Frage zu Familienzusammenführung?!

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Efendi II
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Efendi II » 17.12.2010, 22:42

adile25 hat geschrieben: ...ich hab nicht mal die Kraft dieses Thema anzusprechen. Seine Mutter kommt extra 4 Wochen vor errechnetem Geburtstermin, damit sie auch jaaaaa die erste Wehe nicht verpasst.... das macht mich rasend! Aber bei Ihrem Beschluss das Neugeborene als Erste in die Arme zu schließen mach ich ihr auf alle Fälle einen Strich durch die Rechnung. Fehlt nur noch, dass sie probiert das Kind an ihre Brust zu legen.....
ABer du hast gefragt wieso er alle Macht seiner Mutter gibt.. er empfindet das nicht so.
Wie gesagt, sie unterwirft sich ihm ja, indem sie anruft um zu fragen, ob sie was weiss ich was machen darf. Oder ruft an, damit er etwas total banales klären soll, weil sie ja ach so schwach ist und er sooo stark... Er fühlt sich dann als Beschützer und Behüter. Wenn wir auch dort sind bedient sie ihn wie Ihren Mann.... Sie hat ihm als Kind alles durchgehen lassen, und ihn sogar ohne Führerschein fahren lassen und sich rumchauffieren lassen (obwohl sie selbst nen Führerschein besitzt...). Also sie hat ihm sozusagen die Verantwortung und die Aufgaben übertragen, die sein Vater eigentlich gehabt hätte..... er hat auch regelrecht seine Schwestern "erzogen" und hat entschieden dass die eine nicht auf der Uni studieren darf, wo sie ursprünglich wollte, weil es von zu Hause zu weit weg war... angeblich. In unserer Beziehung bisher hatte sie nicht so viel macht oder war wenig gegenwärtig. Es hat alles mit der Schwangerschaft angefangen. Und er findet es total klasse und akzeptabel, weil er viiiiel wert auf türkische Kultur und Traditionen und die Sprache legt. Und wie er findet, kann seine Mutter diese perfekt vermitteln.... Und ihr schmeichelt das ungemein, denn es war eh in ihrem interesse....
Dein Mann scheint ja ein echter orientalischer Macho zu sein, dazu dann noch die Schwiegermutter, die voll und ganz auf ihren Prinzensohn fixiert ist.

Da wirst Du sicher noch Deine helle Freuden daran haben.

Wenn ich das schon lese: ..."bedient ihren Sohn, wie ihren Mann", da bekomme ich doch gleich einen dicken Hals. Was sind diese Männer für Schlappschwänze, daß sie eine Bedienerin brauchen ?

Wenn Dein Kind dann in türkischer Kultur und Sprache erzogen wird, dann hat es ja später, wenn es in die Schule kommt, sicher die besten Startchancen.

.
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Amely
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Amely » 17.12.2010, 22:44

adile25 hat geschrieben:
DIe Ehe läuft ansonsten harmonisch und wie ich mir eine Ehe vorstelle, mit allem möglichen Respekt. Bisher hatten wir keine (größeren) Probleme, auch keine typisch binationalen Differenzen, die mir hier als Mitleserin schon mehrmals aufgefallen sind. Weder kontrolliert er mich, noch verbietet er mir mit Freundinnen abends mal etwas Trinken zu gehen.

Alle Entscheidungen (bis jetzt :? ) haben wir gleichberechtigt diskutieren und entscheiden können und er bezieht mich auch sonst in alles mit ein.... ich habe die ganze Zeit überlegt, ob es irgendetwas gravierendes gibt, was mich an ihm oder seinem Verhalten mir als Partner/Frau gegenüber stört... aber das kann ich ehrlich verneinen.
nun, wenn das so ist liebe adile, und das glaube ich dir ja,
dann hast du ja im Grunde kein gravierendes Problem.
Dann denke ich du hast das überaus übliche Schwiegermutter-Syndrom.
Die Schwiegermutter ist für dich eine unbekannte Größe, die dir etwas streitig machen könnte.

Du fürchtest - zu Recht oder Unrecht - deine Schwimu könnte Ansprüche stellen, dir ihr nicht zu stehen.
Du fürchtest, dein Mann könnte als Sohn diesen Ansprüchen irgendwie zustimmen.
Diese Gefahr sehe ich aber nicht, wenn es so in eurer Beziehung ist, wie du sagst.

