Geld auf dem Konto für Ausreise

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Nini
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Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Nini » 19.07.2019, 09:16

Hallo ihr Lieben,

ich bin bei Facebook in einer Gruppe drin, wo alle Möglichen Fragen bezüglich Ägypten geklärt werden. Da habe ich neulich einen Beitrag gesehen, von einem Ehepaar was einer ihnen bekannten ägyptischen Familie den Urlaub für eine Woche in Deutschland ermöglichen.
Eine andere Frau schrieb darunter, dass es nur möglich wäre, aus dem Land auszureisen wenn genug Geld auf dem Konto wäre. Ich lese hier ja jetzt auch schon länger mit und meine mich zu erinnern, dass er lediglich nicht im "Minus" sein darf, dass eine bestimmte Summe auf dem Konto sein muss jedoch quatsch war...?

Als ich mir ihr Profil angesehen habe, habe ich auch gesehen, dass sie seid kurzem mit einem Ägypter verheiratet ist, was meine Vermutung bestärkt hat, dass es sich um einen Beznesser handelt und sie diesem "auf dem Leim" gegangen ist u.A. mit der Story mit Geld auf dem Konto. Oder wisst ihr, ob das auch so ein weit verbreiteter Irrglaube ist?

Könnt ihr da mal bitte einmal mein Gedächtnis auffrischen?
Liebe Grüße,
Nini

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Anaba
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Anaba » 19.07.2019, 09:42

Wie es speziell in Ägypten ist, weiß ich nicht.
Aber es ist für Algerier z.B. möglich nach Europa zu reisen, wenn sie Sicherheiten vorweisen können.
Z.B. einen festen Arbeitsplatz, Frau und Kinder, ein Haus und eine bestimmte Summe auf dem Konto haben.
Dann werden sie als „rückkehrwillig“ eingestuft.
Das ist in Ägypten sicher nicht viel anders.
Das allein ein Konto, das nicht im Minus ist, ausreicht, halte ich für unwahrscheinlich.
Was ist das denn für eine Sicherheit?
Liebe Grüße
Anaba

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Nini
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Nini » 19.07.2019, 09:56

Anaba hat geschrieben:
19.07.2019, 09:42
Wie es speziell in Ägypten ist, weiß ich nicht.
Aber es ist für Algerier z.B. möglich nach Europa zu reisen, wenn sie Sicherheiten vorweisen können.
Z.B. einen festen Arbeitsplatz, Frau und Kinder, ein Haus und eine bestimmte Summe auf dem Konto haben.
Dann werden sie als „rückkehrwillig“ eingestuft.
Das ist in Ägypten sicher nicht viel anders.
Das allein ein Konto, das nicht im Minus ist, ausreicht, halte ich für unwahrscheinlich.
Was ist das denn für eine Sicherheit?
Hallo Anaba,
danke für deine Antwort.
Klar geht es bestimmt auch um u.A. Besitz e.t.c was sie vorweisen müssen.. ich meine halt echt nur gelesen zu haben das solche Aussagen wie z.B. "Konto muss 2000€ drauf haben damit ich ausreisen darf" gerne im Beznessbereich genutz wird von den Ungutem um dem potenziellem "Opfer" das Geld aus der Tasche zu leieren weil die jenige/der jenige die Person ja gerne bei sich haben möchte und dementsprechend das gerne übernimmt.
Liebe Grüße,
Nini

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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Anaba » 19.07.2019, 10:21

Das wäre natürlich auch eine gute Möglichkeit den Damen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Nach dem Motto „ Ich könnte dich ja besuchen, muss aber bei der Botschaft einen Kontoauszug/ Sparbuch mit Summe X vorlegen“.
Wenn es um Abzocke geht, fällt den Unguten so einiges ein.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Nini » 19.07.2019, 10:51

Ja das denke ich auch.
Vielleicht meldet sich ja hier noch jemand zu Wort der das ggfs. selbst erlebt hat o. passiert ist oder dazu genauer berichten kann. Würde mich auf alle Fälle sehr interessieren!
Liebe Grüße,
Nini

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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Cimmone » 19.07.2019, 10:58

Wenn jemand aus dem Schengenraum nicht über eine Einladung = Verpflichtungserklärung verfügt, muss er nschweisen, dass er genug Geld hat, seinen Aufenthalt selbst zu finanzieren.

