bezness aus der anderen perspektive

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

Moderator: Moderatoren

Antworten
giodo
Beiträge: 2
Registriert: 11.11.2013, 11:00

bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von giodo » 13.11.2013, 09:49

hallo,
ich bin seit sieben jahren mit einem ex-beznesser zusammen (nicht von der ganz schlimmen sorte) und kenne die geschichte aus seiner sicht. er kommt aus tunesien, hat dort keinen schulabschluss gemacht und auch keine richtige berufsausbildung.er hat aber trotzdem einen job dort gefunden, mit dem er zumindest durchschnittlich verdient hat.trotzdem gab es für ihn keine chance, aus den sehr beengten verhältnissen in eine eigene wohnung auszuziehen. an gründung einer eigenen familie war nicht zu denken. die frauen dort und deren familien achten SEHR auf den sozialen status des mannes, denn er muss ja die zukünftige familie ernähren. staatliche unterstützung wie bei uns gibt es nicht. er hat damals eine deutsche kennengelernt, die interesse an ihm zeigte und sah seine chance. sie haben geheiratet, er ist mit nach deutschland gegangen und hat die ehe 5 jahre (bis zur unbefristeten aufenthaltserlaubnis) durchgezogen. er hat sie weder psychisch noch physisch mishandelt, auch nicht um geld gebracht.der betrug lag darin, dass die ehe von ihm aus nicht fürs ganze leben gedacht war, von anfang an nicht. die hier sooft beschriebenen bezness-merkmale gab es nicht, sie merkte erst am ende, dass es "betrug" war. ich habe ihn jahre später kennengelernt, als ich mich von meinem deutschen ehemann getrennt hatte und mit kleinen kindern und einem haufen schulden alleine dastand. er hat mir geholfen, wir haben geheiratet, einen sohn bekommen und ich weiss, dass er wirklich kein schlechter mensch ist. wir waren jedes jahr auch mit meinen anderen kindern bei seiner familie. leider werden wir uns trennen, weil ich mit der mentalität überhaupt nicht klarkomme und mich nach und nach immer weiter von ihm entfernt habe. momentan ist für mich an eine neue beziehung nicht zu denken. aber falls es irgendwann doch so kommen wird, weiss ich, dass es auf jedenfall ein europäer sein muss!glaubt mir, ich hätte früher NIEMALS!!! dedacht, dass aus meinem mund einmal so ein satz kommt, niemals!!! ich habe mich mein leben lang nie deutsch, geschweige denn christlich gefühlt, nie.mittlerweile ist mir bewusst, wie tief meine mentalität unbewusst in mir verwurzelt ist und mit seiner einfach nicht kompatibel ist.

Anaba
Beiträge: 19071
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Anaba » 13.11.2013, 10:08

Hallo giodo,

willkommen im Namen des Teams 1001 Geschichte.
Wir wünschen einen guten Austausch.
die interesse an ihm zeigte und sah seine chance. sie haben geheiratet, er ist mit nach deutschland gegangen und hat die ehe 5 jahre (bis zur unbefristeten aufenthaltserlaubnis) durchgezogen. er hat sie weder psychisch noch physisch mishandelt, auch nicht um geld gebracht.der betrug lag darin, dass die ehe von ihm aus nicht fürs ganze leben gedacht war, von anfang an nicht
Hier haben Frauen geschrieben, die an dem Tag verlassen wurden, als er sicheren Aufenthalt im Paß hatte.
Sie haben nichts geahnt und hätten ihre Ehe als gut bezeichnet.
Dieser Betrug ist nicht weniger schlimm und tut nicht weniger weh.
Im Gegenteil, es gehört schon viel dazu, fünf Jahre den Partner zu täuschen, um ihn dann Knall auf Fall zu verlassen.

Die andere Perspektive kennen wir alle.
Für mich ist das keine Entschuldigung.
So leben Millionen. Aber nicht alle betrügen, um ein neues Leben zu beginnen.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

giodo
Beiträge: 2
Registriert: 11.11.2013, 11:00

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von giodo » 13.11.2013, 11:12

...ich habe das verhalten der beznesser auch nicht entschuldigt. wenn ein mensch mit offener handtasche über einen basar geht, ist die chance, dass einer reingreift eben sehr groß. das soll aber nicht heissen, dass den dieb keine schuld trifft. wie bei allen trickbetrügern steigt der erfolg der beznesser mit der naivität und gutgläubigkeit ihrer opfer. vielleicht wäre etwas mehr selbstkritik angebrachter als dauernder selbstmitleid. darf man hier nur die täter anklagen, den beitrag der opfer aber nicht zur sprache bringen? bezness opfer sind doch nicht hilflos in einem dunklen keller eingesperrt. sie können sich wehren, tun es aber oft zu spät, zu selten, und das ist ihr fehler.man kann andere menschen nunmal nicht ändern, aber man kann sein eigenes verhalten ihnen gegenüber ändern. darf man das hier nicht zur sprache bringen?

