seiner Persönlichkeit ausmacht.
Und ich definiere mich so.
Mag nicht viel sein.
Aber zumindest IST es etwas.