die Geschichte meiner Tochter

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

Moderator: Moderatoren

Cimmone
Beiträge: 5652
Registriert: 16.11.2018, 07:05

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Cimmone » 21.08.2019, 11:33

Liebe Melody,

mit der Schilderung der Beziehung zwischen Deiner Tochter und Dir hast Du etwas sehr in mir berührt.
Zwischen meiner Tochter und mir läuft es auch nicht rund, sie ist sehr auf Abstand bestrebt, es gab immer wieder Annäherungsversuche meinerseits, die sie ignorierte. Sie ist jetzt etwas knapp über 30 Jahre.
Die Mädchen, die sie einst waren, müssen sich abnabeln, und je nach Vorkommnissen ist das auch für die Töchter sehr schmerzhaft.

Sie stehen zwischen Liebe zur Mama und dem Bestreben, ihr Ding zu machen, möglichst weit vom Verhalten der Mutter entfernt.

Dazu müssen sie ihre Mütter hinterfragen und das geht scheinbar am besten ohne sie.

Nach langem "nicht verstehen" und "ihr nachlaufen" blieb dann nur noch loslassen. Und vertrauen, dass sie wieder in mein Leben zurück möchte.
Ja nachdem, was bei ihr so los ist, will sie das auch mal mehr oder weniger.
Es ist ein hartes Stück Arbeit, das Kind loszulassen und es seine Erfahrungen erleben zu lassen. Und mit dem, was sie tut, trotz allem besseren Wissen, irgendwie einverstanden zu sein. Auch wenn man es nicht ist.
Nun ist Deine Tochter in der Ehe mit dem Unguten, das tut weh, sie hält Dich raus, auch das tut weh!

Dem Mann das Signal zu setzen, dass Deine Tochter Rückhslt hat und nicht auf sich allein gestellt ist, finde ich total gut.

Wer weiß, wenn im Dezember die drei Ehejahre heum sind, wird er vielleicht von sich aus gehen.
Das die Ehe kinderlos geblieben ist, ist sehr entlastend und im schlimmsten oder hier besten Fall lässt er sie sitzen.
Dann wird sie Dich brauchen, die Nähe, die Du ihr geben kannst und das Gefühl, geborgen zu sein.
Auch dann hilft nur Akzeptanz, Wohlwollen Deiner Tochter gegenüber und die Liebe, die eine Mama ihrem Kind geben kann.

Alles, alles liebe für Dich
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

Cimmone 🐬
Moderatorin
Cimmone@1001Geschichte.de

Eclipse
Beiträge: 893
Registriert: 27.09.2018, 17:06

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Eclipse » 21.08.2019, 12:44

"Mütter und Töchter" sind oft nicht unproblematisch miteinander. :wink: Töchter empfinden Mütter oft als "einseitig überkritisch" und frei von Selbstkritik, Mütter hingegen tun sich schwer zu akzeptieren, dass ihre Tochter u. U. einen anderen Lebensentwurf hat als sie selbst. Das kann eine gewisse Sprengkraft in die Beziehung Tochter - Mutter bringen.

Bei Euch, also zwischen Deiner Tochter und Dir, liebe Melody, gibt es eine unschöne Vorgeschichte. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - auch Du wirst in der Vergangenheit Fehler gemacht und sie verletzt haben. Kindererziehung ist halt schwierig, nie macht man alles richtig, aber gerade deshalb wäre es schon gut, dem antiken Grundsatz "audiatur et altera pars" zu folgen.

Dein Ex ist offenbar eher jemand, der aufgrund seines Grundcharakters kein allzu vehementes Interesse an Personen außerhalb seiner selbst hat und daher wahrscheinlich auch nicht zum Kritisieren neigt. Mehr so laissez-faire.

Vielleicht ist jetzt die Situation gekommen, wo Du und Deine Tochter Euer Verhältnis auf neue, freundschaftliche Füße stellen könnt?


Deine Tochter hat offenbar erste Signale an Dich ausgesendet. Das ist gut! Auch wenn du dich zu Recht sehr ärgerst, auch wenn sie sich in diesen Schlamassel selbst reingeritten hat - sie braucht spätestens mittelfristig Hilfe/Unterstützung. Bis dahin solltest Du ein freundschaftliches, gern lockeres und vor allem verletzungsfreies gegenseitiges Verhältnis mit ihr aufbauen. Falls Du eine Mutter von der eher meinungsstarken Art bist ("Ich habe ja wohl das Recht, meine Meinung dazu zu sagen!"), verkneif es Dir. Bringt nix. Dass diese Ehe von vorn bis hinten ein Fehler war und ist, wird Deine Tochter vermutlich selbst geschnallt haben. M. E. ist es wichtig, dass sie nicht auch noch Sorge haben muss, "ihr Gesicht" zu verlieren oder überflüssige Vorwürfe anhören zu müssen. Glaubst Du, dass Du über Deinen eigenen Schatten springen kannst? :)




Mit Problemen würde ich übrigens auch eher meinen Vater ansteuern - der ist einfach vernünftiger, lässt einen ausreden, hört zu und überfährt einen nicht gleich mit einer kategorischen Patentlösung. :lol: Meine Mutter kann auch ... naja, sehr spontan sein. 8)

gadi
Beiträge: 9859
Registriert: 05.06.2014, 18:56

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von gadi » 21.08.2019, 13:22