Darinka
Beiträge: 2740
Registriert: 28.05.2011, 23:37

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Darinka » 13.11.2013, 11:13

Hallo giodo,

Bezness gibt es in ganz unterschiedlichen Ausprägungen und Schattierungen. Du hast ihn vermutlich kennengelernt, als er schon einen gewissen Teil seiner Ziele erreicht hatte. Und wenn es bei Dir kein Bezness war, dann sei froh!
Ich finde jedoch, dass einige Deiner getroffenen Aussagen nochmal überdenken solltest:
giodo hat geschrieben:... er hat sie weder psychisch noch physisch mishandelt, auch nicht um geld gebracht.
Das sagt ER... Ob SIE das wohl genauso sieht? Wohl kaum....
Jahre ihres Lebens für eine gefakte Ehe. Für ihn ein Geschäft, für sie sicher Liebe. Für einen Betrüger verschwendete, kostbare Lebenszeit. Derartig benutzt zu werden, hinterläßt tiefe Narben.
giodo hat geschrieben:... der betrug lag darin, dass die ehe von ihm aus nicht fürs ganze leben gedacht war, von anfang an nicht. die hier sooft beschriebenen bezness-merkmale gab es nicht, sie merkte erst am ende, dass es "betrug" war.
Das was Du da beschreibst ist 1A klassisches Bezness. Zeitlich begrenzte Ehe für Aufenthalt in D, um ein besseres Leben führen zu können. Sie wußte von nichts. Aber Bezness Merkmale gab es aus Deiner Sicht nicht... :shock: Bezeichnest ihn aber selber als EX-Bezzie... ???

Giodo, genau DAS(!!) ist Bezness. Das Wort Bezness kommt von Beziehung und Business . Und genau das hast Du hier ganz klar beschrieben. Es wäre nur dann kein Bezness, wenn sie es gewußt hätte und auch von Ihrer Seite ganz bewußt ein Geschäft gewesen wäre. Du hast keine Ahnung was es für Jemanden bedeutet, erst hinterher zu erfahren, dass man nur benutzt wurde. Und ich wünsche Dir, dass Du es nie am eigenen Leib erfahren musst.

VG
darkness

Und noch etwas: Nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt es, sich durch Betrügen Vorteile zu verschaffen. Deine Brille ist da wohl ein bisserl rosa eingefärbt, wegen Deiner Ehe mit ihm. Denk mal drüber nach, ob Du andere kriminelle Dinge auch mit einer solchen Begründung als harmlos (bzw. mit einer "er ist doch ein guter Mensch"-Argumentation) vom Tisch wischen würdest. Ich beschreibe jetzt bewußt mal einen sehr krassen Fall, um zu verdeutlichen was ich meine: Es soll ja Frauen geben, die Mörder im Gefängnis heiraten und auch sagen, er ist doch soo ein guter Mensch... :shock:
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Darinka
Beiträge: 2740
Registriert: 28.05.2011, 23:37

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Darinka » 13.11.2013, 11:23

giodo hat geschrieben:... darf man das hier nicht zur sprache bringen?
Warum darfst Du etwas nicht zur Sprache bringen? Weil Du nicht gleich zustimmende Antworten bekommst?
Bis dahin hatte nur anaba als Einzige etwas geantwortet... Und auf diese eine Antwort hin, kommen von Dir gleich Sätze wie: "darf man hier nur die täter anklagen, den beitrag der opfer aber nicht zur sprache bringen?"
Es hat doch noch gar keiner groß was zu Deinem Beitrag geschrieben... :shock:

Sorry, da weiß ich ja schon mit welchem Ziel der Thread hier eröffnet wurde... :evil:
Ganz sicher NICHT, um irgendetwas sachlich zu disskutieren. Schon der 2. Beitrag strotzt nur so von Vorwürfen gegen das Forum. Und zwar sowas voreingenommen...
Da kann ich nur sagen: Faß Dir mal an die eigene Nase...
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Sony
Beiträge: 56
Registriert: 03.09.2013, 16:34

