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von naschkatze » 16.10.2008, 13:24
Lieber Jogi,
ich will Dir keine Angst machen, ich versuche nur zu erklären, was passieren kann bzw. passiert sein kannn. Du schreibst, dass sie ihn schon mal einladen wollte, das aber nicht geklappt hat. Dafür gibt es nur 2 Möglichkeiten:
Nummer 1: Sie hat alle entsprechenden Unterlagen (Einkommensbescheinigung oder wenn das zu wenig ist eine Bürgschaft über ein paar Tausend Euro + Mietvertrag oder Bestätigung von Wohneigentum, ggf. noch eine Krankenversicherung für ihn abgeschlossen, das kann er aber u.U. auch selber in seinem Land machen) eingereicht und dann die Verpflichtungserklärung unterschrieben, die ihr unsere Behörden vorgelegt haben und diese dann an ihren Schatzi geschickt, der ist dann mit diesem Dokument und seinen Unterlagen (Einkommensnachweis - schwierig als Strandverkäufer, Kontoauszüge, Eigentumsurkunden von Grundstücken, Häuser o.ä., Paß usw.) zur Botschaft gegangen und hat dort ein Visum beantragt und dieser Antrag ist bearbeitet und abgelehnt worden (im Normalfall, weil er seine Rückkehrwilligkeit nicht nachweisen konnte, seine Unterlagen haben nicht ausgereicht, um das zu belegen). Wenn er das Visum bekommen hätte, dann hätte sie auch für ihn haften müssen.
Nummer 2: Sie hat alle entsprechenden Unterlagen (Einkommensbescheinigung oder wenn das zu wenig ist eine Bürgschaft über ein paar Tausend Euro + Mietvertrag oder Bestätigung von Wohneigentum, ggf. noch eine Krankenversicherung für ihn abgeschlossen, das kann er aber u.U. auch selber in seinem Land machen) eingereicht und unsere Behörden haben gesagt: Tut uns leid, aber Sie können diesen Mann nicht einladen, sie könnne ja gar nicht für ihn sorgen, ihr finanzieller Hintergrund ist viel zu schwach und womit wollen Sie denn für ihn bürgen? Wenn er untertaucht und später gefaßt wird und abgeschoben wird, wer zahlt dann die Abschiebekosten, den Dolmetscher, den Aufenthalt im Gefängnis, den Rückflug usw.? Sowas kostet einige Tausender. WennSie die nicht haben, können Sie auch nicht für ihn bürgen und damit können Sie ihn auch nicht einladen.
Ich denke, Variante 2 wird hier zum Tragen gekommen sein, so, wie Du die Situation beschreibst. Wenn es das ist, dann könnte die Situation anders aussehen, wenn irgendjemand anderes mit besserem finanziellem Hintergrund den Mann einlädt, jemand, der Deiner Mutter was schuldet und das Risiko eingehen will (oder dem das Risiko nicht bewußt ist). Wenn es solche Personen gibt, dann kann es gefährlich werden, aber in dem Fall eher für den Einlader und nicht für Deine Mutter.
Wenn Variante 1 der Grund war, dann kann es passieren, dass unser Jüngelchen sagt: Wenn Du mir 2000 Euro schickst (oder wieviel auch immer), dann kriege ich das nächste Mal das Visum ganz bestimmt. Dann habe ich Geld auf dem Konto und kann also meine Rückkehrwilligkeit belegen (was unsere Botschaftsmitarbeiter noch lange nicht so sehen müssen, aber er kann es ja erst mal behaupten).
Wenn Deine Mutter jetzt für 3 Monate da runter geht, dann wird er sie bearbeiten, dass sie ihm einen Shop oder ein Auto oder ähnliches finanziert. 100 pro. Er wird ihr vorjammern, wie arm er doch dran ist udn dass niemand ihm hilft und sein Leben so hart ist und er gern dies oder jenes machen würde, dafür aber 100 oder 2000 oder 5000 Euro braucht und ob sie ihm das Geld nicht leihen könnte, zur Not einen Kredit aufnehmen könnte.... Oder er (oder ein wichtiges Familienmitglied) muss operiert werden oder braucht teure Medikamente, die Schulausbildung der Nichte muss finanziert werden (hoffentlich ist es nicht seine eigene Tochter - woher weiß sie eigentlich, dass er nicht verheiratet ist?), er muss Geld bezahlen, damit er nicht zur Armee muss, er hat einen Unfall verschuldet und muss was bezahlen, damit er nicht ins Gefängnis muss....In 3 Monaten kann er sie schön einer Gehirnwäsche unterziehen oder es passiert das Gegenteil und sie merkt immer mehr Ungereimtheiten und wacht endlich auf. Ich drück Dir und Deinem Bruder die Daumen, dass Letzteres der Fall sein wird.
Gruß Naschkatze