Eclipse hat geschrieben:
21.08.2019, 12:44
Dein Ex ist offenbar eher jemand, der aufgrund seines Grundcharakters kein allzu vehementes Interesse an Personen außerhalb seiner selbst hat
[...]
Meine Mutter kann auch ... naja, sehr spontan sein. 8)
:mrgreen:
..........................
Eclipse hat geschrieben:
21.08.2019, 12:44
M. E. ist es wichtig, dass sie nicht auch noch Sorge haben muss, "ihr Gesicht" zu verlieren oder überflüssige Vorwürfe anhören zu müssen.
Cimmone hat geschrieben:
21.08.2019, 11:33
Es ist ein hartes Stück Arbeit, das Kind loszulassen und es seine Erfahrungen erleben zu lassen. Und mit dem, was sie tut, trotz allem besseren Wissen, irgendwie einverstanden zu sein. Auch wenn man es nicht ist.
Ja! Du must sehr vorsichtig sein, liebe Melody.
Moderatorin
gadi@1001Geschichte.de
...................................
Betrügen entehrt, Irrtum nie. C.L.
من عاشر قوما اربعین یوما یا صار منھمیا رحل عنھم - Wer 40 Tage bei einem Volke weilt, wird einer von ihnen oder wandert weiter.

Sama
Beiträge: 12
Registriert: 17.10.2018, 13:36

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Sama » 21.08.2019, 16:13

Liebe Melody, vielen Dank für deine warmen Worte!

Aber wie ich schon angedeutet habe, hat unsere Freundschaft diese Ehe leider nicht wirklich überlebt. Meine Freundin ist ja trotz allem bei ihm geblieben, sie haben mittlerweile sogar 2 Kinder, unser Kontakt hat sich sehr reduziert und wenn wir uns sehen spielt sie mir eine heile Welt vor, die ich ihr nicht wirklich abkaufe. Ansonsten wird das Thema tot geschwiegen. Ich weiß, dass sie mittlerweile nur noch zu Freunden Kontakt hat die diese Geschichten nicht mitbekommen haben und nicht wissen wie er sie behandelt. Irgenwie auch verständlich, dort kann sie in ihrer Scheinwelt leben und muss sich nicht rechtfertigen.

Aber deswegen kann ich deine Situation so gut verstehen, man stößt da leider echt auf Granit und irgendwann muss man zusehen dass man nicht zu tief mit reingezogen wird. Zum Schluss hatte ich Angst um mich selbst und war irgendwie auch verletzt. Z.B. als er mich vor meinen Freunden übelst beschimpft hat und sie einfach daneben saß mit so einem gruseligen abwesenden Blick und nichts dazu gesagt oder mich verteidigt hat.

Das was du zuletzt über deine Tochter erzählt hast macht es bestimmt nicht leichter, das muss für eine Mutter auch sehr schmerzhaft sein. Aber ich denke hinter so einem Verhalten steckt oft einfach die Angst vor Ablehnung und ein Schrei nach Liebe. Sie projiziert anscheinend noch viel ihrer Kindheit auf dich und dein Verhalten... nicht falsch verstehen! Aber das zeigt auch wie sehr sie dich eigentlich lieben muss, sonst wäre es ihr auch egal!

Puuuuh! Nicht einfach.....!

Ich bin gespannt was der "männliche Familienrat" bewirkt! Schön ein Schritt nach dem anderen...

Liebe Grüße!

HowAreYou
Beiträge: 130
Registriert: 26.07.2019, 17:30

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von HowAreYou » 21.08.2019, 17:21

Hallo Melody,

eine schwierige Situation. Als Tochter kann ich nur sagen, ich finde meine Mutter heute noch 'anstrengend', weil wir menschlich sehr verschieden sind. Allerdings habe ich im Laufe der Jahre auch erkennt, ja sie hat Fehler gemacht - aber sie ist, wie sie ist. Und wenn ich eines sagen kann, ich kann mich immer auf sie verlassen.
Dir bleibt nur, Deine Tochter kommen zu lassen. Und wenn sie da ist, die Vergangenheit ruhen lassen. Es ist passiert und das jetzt ist wichtig, die Ursachenfindung würde euch nur entzweien, weil ihr hier niemals einen Konsens finden würdet.

Zum Pass:
Er hat aufgrund der Ehe wahrscheinlich im Moment eine zeitlich begrenzte Niederlassungserlaubnis. Wenn die Ehe nach drei Jahren noch besteht, dann muss er eine unbefristete Niederlassungserlaubnis beantragen. Voraussetzung: deine Tochter muss bestätigen, dass die Ehe noch besteht. Er darf keine Sozialleistungen beziehen.
Sobald diese Voraussetzungen alle vorhanden sind, kann er theoretisch auch einen deutschen Pass beantragen und muss hier aber den vollen Anforderungskatalog erfüllen: keine Sozialleistungen und Einbürgerungstest bestanden (schriftlich in Deutsch), dann noch eine Aufgabe der tunesischen Staatsbürgerschaft (die muss vorher vorliegen) - aber nur, wenn Tunesien seine Bürger aus der Staatsbürgerschaft entlässt (vielleicht weiß jemand ob das mittlerweile passiert oder ob es ein Doppelabkommen mit Tunesien gibt.