Mache deinem Mann klar, sie darf gerne zu Besuch kommen, darf die liebe Oma sein, und gut.
Liebe Grüße Amely

Anaba
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Anaba » 17.12.2010, 22:56

Alle Entscheidungen (bis jetzt :? ) haben wir gleichberechtigt diskutieren und entscheiden können und er bezieht mich auch sonst in alles mit ein.... ich habe die ganze Zeit überlegt, ob es irgendetwas gravierendes gibt, was mich an ihm oder seinem Verhalten mir als Partner/Frau gegenüber stört... aber das kann ich ehrlich verneinen.
Wenn ich das schon lese kriege ich eine Krise.
Du solltest nicht dein Verhalten überprüfen sondern dir Gedanken machen was mit ihm los ist, was er von dir verlangt.
Allein die Vorstellung das er sein Kind bis zur Einschulung in die Türkei schicken möchte wäre für mich ein Grund diese Ehe zu überdenken.
Welcher vernünftige Vater käme auf solche Idee die schöne Zeit mit einem kleinen Kind freiwillig zu verpassen ?
Du scheinst es nicht so recht zu merken, aber Efendi hat völlig recht mit allem was er schreibt.
Dein Problem fängt mit der Schwiegermutter erst an.
Liebe Grüße
Anaba

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Anaba
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Anaba » 17.12.2010, 22:57

Das muss ganz klar und detailliert festgelegt werden und ich würde mich nicht davon abbringen lassen! Erkläre das mit unseren Traditionen!
Bei seiner Einstellung werden ihn unsere Traditionen nicht interessieren.
Liebe Grüße
Anaba

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Nilopa
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Nilopa » 18.12.2010, 16:34

hallo Adile,

Du hast geschrieben:
Dies lehnte mein Mann aber direkt ab und meinte, Nein nein, sie kann auch bei uns schlafen, sie freut sich ja so auf das kind, sie ist schon ganz verrückt..... mir hat sich der magen schon rumgedreht. sie WILL hier bei uns wohnen....
ja und jetzt?
Du schreibst, Du hast Angst, daß es rauskommt, wenn Du bei der ABH intervenierst.
Du erzählst denen doch nichts als die Wahrheit und Deinem mann hast Du auch schon gesagt, daß Du sie nicht in der Wohnung,etc. haben möchtest,
also was soll´s? Es ist nur konsequent!
Wenn du´s zulässt, daß sie kommt und sie bei Euch wohnt, ist es zu spät.

Als Schwangere (und als Frau Deines Mannes) bist Du diejenige, die am wichtigsten ist!
Und da sie Dir ja quasi schon damit gedroht hatten, Dir das Kind zu entziehen, ist es ein ähnliches Mittel, ihr damit zu drohen, sie bei der ABH anzuzeigen.

8) LG Nilopa
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

morena
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von morena » 18.12.2010, 17:07

Hallo, Adile

wenn Du es jetzt nicht schaffst, Deine Wünsche durchzusetzen,hinterher ist es zu spät. Und Du kannst den Behörden
sagen,um was es geht und dass es vertraulich behandelt werden soll.
Versuche Deinem Mann klar zu machen,um was es Dir geht. Du schreibst,dass er so ein wunderbarer Partner ist,der Deine
Wünsche respektiert, das sieht nicht ganz danach aus, wenn er sogar in Erwägung ziehen würde,Euer Kind in die Türkei zu schicken.
Du kannst auch arbeiten gehen, wenn das Kind hier bleibt.
So ein Gedanke kommt mir ungeheuerlich vor. Das macht doch kein liebender Mann und Vater. daher pass gut auf Euch auf
und schiebe dieser Schwiegermutter einen Riegel vor. Besuch 3 Wochen ist gut oder bis zu 3 Monaten, aber hier haben viele
schon geschrieben,dass es zu einem Machtkampf zwischen Mann,Schwiegermutter und Dir kommen kann,den Du mit Sicherheit verlierst.
Ich wünsche Dir eine klare Entscheidung für Dich und das Kind.
Viele Grüsse, Morena

adile25
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von adile25 » 20.12.2010, 00:58

Hallo und Guten ABend an Alle....

Habe gestern schon eure Beiträge verschlungen und mir so meine Gedanken dazu gemacht... leider kam ich dann nicht mehr dazu zu antworten, werde es aber jetzt schnell mal nachholen...

