Männer und Bezness

Hier findet Ihr bereits erschienene Presse- online- und TV-Berichte über Bezness und 1001Geschichte.de

Moderator: Moderatoren

Antworten
Perl
Beiträge: 11
Registriert: 01.04.2008, 17:08

Männer und Bezness

Beitrag von Perl » 14.10.2008, 14:51

Hier habe ich heute was in der Online-Ausgabe der Schweizer Boulevard-Zeitung Blick gesehen.

Klingt schwer nach einer Beznesserin.

LG, Perl


[size=0][color=red][/size]Die Geschichte von "Luigi"[/color]


Etwas mehr als eine Woche ist es her, da forderte Michel Craman, Präsident des Zürcher Vereins «Mannschafft», ein Männerhaus für Zürich. Wie bitte? Ein Männerhaus, ein Zufluchtsort für Männer also, die von ihrer Frau geschlagen und missbraucht werden?

Der erste chauvinistische Gedanke: Ja, welcher Mann lässt sich denn von seiner Frau schlagen, gibts denn so was überhaupt? Die traurige Nachricht: Ja, gibt es. Und zwar öfter als allgemein angenommen (Siehe Textbox rechts). Blick.ch hat mit einem Betroffenen über dieses Tabu gesprochen.

Luigi R* ist Taxifahrer aus Zürich. 40 Jahre alt. Ein gemütlicher Mann, ein wenig übergewichtig. Er spricht ruhig, gelassen. Aber wenn er über seine Frau spricht, dann hebt sich seine Stimme. Denn seine Frau, das ist sie, die ihn verprügelt hat. Sie, die ihm das Leben zur Hölle gemacht hat.

Luigi lernt Layla* vor zwei Jahren in Tunesien kennen. Er ist Italiener, er hat ein grosses Herz. «Hab ich mich halt verliebt», sagt er fast entschuldigend. Heute weiss er: das war der grösste Fehler seines Lebens.

Sie, die etwas korpulente Frau, erobert sofort sein Herz. Sein Glück scheint perfekt. Er nimmt sie mit in die Schweiz. «Am Anfang gibt bizzeli Streit, klar, ist doch überall so», sagt Luigi. Das schreckt ihn nicht ab, er liebt sie eben.

Am Hochzeitstag fängt das Martyrium an

Die Hochzeit in Zürich ist schön. Nach der Feier gehen sie nach Hause. Es ist Abend, Layla hat Hunger, will einen Kebab. «Gut, ich geh einen holen», sagt Luigi. Er kommt zurück, sie fängt einen sinnlosen Streit wegen dem Kebab an. Zuletzt schreit sie: «Ich schlafe nicht neben dir!» Luigi versteht die Welt nicht mehr, «es ist doch unsere Hochzeitsnacht?». Er verwirft die Hände.

Es ist März. Luigi hat Nachtschicht, er fährt er Taxi. Am Nachmittag schläft er. So wie an diesem Tag. Da fängt Layla einen Streit an, gibt ihm einen kleinen Stoss. Er achtet nicht drauf, geht ins Schlafzimmer, er muss schliesslich schlafen. Da passierts: Luigi donnert plötzlich ins Regal, kann im Fallen gerade noch den Kopf wegdrehen. Layla hat von hinten auf ihn eingedroschen, auf ihn, den grossen starken Mann. Er liegt am Boden. Er hat Rückenschmerzen, kann sich kaum bewegen.

Sein Vater, ein Alkoholiker, hat ihm das eingetrichtert. Luigi, man schlägt keine Frauen. Das sei feige, und «ich bin kein Feigling», sagt Luigi.

Die Polizei steht vor der Türe. Er soll Layla geschlagen haben. Behauptet sie. Luigi spricht geuält. In der Unterhose im Wohnzimmer sitzt er, zeigt den Beamten seine blauen Flecken. Luigi ist gedemütigt. Und er hat Angst, unschuldig ins Gefängnis zu müssen.

Die Polizei? Die glaubt ihm nicht

«Tun sie ihrer Frau nichts an», sagen die Polizisten. «Hab ich gar nicht!», sagt Luigi. Sie glauben ihm nicht. Ihm, dem grossen Mann, dem starken Mann. Dann gehen sie. Luigi weiss nicht mehr, was er machen soll. Er legt sich wieder ins Bett. Sie kommt rein, macht das Fenster auf. «Mach zu, ich habe Nachtschicht», sagt Luigi. Sie streiten. Sie wirft den Computer auf den Boden, er geht kaputt. Sie schlägt ihn wieder. Er sie aber nicht. Luigi schlägt keine Frauen.

