Tauchlehrer syndrom

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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StrivingForLight
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von StrivingForLight » 08.04.2024, 22:07

Feechen hat geschrieben:
08.04.2024, 20:22
Diesmal nicht. Diesmal gebe ich die Kontrolle nicht ab.
Liebe Feechen, Du hast die Kontrolle bereits aus der Hand gegeben. Das Netz um Dich herum scheint mir schon fester, als ich dachte.
Feechen hat geschrieben:
08.04.2024, 20:22
Diesmal habe ich wirklich alles im Griff.
Das ist haargenau der Punkt, den ich meine, wenn ich von Wiederholungen spreche. Es ist ein neues Szenarium, eine neue Situation, aber eine von Dir selbst inszenierte Wiederholung von etwas Bekanntem, etwas, was Dir an Schlimmem bereits widerfahren ist (was auch immer es gewesen sein mag, es muss nicht unbedingt mit Australien zusammenhängen). Es muss ein tiefer Schmerz sein, der Dich dazu drängt, Dich erneut der Gefahr auszusetzen. In der Hoffnung, dieses Mal die Oberhand, die Kontrolle zu behalten. In der Hoffnung auf Heilung.
Du kannst Dich nicht wappnen, Feechen, Du hast einzig und allein die Möglichkeit, Dich altem, unverarbeitetem Schmerz zu stellen, ihn noch einmal an Dich heranzulassen, in einer geschützten Atmosphäre, aus der keinerlei Gefahr droht, am besten in Begleitung mit Menschen, die Dich verstehen und auffangen.

Für mich bist Du übrigens nicht auf Krawall aus, eher in verzweifeltem Bestreben, Dich zu schützen und Dir dafür hier Beistand zu holen. Ich sag's noch einmal: Du kannst Dich nicht wappnen, Du kannst Dich nur Dir selbst, Dich nur bereits erlebtem Schmerz bewusst noch einmal stellen.
Feechen hat geschrieben:
08.04.2024, 20:22
Als das passiert ist, habe ich mir geschworen, diesen Menschen keine Aufmerksamkeit zu schenken. Keine träne hinterher zu weinen. Es zu verdrängen.
Das ist der Fehler, der Dich an einem neuen glücklicheren Weg hindert. In die Verdrängung zu flüchten, bietet Dir keinen Schutz, kein Vergessen, im Unbewussten brodelt und frisst es weiter. So lange, bis Du hinschaust. Wenn Du Dich Deinem Schmerz bewusst zuwendest, werden immer wieder auf's Neue unbewusst inszenierte Wiederholungen (Gefahren-Situationen) überflüssig. Und das bringt Dir dann nach einer Zeit der Verarbeitung und der Trauer die Stärke, nach der Du suchst, echte innere Stärke, die Dich wirklich wappnet und schützt.
Feechen hat geschrieben:
08.04.2024, 20:22
Mein Vater ist vor gar nicht so langer Zeit gestorben. Recht plötzlich.
Als ich mit meinem Tauchlehrer spaziere war, kamen wir auf das Thema Familie. Wer wie wo lebt etc. Er erzählte mir, dass sein Vater vor nicht so langer Zeit gestorben ist. Wie es für ihn war, was ihm durch den Kopf ging. Zuerst wollte ich ihm gar nicht sagen, dass meiner auch gestorben war, aber alles was er über seinen Vater erzählt hat, wie er mit dem tot umgegangen ist, wie es für ihn war - war mir so Nahe. Das war ein sehr emotionales Gespräch. Für uns beide. Ich habe meinen Vater nie geliebt, nie was für ihn empfunden. Das wusste er nicht mal. Er hat mich da null manipulieren können. Denn er hat erzählt - nicht ich.“
[ … ]
Denn dieses Gespräch war Balsam für mich. Nie habe ich ein Gespräch geführt bzw jemanden zugehört und mich so verbunden gefühlt.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen!
Ich kann mir sogar vorstellen, dass Dein Begleiter in diesem Moment ehrlich war und über den Kummer um seinen Vater mit Wahrhaftigkeit sprechen konnte. Deshalb konnte es Dir so nahe gehen und eine Nähe und Verbindung schaffen, hinter der er seine wahren Interessen ohne Mühe verbergen kann und die ihm auf fatale Weise in die Hände spielt.
Es tut mir leid, wenn Dir meine Worte weh tun sollten! Sehr, sehr leid!
Doch ich schleiche nicht – wie auch alle anderen User es nicht tun – um den heißen Brei herum.
Feechen hat geschrieben:
08.04.2024, 20:22
Sorge habe ich, dass ich mich auf Grund gewisser Dinge in diesen Kerl verlieben werde (so richtig), obwohl ich weiß, dass es aus verschiedensten Gründen keine Zukunft geben wird und kann.
Ja, Deine Sorge ist berechtigt! Keine Zukunft, nur neuer Schmerz!
Ich würde Dir raten, loszulassen, bevor Du emotional noch tiefer drin steckst.
Doch ich werde Dir ganz sicher nicht sagen: Flieg dort um Himmels Willen nicht hin.
Diese Entscheidung kannst Du nur allein treffen.

Liebe Grüße
Striv
"Und wenn du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander zu fallen scheint, bleib ganz ruhig ...
es sortiert sich gerade neu!"
Autor unbekannt

Delphi69
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Delphi69 » 08.04.2024, 22:26

Ich empfinde, dieser Thread entwickelt sich gerade wieder in eine wohlwollendere Richtung der Eröffnerin gegenüber. Dafür bin ich dankbar.
Auch, dass Du Feechen hier am Ball geblieben bist.