@nilopa
meine schwiegermutter hat ja nicht "gedroht" das kind zu entziehen, die idee kam ja meinem mann, das kind zwecks Traditions- und Sprachexkursion in die TR zu schicken.
Völliger Unsinn und absoluter Quatsch! Aber mit dem Thema sind wir definitiv durch, egal ob seine Mama da "enttäuscht" sein wird, aber ich werde doch nicht mein Kind völlig verwaist in ein ihm unbekannten Land ohne Eltern aufwachsen lassen....
Manchmal denke ich auch, mein Mann stellt sich das alles so einfach vor. Ob er das wohl vorgeschlagen hätte, wenn das Kind schon da wäre und er sich daran "gewöhnt" hätte und es vermissen würde???? Keine AHnung, aber soweit wird es nicht können, da kann ich Brief und Siegel drauf geben, dann brauch ich kein Kind in die Welt zu setzen...

@anaba
ja da hast du Recht, mit deutschen Traditionen lässt er sich wohl kaum von etwas abbringen, allerdings kann man sich auch bei ihm mit logischen und menschlichen Aspekten durchsetzen.... Und ich weiss auch nicht, ob es türkische Tradition ist, Kinder den Verwandten in die TR oder sonstwohin zu schicken, sonst gäbe es keine ausländischen Kinder im Kindergarten :-)

@Never
Danke für deine Wünsche und lieben Worte!
Ich habe das Thema nochmal angesprochen, dass ich es mir nicht vorstellen kann, dass seine Mutter hier bei uns auf so engem Raum lebt und alles miterlebt, sieht und mitbestimmt.... ich habe ihm gesagt dass ich mich dabei übergangen fühle und ich ihm ja auch nicht meine eltern hier aufhalse... man kann sich dann nicht so bewegen in der Wohnung wie man möchte.... wir haben jetzt erstmal abgesprochen, dass sie für die Zeit nach der Geburt bei uns in der Wohnung bleibt, aber nur um mich in DIESER Zeit zu unterstützen.... und wegen späterer Einreise und Leben in D überlegt er, wie es jetzt weitergehen soll. Er stellt sich sogar vor, dass wenn unser baby da ist, sich seine eltern eventuell wieder vertragen werden und dann zusammen wohnen ???? aber da bin ich realistischer als mein Mann... sie verachtet ihren (Noch-)Mann regelrecht. wieso sollte sich das jetzt ausgerechnet mit dem ersten Enkelkind ändern???? Aber daran hält er jetzt fest.... ansonsten meinte er, sei eine eigene Wohnung für seine Mutter hier nicht erschwinglich (weil sie auch ihr Haus in der TR nicht verkaufen wird).... und ich sehe es nicht ein, ihr monatlich die Miete zu erstatten.... aber das steht jetzt noch in den Sternen, und ich hoffe immer noch inständig dass sie KEINE Aufenthaltsgenehmigung erhält. Zumal ihr ja auch geschrieben habt, dass die Schwestern vermutlich keine Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Da beide noch zu Hause leben, wie sollte die Mutter dort alle Zelte abbrechen???????

@Amely
Das Problem ist nur, dass mich ja auch ihre längerfristige Anwesenheit schon stört... Und sie ist immer wenn man was sagt, gleich soooo verletzt und weint drauf los :-/
nicht, dass das bei mir irgendwie zieht oder groß Eindruck macht, aber es nervt gewaltig... und sie sagt ja immer wie sehr sie mich liebt und so, wobei ich manchmal den Eindruck nicht loswerde, dass das auch mehr Taktik ist, also sooo freundlich bin ich garnicht, durchschnittlich halt.... und deswegen denke ich manchmal sie probiert es immer so auf die liebenswerte verletzliche Art etwas durchzusetzen ..... macht mich rasend!

Aber ich danke euch sehr, für eure zahlreichen Kommentare die allesamt interessant sind. Es hilft mir wirklich jetzt besser klar dazu Stellung zu beziehen... Ich werde sie nicht bei mir wohnen lassen und mein Kind wächst nicht in der TR auf.... nur das mit der ABH werde ich nochmals überdenken... hab ja noch bischen zeit... Aber ich danke euch für eure Zeit, die ihr in mein Problem investiert habt und mich auch "wachgerüttelt" habt.....
DANKE... Gerne informiere ich Euch über den Stand der Dinge, wenn es dann soweit ist ...und hoffentlich habe ich nur Gutes zu berichten. :wink:

Elisa
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Elisa » 20.12.2010, 08:44

Hallo Adile,

also ich finde, Du hast schon ein Riesenproblem. Ich finde es nicht normal, dass ein Vater ganz allein so über ein gemeinsames Kind entscheidet. Wenn dieses Kind hier lebt, warum soll es dann nach türkischen Traditionen erzogen werden ? Was versteht er überhaupt darunter ? Beschneidung, muslimisch, Junge ist der kleine Prinz ?

