die Geschichte meiner Tochter

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Anaba
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Anaba » 18.09.2019, 21:42

Mintgrün hat geschrieben:
18.09.2019, 19:36
Liebe Melody,

du erinnerst mich irgendwie an meine Mama. Sie erdrückt mich förmlich mit ihrer Liebe, will es mir ständig recht machen und hat ständig das Gefühl, etwas falsch zu machen. Genau deswegen treibt sie mich immer mehr von sich weg.
Ich möchte dir noch sagen, nur weil sie deine Tochter ist, hast du nicht das Recht, dich dermaßen in ihr Leben einzumischen und zu drängen. Das mag hart klingen, aber der Abnabelungsprozess hat bei dir wahrscheinlich noch gar nicht stattgefunden und du behandelst deine Tochter wie ein Kind.
Dabei müssen Eltern einfach mal akzeptieren, dass ihre Kinder nun erwachsen sind und ihre eigenen Erfahrungen machen müssen und diese Erfahrungen sind nicht immer positiv. Man muss sie ihren Weg gehen lassen und man hat nicht immer die Möglichkeit sie vor schlechtem zu bewahren.

Ich wünsch dir alles Gute.
Du hast mit vielem recht, was du schreibst.
Ich weiß nicht, ob du eigene Kinder hast, denn dann würdest du Melody besser verstehen.
Mütter sind auch nur Menschen und sie machen nicht alles richtig.


Eins aber weiß ich aus Erfahrung, erst wenn man keine Mutter mehr hat, versteht man was sie bedeutet hat.
Obwohl ich eigene, inzwischen erwachsene Kinder habe, vergeht kein Tag, an dem ich meine Mutter nicht vermisse
und mir wünschte, ich könnte ihr noch vieles sagen.

Dir liebe Melody alles Gute.
Liebe Grüße
Anaba

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Eclipse
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Eclipse » 19.09.2019, 13:45

Anaba hat geschrieben:
18.09.2019, 21:42
Eins aber weiß ich aus Erfahrung, erst wenn man keine Mutter mehr hat, versteht man was sie bedeutet hat.
Obwohl ich eigene, inzwischen erwachsene Kinder habe, vergeht kein Tag, an dem ich meine Mutter nicht vermisse
und mir wünschte, ich könnte ihr noch vieles sagen.
Du hast so recht, liebe Anaba. Deshalb ist es auch so schade, dass Mütter und Töchter sich so oft das Leben sinnlos schwer machen. Irgendwann läuft die Zeit aus, die einem gemeinsam bleibt.

Meine Mutter hat sich jahrzehntelang mir gegenüber aus dem, was sie unter Liebe versteht, nach meiner Wahrnehmung unmöglich benommen. Immer nur, um mir ein ihr genehmes Verhalten aufzuzwingen (nota bene, ich bin ein harmloser und rechtstreuer Mensch!!!). Sie erinnert sich überhaupt nicht mehr an die ganzen Klopper, die sie in einer unvergleichlichen Mischung aus Ignoranz und Selbstherrlichkeit gebracht hat. Ich erinnere mich aber dummerweise. Erwähne ich auch nur etwas, was mich mit am meisten getroffen hat, fängt sie bis heute noch an, beleidigt zu heulen (= ihre Masche bei Konflikten, ich kenne das nicht anders).
Mir ist auch mittlerweile klargeworden, dass ihre Eltern, die sie nach wie vor unkritisch in den Himmel hebt, Techniken der Schwarzen Pädagogik angewendet haben. Auch Mütter haben Päckchen zu tragen, die ihre eigenen Eltern ihnen aufgebunden haben.


Zwischen meinem 15. und 40. Lebensjahr waren diese typischen Mutter-Tochter-Gefechte immer latent am Brodeln. Dann "plötzlich" besserte sich das. Keine Ahnung warum, irgendetwas brachte meine Mutter dazu, ihren vermeintlich lebenslangen Erziehungsauftrag zu überwinden. Heute habe ich ein gutes und endlich auch entspanntes Verhältnis zu meiner Mutter und bin darüber wirklich froh. Trotzdem bleibe ich vorsichtig und überlege mir gut, wann ich was erzähle.

Liebe Melody, "Dein" Fall ist heftig und Du hast auch realen Grund, Dich zu sorgen. Deine Tochter ist lange erwachsen. Sie hat nun einmal diese wahrscheinlich extrem unkluge Entscheidung getroffen. Wer zurückkommen soll, muss freigelassen werden. "Freiheit" bedeutet auch, dass man Suppen auslöffeln muss, die man sich selbst eingebrockt hat. Das solltest Du Deiner Tochter zutrauen. Eine wichtige Brücke hast Du durch Deine Selbstkritik schon gebaut. Erwarte nicht zu schnell zu viel. :) Auch Deine Tochter wird älter und gelassener. :wink:

karima66
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von karima66 » 20.09.2019, 12:47

In dem Fall ja, Anaba, wenn das Paar zusammen bleibt, die Tochter dem Partner zugewandt dann schützt man das Eigentum aber ja vor dem eigenen Kind, das natürlich die Eltern beerben wird.
Wenn aber die Tochter sich scheiden lässt, getrennt lebt dann hat ein Expartner, Schwiegersohn da nichts zu erben wenn er alleine lebt ohne die potentielle Erbin.

naschkatze
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Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von naschkatze » 20.09.2019, 16:23

Wenn die Tochter verheiratet bleibt dann schützt die Mutter ihr Eigentum auch so gut es geht wenn sie die Tochter auf den Pflichtteil setzt. Der Ehepartner profitiert doch auch vom Erbe der Tochter, auch wenn er direkt nichts erbt. Und nicht auszudenken wenn dann noch der Tochter was passiert - dann profitiert er nämlich auch noch vom (früheren) Erbe der Tochter, denn die beerbt er allein. Ich verstehe das schon - wenn man was zu vererben hat (Bargeld, Haus, Firmenbeteiligungen...was auch immer) und man auf keinen Fall will, dass ER mal davon profitiert, dann muss man jetzt schon was unternehmen um das so gut wie möglich einzuschränken (ganz verhindern kann man es eh nicht).

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