Trennungsjahr : sobald sie ihn aus der Wohnung wirft oder selber das Weite sucht - Gang zur Ausländerbehörde und dort die Trennung offiziell bekannt geben. Dann bekommt er keine unbefristete Niederlassungserlaubnis/Pass. Er muss auch das Trennungsjahr nicht in Deutschland verbringen, sondern die Aufforderung des Land zu verlassen wird vorher erfolgen durch die Ausländerbehörde.

Ein ernsthafter Plan wäre:
Beim nächsten Übergriff seinerseits - Anzeige bei der Polizei, Antrag beim Gericht, dass er sich nicht nähern darf und nicht in die eheliche Wohnung - Gang zur Ausländerbehörde: offizielle Trennung, nächster Gang zum Anwalt: Scheidung einreichen (der Anwalt wird die Unterlagen erst nach Ablauf des Trennungsjahres ans Gericht geben) oder versuchen ohne Trennungsjahr eine Härtefallscheidung zu erreichen (wegen körperlicher Gewalt).
Wenn sie bereit ist diesen Weg zu gehen, dann sollte sie vom ersten Tag an für ihn unerreichbar sein. Neue Wohnung oder Zimmer zur Untermiete (egal wo), sich ummelden und mit der Anzeige dafür sorgen, Auskunftssperre beim Einwohnermeldeamt.
Sie kann ihm natürlich immer auf der Straße begegnen oder er ihr auflauern, dass kann niemand verhindern. Aber das Risiko kann man selbst minimieren und natürlich aufpassen. Da noch keine Kinder vorhanden sind, ist es sogar einfacher.

Ich hoffe, dass Du sie erreichst und ihr einen Weg findet.
Wünsch dir kein Rhinozeros, wenn du keinen großen Hinterhof hast.

Efendi II
Beiträge: 4891
Registriert: 04.04.2008, 21:59

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Efendi II » 21.08.2019, 21:53

HowAreYou hat geschrieben:
21.08.2019, 17:21
...oder versuchen ohne Trennungsjahr eine Härtefallscheidung zu erreichen
(wegen körperlicher Gewalt).
In Frankfurt lehnte eine Richterin die Härtefallscheidung aus diesen Grund
ab. Ihre Begründung dazu: "Wer einen Moslem heiratet sollte wissen, dass
das Schlagen der Ehefrau nach muslimischen Religionsregeln erlaubt ist."

Steht ja schließlich auch so im Koran und wird anscheinend im Rahmen
der Religionsfreiheit inzwischen auch in Deutschland toleriert.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Melody
Beiträge: 15
Registriert: 17.08.2019, 09:51

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Melody » 21.08.2019, 22:39

Mein Exmann hat heute auf meine Sprachnachricht reagiert. Er teilte mir mit, dass ihm meine gesendete Nachricht inhaltlich zu langatmig sei und er sie deshalb nicht komplett abhörte .Er habe momentan absolut keine Nerven dazu , da es ihm selbst sehr schlecht gehen würde. Ich habe auch nichts anderes von ihm erwartet! Gerne hätte ich eine andere Art der Kontaktaufnahme mit ihm angestrebt, aber er ist nie zu erreichen.
Eclipse du hast absolut recht. Mein Ex ist wirklich jemand, der nicht zum kritisieren neigt und den Kindern immer die eigene Entscheidung läßt. Das ist natürlich kein unbedingt schlechter Charakterzug. Aber in der Situation unserer Tochter dürfte er nicht so gelassen reagieren. Aber seine jetzige Reaktion zeigt mal wieder wie sehr er nur mit sich beschäftigt ist! Ich bin im Vergleich zu ihm eher dazu geneigt meinen Kindern schnell meine Meinung zu sagen und auch Kritik auszuüben. Letztendlich überlasse ich Ihnen aber Ihre eigene Entscheidung nach dem Motto,,Jeder ist seines Glückes Schmied“..
Ich bin mir absolut nicht sicher , ob meine Tochter wirklich wieder mit mir Kontakt haben möchte. Vielleicht wollte sie mich nur mit ihrer Mitteilung beruhigen , damit ich nicht mit anderen Personen über ihre Situation spreche.Ich weiß, dass sie es nicht möchte, dass ich mit Freunden oder Arbeitskollegen über sie rede. Aber sie provoziert es selbst durch den Kontaktabbruch mit mir. Da sind für mich gerade diese Kontaktpersonen die einzigen Menschen, über die ich Informationen über sie erfahren kann. Ihr Vater hatte noch nie den Kontakt mit mir gesucht, um mir Informationen über unsere Tochter zu geben. Ich kontaktiere ihn oft in meiner Verzweiflung über WhatsApp und wir schicken uns dann lächerliche Sprachnachrichten, die oft stundenlang dauern. Diese Art Kommunikation ist für mich die einzige Möglichkeit mich mit ihm auszutauschen. Er ist nicht bereit sich mit mir an einen Tisch zu setzen und ein Gespräch zu führen. Oft dauert es sehr lange bis er dann endlich mit Informationen herausrückt. Ich glaube er sonnt sich in meinen Sorgen und es ist vielleicht auch noch für ihn eine Genugtuung. Vor einigen Wochen hatte ich ihm vorgeworfen, dass er auch eine Mitschuld trägt an dem nicht so inniglichen Verhältnis meiner Tochter zu mir. Er hat mich früher nach der Scheidung bei den Kindern oft schlecht gemacht . In seinen Augen war ich der Sündenbock der gescheiterten Ehe . Hinzu hatte er auch noch sehr lange Zeit meine Eltern auf seiner Seite. Diese akzeptierten meinen jetzigen Mann jahrelang nicht und haben den Kindern auch noch vermittelt, dass sie sich von ihrem Stiefvater nur nichts sagen lassen sollen. Er der ,, arme“ Vater konnte Ihnen nach der Scheidung durch seine gutsituierte Lage alles bieten. Er machte die schönsten Urlaubsreisen und viele andere Freizeitaktivitäten mit Ihnen. Mein Mann und ich waren hauptsächlich für die Betreuung und Alltagssorgen der Kinder zuständig. Jahrelang haben wir auf gemeinsame Urlaubsreisen mit unseren Kindern verzichten müssen. Ich habe mich damals durch mein schlechtes Gewissen in einer Märtyrerrolle gefühlt und den Verzicht als eine Art Strafe angesehen. Aber ich habe nie geklagt .Damals war mir nur das Wohl meiner Kinder am wichtigsten. Ich förderte immer ihren guten Kontakt zum Vater. Leider erkennt meine Tochter das alles nicht. Ich habe momentan keine Kraft mehr wieder auf sie zuzugehen.