Es kommt mir so vor, als würdest Du dieses Kind in seinen Augen für seine Mutter bekommen, wie eine Leihmutter.

Kannst Du Dir überhaupt so ein Leben mit Schwiegermutter in einer kleinen Wohnung vorstellen ? Was ist Dein Part bei dem ganzen : Geldverdienen.

Bitte nicht böse sein, wenn ich das so offen ausspreche, aber es macht mich echt wütend, wenn Menschen sich erlauben, so über andere zu bestimmen, und dazu noch behaupten, sie würden sie lieben.

Für Dich ist nicht die Schwiegermutter das Problem, sondern Dein Mann, der sich so ein Leben wünscht.
Denn Du bist Dir doch wohl im Klaren darüber, dass Du ab Ankunft dieser Frau nur noch der Gast in einem türkischen Haushalt sein wirst.

Du musst diese Dinge jetzt klären, nachher hast Du nichts mehr zu klären, Du kannst dann noch gehen, aber ohne Dein Kind.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen.

LG Elisa

KeinOhrHase
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von KeinOhrHase » 20.12.2010, 10:43

Liebe Adile,

meiner Meinung nach habt Ihr schon ein riesengroßes Problem, welches seine Ursache in der binationalen Partnerschaft hat, nämlich große Differenzen (schon vor der Geburt) bezüglich der Erziehung Eures gemeinsamen Kindes.

Grundsätzlich unterstütze ich es, wenn der Vater seinem Kind seine Herkunft und Sprache näher bringen möchte, nur sollte doch er dafür in erster Linie zuständig sein und nicht seine Mutter. Versäumt er dieses, dann sind die Konsequenzen ihm anzulasten und niemand anderem. Mein (Noch)mann redet mit unserem Sohn auch nur eingeschränkt türkisch, dann muss er auch damit leben, dass sein Sohn nun einmal vorwiegend Deutsch redet und versteht - worauf ich Übrigens vordergründig Wert legen würde, schließlich wird das Kind hier groß.

Und ganz ehrlich mir wäre es sogar lieber, wenn sein Vater mit ihm türkisch redet, die Sprache beherrscht er nämlich fließend und fehlerfrei :? . Verstehst und Sprichst Du türkisch? Wenn nicht, wie soll Deiner Meinung nach die Kommunikation aussehen?
Und was für Probleme hat denn Dein Mann mit einer Erziehung nach deutschen Werten? Euer Lebensmittelpunkt ist nun einmal Deutschland und nicht die Türkei und er hat eine deutsche Frau. Wie kann eine Partnerschaft problemlos sein, wenn der eine bezüglich der Kindeserziehung, die Wertevorstellungen des Partners ablehnt?

Mal davon abgesehen, dass man solche Dinge vor der Schwangerschaft regeln sollte, ich hätte meinen Mann knallhart vopr die Wahl gestellt, ich und unsere Kind oder sein Vorhaben, von einer türkischen Erziehung unter der Fuchtel der Schwiegermutter. Und mal ganz ehrlich, ich bin nach 6 Monaten auch wieder Vollzeit arbeiten gegangen, auch da musste die Kinderbetreuung ohne Einladung der türksichen Sippschaft funktionieren (Meine Familie lebt auch 600km entfernt). Da muss halt Papa auch mal einspringen und sich das Leben nicht so einfach machen.

Und mal ganz ehrlich, eine Entlastung stellt es sicherlich nicht dar, wenn "wer auch immer" nach und kurz vor der Geburt in das eigene Familienleen eindringt. Was habe ich es genossen, gerade die Wochen vor der Geburt, Zeit für mich zu haben, und noch einmal abzuspannen und die Zeit meinen Sohn für mich kennen zu lernen ohne ständig unter Bevormundung zu stehen. Wir sind das erste mal in die Tükei geflogen, als der Kurze 6 Monate war und schon alleine die Nachmittage im Kreise der Familie haben mich starke Willenskraft gekostet ruhig zu bleiben.

Schon die Einmischung in mein (nicht vorhandenes) Stillverhalten fand ich unverschämt, und als sie ihm dann auch noch Hühnerknochen geben wollten, war es ganz vorbei :twisted: . Und dabei schätze ich meine Schwiegerfamilie sehr, aber ich bin nun einnmal in einer anderen Welt groß geworden. Unser Sohn war im Sommer 3 Wochen mit Papa in der Türkei und es war sicherlich interessant, als kleiner deutscher Prinz behandelt zu werden, aber es gab eben auch Dinge, die ich mir im Nachhinein verbeten hätte. Und ich rede von Urlaub und Nichts Anderem. Man stelle sich vor der Vater wäre auf die Idee gekommen, das Kind dort aufziehen zu lassen, eine Scheidugn wäre sein geringstes Problem gewesen ....!