Feechen, irgendwas triggerte mich ganz arg an Deiner Geschichte. Ich konnte es nicht greifen, dachte "Meine Güte, ich hab es doch genauso gemacht!". Hab in mich hinein gehorcht und Deine Antwort an mich und u.a. die Beiträge von Karima, Ponyhof und Sriv haben mir die Augen geöffnet:
Ich sorge mich um Dich.
Du hast schon so arg negative Erfahrungen in Deinem Leben gesammelt, da sollte (eigentlich) keine weitere hinzukommen.

Dein Tauchlehrer ist ein Profi - das ist es, was bei mir diesen Beschützerinstinkt auslöst. Ich hab mich bislang total zurückgehalten, schrieb aber Dir schon, Du bist nicht die Erste und nicht die Letzte.
Das hast Du (niemand) nicht verdient und ich wünschte, Du wärst Dir dafür zu schade.
Ich habe weniger Sorge um Dein körperliches Wohlergehen als um Deine Seele.

Dennoch, niemand hier kann Dich aufhalten, Deine eigenen Erfahrungen zu machen.

Ich selbst habe sehr geliebt und ich wurde geliebt.
Trotzdem endete unsere Geschichte nach 11 Jahren mit sehr viel Herzschmerz - für mich.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute. Bitte pass auf Dich auf.


Liebe Grüße

Delphi

karima66
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von karima66 » 08.04.2024, 22:57

Ich hoffe, da ich so ein Zitiermuffel bin ich bekomme Alles zusammen.

Arielle2 erwähnte ich könnte Thema Homosexualität was ergänzen, ist grad nicht wichtig vordergründig, aber könnte sein Bild von dir beeinflussen, heisst der Aspekt, dass du da locker mit umgehst, deine lesbische Freundin, könnten es für ihn leichter machen dich auszunutzen da für ein absolutes NoGo, ich kenne keinen Muslim, Araber der da tolerant zu steht, sie lehnen es als haram total ab, ich kannte einen schwulen Tunesier, der wurde in seinem Viertel, obwohl er scheinverheiratet war, wie aussätzig behandelt und viele sind so abergläubisch, dass sie durchaus denken es sei ansteckend.

Toastie, ja ,....ich schreib das nicht, weil wir nicht unterschiedliche Meinungen haben sollten, nein, das wäre in der Tat komisch, ich hab ja nie, zumindest nicht in der Form wie du, Bezness erlebt und wenn ich dann so tolerant einer Userin gegenüber bin die eher von Abenteuer spricht und den Gedanken ihrer ist Bezzie nicht so zulässt dann hab ich das Gefühl ich würde dich verletzen wenn ich da so legere mit umgehe wo du, Andere auch, aber in diesem Fall du denken könntest mir wäre nicht klar welchen Schaden Bezness anrichtet, ich warne nicht genug.....ist vielleicht albern denn wir stehen uns ja nicht nahe, aber ich empfand meine Zeilen im Thread dir gegenüber, deinem Erlebten, teils respektlos und das wollte ich nicht sein.

Feechen, ja ich las es, dass keine Pause, ihr trotzdem kommuniziert....hm....in den letzten Beiträgen tat sich etwas auf was mich jetzt empfinden lässt wie Delphi69 und die Zeilen von Striv machen mich nachdenklich.....ich erkenne jetzt, dass du doch nicht so stark und stabil bist wie ich dachte, du deshalb gefährdeter bist seelisch als mir bewusst war.....ich denke wie Ponyhof du hast es nicht mehr unter Kontrolle und wenn du dort bist erst recht nicht.....und ja es stellt sich die Frage warum du dich dem aussetzen willst, es wissen willst, die "Chance" nutzen ums nicht verpasst zu haben, warum.....denn du sagst ja es gäbe eh keine Zukunft....den Schmerz erleben den es geben wird was du auch schon weisst , warum brauchst du das ...suchst du bewusst Männer die dir nicht gut tun und willst rausfinden ob du nicht doch so Einen knacken kannst so dass aus einem Saulus ein Paulus wird....du musst das nicht hier beantworten, nur für dich wenn du magst....
Mir ist aufgefallen deine Zeile du hättest deinen Vater nie geliebt, nichts für ihn empfunden.....auch das musst du hier nicht vertiefen nur kann das ein Schmerz sein, etwas das nicht aufgearbeitet wurde....

Ich mache mir jetzt auch mehr Sorgen....pass auf deine Seele auf und ja es wäre heilsamer in einem geschützten Rahmen rauszufinden was dich umtreibt und nicht gerade in Ägypten in dieser völlig fremden Kultur....du schreibst du hast vor nichts Angst....mit Ängsten hinzufliegen wäre auch absurd, aber auf dich achten solltest du schon....es wäre besser eine Freundin oder deine Mutter flöge mit, besser noch ein männlicher Vertrauter....

In 10 Tagen Urlaub bekommt man null Alltag mit....und wenn man am anderen Ende mal annimmt er wäre kein Bezzie, meinte es ehrlich mit dir, wie gesagt ist nicht so, aber du siehst ja eher das Positive, glaubst ans Gute....also wäre er ein Guter, der dir vertraut dann ist es ziemlich mies mit ihm zu spielen wo du doch weisst es hat keine Zukunft....wenn dir also was an ihm liegt dann solltest du loslassen....

Delphi69
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Delphi69 » 08.04.2024, 23:17

Liebe Karima,

danke!
Es geht mir wie Dir - ich bin mehr und mehr in Sorge um Feechen.

Mein Gefühl, Du liebe Feechen, machst Dir ganz gewaltig etwas vor und auch, lässt Dir etwas vormachen.
Noch immer kann ich nicht greifen, was Du Dir wirklich erhoffst. Auch wenn ich einiges besser verstehe.

Feechen, ich wurde nach 11 Jahren und totalem Vertrauen so dermaßen hart und unerwartet abserviert, das wünsche ich niemandem!

