7 Tage im jordanischen Flüchtlingscamp

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Nefertari1998
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7 Tage im jordanischen Flüchtlingscamp

Beitrag von Nefertari1998 » 13.07.2015, 19:28

ww.ardmediathek.de/tv/7-Tage/7-Tage-im-Fl%25C3%25BCchtlingslager/NDR-Fernsehen/Video?documentId=29516204&bcastId=14049104

Sehr sehenswerte Sendung im NDR vom 12.Juli.
Mich hat diese Reportage beeindruckt, berührt und nachdenklich gemacht.

Nefertari

LadyJo
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Re: 7 Tage im jordanischen Flüchtlingscamp

Beitrag von LadyJo » 13.07.2015, 21:34

es wird sich beschwert über alles. die Wohnung ist zu klein, dabei haben viele Flüchtlinge in ihrer Heimat nicht nicht vielmehr als jetzt. ein großes Haus ist dort üblicherweise nur den wohlhabenden vorbehalten. der Großteil muss in der Heimat unter demselben oder teilweise sogar schwierigeren bedingungen leben. 1 Zimmer für 8 Personen ist nichts ungewöhnliches. auf dem kurzen weg außerhalb des Lagers konnte man einen guten Einblick gewinnen, wie es das normale Leben dort ist. kommentar der Reporterin, ein Flüchtlingslager überall.

Es gibt zu wenig essen und trinken. keiner der Flüchtlinge war in meinen Augen mangel oder unterernährt aus. weder Kinder noch Erwachsene. wie kann das sein, wenn es zu wenig nahrung gibt?

es fehle an finanziellen Mitteln. allerdings tragen die Menschen normale Anziehsachen, sogar einen Fernseher kann man sich leisten. auch gibt es Spielzeug für die kinder.auch waren kleidung sauber und nicht kaputt oder gar verschlissen.

Mann beschwert sich man könne nicht leben von dem wenigen Geld, wie sollte man 12 kinder ernähren, oder 6 oder 8 oder 10? warum setzt man in so einer Situation überhaupt so viele Kinder in die Welt, wenn s doch so schlecht geht?und obwohl man in einer Notsituation ist kommen weitere Kinder und mehr und mehr und mehr.

Für die schreibfehler entschuldige ich mich, ich diktiere heute. das funktioniert mach nicht so gut.


Dass das leben in einem Flüchtlingslager kein leben wie in einem 5-sterne hotel ist ist mir sehr bewusst. was mich stört, sind die ewigen beschwerden. anstatt einfach dankbar zu sein darüber, dass man nicht mehr von Bomben und Waffen bedroht ist, sondern in Sicherheit, dass man ein Dach über dem Kopf hat, kleidung, nahrung und so weiter.anstatt zu danken, dass man wasser hat, wird sich beschwert, dass das Wasser nicht kalt ist.

Das Schicksal der menschen, die ihre Heimat verloren haben, ist traurig und ich fühle auch mit ihnen. aber es hätte sie alle auch viel schlechter erwischen können.
Viele Grüße

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Es gibt nur einen Weg, eine glückliche Ehe zu führen, und sobald ich erfahre, welcher das ist, werde ich erneut heiraten.

Clint Eastwood

Nefertari1998
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Re: 7 Tage im jordanischen Flüchtlingscamp

Beitrag von Nefertari1998 » 14.07.2015, 11:31

LafyJo,
du hast natürlich mit deinem Ärger Recht, dass die Leute eher jammern als dankbar zu sein, das ist hüben wie drüben so, wir sind in Deutschland da wohl ja als Weltmeister für bekannt.
Dankbarkeit kann man lernen, wenn man die Blickrichtung wechselt.

Mich ärgert dasThema, das du ansprichst viel mehr in unserem Land.
Da werden Fordeurngen gestellt und, und, und, obwohl einem Asylbewerber HarzIV zusteht und es den Leiuten damit viel besser geht als in den Flüchtlingslagern.
Ich unterrichte Migranten und habe es nur 2x in 12 Jahren erlebt, das zwei Frauen im Unterricht mal sagten, sie seien so dankbar, was Deutschland so alles für sie tue.

Trotzdem kann ich nachvollziehen, dass man das sehr vermisst, was man hatte.
Da der Krieg Arme wie Reiche trifft, sind im Lager ganz sicher nicht nur Leute, die vorher in einer Lehmhütte wohnten.
Und gerade, wenn man weiß, man wird gefilmt, da wird ja vorher gefragt, sind die Leute bemüht, die Kleidung herzurichten und das Beste anzuziehen, was sie haben.