Madeleine
Beiträge: 169
Registriert: 22.11.2018, 20:53

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Madeleine » 22.08.2019, 06:24

Efendi II hat geschrieben:
21.08.2019, 21:53
HowAreYou hat geschrieben:
21.08.2019, 17:21
...oder versuchen ohne Trennungsjahr eine Härtefallscheidung zu erreichen
(wegen körperlicher Gewalt).
In Frankfurt lehnte eine Richterin die Härtefallscheidung aus diesen Grund
ab. Ihre Begründung dazu: "Wer einen Moslem heiratet sollte wissen, dass
das Schlagen der Ehefrau nach muslimischen Religionsregeln erlaubt ist."

Steht ja schließlich auch so im Koran und wird anscheinend im Rahmen
der Religionsfreiheit inzwischen auch in Deutschland toleriert.
Ich bin geschockt...das widerspricht doch aber dem deutschen Grundrecht !!
Wurde das Urteil angefochten ?
Lerne die Regeln, und spiele besser als sie.

gadi
Beiträge: 9859
Registriert: 05.06.2014, 18:56

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von gadi » 22.08.2019, 07:03

Die deutschen Gesetze/Grundrechte interessieren heutzutage leider oft wenig, auch im Namen der sogenannten "Religionsfreiheit".
Manchmal hat man noch Glück in der weiteren Instanz.
Moderatorin
gadi@1001Geschichte.de
...................................
Betrügen entehrt, Irrtum nie. C.L.
من عاشر قوما اربعین یوما یا صار منھمیا رحل عنھم - Wer 40 Tage bei einem Volke weilt, wird einer von ihnen oder wandert weiter.

Eclipse
Beiträge: 893
Registriert: 27.09.2018, 17:06

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Eclipse » 22.08.2019, 07:58

Madeleine hat geschrieben:
22.08.2019, 06:24
Efendi II hat geschrieben:
21.08.2019, 21:53

"Wer einen Moslem heiratet sollte wissen, dass
das Schlagen der Ehefrau nach muslimischen Religionsregeln erlaubt ist."

Steht ja schließlich auch so im Koran und wird anscheinend im Rahmen
der Religionsfreiheit inzwischen auch in Deutschland toleriert.
Ich bin geschockt...das widerspricht doch aber dem deutschen Grundrecht !!
"Unterwerfung"

Melody
Beiträge: 15
Registriert: 17.08.2019, 09:51

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Melody » 22.08.2019, 08:31

Danke für eure lieben Worte!
Sama, es tut mir sehr leid, dass eure Freundschaft daran zerbrochen ist.Auch meine Tochter lebt in einer Scheinwelt und spielt nach außen die Glückliche. Schauspielern konnte sie schon immer gut! Sie hatte auch am Anfang ihrer Beziehung eine Freundschaft mit einer sehr couragierten Frau. Die Frau hatte ihr in vielen brenzlige Situationen geholfen und sie sogar über Nacht in Ihrer Wohnung aufgenommen. Auch diese Freundschaft der Beiden ist zerbrochen.
Eclipse hat geschrieben:
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen - auch Du wirst in der Vergangenheit Fehler gemacht und sie verletzt haben.