Alles erdenklich Gute für Dich,
Delphi

Feechen
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Feechen » 08.04.2024, 23:28

Guten Abend :)
Ponyhof hat geschrieben:
08.04.2024, 22:00
Meinst du wirklich, dass ein Urlaub, den er mit dem Hintergedanken orchestriert, Dich (weiter) verliebt zu machen und wo er Dich auf Händen tragen wird, Dich “erden” wird? Meinst Du, Du wirst ihm widerstehen können, wenn er den “perfekten Liebhaber”/“perfekten Gentleman” spielt?
Nein. Das wird die Sache deinfitiv noch viel schweiriger machen. Dennoch hoffe ich, dass mein Kopf mir sagt "es ist nur eine Traumwelt. Es geht nicht um ihn, sondern um die Vorstellung wie es sein könnte (was es eh nicht wird, aber Traumvorstellung etc)
Ponyhof hat geschrieben:
08.04.2024, 22:00
Sei ehrlich mit Dir. Im Grunde genommen weißt du, wie es ausgehen wird.
Meine Vermutung wie es ausgehen wird: Ich werde einen tollen Urlaub haben. Viel lachen, viel Spaß haben. Wahrscheinlich noch mich verlieben.
Meine Freundin aus dem Urlaub hat immer nur die Augen gerollt und gesagt "Der Scheich hat seine Prinzessin gefunden". Und genau so werde ich mich fühlen. Genauso habe ich mich gefühlt. Dann komme ich wieder nach Deutschland. Die Sehnsucht wird groß. Im November könnte ich wieder hinfliegen. Ich werde den drang haben, dahin fliegen zu wollen. Leisten kann ich es mir. Das macht die Sache also für mich schwieriger, nicht einfach "Nein" sagen zu sagen. Ich werde überlegen. Ich werde ihn vermissen. Vielleicht auch weinen (bis jetzt habe ich seinetwegen nicht weinen müssen). Ich weiß, dass ich da stark sein muss. Denn es hat keine Zukunft. Von meiner Arbeit aus, könnte ich nach Ägypten für eine Weile. Also noch gefährlicher. Ich habe aber lange im Ausland gelebt und habe da wenig Interesse dran. Ich habe mir bewusst einen Hund geholt damals. Damit ich nicht wieder ins Ausland fliehe (Mache ich wirklich sehr gerne. Habe schon in 5 Ländern gelebt). Der mich wirklich an Deutschland hält. Das kann ich ihm nicht antun. Und auch wenns keine glaubt: Mein Tauchlehrer würde niemals nach Deutschland ziehen. Genau deswegen muss ich mir immer wieder klar machen: Es ist eine Urlaubsliebe und es darf nicht mehr werden. Ich darf den Fehler nicht noch mal machen, ihn so sehr "Mit nach Hause" zu nehmen. Gedanklich. Ich brauche es aber. Ich brauche diese reise um zu hoffen, dass ich Dinge merke, die nicht so laufen. Damit ich mehr raffe, dass das keine Zukunft haben wird.
Ponyhof hat geschrieben:
08.04.2024, 22:00
Diese Geschichte mit den Gestorbenen, der Trauer, der Verletzung….das muss nicht gespielt sein, kann es aber. Es gab hier schon Heerscharen von Toten, um Beerdigungsgeld zu erbetteln, Mitleid zu erregen, seltsames Verhalten zu begründen etc. Und dass in einer Kultur, wo der Mann eigentlich gegenüber der Frau keine Schwäche zeigen darf, ein Mann seine Trauer an einer fremden, ungläubigen Frau abarbeitet, ist schon ungewöhnlich. Aber es schafft Nähe, dazu muss er nicht mal wissen, dass auch Du an einem Trauerfall knabberst.
Hmmm. Ich überlege ob ich gerade darauf eingehen mag oder nicht. Weil mans halt falsch verstehen kann und ich den tot meines Vaters hier auch ungerne besprechen mag. Der Punkt ist aber, dass er eben keine schwäche gezeigt hat. Das er mir klar gemacht hat, dass das Leben weitergeht und genau das, war das, was mir dabei so gut getan hat. Den ich habe nie um den tot meines Vaters getrauert.
Ponyhof hat geschrieben:
08.04.2024, 22:00
Und hier nebenan in der Kneipe sitzt vielleicht dein Traummann, den Du nur deshalb nicht triffst, weil Du in Ägypten herumgurkst. Das ist dann auch ne verpasste Chance.

Das stimmt wohl. Genau deswegen bin ich aber auch weiterhin aktiv draußen. Natürlich kann ich das nicht, wenn ich in Ägypten bin - ich habe mich seit dem aber auch schon mit anderen Männern getroffen. Vielleicht aktuell bisschen halbherzig - aber immerhin ;)
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StrivingForLight hat geschrieben:
08.04.2024, 22:07
Es tut mir leid, wenn Dir meine Worte weh tun sollten! Sehr, sehr leid!
Doch ich schleiche nicht – wie auch alle anderen User es nicht tun – um den heißen Brei herum.
Danke Dir, aber nein alles gut. Daran tat nichts weh. :)
StrivingForLight hat geschrieben:
08.04.2024, 22:07
Ja, Deine Sorge ist berechtigt! Keine Zukunft, nur neuer Schmerz!
Ich würde Dir raten, loszulassen, bevor Du emotional noch tiefer drin steckst.
Doch ich werde Dir ganz sicher nicht sagen: Flieg dort um Himmels Willen nicht hin.
Diese Entscheidung kannst Du nur allein treffen.
Ich fliege ja schon demnächst zu ihm. Ich versuche mich emotional wirklich zu entfernen bzw es nicht tiefer werden zu lassen.
Auch wenn man es mir nicht glaubt, es ist durch das Forum definitiv schon besser geworden.
StrivingForLight hat geschrieben:
08.04.2024, 22:07
Liebe Grüße
Striv
An Dich zurück und Dir noch einen schönen Abend! :)