Mag sein, dass das in bestimmten Gegenden der Türkei heute noch Gang und Gebe ist, das Kind "abzuschieben" aber auch nach der Trennung waren sich mein Mann und dessen Familie einig "DAS KIND GEHÖRT ZUR MUTTER" und dafür solltest Du vehemmend eintreten, gibst DU jetzt in Kleinigkeiten nach, kann Eure jetzt noch harmonische Ehe, an der Frage der Kindererziehung scheitern.

LG

Anaba
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Anaba » 20.12.2010, 10:47

Hallo KeinOhrHase,

willkommen im Namen des Teams 1001 Geschichte.
Wir wünschen einen guten Austausch.
Liebe Grüße
Anaba

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Canim
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Canim » 20.12.2010, 11:36

Ich weiß aus eigener Erfahrung ,dass es enorm viel Kraft kostet, sich gegen die türkische Schwiegermutter zur Wehr zu setzen. Wenn du das nicht sofort abklärst, bevor sie hier aufläuft, hast du ganz schlechte Karten. Du mußt deinen Mann auf jeden Fall davon überzeugen, dass du nicht willens bist, sie bei euch aufzunehmen. Denn sie wird dir in allen Belangen das Heft aus der Hand nehmen. Du wirst keine ruhige Minute mehr haben und das Kind auch nicht. Wenn deine Schwimu wie meine aus einem anatolischen Dorf kommt (und meine wohnt auch seit über 45 Jahren in D), dann haben sie in puncto Kindererziehung etc. Eigenarten, die nur sehr schwer mit unserer modernen Kindererziehung in Einklang zu bringen sind. Das fängt an mit dem in die Wangen kneifen, das Kind bei jeder Gelegenheit auf den Arm zu nehmen, es - wenn es klein ist - eng in Decken einzuwickeln, wenn es schlafen soll etc... Und wenn Besuch kommt, ist auch egal, ob das Kind gerade seinen Mittagsschlaf hält oder nicht, es wird dann aus dem Bettchen geholt. Sie wird deinen Mann wieder so von vorn bis hinten bedienen, wie sie es in der Tr getan hat usw. und so fort.

Lass dir von deinem Mann nicht einreden, sie könne dem Kind dann schön die tr. Kultur und die Sprache beibringen. Das kann er auch. Dass er äußert ,das Kind in die TR zu verbringen, so lange esn icht in den KIGA oder die Schule geht, ist für eine tr. Familie nichts ungewöhnliches. Das ist durchaus üblich dort, wenn die Familien nicht gerade in den Großstädten leben. Die Eltern gehen irgendwo im Tourismus arbeiten und die Kids werden bei der Verwandtschaft geparkt.

Außerdem hast du doch selbst auch noch Eltern, die dann Großeltern werden, das wird noch ein schöner Machtk(r)ampf zwischen den Oma's werden, wenn deine Schwimu wirklich bei euch lebt. Und du solltest mit deinen Eltern Klartext reden, wenn überhaupt, können sie deine Schwimu höchstens ein bis zwei Wochen im Gästezimmer unterbringen und nicht länger. Sonst gibt's da auch noch Interessenskonflikte. Mein Vater wurde stinksauer, wenn sein Enkelkind von der tr. Oma hochgenommen, gekniffen und geschüttelt wurde....
Sag ganz klar, dass du das nicht haben möchtest, dass sie herzlich willkommen, ist, euch zu besuchen und nach ein paar Stunden wieder zu gehen.
Und verklickere deinem Mann, dass es für dein Kind viel besser ist, wenn es frühzeitig mit anderen Kindern in Kontakt kommt und dass dafür eine Kindertagesstätte z. B. der optimale Ort ist, um es zu fördern, es sich entwickeln zu lassen, als eine tr. Großmutter, die das Kind unruhig macht, es mal verzärtelt, mal ziemlich rigoros erzieht etc. Und wenn ihr es euch leisten könnt, dann bleibst du am besten bis zum Kindergarten zu Hause, um die Oma möglichst fern zu halten.