Natürlich habe auch ich in Ihrer Kindheit bei der Erziehung viele Fehler gemacht. Ich weiß, sie war oft eifersüchtig auf ihren jüngeren Bruder. Als er geboren wurde...ist
sie leider oft zu kurz gekommen. Er war leider als Baby sehr anstrengend und forderte mich sehr. Hinzu habe ich noch kaum eine Unterstützung oder Entlastung von meinem damaligen Mann oder meiner Mutter erhalten. Daran denke ich oft reumütig zurück.
How are you du hat mir die Gesetzeslage sehr gut beschrieben. Diese Dinge sind mir noch weitgehend unklar gewesen.Die Ausländerbehörde gibt mir darüber kaum Auskunft, weil ich ja nur die betroffene Mutter bin. Die anderen Beratungsstellen waren diesbezüglich nicht so ausreichend Informiert.
Efendi II ich habe nicht gewusst, dass das Schlagen nach muslimischen Religionsregeln erlaubt ist und auch noch hier im Rahmen der Religionsfreiheit hier in Deutschland toleriert wird. Jetzt wundert es mich auch nicht, dass Mohamed meine Tochter in Tunesien geschlagen hatte. Bei mir streitet sie es bis heute ab. Sie hat es aber ihrer Patin sowie einer Bekannten selbst erzählt. Da ist diese Form von Gewalt aus Sicht der muslimischen Männer ja keine schlimme Handlung und entspricht der Normalität! Das schockiert mich sehr!

Efendi II
Beiträge: 4891
Registriert: 04.04.2008, 21:59

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Efendi II » 22.08.2019, 11:28

Melody hat geschrieben:
22.08.2019, 08:31
Efendi II ich habe nicht gewusst, dass das Schlagen nach muslimischen
Religionsregeln erlaubt ist....
Dann solltest Du den Koran lesen. Dort heißt es in Sure 4 Vers 34:
Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist Erhaben und Groß.

Detailliertere Anweisungen dazu werden von den verschiedenen islamischen
Religionsexperten erläutert und propagiert:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 94201.html

https://www.abendzeitung-muenchen.de/in ... ab5b5.html
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Efendi II
Beiträge: 4891
Registriert: 04.04.2008, 21:59

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Efendi II » 22.08.2019, 14:29

Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Ariadne
Beiträge: 1188
Registriert: 27.05.2014, 14:41

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Ariadne » 22.08.2019, 14:48

Efendi II hat geschrieben:
22.08.2019, 11:28
Melody hat geschrieben:
22.08.2019, 08:31
Efendi II ich habe nicht gewusst, dass das Schlagen nach muslimischen
Religionsregeln erlaubt ist....
Dann solltest Du den Koran lesen. Dort heißt es in Sure 4 Vers 34:
Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Allah die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Allah ist Erhaben und Groß.

Detailliertere Anweisungen dazu werden von den verschiedenen islamischen
Religionsexperten erläutert und propagiert:
https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 94201.html

https://www.abendzeitung-muenchen.de/in ... ab5b5.html
Lieber Efendi,
es ist schon wahr, dass der Koran zur Züchtigung der Frau ermuntert, aber es gibt bestimmt auch andere Quellen, die richtige Informationen darüber liefern. Diese Empfehlung den Koran zu lesen, finde ich nicht goldrichtig, denn nicht jeder hat Interesse so ein schwachsinniges Buch zu lesen. Ich habe es probiert, ich hatte den guten Willen, bei der Hälfte habe ich abgebrochen, denn so was Verwirrendes brauche ich wirklich nicht zu lesen. Es gibt schon schönere Lektüren. Vor allem die Sprache und die Logik der Sätze sind fürchterlich, abgesehen davon die vielen Interpretationen. Die Übersetzungen sind bestimmt auch subjektiv, wer ist schon instande so ein Wirr-Warr richtig zu übersetzen und zu interpretieren. Ich muss dazu sagen, dass ich Atheistin bin, und aus der Bibel habe ich auch nur kurze Passagen gelesen, um mich zu informieren. Es ist auch nicht meins. :(

Ich würde es Melody gar nicht empfehlen, sie verliert wertvolle Zeit. Wenn sie Interesse hat, kann sie andere Quellen ansteuern, du hast auch einige genannt.
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

Efendi II
Beiträge: 4891
Registriert: 04.04.2008, 21:59

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Efendi II » 22.08.2019, 15:06

Ariadne hat geschrieben:
22.08.2019, 14:48
Diese Empfehlung den Koran zu lesen, finde ich nicht goldrichtig, denn nicht jeder hat Interesse so ein schwachsinniges Buch zu lesen.
Wenn man die Bestrebungen und Zielsetzungen des Islams erkennen will, wird
jeden Interessierten gar nichts anderes übrigbleiben, als den Koran zu lesen.
Es gibt schon schönere Lektüren. Vor allem die Sprache und die Logik der Sätze sind fürchterlich, abgesehen davon die vielen Interpretationen.
Natürlich gibt es weitaus angenehmeren Lesestoff als den Koran, aber wie will
man denn über den Islam sprechen können, wenn man die Grundlagen nicht kennt?
Die Übersetzungen sind bestimmt auch subjektiv, wer ist schon instande so ein Wirr-Warr richtig zu übersetzen und zu interpretieren.
Es gibt verschiedene Koran-Übersetzungen die sich zwar in der Wortwahl
unterscheiden, aber in ihrer Aussage keine Missinterpretationen zulassen.