Wobei ich mir vorstellen kann, dass ein Besuchsvisum so kaum oder nicht ausgestellt wird.

Sollte die Frau schon verheiratet sein, ist doch die Familienzusammenführung das Visum.
Dann braucht er auch kein Guthaben nachweisen...
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von naschkatze » 19.07.2019, 11:07

Will ein Ausländer ein Schengen-Visum haben muss er seine Rückkehrwilligkeit nachweisen (langjähriger fester Job, Frau / Kind im Heimatland, Grundbesitz...). Und er muss nachweisen, dass er genügend Geld hat um seinen Aufenthalt komplett zu finanzieren. Und danach nicht Pleite ist. Also wenn jemand jedes Jahr in die USA oder nach Australien fliegt und dafür problemlos ein Visum bekommt und das alles problemlos bezahlen kann wird er wohl auch für den Schengenraum eins bekommen.
Wenn diese Nachweise fehlen dann bleibt nur die Chance dass ihn jemand einlädt und dafür eine Verpflichtungserklärung abgibt. Dann übernimmt der Einladende alle Risiken, die sonst der Besucher selber trägt. Ab wann das nötig ist hängt von den Gesamtumständen ab. Ob 5.000€ oder 10.000€ oder 20.000€ auf dem Konto als Nachweis reichen ohne VE den Antrag stellen zu können ist von Fall zu Fall anders.

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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Bina62 » 19.07.2019, 11:48

Hallo,es ist richtig mit dem Nachweis eine bestimmte Summe X auf dem ägyptischen Konto,sowie Nachweis einer Arbeit,weiteres Vermögen als Sicherheit,das der Ägypter in sein Land zurückkehrt.Ich weis das viele ,sich die Summe leihen um diese dann vorweisen zu können.Selbst wenn alle Kriterien erfüllt sind,ist das keine Garantie für ein Visum nach Deutschland,andere Länder wie Dänemark erteilen eher das Visum. MfG

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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Nini » 19.07.2019, 12:27

Also ist es dann dementsprechend durchaus Möglich, auch auf diese Weise seinen Schabernak zu treiben und sich Geld zu erschleichen sofern der Ungute noch nicht mit der Person verheiratet ist.
Es ist echt unglaublich, was alles genutzt wird um die flüssigen Mittel am Laufen zu halten.

Wäre ja tatsächlich eine ganz Gängige Masche da die Wahrscheinlichkeit wie ihr ja schon sagt trotzdessem kein Visum zu erhalten sehr groß ist.

Ergo:
Pers. "leiht" Gelt um ihrem Unguten das Konto zu decken damit er ein Visum erhält -> Unguter kassiert das Geld ein -> Unguter erzählt, dass das Visum abgelehnt wurde und das Geld bsp. durch utopisch hohe Bearbeitungskosten draufgegangen wäre.

Schreckliche Vorstellung, das selbst auf diesem Wege und das quasi auch mit durch die Regierung be****ssen werden kann. Wären jetzt ggfs. nur Besitztümer wie Haus oder eben auch Familie ausschlaggebend könnte man doch immerhin die "Gefahr" bannen das auch durch sowas betrogen wird.
So wäre die Geschichte dann ja sogar noch plausibel und erklärbar für das potenzielle Opfer..
Liebe Grüße,
Nini

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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Efendi II » 19.07.2019, 12:38

Die Visumserteilung erfolgt unter Würdigung der Gesamtumstände und ist nicht in
jeden Fall vom Kontostand des Antragstellers abhängig. Das Wichtigste ist eine
positive Einschätzung der Rückkehrbereitschaft des Besuchers, die letztlich darüber entscheidet, ob das Visum erteilt wird oder eben nicht.

https://www.auswaertiges-amt.de/blob/20 ... h-data.pdf
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von naschkatze » 19.07.2019, 13:01

Ob der Ungute nun Geld für die kranke Mama, die heiratende Schwester, die Herz-OP vom Papa, das Haus für sich und Schatzi oder für den Visumsantrag benötigt ist doch nun letztendlich auch egal. Ein Unguter braucht immer europäisches Geld. Und es findet sich immer eine Begründung warum es gerade momentan leider nicht zurückgezahlt werden kann oder plötzlich weg ist.