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Delphi69 hat geschrieben:
08.04.2024, 22:26
Ich empfinde, dieser Thread entwickelt sich gerade wieder in eine wohlwollendere Richtung der Eröffnerin gegenüber. Dafür bin ich dankbar.
Auch, dass Du Feechen hier am Ball geblieben bist.
Danke Dir. Das empfinde ich auch so. Ich habe das Gefühl, dass ich auf eine gewisse Art und weise verstanden werde.
Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass ich "angegriffen" werde. Das ich in der Ecke sitze und schreien möchte / muss.
Es fühlt sich so an für mich, als ob man mir jetzt die Hand gibt a la: "komm aus der Ecke raus, wir setzen uns an den Tisch und reden in Ruhe darüber". Dadurch fange ich an, mich mehr zu öffnen - weswegen es euch vielleicht auch leichter fällt, mich zu verstehen. Meine Beweggründe, meine Ängste und sorgen. Weißt Du, wie ich das meine?
Delphi69 hat geschrieben:
08.04.2024, 22:26
Feechen, irgendwas triggerte mich ganz arg an Deiner Geschichte. Ich konnte es nicht greifen, dachte "Meine Güte, ich hab es doch genauso gemacht!". Hab in mich hinein gehorcht und Deine Antwort an mich und u.a. die Beiträge von Karima, Ponyhof und Sriv haben mir die Augen geöffnet:
Ich sorge mich um Dich.
Das ist wirklich lieb von Dir. Das brauchst Du aber gar nicht :)
Ich werde wohl auch nach dem Urlaub mit euch hier weiter schreiben. Denn wie gesagt, es hilft mir schon hier.
Delphi69 hat geschrieben:
08.04.2024, 22:26
Dein Tauchlehrer ist ein Profi - das ist es, was bei mir diesen Beschützerinstinkt auslöst. Ich hab mich bislang total zurückgehalten, schrieb aber Dir schon, Du bist nicht die Erste und nicht die Letzte.
Jupp. Das ist der wirklich. Problem ist, dass ich in ihm (aktuell) den Beschützer sehe.
Die meisten Männer, die ich in letzter zeit kennengelernt habe, sind förmlich weggerannt. Die habe ich durch meine stärke eingeschüchtert.
Das haben sie auch offen kommuniziert. Ich brauche einen Mann, der "stärker" ist als ich - er löst etwas in mir aus, wo ich das Gefühl habe, dass ich nicht die stärkere sein muss. Das ich mal schwach sein darf. Sehr, sehr gefährlich. Ich weiß. Macht die Sache nicht leichter.
Delphi69 hat geschrieben:
08.04.2024, 22:26
Ich hab mich bislang total zurückgehalten, schrieb aber Dir schon, Du bist nicht die Erste und nicht die Letzte.
Das hatte ich bereits auch geschrieben. Das bin ich mir sicher. Manchmal hoffe ich wirklich, dass der eine andere hat. (Bitte, bitte, bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte nicht, dass irgendwer durch ihn oder sonst wen leidet!!!!) Damit ich einfach sagen kann "so ein W***, der hat mich nicht verdient", dann kann ich traurig sein, aber empfinde für ihn "hass".
Delphi69 hat geschrieben:
08.04.2024, 22:26
Das hast Du (niemand) nicht verdient und ich wünschte, Du wärst Dir dafür zu schade.
Ich habe weniger Sorge um Dein körperliches Wohlergehen als um Deine Seele.

Dennoch, niemand hier kann Dich aufhalten, Deine eigenen Erfahrungen zu machen.

Ich selbst habe sehr geliebt und ich wurde geliebt.
Trotzdem endete unsere Geschichte nach 11 Jahren mit sehr viel Herzschmerz - für mich.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute. Bitte pass auf Dich auf.


Liebe Grüße

Delphi
Danke Dir für deine lieben Worte. Ich passe auf und werde euch auch weiterhin mitnehmen. Danke, dass ihr für mich da seid - auch wenns nicht immer einfach ist. Schlaf gut :)

Feechen
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Feechen » 08.04.2024, 23:33

Danke Karima und Delphi :)

Ich bin nicht so schnell im schreiben. Als ich meine Nachricht abgeschickt habe, hatte ich eure noch nicht gesehen.

Ich würde morgen in ruhe darauf eingehen :)

Schlaft gut!

Delphi69
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Delphi69 » 08.04.2024, 23:47

Liebe Feechen,

auch Dir eine gute Nacht.
Ich bin sehr aufgewühlt, da ich Dein Denken und Handeln in mir selbst wiedererkenne.
Ich war so naiv und er wirklich unerfahren. Das ist der Unterschied zu Deiner Geschichte - also für mich.
Dein Tauchlehrer ist dermaßen professionell, allein schon wie er Euer Wiedersehen plant - da würde mich gar nichts anziehen.
Ich liebte den Gedanken, etwas Besonderes für den meinen zu sein.
Das ist bei Euch von vornherein ausgeschlossen und da wünschte ich mir - für Dich - mehr Selbstachtung


Liebe Grüße
Delphi

Delphi69
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Delphi69 » 09.04.2024, 00:07

Noch eins: Ich war nicht so abgeklärt wie Du Feechen und auch nicht so aufgeklärt. Dieses Forum lernte ich erst später kennen.

StrivingForLight
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von StrivingForLight » 09.04.2024, 01:34

Liebe Feechen,

nun gut, Deine Entscheidung steht fest.
Feechen hat geschrieben:
08.04.2024, 23:28
komm aus der Ecke raus, wir setzen uns an den Tisch und reden in Ruhe darüber
Du kennst den Weg ins Forum, wenn Du wieder zurück bist?!

Was kann ich noch sagen?
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute und eine (möglichst) unbeschwerte Zeit.
Pass bitte gut auf Dich auf!