Hier findet man die bekanntesten und maßgeblichen Übersetzungen des Korans:
https://koransuren.com/koran/die_hoelle_18.html
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Melody
Beiträge: 15
Registriert: 17.08.2019, 09:51

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Melody » 22.08.2019, 15:24

Ich habe doch die Vermutung , dass meine Tochter über die Gesetzeslage nicht ausreichend informiert ist. Mit der Ausländerbehörde wird sie sich wohl nicht in Verbindung setzen wollen. Sie will ja schlafende Hunde nicht wecken und ihrem Mann ein Bleiberecht in Deutschland ermöglichen. Bei zwei Rechtsanwälten war sie schon letztes Jahres gewesen.Das erste Beratungsgespräch kostete schon bei beiden Anwälten je 250€. Da sie schon beim ersten Gespräch ihrer Meinung nach nicht ausreichend informiert wurde, wechselte sie die Rechtsanwältin. Inwieweit sie dort eine kompetente Beratung erhalten hatte, weiß ich leider nicht.Sie regte sich schon von Anfang an über die hohen Honorare der Anwälte auf. Es kann gut möglich sein, dass sie falsch informiert ist, weil sie vielleicht einiges nicht richtig verstanden hatte. Auch ich habe es mir mit dem Erwerb des deutschen Passes einfacher vorgestellt.Ich dachte auch, dass Mohamed nach der Frist von 3 Jahren Ehe automatisch den deutschen Pass erhalten wird.Auch im Falle einer Scheidung nach dieser Frist! Aber wie verhält es sich, wenn meine Tochter im Dezember der Ausländerbehörde bestätigt, dass die Ehe zwar noch besteht, sie aber jetzt nach den 3 Jahren die Scheidung einreichen möchte? Bekommt er dann noch eine unbefristete Niederlassungserlaubnis? Zum Erwerb des deutschen Passes muss er dann noch den vollen Anforderungskatalog erfüllen und einen Einbürgerungstest in deutsch bestehen.... dabei habe ich große Bedenken, denn er beherrscht immer noch nicht gut die deutsche Sprache. Außerdem scheint er auch kein festes Einkommen zu haben. Nur ab und an jobbt er stundenweise in einem kleinen Restaurant .Ich hätte selbst schon gern die Ausländerbehörde angerufen und mich über die Gesetzeslage informiert. Aber dort werde ich nur als betroffene Mutter sehr wahrscheinlich keine Informationen erhalten.Außerdem kann das Vorhaben der Beiden bei der Ausländerbehörde den Verdacht einer Scheinehe erzeugen. Denn von einer Bekannten habe ich erfahren, dass meine Tochter schon in der Vergangenheit von der Staatsanwaltschaft wegen dem Verdacht einer Scheinehe kontaktiert wurde!! Auch für die Echtheit dieser Information kann ich nicht garantieren. Deshalb ist die ganze Sache nicht ohne und ich darf da keinen Fehler machen.

mara
Beiträge: 174
Registriert: 17.04.2008, 18:04

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von mara » 22.08.2019, 16:46

Hallo Melody,

so weit ich weiß, kann nach 3 Jahren Ehe das unbegrenzte Aufenthaltsrecht beantragt werden. Es gibt aber Bedingungen: vermutlicher Fortbestand der Ehe z.B.,keine Straffälle etc., Deutschkenntnisse (weiß nicht welcher Grad), Nachweis des eigenen Unterhaltes (also kein Hartz4 oder Sozialhilfe) oder Nachweis, dass der Ehepartner den gemeinsamen Lebensunterhalt bestreitet. Man kann wohl auch bald danach die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen. Dazu bedarf es aber auch besonderer Bedingungen und deine Tochter ist da auch gefragt. Ansonsten geht das erst nach 8 Jahren.

Erstellt am 18.01.2018
(417)
Grundsätzlich besteht nach acht Jahren Aufenthalt in der Bundesrepublik bei Vorliegen aller weiteren Voraussetzungen ein Anspruch auf Einbürgerung.

Gemäß § 10 Absatz 3 Satz 1 Staatsangehörigkeitsgesetz kann diese Frist auf sieben Jahre verkürzt werden, wenn der Antragsteller durch eine Bescheinigung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge nachweist, dass er einen Integrationskurs absolviert hat.

Nach Satz 2 dieser Vorschrift kann ein Ausländer sogar nach sechs Jahren eingebürgert werden, wenn er besondere Integrationsleistungen erbracht hat.

Besondere Integrationsleistungen können beispielsweise angenommen werden bei einem besonderen bürgerschaftlichen Engagement, bei herausragenden beruflichen Leistungen, bei erfolgreichem Abschluss eines Studiums an einer deutschsprachigen Hochschule oder Fachhochschule oder einem Nachweis von Sprachkenntnissen, die mindestens das Sprachniveau B 2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens erreichen. Für den Nachweis der Sprachkenntnisse ist die Vorlage eines anerkannten Sprachenzertifikats erforderlich. In der Regel führen auch ein Abitur, mittlere Reife und oder eine abgeschlossene Berufsausbildung zur Fristverkürzung auf sechs Jahre.

Ob die Einbürgerung schon nach sechs Jahren möglich ist, entscheidet die Behörde unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalles nach Ermessen.

