Ich bin Nojoud - 10 Jahre alt und geschieden

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Arche Noah
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Ich bin Nojoud - 10 Jahre alt und geschieden

Beitrag von Arche Noah » 21.01.2009, 23:05

Die zwangsverheiratete Nojoud Nasser schrieb mit ihrer Flucht Geschichte – sie war zehn Jahre alt.
Jetzt erscheint ihr Buch. Erste bewegende Auszüge liegen vor.


Nojoud aus dem Jemen wurde mit acht Jahren von ihrem Vater an den 30-jährigen Faez Ali Thamer verheiratet. Anfang April 2008 gelang dem Mädchen die Flucht. Sie fand einen verständnisvollen Richter in der Hauptstadt Sanaa. Und obwohl es kein Gesetz gegen solche Kinderehen gibt, wurde die Verbindung annuliert. Die Geschichte von Nojoud ging um die Welt, in den USA wurde sie zur «Frau des Jahres» ernannt.

Jetzt erscheint ihr Buch mit dem Titel «Ich bin Nojoud. 10 Jahre alt. Geschieden!» Die deutsche «Bild» hat sich erste Auszüge aus dem bewegenden Buch gesichert.

Flucht mit dem Taxi

Und so schrieb das Mädchen mit Hilfe einer Journalistin: «Als ich heute Morgen das Haus meiner Eltern verliess, habe ich mir geschworen, es erst wieder zu betreten, wenn ich mein Ziel erreicht habe. Es war genau elf Uhr. Geh Brot kaufen für das Frühstück, hatte meine Mutter gesagt und mir 150 Rial gegeben. Zitternd ging ich ein paar Meter, dann nahm ich den ersten Minibus, der auf dem breiten Boulevard Richtung Stadtzentrum fuhr. An der Endstation stieg ich aus. Und zum ersten Mal in meinem Leben bezwang ich meine Angst und stieg ganz alleine in ein gelbes Taxi.»

Das Mädchen geht zu einem Gericht und verlangt: «Ich möchte mit dem Richter sprechen!» Und um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, beginnt sie kurz und schrill zu schreien.

«Ich werde nicht einfach aufgeben»

Dazu steht weiter im Buch: «Ich bin ein Mädchen vom Land, das in der Hauptstadt lebt. Ich habe mich immer den Befehlen der Männer aus der Familie gebeugt. Seit jeher habe ich gelernt, zu allem Ja zu sagen. Heute habe ich beschlossen, Nein zu sagen. Ich fühle mich innerlich beschmutzt. Es ist, als hätte man einen Teil von mir geraubt. Niemand hat das Recht, mich davon abzuhalten, bei der Justiz vorzusprechen. Es ist meine letzte Chance, aus all dem herauszukommen. Ich werde nicht einfach aufgeben.»

Sie wurde zum Richter vorgelassen. Dieser fragte: «Worauf wartest du?» Nojoud antwortete: «Auf meine Scheidung.» Der Richter schien sehr erstaunt. Das Mädchen meldete, dass ihr Mann sie schlage. «Bist du noch Jungfrau?» will der Richter wissen. Nojoud antwortete beschämt: «Nein ... Ich habe geblutet...»

Der Richter fasste einen Entschluss: «Ich werde dir helfen!»
Gemeinsam sind wir stark!

Frei
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Beitrag von Frei » 22.01.2009, 14:59

Diese Päderasten machen mich so wütend werden!!!

Tabiba
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Beitrag von Tabiba » 06.02.2009, 15:07

Im letzten Spiegelheft (von Montag dieser Woche) ist ein interessanter Bericht über Frauen im Jemen und die vorsichtigen Versuche, ihre Situation in der Gesellschaft zu ändern.
Darin ist auch ein Bericht über dieses 10jährige Mädchen.
Ob sie genau 10 Jahre alt ist, weiß sie selbst nicht, kann auch sein, dass sie etwas älter ist, aber sie hat noch nichts über Menstruation usw. und wurde von ihrem 20 Jahre älteren Ehemann vergewaltigt. Eine jemenitische Rechtsanwältin hat ihr wohl sehr geholfen und eben dieser eine Richter. Jetzt lebt sie wieder bei ihren Eltern. Der Vater gibt als Grund der Heirat an, er wolle seine Tochter schützen (vor Prostitution usw.).
Interessant ist, dass das jemenitische Recht eigentlich sehr liberal im Vergleich zu anderen arabischen Ländern ist, die Frauen dürfen
Berufe lernen, Auto fahren, müssen sich nicht verschleiern, aber der Druck der Gesellschaft ist so gross, dass diese Gesetze in der Realität nicht beachtet werden. Wahrscheinlich kennen die meisten jemenitischen Frauen ihre Rechte überhaupt nicht.
Ich war vor Jahren einmal dort, man sieht wirklich kaum eine Frau auf der Strasse. Und wenn, dann tief verschleiert, schlimmer als im Iran, schwarze Schatten mit Augenschlitzen und oft noch mit Handschuhen.
Heute ist der Jemen vielen Touristen zu gefährlich, Bezness habe ich dort auch nicht beobachten können.
Ich glaube, die meisten jemenitischen Männer sind ganz glücklich dort, denn was sollten sie in Europa ohne ihr geliebtes Kat :wink:

LG Tabiba

PS: Wir haben im Moment 3 arabische Ärzte, einer aus dem Jemen, einer aus dem Sudan und einer aus Libyen. Die werde ich mal ein wenig aushorchen. Alles keine Beznessländer, der aus Libyen ist mit seiner ebenfalls libyschen Frau (auch Ärztin) hier und will auch wieder in sein Land zurück. Von ihm habe ich erfahren, dass die Libyer die Ägypter überhaupt nicht mögen und sogar grosse Angst vor importierten Waren aus Ägypten haben.
Übrigens mögen die Sudanesen die Ägypter auch nicht.

Lippi
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Beitrag von Lippi » 06.02.2009, 15:17

Tabiba hat geschrieben:
Übrigens mögen die Sudanesen die Ägypter auch nicht.


Ein weitverbreiteter Wesenszug in diesen Ländern :wink: :P keiner kann keinen leiden bzw trauen........sogar im eigenen Land nicht, 'Die sind sich doch alle nicht ganz grün und zwar aus einem einzigen Grund.....sie kennen ihre Mentalität und befürchten über den Docht gezogen zu werden :P

Da sollte jede Frau einmal drüber nachdenken......Besch..ßen gehört zum guten Ton

LG Lippi
Ich wollte lieben,
ich wollte geliebt werden.
Also verliebte ich mich
Mit anderen Worten:
Ich machte mich zum Narren

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