Liebe Grüße
Striv
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Arielle2
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Arielle2 » 09.04.2024, 07:28

Ich muss sagen, mich berührt dieser Thread sehr. Ich finde es schön, dass sich die Gesprächsführung hier in eine wohlwollende und konstruktive Richtung entwickelt hat.

Feechen, du bist mir wirklich sympathisch, und ich fühle mit dir, wenn du hier schreibst, vor allem da auch ich mich in vielem, was du berichtest, wiederfinde. Und natürlich sorgt mich auch, was ich lese, gerade nach allem, was du erlebt hast. Ich möchte hier nicht Psychologin spielen und mutmassen, aus welchen tieferliegenden Beweggründen du dich in dieses Abenteuer stürzen und damit womöglich vorhandene Traumata abarbeiten willst, und ich glaube, es bringt auch nicht viel, zumal du ja, wie auch schon alle hier festgestellt haben, deine Entscheidung bereits gefällt hast.
Und ich muss sagen, an diesem Punkt denke ich auch nicht, dass es eine Alternative gibt. Selbst WENN du jetzt den Urlaub stornieren würdest - ich glaube nicht, dass du da leidfrei rauskämst. Vermutlich hättest du dennoch Liebeskummer, weil du IHN vermissen würdest, und würdest - das ist jetzt wild gemutmasst :wink: - ihn in den sozialen Medien stalken, um zu schauen, was er so treibt. Sprich, du würdest einen kalten Entzug durchmachen, ohne erfahren zu haben, wie schädlich die "Droge" wirklich für dich war, und dich auch immer fragen, OB sie dir denn tatsächlich geschadet hätte.

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass dir der Urlaub Spass bringt, und du für dich feststellen kannst, wie es weitergeht. Ich will jetzt nicht sagen: feststellen kannst, dass der Tauchlehrer nichts für dich ist, denn ich mag es einfach nicht, Orakel zu spielen, ich habe keine Glaskugel, genauso wenig wie irgendwer hier. Leider sehe ich die Chance auch als hoch an, dass du dich noch mehr verknallst, dass dir alles perfekt erscheint und du noch weniger ans "Aufhören* denken kannst, aber wer weiss - vielleicht geschieht es ja doch, dass du für dich siehst, dass es keine Zukunft hat, und sich die Schmetterlinge sanft verabschieden.

Zu der Sache mit dem Gespräch über seinen Vater...wow, das ist harter Tobak. Und es ist sehr schön, dass du für dich soviel Gutes aus diesem Gespräch mitnehmen konntest. Dass er sich den Verlust und die damit einhergehenden Gefühle ausgedacht hat, denke ich nicht. Was aber wichtig ist zu bedenken, ist, dass Männer - insbsondere Söhne, gerade wenn sie vielleicht noch die einzigen oder ältesten der Familie sind - dazu erzogen werden, keine Schwäche zu zeigen. Und auch, wenn sie das mal tun, sich einem öffnen, ist das oft schnell wieder verdrängt, vergessen, einer standfesten Unerschütterlichkeit gewichen. Ich hatte teils schon sehr für mich aufwühlende, tiefschwürfende, hochemotionale Gespräche mit gewissen arabischen Personen in meinem Umkreis (räusper), an denen ich noch lange geknapst habe und die mir heute noch nahegehen, wo die andere betreffende Person längst schon wieder drübersteht, sich vermutlich noch nicht mal mehr so genau dran erinnert.
Damit will ich das Gespräch, das ihr hattet, keinesfalls schmälern! Ich will nur darauf hinweisen, dass es auch in solchen Momenten so tief verankerte kulturelle Unterschiede gibt, dass zwei Personen, in dem Falle ihr beide, du und der Tauchlehrer, da mit völlig unterschiedlichen Interpretationen und Gefühlen rausgehen könnt.
Man darf da nicht vergessen, dass die Rollenverteilung im Falle einer romantischen Annäherung in diesen Ländern klar vorgegeben ist: der Mann ist der Beschützer und Versorger, er muss der Frau zeigen, dass er alles im Griff hat, emotional und finanziell. Liebe spielt ohnehin eine zweitrangige Rolle bzw. deren Entstehung ist dann für nach der Eheschliessung vorgesehen, aber ebenso verhält es sich mit sogenannten Deep Talks. Ich würde sogar behaupten, so etwas ist dort eigentlich auch in einer Ehe nicht unbedingt vorgesehen.
Dort ist sowas nicht so gern gesehen wie bei uns, genauso wenig wie Therapie, übrigens. Dass er sich dir also so geöffnet hat; kann sein, dass es für ihn sehr speziell war, etwas Neues, etwas, das er gar nicht richtig einordnen kann oder konnte in dem Moment.


Und nochmal zu der Homosexualität-Sache: worauf ich dabei hinauswollte, ist eigentlich folgendes: vielleicht kannst oder konntest du ja mal beobachten, wie er sich gegenüber deiner lesbischen Freundin verhält. War das etwa respektvoll, zuvorkommend und charismatisch, so wie zu anderen auch? Dann siehst du daran zB., dass er gut schauspielert bzw. eine Fassade aufrecht erhalten kann, denn es ist mitnichten das, was er fühlt bzw. zu fühlen hat anhand dessen, was er ein Leben lang gelernt hat. Achtung: damit will ich nicht sagen, dass das heissen muss, dass er auch gegenüber DIR alles schauspielert - aber es ist manchmal eben doch spannend und augenöffnend zu sehen, wie gut "die" das können.

Nun ja. Letzten Endes kommen wir wieder zum selben Schluss: dein Leben, deine Erfahrung, dein Fazit, deine Gefühle. Ich kann dir, wie gesagt, nur von Herzen wünschen, dass die Sachen sich so entwickeln, dass es für dich stimmt und keine neuen Verletzungen dadurch entstehen, bestenfalls sogar etwas Positives :D

Anaba
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Anaba » 09.04.2024, 08:02

Delphi69 hat geschrieben:
08.04.2024, 22:26
Ich empfinde, dieser Thread entwickelt sich gerade wieder in eine wohlwollendere Richtung der Eröffnerin gegenüber. Dafür bin ich dankbar.
Auch, dass Du Feechen hier am Ball geblieben bist.