Wenn sie unbedingt nach D zurückkommen will, soll sie bei ihrem Noch-Ehemann einziehen, sie kann euch dann per Zug ja mal einmal im Monat für ein WE besuchen. Und wenn sie unbedingt in eure Nähe will, soll sie ihren Aufenthaltsstatus klären, notfalls mit offizieller "trennung" von ihrem Ehemann und kann sich ja in eurer Nähe eine kleine Wohnung suchen.
Lass sie nicht so weit in euer Leben, das wird garantiert nichts.
Setz dich bitte bei deinem Mann durch, erkläre ihm,dass das in D so nicht üblich ist und du das definitiv nicht möchtest. Und wenn er dich liebt, müßte er dafür auch Verständnis aufbringen.
Du reichst ihnen den kleinen Finger und wenn du nicht aufpaßt, nehmen sie den ganzen Arm.
Und die türkische Sprache sollte dein Mann seinem Kind beibringen und nicht die Oma. Eine zweisprachige Erziehung ist mit Sicherheit von Vorteil, aber das kann er auch. Und türk. Kultur kann man im Urlaub auch vermittelt bekommen. Außerdem interessiert das kleine Kinder in der Regel herzlich wenig.

Dein Mann hat sich dich ausgesucht, dann bitte auch mit allen Konsequenzen, du bist nunmal eine dt. Frau und wirst eine dt. Mutter sein, und da ist es wohl selbstverständlich ,dass du dein Kind nach deinen Maßstäben erziehst (seine mit eingebunden, natürlich, aber durch ihn und nicht durch seine Mutter). Der will nur seine Verantwortung auf seine Mutter abwälzen. Den Rest der Horrorvisionen hat dir Keinohrhase geschrieben.

Lass dich nicht unterkriegen. Ich wünsche dir gutes Gelingen, deinen Mann davon zu überzeugen, dass seine Einstellung nicht mit deiner konform geht und ihr wenn überhaupt, hier Kompromisse finden müßt, die können aber nicht bedeuten, dass deine Schwiegermutter bei euch einzieht.

LG
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von KeinOhrHase » 20.12.2010, 13:23

Vielleicht noch eine kleine Anektode, Papa war ja mit Sohnemann die Schwiegerfamilie besuchen .... erster Kommentar nach seiner Rückkehr "nie wieder"! Ich fragte ihn erstaunt warum. Er hätte gar keine Zeit für sich gehabt, da das Kind nicht alleine bei dem Rest der Familie bleiben wollte. Einmal sei unser Sohn Abends wach geworden und er war unterwegs, mein Terrorkrümel hat das ganze Dorf zusammen geschrieen (was habe ich ihn gut erzogen :lol: ) bis seine Mutter den Vater entnervt nach Hause zitiert hat. Ich habe nur mit dem Kopf geschüttelt, ein 3jähriges Kind in einer komplett fremden Umgebung, mit einer Unzahl an unbekannten Menschen, bei denen er die Sprache nicht versteht und der Vater wundert sich, warum das Kind ihn nicht loslassen wollte - war wohl nicht so entspannend, wie er sich das vorgestellt hatte.

Kindererziehung in einer binationalen Partnerschaft ist eben kein Zuckerschlecken, für beide Elternteile ...!

Und ja ich kann die Erfahrungen von Canim bestätigen, meine Eltern waren erst einmal richtig entsetzt als sie nach nur 3 Wochen Türkei ein ziemlich verzogenes und teilweise aggresives Enkelkind zu gesicht bekamen.....

LG

Efendi II
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Efendi II » 20.12.2010, 13:52

Falls das Kind in die Türkei verbracht wird, dann sollte auch nicht unbeachtet bleiben, daß es dort als türkischer Staatsbürger betrachtet wird (die ebenfalls vorhandene D-Staatsangehörigkeit ist dabei unbeachtlich) und damit sind die Möglichkeiten der deutschen Auslandsvertretungen gleich Null, um das Kind wieder nach Deutschland zurückzubringen.

Soweit mir bekannt ist, hat die Türkei das Haager Abkommen nicht unterschrieben.

Die verschiedenen Berichte hier im Forum über Kindesentzug würden mir zu denken geben.

