er hat wenigstens keine Rentenanteile von Dir eingesackt und dass du einen Ehevertrag gemacht hast.
(Letzteres war wohl zu der Zeit leider eher weniger üblich…

Und auch, dass aus dieser furchtbaren Zeit keine gemeinsamen Kinder hervorgingen, welche ja wahrscheinlich auch heute noch mit den traumatisch gemachten Erlebnissen in irgend einer Art und Weise zu kämpfen hätten…
Thema Ehe und Vertrag….tja…also:
Orfi war bei L. und mir natürlich irgendwann auch im Gespräch.
Wobei ich dieses darüber zuerst begann, nach ca. 8 Monaten Kontakt.
Er redete zwar seit Beginn immer mal wieder mal vom Heiraten, vermied dabei jedoch das böse O-Wort.
Ich wollte wissen, warum seine jüngere Schwester H.,
welche übrigens vor der standesgemässen Hochzeit bereits eine andere Verlobung löste,
keinen Orfi-Vertrag machte.
Die Antwort kannte ich, wollte jedoch wissen wie L. reagiert.
Er redetet sich zunächst wieder um Kopf und Kragen versuchte dann schnell abzulenken.
Das ganze jedoch so geschickt, wie man es eben zumindest von einem graduierten Juristen erwarten sollte.
Auch verlor er einmal-für seine Verhältnisse-die Fassung, als er bemerkte, dass ich über diese Art Eheverträge einigermassen Bescheid weiss
und das war deshalb so auffällig,
da der kleine Mann ansonsten tatsächlich während unseres Kontaktes zumeist doch sehr beherrscht wirkte.
(Mal abgesehen davon, dass er in meiner Abwesenheit immer mal wieder sichtbar an seinen Fingernägeln kaute)
Das Wort Orfi schrieb/sprach er auch wie erwähnt nicht aus, sondern redete dabei von dem „handelsüblichen Vertrag“,

Was mich ebenfalls wieder - wenn zu dieser Zeit leider auch nur phasenweise- in die Realität katapultierte…
„handelsüblich“ leider für ahnungslose Touristen vielleicht…
wie das schon klingt…“Handel“
Naja sagt halt genau das aus, wie dort die Ehe generell definiert wird bzw. worauf diese zu basieren scheint…
Manchmal dachte ich, ich hätte es falsch übersetzt (wäre ja nicht das erste mal…

Irgendwann lies L. das Wort „Handel“ dann weg und bezeichnete Orfi als üblich, was mein Misstrauen natürlich umso mehr nährte.
Über die Orfi-Diskussion am Telefon, kamen wir zum Glück nicht hinweg-
derartige Verträge sind wirklich in ihrer Unseriösität besonders uns Touristen gegenüber,
dermassen frech und lächerlich…
(wenn daraus nicht immer wieder so viel Elend entstehen würde…)
Nein, mir geht es nicht darum,
Frauen, welche sich darauf einliessen abzuwerten,
sondern Frauen , welche gedenken, sich darauf einlassen zu wollen, auch an dieser Stelle aufzuwecken!
Für diejenigen, welche es noch nicht wissen:
Mit einer Ehe, hat ein Orfi-Vertrag nun wirklich nicht viel zu tun, lediglich damit,
dass der Mann dort mit der Frau per Gesetz ins Bett springen darf, jedoch dabei ohne ihre Rechte wahren zu müssen.
Und das war nur eines von vielen, sogenannten „Shittest“-Mannövern, welches auch ich ihm aussetzte,
jedoch leider, ohne in entsprechend schnelles Handeln zu kommen.
(-Ihm zeitnah langfristig den Laufpass zu geben, meine ich!)
Macht es besser!
Irgendwann, als er und ich wieder einmal bei dem Thema Orfi-Vertragsabschluss endeten, bei welchem ja auch angeblich unsere Familien hätten anwesend sein sollen,
faselte er, nachdem ich streikte:
„…Wir heiraten in der Botschaft, jetzt habe ich so lange gewartet, jetzt kann ich auch noch darauf warten“
("Falls ich das zahlen soll, gerne bis du schwarz wirst", dachte ich damals.)
Auch quatschte er jahrelang herum, er würde mir einen teuren Ring kaufen wollen, wofür er jedoch noch viel arbeiten müsse.
Für andere Dinge jedoch war Geld da, was mir glücklicherweise wiederum symbolisierte, dass ich so gar nicht zu seinen Prioritäten gehöre.
Auch generell unter der Familie des Mannes zu stehen, entspricht nicht meinen Ansprüchen an eine tolle Partnerschaft und ist auch so in einer glücklich muslimischen Verbindung untereinander nicht zwangsläufig.
Da L. ja meinte, er hätte mittlerweile, also vor nunmehr einigen Monaten, für 250 Euro,
die Legitimation dafür erhalten selbst Orfis auszustellen,
kann er ja einen Orfi-Stand in Mother Alarm oder Soma Bay eröffnen, falls seine Kameras wieder mal „gabuud“ sind und er mit seiner Fotografie Verdienstausfall hat…
Dazu noch eine German-, Russian- oder French-Shisha mit Tee und etwas Gebäck und Kuchen,
damit sich die Dame so richtig sicher fühlen kann und es sich nicht doch noch mal vor Abschluss anders überlegt...
na warum denn nicht…(Ironie out)
„Mother Alaaaarm“
Ja so wird Marsa Alam mittlerweile tatsächlich genannt und man nehme es mir bitte nicht übel,
wenn ich das an dieser Stelle zitiere,
ein bisschen Spass sollte wohl sein und es ist hier gewiss nicht abwertend gemeint,
denn schliesslich war ich ja auch länger in den Fängen eines Bezzis.
Man sollte diesen Begriff wie ein Mahnmahl sehen.