Während dem Gespräch verändert sich die Stimme von Luigi immer wieder. Mal ist sie bedrückt, wenn er in den Erinnerungen wühlt. Mal wird sie schrill, wenn die Empörung aus ihm spricht, wenn er Verständnis für seine Situation sucht. Die Erinnerung nimmt ihn mit.

Layla will nach Tunesien, zu ihrer Mutter. Die sei krank, sagt Layla. Sie braucht Geld für ihre Operation. Von Luigi. Der gibt ihr Geld. Insgesamt 100´000 Franken. Er weiss nicht obs die Mutter überhaupt gibt. Seine ist vor fünf Jahren gestorben. Sie sagt, «ich muss zu meiner Mutter und ihr helfen, sonst stirbt sie wie deine.»

Einmal stehen sie ihm Wohnzimmer. «Layla macht Flirt mit mir», erzählt Luigi. Er gibt ihr «ein Küssli». Die Bluse ist offen. Da schreit sie, er wolle sie vergewaltigen, sie hole die Polizei. Luigi hat Angst, er will nicht unschuldig ins Gefängnis.

Wenn er mit Frauen darüber spricht, sagen diese, «hau zurück». Männer fühlen sich unwohl, wenn er mit dem Thema anfängt. «Jetzt schäme ich mich nicht mehr», sagt sich Luigi. Er geht zur Polizei, will Strafanzeige einreichen. Die glauben ihm nicht. Sagen, er solle sich wehren. Luigi wird wütend. «Ich bin nicht so hart wie sie», schreit er den Polizisten an. «Wie soll ich mich wehren?» Luigi schlägt keine Frauen.

Er schläft manchmal im Hotel, weil er nicht mehr nach Hause will. Luigi will die Scheidung. Er geht zum Zürcher Verein «Mannschafft». Die raten ihm, das Schloss auszuwechseln. Das macht Luigi. Irgendwann geht Layla endgültig. Sie geht in ein Frauenhaus, er geht zum Psychiater. Er hält es nicht mehr aus, er muss mit jemandem reden.

Verletzungen selbst zugefügt?

Das kann er auch bei «Mannschafft». Es tut ihm gut, als er merkt, dass er nicht der Einzige ist. Vor Gericht sieht er Layla wieder. Sie muss keine Busse zahlen, trotz seiner Anzeige. Ihr Anwalt sagt, er habe sich die Verletzungen selbst zugefügt.

Luigi ist enttäuscht. Enttäuscht wie ihm das Schicksal mitgespielt hat, wie sie, seine Frau, mit ihm gespielt hat. Er will sie nie mehr sehen. «Es braucht unbedingt ein Männerhaus in Zürich», sagt er. Es gebe gewiss einige Männer, die sich nicht trauen, irgendetwas zu sagen. Luigi mag Frauen nicht mehr. Er ist verbittert.

Wenn Luigi Lust auf Liebe hat, kauft er sich Liebe. Das geht, sagt er. Aber eine Frau kommt nie mehr in sein Haus. Das ist ihm zu nah.

Roman Neumann, "Blick" www.blick.ch

Amely
Beiträge: 5781
Registriert: 12.03.2008, 16:27

Beitrag von Amely » 14.10.2008, 15:12

Das gibt es öfter als man glauben möchte. Und es ist noch vielfach ein Tabuthema.
Männer scheuen sich einfach, solche "Schmach" öffentlich zu machen.

Ich kenne eine ähnlichen Fall in der Schweiz, und habe anfangs auch mit
Unglauben reagiert.
Aber es ist wahr, die Frau - Schwarzafrikanerin - schlägt und traktiert Mann
und gemeinsame Tochter regelmässig, randaliert, schmeisst Möbel aus dem
Fenster usw.
Die Polizei kommt regelmässig, sie ist inzwischen bekannt dort und wurde auch
schon mehrmals mitgenommen.
Trotzdem will er dem Kind zuliebe die Ehe aufrecht erhalten und hofft auf Besserung.
Fataler Fehler in meinen Augen.
Liebe Grüße Amely

Lippi
Beiträge: 749
Registriert: 29.03.2008, 10:29

Beitrag von Lippi » 14.10.2008, 19:45

Was für eine traurige Geschichte, ich hoffe Luige ist wenigsten mittlerweile geschieden :cry:

LG Lippi
Ich wollte lieben,
ich wollte geliebt werden.
Also verliebte ich mich
Mit anderen Worten:
Ich machte mich zum Narren

seherzerade
Beiträge: 45
Registriert: 23.05.2008, 17:00

Beitrag von seherzerade » 21.11.2008, 17:51

Tja. Da wurde der Spiess wohl mal umgedreht. Die Südländerinnen sollen
aber für Ihr Temeperament bekannt sein. Trotzdem kein Grund auf den armen Mann loszugehen. :cry:

Antworten