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Sony » 13.11.2013, 11:26

Anaba hat geschrieben:Die andere Perspektive kennen wir alle.
Für mich ist das keine Entschuldigung.
So leben Millionen. Aber nicht alle betrügen, um ein neues Leben zu beginnen.
genau. Es ist KEINE Entschuldigung (nur ein ganz fauler Versuch), wegen einer "schwierigen" Ausgangslage andere Menschen zu bescheissen. So oft wird von Strukturproblemen übergeordneter Natur (beispielsweise die Korruptionsatmosphäre und miese Arbeitsmarktlage in Tunesien) auf Einzelschicksale geschlossen und dann deren Handlungen mit der allgemeinen Situation legitimiert. Das geht einfach nicht.

Geena
Beiträge: 383
Registriert: 06.05.2008, 11:12

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Geena » 13.11.2013, 11:37

@ Giodo
Doch, du entschuldigst das Verhalten der Beznesser.
Du entschuldigst es, da du es mit deinem Handtaschenbeispiel gleichsetzt.

Aber: Wer WISSEND mit offener Handtasche über einen Marktplatz rennt, der MUSS damit rechnen, bestohlen zu werden und ist somit selbst schuld.
Wer sich aber verliebt und heiratet und an seine Liebe und Ehe glaubt - wieso muss der damit rechnen, auf so perfide Art und Weise ausgenutzt und betrogen zu werden?

Du verwechselst hier Täter und Opfer. Wer 5 Jahre in einer Ehe lebt, Gefühle heuchelt und Liebe vorspielt, um dann nach Erreichen seines Zieles sofort das Weite zu suchen, der ist für mich kriminell und nichts anderes.

MfG
Geena
If your religion requires you to hate someone - YOU NEED A NEW RELIGION!!!

Franconia
Beiträge: 2783
Registriert: 05.10.2012, 14:22

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Franconia » 13.11.2013, 11:58

giodo hat geschrieben:er kommt aus tunesien, hat dort keinen schulabschluss gemacht und auch keine richtige berufsausbildung.er hat aber trotzdem einen job dort gefunden, mit dem er zumindest durchschnittlich verdient hat.trotzdem gab es für ihn keine chance, aus den sehr beengten verhältnissen in eine eigene wohnung auszuziehen. an gründung einer eigenen familie war nicht zu denken. die frauen dort und deren familien achten SEHR auf den sozialen status des mannes, denn er muss ja die zukünftige familie ernähren. staatliche unterstützung wie bei uns gibt es nicht.
...und das reicht aus um sein Verhalten zu entschuldigen?
Sorry, aber es gibt zig andere denen es genauso schlecht oder schlechter geht, die aber andere deswegen trotzdem nicht benutzen oder ausnutzen, da sie sich dafür zu stolz sind.
giodo hat geschrieben:nicht um geld gebracht.
wenn du damit meinst, er hat sie nicht um Geld angebettelt mag dies vielleicht stimmen, aber hast du schon mal gefragt wer damals für alle Kosten in Bezug auf Visa, Einreise, Heirat aufgekommen ist, wer den Lebensunterhalt gezahlt hat bis er hier Fuß gefasst hat und ein eigenes Einkommen hatte oder sogar noch darüber hinaus, da er sein Geld dann in die Heimat geschickt hat und deswegen zum gemeinsamen Lebensunterhalt nichts beitragen konnte? Das ist auch alles eine Form von Bereicherung und Abzocke seinerseits, wenn auch nicht so offensichtlich.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Jakobs_Weg
Beiträge: 2186
Registriert: 29.03.2008, 08:34

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Jakobs_Weg » 13.11.2013, 12:14

Hallo, Giodo!

Auch ich frage mich, ob seine deutsche Ex-Frau ihn auch als "guten" Beznesser sieht.
Schließlich war er nicht grob zu ihr.

Weißt du (auch aus ihrer Sicht), wie diese Ehejahre abliefen - auch finanziell?
Konnte er aufgrund seines Jobs genügend zum gemeinsamen Haushalt beitragen
oder zweigte er von seines Verdienst etliches nach TN ab?

