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von RenaII » 24.11.2012, 00:42
Hallo Past,
du schreibst, -was hier auch immer wieder zu lesen ist-, daß für einige Frauen, Habibi, trotz unglaublicher Vorfälle, die größte und tiefste Liebe war..........
Ich denke oft, daß dies ein Phänomen unserer Zeit ist. Frau ging, während vieler Jahrzehnte, für ihre Rechte auf die Barrikaden. Irgentwie ging die westliche Emanzipation dann aber ganz eigene, meiner Ansicht nach, teilweise ungewollte Wege. Beabsichtigt war die Gleichberechtigung, bekommen haben wir, im Laufe der Jahre, oftmals einen verunsicherten Mann, der seine Rolle nicht mehr so recht finden kann. (In vielen Werbespots wird der Mann nur noch als Volltrottel dargestellt, in zig Krimis/Spielfilmen dominiert die knallharte Karrierefrau.)
Ich lese hier aber oft, daß sich viele Frauen inzwischen wieder einen Mann zum Anlehnen wünschen. Einen der ansagt, "wo es lang geht", einen der ganz klar zum Ausdruck bringt: Du bist MEINE Frau, ich beschütze dich, du tust im Gegenzug, was ich vorgebe. Daß diese exotischen,coolen Beschützer, verstrickt in ihre Traditionen, ihrem Glauben, ihrer Familienhörigkeit, nur äußerlich die heißbegehrte Schulter zum Anlehnen sind und sich selbst nur über die "Ehrbarkeit" der Frauen definieren können, wird kaum wahrgenommen oder als ganz besondere Liebe angesehen.
Ja was denn nun? Komme ich als europäische Frau klar, in Familie, Beruf und Privatleben oder bin ich doch eher das Hascherl, das sich mit zuckersüßen Liebesschwüren, wahlweise mit Peitsche, anlehnen möchte? Ein Hascherl, das gar nicht sieht, daß der Traummann nichts weiter ist, als ein Produkt jahrhundertealter Tradition und Erziehung, die noch lange keinen Raum für Emanzipation haben wird.
Ein wirklich emanzipiertes Paar begegnet sich auf Augenhöhe. Hier muß niemand ansagen, "wo der Weg lang geht"! Hier werden Absprachen getroffen und im Falle von Krankheit, Schicksalsschlägen, gleich welcher Natur, tritt der Eine für den Anderen ein, ohne Machtkämpfe, Psychospielchen, Manipulation und Lügen.
Ich persönlich möchte einen Partner und keinen "Ansager". Ich bin schon groß und kann selbst entscheiden, mit wem ich wann wohin gehe und was ich esse und trinke. Kann für meine Rechte eintreten, dem Klemptner/Gärtner, ganz alleine zeigen, was er wo zu tun hat. Ich wüßte nicht, wer mich wann und wovor beschützen sollte. Genau dasselbe kann mein Partner auch. Unsere Familien und ihre Ratschläge sind uns lieb und sehr wichtig, haben aber letztendlich keinen Einfluß auf unsere Entscheidungen.
Gruß Rena