.
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KeinOhrHase
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von KeinOhrHase » 20.12.2010, 14:09

Wobei nicht jeder "ausländische Vater" zu diesem Mittel greift. Unser Sohn hat beide Staatsangehörigkeiten (offiziell, ist auch im Besitz eines Nüfus) und ich wurde von einem Großteil meines Umfeldes für verrückt erklärt, dass ich keinerlei Bedenken hatte, das Kind (nach der Trennung) mit seinem Vater in die Türkei reisen zu lassen. Aber, trotz der Probleme in unserer Ehe, war ich mir zu 100% sicher, dass ich mein Kind wiedersehe. Adile lebt in einer, wie sie es bezeichnet, harmonischen Ehe, deshalb würde ich momentan den Teufel bezüglich einer Kindesentführung nicht an die Wand malen. Die Geburt eines gemeinsamen Kindes stellt eine binationale Partnerschaft vor eine große Herausforderung. Sie kann dadurch scheitern aber eben auch gestärkt werden. Ich hoffe für Adile, dass der zweite Fall eintritt. Rede mit Deinem Mann und zwar jetzt und nicht wenn es zu spät ist, sag ihm was Dir auf dem Herzen liegt, frag in nach seinen Bedenken bezüglich einer "deutschen Erziehung". Ihr müsst zusammen für das Kind entscheiden ohne das einer dabei in seiner Auffassung zurück steckt. Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute.

LG

Canim
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Canim » 20.12.2010, 16:50

Wenn die Türkei das Abkommen auch unterschrieben hat, so ist es sehr schwierig, ein Kind dort überhaupt wieder zu finden, wenn der Mann es im schlimmsten Fall bei der Familie in Ostanatolien oder sonstwo versteckt. Da werden die Behörden auch nicht wirklich viel tun in der Türkei. Besser ist es, solche Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen.

Gruß
Canim
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Efendi II
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Efendi II » 20.12.2010, 16:53

Blume hat geschrieben: Doch Türkei hat das Abkommen 2000 unterschrieben (wenn Du das Haager Kinderentführungsübereinkommen meinst):
http://www.bundesjustizamt.de/cln_108/n ... nliste.pdf
Danke für die Aufklärung.

Bleibt zu hoffen, daß es auch so praktiziert wird.
Leider klaffen oftmals Theorie und praktische Anwendung recht weit auseinander.

.
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M.B.
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von M.B. » 20.12.2010, 17:02

Wie wäre eigentlich folgendes:

Du glaubst nicht, dass Du Deinem Kind die deutsche Kultur und Sprache vermitteln kannst und bestehst darauf, dass Dein Vater für die Erziehung mit in Eure Wohnung einquartiert wird?
___________________________________________________________________________________________
Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist so groß.

Bertrand Russell

Efendi II
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Efendi II » 20.12.2010, 17:03

adile25 hat geschrieben: Sein Vater lebt hier in D und seine Mutter ist mit ihm und seinen beiden Schwestern nach der Trennung in die TR zurück.
Wie gesagt, sind die beiden getrennt lebend, NICHT geschieden!
Da bei uns Nachwuchs unterwegs ist, hat er sich nun in den Kopf gesetzt, seine Mutter hier nach D zu holen, damit sie sich um die Kinderbetreuung kümmern kann, während wir beide arbeiten....
Anfangs war ich ziemlich gelassen, da ich mir sicher war, dass sie kein VIsum bekäme....
ABER er hat sich das so gedacht, dass sie beim Konsulat angeben, dass die Eltern wieder zusammen sind, nie getrennt waren (nur der Kindererziehung wegen Schule usw. die Mutter mit den Kids zurück ist), sondern vielmehr eine langfristige Fernbeziehung geführt hätten?! Seine Mutter ist Rentnerin in der TR, besitzt allerdings eine Eigentumswohnung, also Vermögen wäre vorhanden.
Nun meine Frage, hat sein Vater (der übrigens noch immer den tr. Pass hat), finanziell aber unabhängig ist, die Möglichkeit seine Frau nach sooo vielen Jahren (mehr als 15) wieder nach D zu holen???

Sind die Chancen realistisch, so wie mein Mann sich das schon ausmalt????
Wenn der Mann mit Niederlassungserlaubnis in D lebt und die Frau dauerhaft in der Türkei, dann liegt wohl schon seit längerem keine eheliche Lebensgemeinschaft mehr vor, sodaß eine Familienzusammenführung zu diesem Zweck ausscheiden dürfte.

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Elisa
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von Elisa » 20.12.2010, 18:48

Liebe keinohrhase,

so harmonisch kann diese Beziehung gar nicht sein, denn sonst käme der Mann erst gar nicht auf die Idee, das Kind in der Türkei abzustellen.

Es geht ihm dann sowohl weder um das Kind noch um seine Frau, aber dann stellt sich doch die Frage: um was geht es ihm ?

Also mein türkischer Freund wickelt die Kinder, er spielt mit ihnen, er geht mit ihnen zum Arzt. WEnn ich ihm sagen würde, schicke die Kinder für paar Jahre zu Deiner Mutter in die Türkei, dann kann Deine Frau wieder arbeiten gehen, er würde mir ins Gesicht springen, denn er vermisst sie schon, wenn sie ein paar Tage bei VErwandten mit der Mutter sind.