Feechen, irgendwas triggerte mich ganz arg an Deiner Geschichte. Ich konnte es nicht greifen, dachte "Meine Güte, ich hab es doch genauso gemacht!". Hab in mich hinein gehorcht und Deine Antwort an mich und u.a. die Beiträge von Karima, Ponyhof und Sriv haben mir die Augen geöffnet:
Ich sorge mich um Dich.
Du hast schon so arg negative Erfahrungen in Deinem Leben gesammelt, da sollte (eigentlich) keine weitere hinzukommen.

Dein Tauchlehrer ist ein Profi - das ist es, was bei mir diesen Beschützerinstinkt auslöst. Ich hab mich bislang total zurückgehalten, schrieb aber Dir schon, Du bist nicht die Erste und nicht die Letzte.
Das hast Du (niemand) nicht verdient und ich wünschte, Du wärst Dir dafür zu schade.
Ich habe weniger Sorge um Dein körperliches Wohlergehen als um Deine Seele.

Dennoch, niemand hier kann Dich aufhalten, Deine eigenen Erfahrungen zu machen.

Ich selbst habe sehr geliebt und ich wurde geliebt.
Trotzdem endete unsere Geschichte nach 11 Jahren mit sehr viel Herzschmerz - für mich.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute. Bitte pass auf Dich auf.


Liebe Grüße

Delphi
Auch ich bin froh, dass sich dieser Thread langsam wieder in eine andere Richtung entwickelt.
Das Feechen noch hier schreibt ist erstaunlich.
Andere hätten sich wahrscheinlich längst zurückgezogen. So angegriffen zu werden, geht garnicht.
Vielleicht sollten einige der User ihre Beiträge mal überdenken.
Inzwischen gehört ja fast Mut dazu, hier um Rat zu fragen. Innerhalb kürzester Zeit wird jede Zeile der Threaderöffner zerpflückt und es gibt neben guten Ratschlägen leider auch viele Unterstellungen, die beleidigend sind.
Ich erspare mir, das hier zu zitieren. Jeder kann es selbst nachlesen.

Feechen wird diese Reise antreten, das ist inzwischen sicher.
Sie kennt die Gefahren und wird hoffentlich die guten Ratschläge nicht vergessen.
Ich wünsche ihr alles Gute.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Toastie
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Toastie » 09.04.2024, 08:26

karima66 hat geschrieben:
08.04.2024, 22:57
Toastie, ja ,....ich schreib das nicht, weil wir nicht unterschiedliche Meinungen haben sollten, nein, das wäre in der Tat komisch, ich hab ja nie, zumindest nicht in der Form wie du, Bezness erlebt und wenn ich dann so tolerant einer Userin gegenüber bin die eher von Abenteuer spricht und den Gedanken ihrer ist Bezzie nicht so zulässt dann hab ich das Gefühl ich würde dich verletzen wenn ich da so legere mit umgehe wo du, Andere auch, aber in diesem Fall du denken könntest mir wäre nicht klar welchen Schaden Bezness anrichtet, ich warne nicht genug.....ist vielleicht albern denn wir stehen uns ja nicht nahe, aber ich empfand meine Zeilen im Thread dir gegenüber, deinem Erlebten, teils respektlos und das wollte ich nicht sein.
Alles gut, Karima, aber danke dir für deine Worte! :wink:
Natürlich ist es oft so, dass Einige von uns etwas Geschriebenes dramatischer betrachten als andere, bzw. dahinter das Schönreden erkennen, das sie früher ähnlich betrieben haben, das ist schon okay! Und auch wenn man früher auch abenteuerlich unterwegs war, wissen wir alle, dass Bezness natürlich niemals ein Abenteuer ist, sondern eher immer als Horrorfilm endet! :!: :cry: Das ist kein Pauschalisieren, es ist eben immer so, wenn es bestimmte Vorzeichen gibt und das sollten wir hier schon betonen, finde ich. Große Erwartungen, dass jemand, der sich bereits entschieden hat, von seinem Vorhaben abrückt, hab ich jedenfalls sicher nicht! Und "sauer" bin ich schon gar nicht, ich kanalisiere meine Energie nur, wenn ich merke, es hat momentan wenig Sinn noch weitere Dinge zu bedenken zu geben, lieber wieder woanders hin! :wink:
Liebe Grüße,
Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

Toastie
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Toastie » 09.04.2024, 08:28

Anaba hat geschrieben:
09.04.2024, 08:02
Feechen wird diese Reise antreten, das ist inzwischen sicher.
Sie kennt die Gefahren und wird hoffentlich die guten Ratschläge nicht vergessen.
Ich wünsche ihr alles Gute.
Ich schließe mich den Wünschen und Hoffnungen von Anaba an!
Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

Weisses Kaninchen
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Weisses Kaninchen » 09.04.2024, 12:26

Feechen,

auch mich hat dein Thread hier berührt.
Ich finde es richtig taff und total cool von dir, dass du hier nicht einfach Reissaus genommen hast
und gut, dass die Admin das auch nochmal angesprochen hat!

Was ich noch wichtig finde, dir noch mitzugeben ist:

Auch falls sich herausstellen sollte, dass der Typ dir doch schadet und es sich mit ihm in eine Richtung entwickelt, welche dich leiden lässt,
du dich hier weiter im Forum mitteilen kannst und dich hier sicher fühlen sollst,
dich auch weiter mitzuteilen ohne Scham oder dass du vlt denkst,
es wird dir etwas vorgeworfen oä. .