Um unnötige Kosten durch eine Ablehnung des Einbürgerungsantrags zu vermeiden, sollte deshalb vor Antragstellung ein auf Migrationsrecht spezialisierter Rechtsanwalt zu Rate gezogen werden.

Rechtstipp aus den Rechtsgebieten Ausländerrecht & Asylrecht, Migrationsrecht


Vielleicht kann Effendi dazu noch etwas schreiben. Ich weiß nicht wie das bei einer Ehe nach 3 jahren ist und was man braucht.

HowAreYou
Beiträge: 130
Registriert: 26.07.2019, 17:30

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von HowAreYou » 22.08.2019, 17:01

Melody hat geschrieben:
22.08.2019, 15:24
Aber wie verhält es sich, wenn meine Tochter im Dezember der Ausländerbehörde bestätigt, dass die Ehe zwar noch besteht, sie aber jetzt nach den 3 Jahren die Scheidung einreichen möchte?
Dann erhält eine befristete Niederlassungserlaubnis für 1 Jahr (dafür müssten beide aber angeben, dass sie gewillt sind eine Versöhnung anzustreben. Hier kommt es aber auf die Ausländerbehörde an: sicher bekommt er keine unbefristete Niederlassungserlaubnis. Sollte die AA sehr böse werden, dann bekommt er eine Duldung für einen Monat und die Aufforderung das Land zu verlassen. (Er kann sich auch durch einen Anwalt bei der Scheidung vertreten lassen!)
Melody hat geschrieben:
22.08.2019, 15:24
Bekommt er dann noch eine unbefristete Niederlassungserlaubnis?
NEIN
Melody hat geschrieben:
22.08.2019, 15:24
Zum Erwerb des deutschen Passes muss er dann noch den vollen Anforderungskatalog erfüllen und einen Einbürgerungstest in deutsch bestehen.... dabei habe ich große Bedenken, denn er beherrscht immer noch nicht gut die deutsche Sprache.
Zynisch ............. na das ist aber Schade. Ich hätte da null Bedenken
Und sachlich: da hat er sich wohl nicht richtig informiert bei seinen Kumpels.

P.S. Mir würden mehr Bedenken kommen, wenn sie glaubt dass sie Ruhe hat, wenn er einen Pass bekommt. Sie ist mit ihm verheiratet und sponsert sein Leben. Da kann noch viel mehr kommen, besonders weil sie Angst hat. Aussitzen kann sie das Thema nicht, auch wenn das in ihrer Natur liegt.
Melody hat geschrieben:
22.08.2019, 15:24
Außerdem kann das Vorhaben der Beiden bei der Ausländerbehörde den Verdacht einer Scheinehe erzeugen. Denn von einer Bekannten habe ich erfahren, dass meine Tochter schon in der Vergangenheit von der Staatsanwaltschaft wegen dem Verdacht einer Scheinehe kontaktiert wurde!! Auch für die Echtheit dieser Information kann ich nicht garantieren. Deshalb ist die ganze Sache nicht ohne und ich darf da keinen Fehler machen.
Nein, sie haben zusammen gelebt und die Ehe ist gescheitert. Nach fast drei Jahren kommt in dieser Konstellation niemand mehr mit Scheinehe. Und selbst wenn, eine von Amts wegen festgestellte Scheinehe wird über ein Gericht aufgehoben und schon entfällt der Aufenthalt für den Unguten. Das ist in meinen Augen nicht die schlechteste Lösung. (Wird aber nicht passieren, weil das Amt hier Nachweisen müsste, dass beide nur wegen dem Aufenthalt geheiratet haben. Und ansonsten keine Ehe führen - der Beweis ist schwierig, wenn kein Geld geflossen ist.)

Ich würde an Deiner Stelle wirklich bei ihr anrufen oder per SMS fragen, ob sie Hilfe braucht. Wenn sie nicht reagiert, dann hast Du Deine Antwort und musst Dir nicht weiter den Kopf zerbrechen. In diesem Fall sind wir leider nicht in Tunesien, da würden die Eltern ihrer Tochter anweisen nach Hause zu kommen und der Schwiegerfamilie die Hölle heiß machen.
Wünsch dir kein Rhinozeros, wenn du keinen großen Hinterhof hast.

karima66
Beiträge: 1992
Registriert: 20.03.2009, 12:54

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von karima66 » 22.08.2019, 17:47

Bei den Behörden würde ich mich an deiner Stelle nicht einmischen.
Soll sie ihr Ding machen.
Wenn sie wollte dann kann man sich schon ausreichend informieren bei der ABH, für die allgemeine Gesetzeslage braucht es auch keinen Anwalt.
Ich staune was dort ein Honorar kostet.
Klar findet man das hier auch, aber es gibt durchaus auch einige Anwälte, gerade im Familienrecht, die nehmen nur 50€ fürs Erstgespräch.
Du weißt ja auch zu wenig von ihrem Leben im Detail als dass du da hilfreich sein kannst, zumal sie es ja nicht will.
Da geht eher mehr kaputt und schief dann bei allen Spekulationen als dass es was Gutes bringt.
Den Pass bekommt er so einfach nicht, unter den Unständen was du schreibst, nicht ausreichend deutsch und keine vernünftige Arbeit schon mal eh nicht.
Wenn sie sich scheiden lassen will wieso sollte sie ihm dann noch zum Aufenthalt verhelfen.
Am besten vorher hin und die Trennung bekannt geben.
Es ist ja wenig glaubhaft zu bestätigen, dass sie noch verheiratet sind und dann im selben Moment anzukündigen sich scheiden lassen zu wollen.
Zumal für die Niederlassungserlaubnis müssen sie Beide anwesend sein, da würde ich doch keinen Stress riskieren mit ihm und dort bei der Behörde so rumeiern.
Aber ist ja alles auch spekulativ da du nicht genügend informiert bist über ihr Wollen und Tun.