Akassia
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Akassia » 19.07.2019, 13:02

Nini hat geschrieben:
19.07.2019, 09:16
Hallo ihr Lieben,

ich bin bei Facebook in einer Gruppe drin, wo alle Möglichen Fragen bezüglich Ägypten geklärt werden. Da habe ich neulich einen Beitrag gesehen, von einem Ehepaar was einer ihnen bekannten ägyptischen Familie den Urlaub für eine Woche in Deutschland ermöglichen.
Eine andere Frau schrieb darunter, dass es nur möglich wäre, aus dem Land auszureisen wenn genug Geld auf dem Konto wäre. Ich lese hier ja jetzt auch schon länger mit und meine mich zu erinnern, dass er lediglich nicht im "Minus" sein darf, dass eine bestimmte Summe auf dem Konto sein muss jedoch quatsch war...?

Als ich mir ihr Profil angesehen habe, habe ich auch gesehen, dass sie seid kurzem mit einem Ägypter verheiratet ist, was meine Vermutung bestärkt hat, dass es sich um einen Beznesser handelt und sie diesem "auf dem Leim" gegangen ist u.A. mit der Story mit Geld auf dem Konto. Oder wisst ihr, ob das auch so ein weit verbreiteter Irrglaube ist?

Könnt ihr da mal bitte einmal mein Gedächtnis auffrischen?
Nach dem, was hier geschrieben wurde, sieht es für mich wie folgt aus: deutsche Frau hat ägyptischen Mann geheiratet, sie leben in Deutschland und wollen nun ein ägyptisches Ehepaar, vermutlich die Eltern des Mannes, für eine Woche nach Deutschland einladen. Auf mich wirkt das erstmal nicht bedrohlich.

karima66
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von karima66 » 19.07.2019, 13:20

Sehe ich auch so.
Es werden immer die Gesamtumstände bewertet, nur wegen Summen auf einem Konto bekommt niemand ein Visum.
Also das als Grund um Geld abzulocken ist etwas zu vereinfacht gedacht. Wird nicht funktionieren wenn der Ungute keine anderen Rückkehrgründe geltend machen kann.
Wir haben damals auch die Schwester meines Exmannes und ihren Mann eingeladen, er Richter, sie Lehrerin, beide feste Arbeitsverträge, Haus und die Kinder blieben dort, da sah ich keine Gefahr.

Justicia

Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Justicia » 19.07.2019, 16:10

Hallo,

ich kenne es aus meiner Studienzeit so, dass für ausländische Studierende, die an einer deutschen Uni studieren möchten (entweder Vollzeit komplett oder nur ein Auslandssemester), ein Sperrkonto einrichten mussten. Damals war die Summe auf 7500 Euro festgelegt, sofern ich mich richtig entsinne.

Das natürlich zu allen weiteren Unterlagen/Nachweisen, die es für ein Visum und anschließend einer AE braucht.

Von einem Fall weiß ich (Burkina Faso), dass ein Verein dieses Konto aufgefüllt hat. Das ist aber schon viele Jahre her.

Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Regelungen, die meines Verständnisses nach nur für Studierende zutreffen, im beznesserischen Sinne neu interpretiert werden.

Nachtrag: Mal eben gegoogelt. Ich hatte es richtig in Erinnerung mit dem Sperrkonto. Allerdings hat sich der Betrag auf über 10.000 Euro erhöht. Für viele Dritt-Staat-Angehörige ist das ja unfassbar viel Geld. (Für mich natürlich auch, aber wir haben hier ganz andere Verdienstmöglichkeiten.)

Wenn ich jetzt an meine ausländischen Mitstudierenden zurück denke, fällt mir auch auf, dass es grundsätzlich zwei Sorten gab: Die, die überdurchschnittlich schnell und gut waren, und die, die man höchstens ein- bis zweimal in den Lehrveranstaltungen gesehen hat, dafür hat man von ihnen aber umso mehr anderes gehört.