Happy Landing & LG

Das Weisse Kaninchen
"Wie es mir geht? Besser als den meisten aber schlechter als manch anderen"
(Richard Gilmore)

Feechen
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Feechen » 09.04.2024, 12:37

Hallöchen an euch :)

erstmal vielen lieben Dank für eure Worte, für euer Mitgefühl und Verständnis.
Das war nie so geplant von mir und doch bedeutet es mir viel.

Eins möchte ich euch sagen: Egal was mir passiert ist, mir geht es gut. Mir geht es wirklich gut.
So gut, dass ich ohne Probleme darüber reden kann, ohne, dass ich dabei weine und flashbacks bekomme oder ähnliches.
Bitte interpretiert da nichts rein. Das macht mir irgendwie traurig, weil ich wirklich dafür gekämpft habe, dass ich damit so taff umgehen kann.
Ich weiß, ich muss es nicht. Ich darf traurig sein, ich darf weinen und ich darf schwäche zeigen. Ich möchte es aber nicht.

Ich habe wirklich ganz tolle Freunde, die immer für mich da sind (und ich auch bei den und auch die haben uuuups erlebt) und eine ganz tolle Mutter. Die mir immer kraft geben, immer für mich da sind.

Mein Leben ist gut. Ich habe ein tolles zu Hause, einen tolle Job, tolle Freunde/Familie. Ich gehe weiterhin mit offenen Augen durchs leben, aber genieße es auch gleichzeitig. Nach wie vor bin ich ein sehr extrovertierter Mensch, sehr neugierig und diese Erlebnisse, haben mich eher stärker gemacht. Das war natürlich ein Prozess und ich möchte auch nicht behaupten, dass vielleicht tief in meinem Unterbewusstsein doch eine Art Trauma vorhanden ist. Dieser Prozess wird mich evtl. auch mein Leben lang noch begleiten. Gewisse Erlebnisse sind aber nicht erst gestern passiert. Ich hatte also Zeit sie zu verarbeiten und habe dies für mich auch gemacht. So wie ich es für mich am besten empfunden habe.

Für mich ist das ganze eher: Ich möchte es, weil es sich im Augenblick für mich richtig anfühlt. Ich bin weiter wachsam, halte die Augen auf und passe auch auf mich auf. Genauso weiß ich aber auch - egal wie die Geschichte hier endet -, dass mich das nicht zerstören wird. Ich fühle mich nicht so labil, dass ich weiß, dass das jetzt evtl. der I Punkt ist, der das Fass zum überkochen bringt. Eher im Gegenteil.

Ich kann nicht sagen, was mein Unterbewusstsein möchte. Ob es das ist, dass ich mir mit "absicht" den schmerz antue um den ganzen schmerz besser zu verarbeiten. Ob ich genau deswegen, diesen "kick" benötige. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht möchte, dass sich mein Leben darum dreht. Mir ist mein Leben und meine Zeit dafür zu schade, es immer wieder zu hinterfragen. Ich kann nicht jede und vor allem möchte ich nicht jede Entscheidung die ich treffe, immer und immer wieder hinterfragen.
Mir ist bewusst, dass ich gewisse Dinge hinterfragen muss - da kommt man nicht drüber hinweg.
Gerade das jetzt mit Ägypten, muss ich hinterfragen.


Abschließend zu meinem Text kann ich nur folgendes sagen:
Ich fühle mich sicher.
Ich fühle emotional stabil.

Ich sage nicht, dass die Geschichte hier positiv enden wird - auch wenn ichs hoffe. Ich weiß aber, dass ich mich auch für Niederschläge bereit fühle (nicht, dass ichs mir wünsche, hoffe oder sowas. Das wäre ja auch dumm :D).
Und positiv wäre für mich schon, dass ich in unserem Urlaub merke, dass ich eine tolle Zeit habe, aber es eben nicht passt.

Viel liebe an euch <3
Feechen

AnnaAn
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von AnnaAn » 09.04.2024, 14:05

Liebe Feechen

Es ist schön, zu sehen, wie du dich selber wahrnimmst und dein Leben lebst und eben es mit beiden Händen zupackend angehst. So sollte man leben - aus dem Vollen schöpfen.

Und da du hier in einem Beznessforum über deinen bevorstehden Love-Abenteuer-Urlaub in einem Entwicklungsland schreibst, das sowohl was Armut, Lebensaussichten als auch Kultur so anders ist, als unseres, möchte ich dir nocheinmal nahelegen, dass du die lokale Kultur respektieren solltest. Es ist wirklich unsäglich, wie reiche Touristen sich so komplett daneben benehmen und die lokale Kultur mit Füßen treten. Auch wenn dein Tauchlehrer so anders scheint und du kein Bezness vermutest, obwohl du hier geschrieben hast. Er ist vor Ort und vor Ort gelten gewisse kulturelle Regeln und soziale Gepflogenheiten.

Ich habe lange genug in Entwicklungsländern gelebt und gearbeitet, um zu sehen, dass der Partytourismus der Reichen zwar ein Einkommen sichert, jedoch negative Effekte auf die normalen Menschen vor Ort hat. Auch habe ich selber beobachten können, wie Hoffnungen geweckt werden, auf irgendwelche positiven Effekte aus diesen Kontakten zu Ausländern*innen und dass Frauen generell als moralisch unwürdig gesehen werden, die für Sex irgendwohin reisen. Da können wir Europäerinnen uns noch so frei und aufgeklärt und selbstbestimmt fühlen ... Und ja, dieses ist auf allen Kontintenten beobachtbar - vielleicht nicht so sehr in Buthan, aber sonst ...

