"Miral" im Kino

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Míral
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"Miral" im Kino

Beitrag von Míral » 22.11.2010, 01:37

Hallo! Schon allein wegen des Titels muss ich euch einfach auf einen Film aufmerksam machen, der am Donnerstag in die Kinos gekommen ist. :wink:

Es geht um das palästinensische Mädchen Miral, das in einem Waisenhaus im frisch von den Israelis besetzten Ost-Jerusalem aufwächst. Sie erlebt, wie palästinensische Siedlungen zerstört werden, ihre Freundinnen im Heim haben zum Großteil dadurch ihre Eltern verloren. Ihr Hass auf die israelischen Besatzer wächst, sie schließt sich einer Terrorgruppe an und verliebt sich in den Anführer. Ihr sehr liebevoll dargestellter Vater ist Imam und hat sie als junges Mädchen nach dem Tod der Mutter ins Heim gegeben.
Nach einem gewaltsamen Ereignis schickt er die Tochter zu Verwandten ans Meer, wo Miral beobachten muss, dass ihr Cousin eine Jüdin zur Freundin hat. Hier stellt sie zum ersten Mal ihren Hass gegen Israel in Frage. Sehenswert fand ich vor allem die Szenen in der ersten Hälfte des Films, die im Jahr 1947, kurz vor der Gründung Israels, beginnen, und die die Lebensgeschichten mehrerer palästinensischer Frauen zeigen

Der Film beruht auf den wahren Lebensgeschichten einer 1972 geborenen Journalistin, Miral, und der Gründerin des Waisenhauses, Hind Husseini.
Zum Ende hin wird der Film für meinen Geschmack etwa zu kitschig und oberflächlich. Das könnte daran liegen, dass der Regisseur Julian Schnabel (u.a. Before night falls, Schmetterling und Taucherglocke) mit dem Film einen Beitrag zu Annäherung der beiden Völker leisten will, dabei viele Konflikte aber total außer Acht lässt.

Infos und Trailer hier http://www.miral-derfilm.de/
LG, Miral

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morena
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Re: "Miral" im Kino

Beitrag von morena » 22.11.2010, 09:41

Hallo, Miral

diesen Film habe ich mir schon für diese Woche vorgemerkt und bin gespannt.
Grüsse, Morena

Míral
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Re: "Miral" im Kino

Beitrag von Míral » 22.11.2010, 19:45

Schön, Morena. Bin gespannt, wie dir der Film gefällt!
LG, Miral

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Molière

morena
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Re: "Miral" im Kino

Beitrag von morena » 22.11.2010, 19:51

Miral, ich werde auf jeden Fall darüber berichten.
Grüsse, Morena

jippie
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Re: "Miral" im Kino

Beitrag von jippie » 22.11.2010, 19:58

Habe mir gerade die Vorabkritiken zum Film durchgelesen.
Scheint ein sehr tendenzieller Film zu sein.
Also nix für mich.
Aber wer es mag:

..."Der palästinensische Widerstand ist hier ein Fest der leuchtendsten Farben, in dem bildschöne junge Menschen untereinander fast ausschließlich in makellosem Englisch kommunizieren und ein weiblicher Bollywood-Star der Intifada ein Gesicht mit gezupften Augenbrauen schenkt. So geschmacklos und von Herzen schlecht ist das, dass man beinahe an der Ernsthaftigkeit des ganzen Unterfangens zweifeln möchte...

..."Nur wer den Nahostkonflikt schon immer mal mit sehr gutaussehenden Menschen auf dem Reflektionsniveau eines Bollywood-Schmachtfetzens abgehandelt sehen wollte, liegt bei diesem Film genau richtig."...

..."Dabei ergreift er nicht nur klar Partei, sondern versteigt sich zu einer propalästinensischen Sichtweise, die in primitiver antiisraelischer Propaganda gipfelt. Während sein blauäugiger Friedensappell durchaus Applaus erntete, waren andere schlicht frapiert über das Ausmass an Schematismus und Eindimensionalität."...

..."Herausgekommen ist dabei ein Film von unerträglich propagandahafter Eintönigkeit, bei dem die Einstellungen des sonst so brillanten Kameramanns Eric Gautier zu geradezu lachhaften Genreszenen gerinnen, bei denen die Israelis immer nur die Schufte und die Frauen immer die Opfer sind."

Alles klar!

http://www.film-zeit.de/Film/21373/MIRAL/
Jetzt der "kultursensiblen Sprache" verpflichtet.

Míral
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Re: "Miral" im Kino

Beitrag von Míral » 22.11.2010, 20:03

Das trifft es ungefähr, jippie. :wink:
Es ist eindeutig ein Spielfilm und keine unabhängige Dokumentation, und der Ausdruck "blauäugiger Friedensappell" passt ganz gut. Ist halt immer gefährlich, so was zu vermischen.
LG, Miral

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