Wie war das in eurer Ehe geregelt?
Oder habt ihr (beiden Frauen) jeweils die Hauptlast der Ausgaben (Miete, Energie, Ernährung, Bekleidung, etc.) getragen?

Es ist wirklich nett, dass Frauen, welche ein Dach über den Kopf gewähren, auch gut behandelt werden. :roll:

Zudem finde ich ebenfalls, dass ein Täter ein Täter ist.
Niemand hat das Recht, Gutgläubigkeit anderer oder sogar Veriebtheit für sich auszunutzen.
Es sei denn, er ist ein :arrow: Psychopath, dann hätte er zwar (s)eine Ausrede (aber keinesfalls eine Entschuldung),
denn auch diese wissen, was Recht oder Unrecht ist und können sich entscheiden - dafür oder dagegen.

Damit du keinen armen Täter durch dein Verhalten zu kriminellen Handungen verleitest,
empfehle ich, dass nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr vor die Tür zu gehen.
Denn da müßte einer ja faktisch zugreifen...
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Anaba
Beiträge: 19071
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Anaba » 13.11.2013, 13:00

giodo hat geschrieben:...ich habe das verhalten der beznesser auch nicht entschuldigt. wenn ein mensch mit offener handtasche über einen basar geht, ist die chance, dass einer reingreift eben sehr groß. das soll aber nicht heissen, dass den dieb keine schuld trifft. wie bei allen trickbetrügern steigt der erfolg der beznesser mit der naivität und gutgläubigkeit ihrer opfer. vielleicht wäre etwas mehr selbstkritik angebrachter als dauernder selbstmitleid. darf man hier nur die täter anklagen, den beitrag der opfer aber nicht zur sprache bringen? bezness opfer sind doch nicht hilflos in einem dunklen keller eingesperrt. sie können sich wehren, tun es aber oft zu spät, zu selten, und das ist ihr fehler.man kann andere menschen nunmal nicht ändern, aber man kann sein eigenes verhalten ihnen gegenüber ändern. darf man das hier nicht zur sprache bringen?
Hat einer geschrieben, du darfst das nicht?

Vielleicht kannst du uns aber etwas mehr von der anderen Perspektive aus berichten?
Noch ist mir nicht ganz klar, was du meinst.
Sollen wir mehr Verständnis für die Herren zeigen?
Jemand, der seiner Frau fünf Jahre lang eine gute Ehe vorspielt, um sie dann zu verlassen,
wenn er sein Ziel erreicht hat, ist ein Betrüger.
Egal aus welcher Perspektive ich das betrachte.

Er ist ein guter Schauspieler und hat seinen Plan bis zuletzt verfolgt. Er konnte sie täuschen.
Wo ist denn hier die Mitschuld seiner Frau?
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Elisa
Beiträge: 3052
Registriert: 29.03.2008, 11:59

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Elisa » 13.11.2013, 14:31

Liebe Giodo,

Manche lassen sich scheiden, wenn sie den Pass haben, und geben auch noch der Frau die schuld, weil sie dann besser da stehen.

Schau welcher Betrüger gibt zu, dass er kriminell ist ? Sie verschleiern es ja meist noch vor sich selbst.

Ich finde es schon absolut kalt, so viele Jahre einen Menschen zu betrügen, nur zum eigenen Vorteil. Das muss man ja erst mal können.

Nein, man muss es nicht wissen, dass man es mit Betrügern zu tun hat, denn dann dürfte man niemandem vertrauen, denn wissen kann man es nicht. Wenn ich eine Freundin habe, wie soll ich wissen, ob sie mir die Freundschaft nur vorspielt ? Eigentlich kann ich doch nur darauf vertrauen, weil normale Menschen das nicht tun.

Rede mal mit seiner Ex - Frau, vielleicht verstehst Du dann die ganze Geschichte .

Dieser Betrug hat auch nichts mit anderer Kultur zu tun, außer dass es Suren gibt, die das an Andersgläubigen gestatten, aber jeder Mensch hat ja auch noch ein eigenes Hirn.

