Zu den Demütigungen durch den hergelaufenen afrikanischen Toyboy kommt doch noch - viel schlimmer - hinzu, dass man das Vertrauen in sich selbst verliert. In die eigene Urteilskraft. Man zweifelt am eigenen Verstand, an seiner Würde, an seiner Glückswürdigkeit. Hinzu kommt der Ärger über die "Fallhöhe": Ein ungebildeter kleiner Niemand aus einem Drittweltland hat einen gelinkt.
Es ist nicht nur der afrikanische Rotzlöffel, der Dich demütigte (den bist Du ja Gottlob los), sondern mittlerweile auch ein zorniger Ankläger in Dir selbst.Aber ich, ich hätte es merken müssen, ich hätte es einfach merken müssen.
Wir waren 5 Jahre verheiratet. Natürlich hat er sein unbefristet das war ja das was er wollte. Und ein Leben, das er sich so nie leisten hätte können.
Das Problem hierbei: Wenn man "in love" ist (diese englische Formulierung trifft die Fatalität dieses Hormoncocktails noch besser als das deutsche "verliebt"), werden Urteilskraft und Verstand eben ausgeschaltet bzw. überlagert. Das ist nun einmal das biologische Prinzip von Verliebtheit, da arbeitet unsere Natur gegen uns. Eine Natur, die älter und stärker und wirkmächtiger ist als das bisschen evolutionäre Zusatzausstattung namens "Vernunft".
Hoffentlich lässt sich Dein innerer Untersuchungsrichter ein bisschen besänftigen mit diesen mildernden Umständen und entscheidet auf "Non-lieu" (frz. Recht: Einstellung des Verfahrens mangels sachlicher/rechtlicher Grundlage).
Lass Deinen Zorn über Dich selbst und über den Parasiten an einem Boxsack aus und wenn der Zorn verraucht ist, strafe "ihn" mit der ruhigen Verachtung, die ihm und den nichtswürdigen Seinesgleichen gebührt. Gönn ihm nicht die Wahrnehmung Deiner tiefen Betroffenheit.