Also diese absurden Ideen können doch wohl kaum daran liegen, dass er Türke ist.

Das gleiche gilt doch für die Absicht, die Mutter in der Wohnung unterzubringen. Bei 3 Zimmern hätte sie ja nicht mal ein eigenes Zimmer. Welcher Mann, der seine Frau liebt, will das denn ? Ja für zwei Wochen Urlaub, kann man noch zusammenrücken, aber doch nicht für länger.

Und das mit der türkischen Kultur halte ich für vorgeschoben.

Vielleicht solltest Du Dich mal mit dem Vater Deines Mann unter vier Augen unterhalten. Und auch mit Deiner Eltern solltest Du reden.
Hier kommt etwas auf Dich zu, was Du dann nicht mehr allein bewerkstelligen kannst, egal wie die Mutter ist. Auf jeden Fall stimmt mit ihr auch etwas nicht, sonst würde sie den Vorschlag schon gar nicht annehmen.

Jetzt hast Du noch die Möglichkeit, etwas zu ändern. Dein Baby braucht einen Menschen, der es liebt, nämlich Dich, und niemanden, der es einfach nur parkt.. Du willst doch dieses Kind ????


LG Elisa

KeinOhrHase
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Re: Frage zu Familienzusammenführung?!

Beitrag von KeinOhrHase » 20.12.2010, 19:20

Liebe Elisa,

vielleicht hast Du mein erstes Posting überlesen, in welchem auch ich gewisse harmonische Aspekte der Beziehungen angezweifelt habe, aber:

auch mein Mann hatte nie ein Problem damit unseren Sohn zu wickeln, mit ihm zu spielen (auch wenn ich der Auffassung bin, dass sich in seiner Kinderbeschäftigung gewisse türkische Verhältnisse wiederspiegeln) oder sogar Doppelbelastung Kind und Job zu übernehmen, als ich wieder angefangen habe zu arbeiten. Dennoch kam er auf die Idee eine weibliche Verwandte (nicht unbedingt "Nene", sondern auch seine Nichte oder Schwester einzuladen) um mich zu entlasten. Um dies zu verstehen bleibt mir anzumerken, dass es ind er Türkei durchaus üblich ist, dass sich Mutter oder Schwiegermutter schon vor der Geburt in den Haushalt der werdenden Mutter begibt - und hier reden wir oftmals von einer 3-4 Zimmerwohnung für 6 Personen) um zu "helfen". Das dies für unsere europäischen Verhältnisse das Gegenteil bedeutet, habe ich bereits beschrieben. Nur muss ich ehrlich sagen, meine Eltern verhalten sich teilweise genauso einmischend in mein/unser Leben ... so steht die Küche erst einmal nicht mehr für mich zur Verfügung. Für den türkschen Ehemann ist dies vielleicht einfach "normal", was für uns einfach abwegig ist. Nun mag die Idee das Kind in die Türkei zu bringen den Bogen überspannen, aber auch hier würde ich erst einmal ausführlich reden, als Dritte mit einzubeziehen (das schürt nämlich nur noch mehr Ärger und Probleme).

Momentan habe ich einfach das Gefühl, dass hier recht "alltägliche" Probleme einer binationalen Beziehung auf die werdenden Eltern zukommen, deren Lösung sich sicherlich nicht als einfach darstellt. Ich kann keine Mutmaßungen machen ohne dass Adile mehr erzählt. Ich weiß nicht wie lange ihr Mann in Deutschland lebt, ist er hier aufgewachsen, wenn ja wie sehr mit der türkischen Kultur verwurzelt. Themen wie "wann geht Frau wieder Arbeiten" und wer übernimmt dann die Betreuung der Kinder, kommen auch in anderen Partnerschaften auf, leider haben eben orientalische Männer dahingehend ein recht eingeschränktes Blickfeld. Man muss Alternative anbieten, aufzeigen, wie und dass es hier auch andere Möglichkeiten gibt, das Kind betreuen zu lassen, wenn beide berufstätig sind. Wir hatten unseren Sohn bei einer Tagesmutter, wovon es hier sogar recht viele türksich stämmige gibt - wichtig ist jetzt zu reden und das recht deutlich.

Und Eilsa nur weil ich mein Kind unterbringe während ich arbeite, parke ich es nicht, egal wo ich es unterbringe ob in einer Grippe, bei einer Tagesmutter oder eben Oma und Opa.

LG

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