Liebe Grüsse

Elisa

FlammendeMorgenröte
Beiträge: 1037
Registriert: 29.03.2008, 10:51

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von FlammendeMorgenröte » 13.11.2013, 19:06

man kann andere menschen nunmal nicht ändern, aber man kann sein eigenes verhalten ihnen gegenüber ändern. darf man das hier nicht zur sprache bringen?
ich habe mich mein leben lang nie deutsch, geschweige denn christlich gefühlt, nie.mittlerweile ist mir bewusst, wie tief meine mentalität unbewusst in mir verwurzelt ist und mit seiner einfach nicht kompatibel ist.
Aber sicher kann man hier im Forum fast alles zur Sprache bringen. Dann muss man es allerdings auch aushalten, dass darauf auch genauso selbstverständlich „ungefiltert“ geantwortet wird. Das können dann Antworten sein, die dem Fragesteller nicht ganz so behagen.

Wir befinden wir uns hier in einem Forum GEGEN Bezness. Verständnis für diese Sorte Mensch wird man hier nur schwerlich finden. Wer die Geschichten und die unzähligen weiteren Schicksale kennt, weiß warum!

Das Argument, die armen Beznesser würden aus blanker Not lügen + betrügen ist nicht tragfähig! Es gibt weltweit unzählig viele Menschen, denen es materiell unendlich schlechter geht als jedem Tunesier - und DENNOCH niemals auf die Idee kämen, mit teils hochkrimineller Energie - andere Menschen abzuzocken.

Die Aussage, dich niemals deutsch gefühlt zu haben, könnte ein Teil deiner Problematik sein. Nicht wenige Frauen die hier im Forum geschrieben haben, empfand ich in erster Line als innerlich mehr oder weniger entwurzelt. Keine tieferen Werte (dazu gehört für mich auch das Wissen um die kulturtragende Funktionen + Traditionen der jüdisch-christlichen Religionen), kein Selbstwertgefühl, keine Selbstartung, kein Gefühl für das Glück, auf einer der absoluten Butterseiten dieser Erde geboren zu sein bzw. in ihr zu leben, nämlich Deutschland.

Aber die Wiese jenseits der Grenze ist natürlich wesentlich grüner und erstrebenswerter…Hauptsache nicht Deutsch.
Jeder analphabetische Handtuchausleger an den Gestaden der Meere unserer Erde, ist wertvoller und erstrebenswerter als die „eigene Scholle“…

Wenn du mit der Aussage „ich habe mich mein leben lang nie deutsch(…) gefühlt“ deine Abneigung gegen die deutsche Vergangenheit anspielst, dann sei dir gesagt: Deutschlands Geschichte spielte sich nicht nur in den Jahren zwischen 1933 – 1945 ab.
Aber so ein Tunesier hat natürlich kulturell wesentlich mehr zu bieten….

Gruß E.
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf...

Ute H.
Beiträge: 388
Registriert: 03.03.2009, 10:19

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Ute H. » 13.11.2013, 19:29

giodo hat geschrieben:leider werden wir uns trennen, weil ich mit der mentalität überhaupt nicht
Trennung - es geht von dir aus... weiß er davon?
Mal sehen, ob du von seiner Mentalität nicht noch überrascht wirst - vielleicht kennst du den Guten noch nicht gut genug?

Elisa
Beiträge: 3052
Registriert: 29.03.2008, 11:59

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Elisa » 13.11.2013, 20:48

Giodo, wenn ich jemanden auf dem Zebrastreifen überfahre und ihm dann die Schuld gebe, weil er ja schliesslich über den Zebrastreifen gegangen ist, dann muss ich damit rechnen, dass die anderen nicht mit meiner Meinung einverstanden sind.

Aber dennoch kann man seine Meinung äußern und sich mit den anderen auseinandersetzen.

Weisst Du, diese Frau wird sich vielleicht nie wieder ganz von dem Betrug erholen, denn es fühlt sich sehr beschissen an, wenn man jahrelang nur benutzt wurde, als ein Nichts behandelt wurde. Denn wäre sie es nicht gewesen, wäre es eine andere gewesen. Eine Heirat mit so jemandem führt ja in den meisten Fällen zu Schwierigkeiten mit Freunden und der Familie, weil die meist sehen, dass er sie nicht liebt, dass er sie nur benutzt. Es wird schwierig werden, überhaupt wieder einem Mann zu vertrauen. Fünf verlorene Jahre sind außerdem viel Zeit.

Und dieser Mann wird nur Verständnis bei Gleichgesinnten finden.

Es gibt keine Entschuldigung für so ein Verhalten.

Armut rechtfertigt nicht jegliche Kriminalität.