Da es in einem Land wie Syrien keine Sozialhilfe gibt, sind die Leute sehr kreativ darin, sich zu versorgen und was zu organisieren.
Das habe ich in anderen Ländern immer sehr gestaunt. Früher war das in Deutschland auch so, wenn ich meine Eltern erzählen hörte.
Das konnte man auch in dem Filmbericht sehen, wie jeder versucht, die Situation etwas zu verbessern.

Herzlich
Nefertari

Dalama
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Re: 7 Tage im jordanischen Flüchtlingscamp

Beitrag von Dalama » 14.07.2015, 13:49

Nefertari1998 hat geschrieben: Ich unterrichte Migranten und habe es nur 2x in 12 Jahren erlebt, das zwei Frauen im Unterricht mal sagten, sie seien so dankbar, was Deutschland so alles für sie tue.
:idea: Mir kommt da gerade ein Gedanke:

In einem anderen Beitrag sagten (afghanische) Flüchtlinge: Wir wollen nach DE, wir haben gehört, dass Flüchtlinge dort gut behandelt werden.

Aber was heisst "gute Behandlung"? Vielleicht haben sie durch dieses Hörensagen einfach eine unrealistisch große Erwartungshaltung. :|

Nefertari1998
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Re: 7 Tage im jordanischen Flüchtlingscamp

Beitrag von Nefertari1998 » 14.07.2015, 14:05

Dalama,
diese Erwartungshaltung ist ganz sicher da, bei uns scheint durch die Rundumversorgung alles easy.
Zunächst, auf diese Länge der Zeit wird das Leben dann doch schwierig. Probleme tauchen auf, Ansrüche wachsen.

Zunächst ist ganz sicher Dankbarkeit da, aber man gewöhnt sich an die Versorgung, die selbstverständlich scheint.
Es ist bei uns ja dauernd das Reden: Das steht dir/Ihnen zu.
Daraus erwächst keine dankbare Mentalität, sondern eine ANspruchshaltung.

Nefertari

Galadria
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Re: 7 Tage im jordanischen Flüchtlingscamp

Beitrag von Galadria » 15.07.2015, 20:42

Ich erlebe in unserem Container-Camp beides:
pure Dankbarkeit...Menschen, die dir um den Hals fallen und äußern wie beschämt sie sind, nichts zurück geben zu können.
Die dir dann im Büro Tee vorbei bringen oder eine Flasche Cola schenken.
Aber auch die Kehrseite: "You MUST help me, you get paid for it." sagte kürzlich einer zu mir, als ich mich weigerte nochmal einen Banktermin für ihn zu machen, weil er den erste einfach mal verschlafen hatte.
Oder Jungs, die sich zu fein sind mit einem gespendeten Damenrad zu fahren und es dann "verlieren" und ein Neues wollen...
Die Flüchtlingsunterkünfte werden zur Zeit auch überhäuft mit gut gemeinten Sachspenden und da ist es klar, dass von den Flüchtlingen schon gerne auch nach speziellen Dingen gefragt wird (Wasserkocher, Rührgerät...) und die Ehrenamtlichen besorgen es dann auch meistens schnell und meinen es gut.
Dies kann zum "Verwöhnen" führen, während normale Hartz4-Empfänger dies nicht erfahren und zurecht manchmal wütend sind.
Ich bin da immer in einem Zwiespalt und versuche es den Ehrenamtlichen auch zu vermitteln "Normal" mit ihnen umzugehen und auch mal Nein zu sagen.
Erst recht zu denen, die nur fordern und sich sonst nicht einbringen und nichtmal den Putzdienst erledigen.

Rubinrot
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Re: 7 Tage im jordanischen Flüchtlingscamp

Beitrag von Rubinrot » 15.07.2015, 20:53

Galadria hat geschrieben:Oder Jungs, die sich zu fein sind mit einem gespendeten Damenrad zu fahren und es dann "verlieren" und ein Neues wollen...
oder nach speziellen Dingen gefragt wird (Wasserkocher, Rührgerät...) und die Ehrenamtlichen
das alles kommt mir auch von meiner gambischen Familie und meinem Ex bekannt vor, wobei "die Ehrenamtliche" die reiche Ehefrau aus D-schland war.:

wenn schon Boots dann "Buffalo" Levis Jeans uva. Marken - must have. Schuhe für (damals) über 125 Mark habe ich in meinem Leben nie nicht gehabt :roll:

Ansprüche - durch Internet und TV Werbung produziert damals schon. Das ist 15 Jahre her. Aber frag nicht wie die Markenklamotten in kürzester Zeit ausgesehen
haben - wenn überhaupt noch vorhanden
und nicht zu Bargeld gemacht.
Gruss
Sage nicht immer was Du weißt, aber wisse immer was du sagst!

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