Liebe Nini,
wenn du in der Gruppe schreibst, würde ich durchaus mal anklingen lassen, dass es zwar sowas wie eine Berücksichtigung des Kontostandes gibt, allerdings gilt das für ein Studium und ein Sperrkonto. Kein normales ägyptisches Konto ohne Sperrvermerk.

Sperrvermerk heißt übrigens, dass nur eine bestimmte Summe pro Monat abgehoben werden kann. Ich denke, dass dürfte sich am Bafögsatz orientieren.

Das hat alles nichts mit Besuchervisum oder Heiraten zu tun. Hier gilt es wieder einmal aufzuklären.

gadi
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von gadi » 19.07.2019, 16:23

Ich stimme vielen meiner Vorschreiber zu, dass es längst nicht ausreicht, eine bestimmte Summe auf dem Konto zu haben. Wenn ansonsten keine Rückkkehrbereitschaft glaubhaft gemacht wird (Beruf, Besitz, Lebenslauf, Familie, Arbeitsverträge,...).
Dem unbenommen kann auch geprüft werden, wie lange denn die Summe schon da ist / woher sie stammt.
-----------
Dass das von der TE beschriebene Vorgehen zur verbrecherischen Trickkiste der Bezzies gehört, ist zutreffend.
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Anaba
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Anaba » 19.07.2019, 17:17

Ich denke eher, Nini meint etwas anderes.
Es wäre eine gute Möglichkeit der Unguten an Geld zu kommen.
Reiht sich ein in kranke Familienangehörige, Haus aufstocken, Arbeit verloren, Smartphone kaputt, der Ungute kann ohne keinen Kontakt halten, er muss vom Militär freigekauft werden u.s.w.
Es macht sich doch gut, dass er sie besuchen möchte. Aber leider ist sein Konto leer und für den Antrag muss etwas drauf sein.
Er braucht dann auch keine Verpflichtungserklärung.
Das es dann leider nicht klappt, liegt nicht in seiner Hand. Das Geld ist weg. Ein schneller, guter Verdienst.
Ich habe in den Jahren so viele Geschichten gehört, dass für mich nichts unmöglich ist.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von gadi » 19.07.2019, 17:31

Anaba hat geschrieben:
19.07.2019, 17:17
Es wäre eine gute Möglichkeit der Unguten an Geld zu kommen.
Reiht sich ein in kranke Familienangehörige, Haus aufstocken, Arbeit verloren, Smartphone kaputt, der Ungute kann ohne keinen Kontakt halten, er muss vom Militär freigekauft werden u.s.w.
Es macht sich doch gut, dass er sie besuchen möchte. Aber leider ist sein Konto leer und für den Antrag muss etwas drauf sein.
Ja, genau so. Beznesser kennen alle, aber auch alle Tricks, um an Geld zu kommen. Sie tun ja sonst nichts, als darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten es noch gäbe, um Profit aus Menschen zu schlagen.
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Nini » 22.07.2019, 11:21

Hallo ihr lieben,

sorry das jetzt erst wieder was kommt - ein Wochenende ohne Internet tut tatsächlich mal gut! :D
Ich glaube, dass was ich selbst wissen wollte ist ein bisschen falsch verstanden worden.. also nochmal zur Aufkärung.

Frau A
ist mit ihrem deutschem Ehemann schon mehrmals in Ägypten gewesen, hat da auch Einheimische kennengelernt und möchte dort eine ägyptische Familie nun einladen, dass diese Sie und Ihren Ehemann in Deutschland besuchen. Sie wollte dafür wissen, was dafür nötig sei.

Dann kamen ganz viele Info's wie eure auch.

Frau XY hat dann ihren Beitrag kommentiert und ihr dort gesagt, das nicht viel mehr nötig wäre, als ein gedecktes Konto des Ägypters.