LG Elisa

Bocanda
Beiträge: 1980
Registriert: 04.01.2009, 11:01

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Bocanda » 13.11.2013, 21:19

ich bin seit sieben jahren mit einem ex-beznesser zusammen (nicht von der ganz schlimmen sorte)
Woher weißt Du das? Sagt er das? Ist bestimmt eine ganz objektive Darstellung.
er kommt aus tunesien, hat dort keinen schulabschluss gemacht und auch keine richtige berufsausbildung
und damit kommt er nach Deutschland. Ist er der Meinung er kann damit seinen eigenen Lebensunterhalt bestreiten oder wünscht er auf Kosten der Allgemeinheit zu leben?
ah, ok Du beantwortest die Frage selbst. Danke schon mal.
staatliche unterstützung wie bei uns gibt es nicht.
Das ist ja auch echt schlimm, was dieser arme Mann alles mitmachen muss.
sie haben geheiratet, er ist mit nach deutschland gegangen und hat die ehe 5 jahre (bis zur unbefristeten aufenthaltserlaubnis) durchgezogen
Aber immerhin durchgezogen. wenigstens was. Und die Beziehung mit Dir, hat er die auch "durchgezogen?" oder war er bei Dir mit dem Herzen dabei? Ich kann Dich zu Deinem Fang nur beglückwünschen.
er hat sie weder psychisch noch physisch mishandelt,
oh, das ist ja echt ein Netter. Und seine Großherzogkeit kannte ja keine Grenzen
nicht um geld gebracht
der betrug lag darin, dass die ehe von ihm aus nicht fürs ganze leben gedacht war, von anfang an nicht.
Ne klar, ist ja alles nicht so schlimm, er heiratet, aber das ist ja nicht für ewig. Beginnt die Ehe mit einer Lüge.
die hier sooft beschriebenen bezness-merkmale gab es nicht,
Häh??? Hast Du doch in dem eben zitierten Satz bestätigt. Hast Du Deinen Beitrag überhaupt selbst durchgelesen bevor Du ihn abgeschickt hast?
sie merkte erst am ende, dass es "betrug" war
Na dann geht es ja, nur zum Schluss, also wie bei jeder anderen Bezness Geschichte auch.

Du hast Dir genauso einen schlimmen Finger geangelt wie alle anderen auch hier. Ich weiß nicht was Du damit bezweckst uns Glauben zu machen, dass Deiner ganz anders ist? Denk nochmal gut nach und lies doch nochmal das was Du da geschrieben hast.

Ist natürlich tragisch, dass Deine Kinder jetzt ohne Vater da stehen. Vemutlich musst Du ja jetzt viel und hart arbeiten um Deine Familie durchzubringen. Von daher würde ich mir nochmal überlegen, ob Du diesen freundlichen Herrn verlassen möchtest. Denn obwohl Du so hohe Schulden hattest, hat er Dir geholfen, mit einem Job, den er ganz ohne Schulabschluß und Ausbildung in Deutschland bekommen hat.
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Tonopah
Beiträge: 266
Registriert: 21.11.2012, 23:24

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Tonopah » 14.11.2013, 00:05

giodo hat geschrieben: er hat damals eine deutsche kennengelernt, die Interesse an ihm zeigte und sah seine chance.
Bist Du sicher dass es nicht eher andersherum war? :roll:
Da Du ja nun inzwischen seine Mentalität kennst, weisst Du ja sicher dass so ziemlich alles, was er Dir über sich erzählt, gelogen sein kann ohne dass er dabei ein schlechtes Gewissen hat, genauer gesagt muss er seiner Kultur entsprechend sogar das Blaue vom Himmel lügen, um sein Gesicht zu bewahren und seine Ehre zu schützen.
(siehe auch http://www.tunispro.de/tunesien/gesells ... nesien.htm ).

Zwoelfe
Beiträge: 474
Registriert: 25.02.2013, 10:56

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Zwoelfe » 14.11.2013, 06:47

Es ist noch früh am Morgen , daher funktioniert weder die Logik noch die geschliffene , kultursensible Psychosprache bei mir ... aber inne Tasten hauen geht schon ...

Mein Eindruck ist , dass hier wieder eine von den Damen aus dem Schatten tritt , die wesentlich intelligenter `rüberkommt denn der Rest der einfach-nur-gebeznessten Frauen hier .... ja wenn man besser hinterfragt , nicht so gutgläubig ist und überhaupt sich nicht so "doof" anstellt ... Kommt mir so ein bißchen vor wie die Frauen , die sich nach überstandenen Bezness sozusagen als "Fingerübung" ins Bezzie- Land zwecks Urlaub abseilen - um dort den Anis zuzuzwinkern , mit dem Poolboy zu schäkern , den Kellner mit Fachwissen über Bezness in die Schranken weisen ... seht alle her , ich weiß mit Bezness umzugehen ...