Ich hatte mit meiner Mutter bis vor wenigen Jahren, jetzt ist sie achtzig und ich übe mich in Geduld, möchte nur noch die wenige Zeit, seh sie nicht so oft, schöne Momente erleben, aber vorher immer eine sehr feurige, anstrengende Beziehung, aber niemals ohne Respekt oder Liebe.
Auch habe ich die Auseinandersetzung immer gesucht bzw. war es mir immer wichtig, dass sie Bescheid weiß, oft hat sie mich nicht verstanden, mein Leben war und ist völlig anders als ihr Lebensentwurf den sie sich für mich auch wünschte, auch konnte ich immer besser mit meinem Vater reden.
Aber auch wenn wir uns nicht verstanden war der Kontakt immer eng und sie standen hinter mir.
Klar hat auch sie Fehler gemacht, hat meinen kleinen Bruder auch bevorzugt, aber nie hätte ich ihr was vorgeworfen.
Es mag heute anders sein, aber trotz viel Nähe und Verbundenheit ist sie nicht meine beste Freundin, sie ist meine Mutter der ich dankbar bin für alles was sie mir gab und gibt nach Ihren Möglichkeiten.
Eltern sind immer eine andere Generation.
Ich weiß was meine alles erlebt haben, dafür waren und sind sie noch heute die besten Weggefährten die ich mir wünschen kann.
Egal welche Kämpfe man vor allem als Tochter mit der Mutter austrägt, keinen Kontakt hätte ich nie ausgehalten.
Ich hoffe deine Tochter erkennt das auch noch.
Lass sie kommen, sei da wenn sie es zulässt und du es kannst, ansonsten leb dein Leben.
Ich hab vieles meinen Eltern auch erst hinterher erzählt, wenn ich für mich Situationen geklärt hatte.
Als ich die Jahre in Tunesien lebte, es gab noch keine Handys u.ä., da konnten wir genau einmal die Woche paar Minuten
telefonieren, da hab ich nie Probleme erzählt, sondern es ging mir gut, weil ich wusste sie machten sich eh schon genug Sorgen.
Ich hab sie oft geschützt damit sie keine schlaflosen Nächte hatten, heute erzähle ich Manches auch erst wenn die Gefahr gebannt ist oder frage meinen Vater um Rat ohne dass er ihr was sagt.
Deine Tochter ist erwachsen,weiß sie kann zu dir kommen, kann andere Hilfe in Anspruch nehmen, hat noch Freunde, wenn nicht liegt auch das in ihrer Hand.
Erst wenn sie selbst so weit ist, dass sie das Kapitel Tunesier abschließen will dann kann man aktiv werden und schauen wie man es am besten macht.

Efendi II
Beiträge: 4891
Registriert: 04.04.2008, 21:59

Re: die Geschichte meiner Tochter

Beitrag von Efendi II » 22.08.2019, 18:21

HowAreYou hat geschrieben:
22.08.2019, 17:01
Ich habe doch die Vermutung , dass meine Tochter über die Gesetzeslage nicht ausreichend informiert ist.
Den Eindruck habe ich allerdings auch.
Mit der Ausländerbehörde wird sie sich wohl nicht in Verbindung setzen wollen. Sie will ja schlafende Hunde nicht wecken und ihrem Mann ein Bleiberecht in Deutschland ermöglichen. Bei zwei Rechtsanwälten war sie schon letztes Jahres gewesen. Das erste Beratungsgespräch kostete schon bei beiden Anwälten je 250€. Da sie schon beim ersten Gespräch ihrer Meinung nach nicht ausreichend informiert wurde, wechselte sie die Rechtsanwältin.
Das war ein Fehler, denn bei der Ausländerbehörde hätte sie sich kompetent und
auch völlig kostenfrei beraten lassen können.
Dann erhält eine befristete Niederlassungserlaubnis für 1 Jahr ?
Eine befristete Niederlassungserlaubnis gibt es überhaupt nicht, eine
Niederlassungserlaubnis ist immer unbefristet.

Das Aufenthaltsgesetz sieht verschiedene Aufenthaltstitel vor:
die Aufenthaltsgestattung (für Asylantragsteller), die Aufenthaltserlaubnis,
die Blaue Karte EU, die ICT-Karte, die Mobiler-ICT-Karte, die Erlaubnis zum
Daueraufenthalt – EU, die Niederlassungserlaubnis und das Visum.

Die Aufenthaltserlaubnis, die Blaue Karte EU, die ICT-Karte, die Mobiler-ICT-Karte
und das Visum werden jeweils befristet erteilt. Die Niederlassungserlaubnis und die
Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU - sind unbefristet.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Antworten