Diese Aussage von Frau XY auf die Frage von Frau A kam mir komisch vor, da ich mir eben nicht vorstellen konnte, dass es nur um ein "gedecktes Konto" geht und auch meine hier in einer der wahren Geschichten gelesen zu haben, dass das mal Benutzt wurde um an Geld zu kommen.
Bei dem Betrachten des Profils der Frau XY habe ich dann gesehen, dass diese zusätzlich seid c.a
3 Wochen mit einem Ägypter verheiratet ist.

Mich hatte dementsprechend einfach nur interessiert, wie eure Einschätzungen so sind zwecks diese "Masche" für Bezness zu benutzen. Nach allem was ich von Frau XY gesehen habe sprich Hochzeit m. mutmaßlichem Unguten, dem Kommentar dass nur Geld auf dem Konto sein muss e.t.c wäre eben meine Vermutung dass sie diesem Ungutem auf dem Leim gegangen ist, und er ggfs. vielleicht sogar diese Masche bei ihr angewendet hat.

Ich kenne sie nicht persönlich und habe da auch gar keinen Bezug zu, ich bin da einfach nur mal neugierig gewesen wie da so eure Einschätzungen gewesen wären auch wenn man da eh keine Aktien drin hat. Vielleicht ist sie ihrem neuem Mann ja genau dadurch auch u.A. auf den Leim gegangen, ich weiß es nicht.
Nach einer "typischen" Masche hört es sich für mich jedoch schon an sowas wie eben "Geld muss auf Konto sein um ausreisen zu können.." an.
Liebe Grüße,
Nini

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Maus
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von Maus » 22.07.2019, 11:49

Da die Frau mit dem Ägypter verheiratet ist, ist diese Masche nicht notwendig.

Es gibt die Möglichkeit, dass ein Ägypter Geld auf einem Sperrkonto hinterlegt, um nach Deutschland als Tourist zu reisen. Das ist nicht selten, aber durch die immer notwendige Einzelfallentscheidung kann dies auch abgelehnt werden.

LadyJo
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Re: Geld auf dem Konto für Ausreise

Beitrag von LadyJo » 22.07.2019, 12:13

Liebe Nini,


die Voraussetzungen zur Erteilung eines Visa zur Einreise nach Deutschland sind in den letzten Jahren für Ägypter stark verschärft wurden.
Es müssen mittlerweile viele Dokumente erbracht werden, welche noch vor einiger Zeit nicht benötigt wurden.
Von den Besuchen meiner Schwiegerfamilie kenne ich es aktuell so, dass trotz Verpflichtungserklärung vom Gastgeber noch zusätzlich ein Bankstatement der letzten 6 Monate des Reisenden mit dem Nachweis über einen Betrag x auf dem Konto erfolgen muss (alternative andere Vermögensnachweise möglich). Dieser Betrag ist im Vorfeld nicht ersichtlich.
Weitere Dokumente sind erforderlich u.a. ein Mogamma-Zertifikat, eine Bestätigung über aktuelles Arbeitsverhältnis inkl. Gehaltsangabe und Dauer des Arbeitsverhältnisses und weitere.

Nur mit Geld ist es also nicht getan. Und das muss auch mind. 6 Monate fest auf dem Konto liegen und anhand der Transaktionen ist auch durchaus zu erkennen, ob die Höhe des Geldes plausibel ist oder nur für den Zweck der Ausreise deponiert (sprich z.B. geliehen) wurde.
Die Entscheidung fällt immer ganz individuell und es spielen so viele Faktoren mit hinein. Wichtig ist, den Rückkehrwillen glaubhaft zu machen und das geht nur mit vielen Unterlagen. Und junge Menschen ohne Familie oder Arbeitslose (bzw. schlechte Arbeit) sind eher weniger Rückkehrwillig als verheiratete mit eigener Firma und und gutem Einkommen. Nur etwas Geld auf dem Konto bekräftigt keinen Rückkehrwillen und wenn jemand also Aussagt, er benötige (nur) Geld als Nachweis, ist das durchaus eine Methode, um an Geld zu gelangen.
Viele Grüße

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Es gibt nur einen Weg, eine glückliche Ehe zu führen, und sobald ich erfahre, welcher das ist, werde ich erneut heiraten.

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