Aber bevor ich übers Ziel hinaus schieße , schließe ich mich dem hier eingebrachten Fragekomplex an : Wer bezahlt was in Eurer Beziehung ? Anteilig ... so wie jeder kann - wer mehr verdient , zahlt mehr ... einer zahlt alles ?

Bezness ist ein Betrugssysten und wird bei einem bestimmten Personenkreis angewandt - wie der Enkeltrick für Senioren oder der Geschgäftsgründungstrick für jüngere Menschen und nicht immer ist das Ziel , Millionen zu ergattern

Deine Scheidung könnte noch "interessant" für Dich werden .

Zwoelfe
Love all , trust a few and do wrong to none ...

... ich hab`mal gehört , der ist von Shakespeare - oder isses der Glückskeksspruch vom Chinamann nebenan ?

Bocanda
Beiträge: 1980
Registriert: 04.01.2009, 11:01

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Bocanda » 14.11.2013, 07:17

wer mehr verdient
Wie kommst Du darauf, dass beide arbeiten?

Guckst Du hier :
staatliche unterstützung wie bei uns gibt es nicht.
Die Scheidung liebe Zwölfe könnte zu Lasten des Steuerzahlers gehen.

Aber selbstverständlich ist dies keine typische Bezness Geschichte. Es wird nicht eine einzelne Frau abgezogen, da ihr etwas falsche gleich zu Beginn der Ehe vorgespielt wird. Wir alle sind es....
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Zwoelfe
Beiträge: 474
Registriert: 25.02.2013, 10:56

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Zwoelfe » 14.11.2013, 07:44

winkt Bocanda fröhlich zu

Bocanda hat geschrieben:
wer mehr verdient
Wie kommst Du darauf, dass beide arbeiten?

Ach , Bocanda , ich habe erwartet , dass giodo uns erzählt , dass er mindestens einen 450 Euro Job hat und sich dementsprechend an dem Kosten beteiligt ... oder dass er eben keinen Job hat , aber sie für alles aufkommt , er habe ihr schließlich vorher auch gehofen - bishin , dass er einen Job hat und sich beteiligt/nicht beteiligt .... Für die Familienreisen war ja auch Geld da ... interessiert mich schlicht mal , wie und wovon sie leben . ... ich stelle fest , zitieren gelingt mir heute nich so , daher die lila Farbe ...

Bocanda hat geschrieben:Aber selbstverständlich ist dies keine typische Bezness Geschichte. Es wird nicht eine einzelne Frau abgezogen, da ihr etwas falsche gleich zu Beginn der Ehe vorgespielt wird. Wir alle sind es....

Nach den heutigen HartzIV Gesetzen muß sie ihn während der Ehe sponsern , wenn sie mehr als den H IV Satz verdient . Die Kosten für die Scheidung hat sie zumindest anteilig , vielleicht steht ihm noch nachehelicher Unterhalt zu . Wenn er H IVbeantragt , wird das Amt ihre fianzielle Lage immer wieder überptüfen , ob da nicht was zu holen ist .

Wenn also jetzt nicht beide schon in H IV drin sind - dann sind Unterhalt und Scheidung eh schon beim Steuerzahler , dann kann es für sie noch richtig teuer werden - aber das kennt sie ja schon von ihren deutschen Ehemann .

Der beste Schutz für den Steuerzahler wäre , dass sie sich nicht scheiden läßt ... :idea: :arrow: :lol: :lol: :lol:

Zwoelfe
Love all , trust a few and do wrong to none ...

... ich hab`mal gehört , der ist von Shakespeare - oder isses der Glückskeksspruch vom Chinamann nebenan ?

Bocanda
Beiträge: 1980
Registriert: 04.01.2009, 11:01

Re: bezness aus der anderen perspektive

Beitrag von Bocanda » 14.11.2013, 19:20

Der beste Schutz für den Steuerzahler wäre , dass sie sich nicht scheiden läßt ... :idea: :arrow: :lol: :lol: :lol:
Du hast mich ganz auf Deiner Seite :D
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Antworten