Denk nur an Otto Warmbier, der in Nordkorea nur einen kleinen Streich (nach seinen eigenen kulturellen Vorstellung etwas lustiges, was Jungendlcihe halt so tun) gemacht hat und dafür schwer bestraft wurde. Er ist mit seinen Werten in ein Land gefahren und hat die lokalen Gepflogenheiten nicht verstanden... Ist jetzt ein Extrembeispiel, soll aber aufzeigen, dass es große Unterschiede zwischen den Kulturen gibt.

Ich schreibe das hier jetzt nicht, um den moralischen Zeigefinger zu heben. Ich möchte dich zum Nachdenken bringen - einen Lover vor Ort zu haben ist vielleicht aufregend und Abenteuer. Aber je nach Land ist dies nicht so harmlos, wie du es denkst. Und dabei denke ich nicht an deine eigene Sicherheit, sondern wirklich an die unterschiedlichen Kulturen, Einflüsse, Vorstellungen von Glück und Zuneigung (Freundschaft, Verliebtheit, Lebensziele), und die wirtschaftlichen Unterschiede. Ist dein Tauchlehrer wirklich so fluid zwischen den Kulturen? Ist er finanziell stark genug aufgestellt, dass er mit dir mithalten kann und ihr somit auf Augenhöhe seid?

Ausreden kann man dir das Wiedersehen mit dem attraktiven Mann nicht, du willst und wirst ihn sehen und alles so machen, wie er es geplant hat und wie es dich mit Freude und Aufregung erfüllt. Wenn jetzt alles gut läuft, dann wirst du im November nochmal hinfahren. Und danach dann nochmal - entweder bis du gelangweilt bist und etwas neues brauchst oder bis irgendetwas anderes in deinem Leben geschieht... Hm.

Ponyhof
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Ponyhof » 09.04.2024, 14:46

Ich hoffe, ich habe das falsch verstanden, dass es Bezness nur gibt, weil die Touristen bei den armen Leuten vor Ort falsche Hoffnungen wecken. :roll:

Bisher habe ich auch noch nichts von "unsäglichem Partytourismus" seitens der Threaderöffnerin gelesen.

Und dass Du meinst, von Bezness bedrohte Frauen (bzw. schon mittendrin steckende), deren Tauchlehrer von der eigenen Tauchschule träumen und schon mal anfangen, sie abzuzocken irgendwann aus Langeweile nicht mehr zu ihrem Peiniger hinfahren ist 'ne Aussage, bei der es mir echt die Petersilie aus dem Beet haut.

Bitte lass Feechen mit solchen Unterstellungen in Ruhe.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

AnnaAn
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von AnnaAn » 09.04.2024, 15:43

Ponyhof hat geschrieben:
09.04.2024, 14:46
Ich hoffe, ich habe das falsch verstanden, dass es Bezness nur gibt, weil die Touristen bei den armen Leuten vor Ort falsche Hoffnungen wecken. :roll:
ja, das hast du falsch verstanden - ich glaube, du hast da alles falsch verstanden, von dem, was ich geschrieben habe.

Feechen
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von Feechen » 09.04.2024, 16:00

Ponyhof hat geschrieben:
09.04.2024, 14:46
[....]
Anaba hat geschrieben:
09.04.2024, 08:02
[...]
Ich bin gerade ganz gerührt und ganz glücklich, dass ich hier nicht abgehauen bin :)
Seht ihr, ich lasse mich nicht so gerne schnell klein machen ;)
AnnaAn hat geschrieben:
09.04.2024, 14:05
Liebe Feechen
[....]
Ich hoffe tatsächlich auch etwas, dass ich das ganze gerade bisschen falsch verstanden habe - kann Dir aber dazu eins sagen:

Das Touristen Knigge kenne ich. Ich bin dort nicht um Party zu machen.
Ich würde alleine aus respekt vor ihm und generell der Kultur, nicht mal bei ihm Alkohol trinken. Sogar mit der Kleidung passe ich mich an. Natürlich habe ich auf dem Taucherboot keine Burka an und ich tauche auch im Bikini und nicht im Burkini. Dennoch habe ich gerade Abends (und das war auch schon bevor ich ihn kannte) meinst etwas lange an, etwas, was nicht zu sehr Figurbetont ist. Schultern sind auch bedeckt. Kein Bauchfrei oder irgendwas. Mir ist es wichtig, mich da anzupassen. Achso, damit meine ich natürlich, wenn ich in der Stadt bin. Im Hotel übertreibe ich zwar auch nicht, aber da gibts dann doch schon mal das Kleid, was bisschen kürzer und Figurbetonter ist.

Puhh sorry, wenn ich gerade bisschen wütend bin, aber es fühlt sich bisschen so an, als ob ich hier die unanständige Frau bin.
Mag vielleicht in dem Punkt so sein, dass die es denken. Ja, ich fliege zu einem Mann nach Ägypten und ja, wir werden mit Sicherheit auch Sex haben und ja, ich weiß, dass es dort nicht erlaubt ist. Das es illegal ist und sogar gefährlich.

Dennoch bedeutet es doch nicht, dass ich mich so gar nicht anpassen kann und dort nur zum Saufen und Vögeln bin.
Da wäre wahrscheinlich Malle günstiger und das bessere "Land" dafür.
AnnaAn hat geschrieben:
09.04.2024, 14:05
Ist er finanziell stark genug aufgestellt, dass er mit dir mithalten kann und ihr somit auf Augenhöhe seid?
Es geht mir hier gerade nicht um ihn, sondern um generell die Aussage: Mein Glück ist nicht abhängig vom Geldbeutel meines Partners.
Mein damaliger Freund hat damals um Welten mehr verdient als ich. Nein, ich konnte nicht mit ihm mithalten, was das Geld anging. Dennoch, haben wir uns geliebt. Dennoch, waren wir auf einer Augenhöhe und er hat mich nicht von oben herab betrachtet.

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Tut mir echt leid, wenn ich hier gerade wieder in das Muster "um mich schlagen" verfalle - auch ich habe meine Grenzen.
Wie gesagt, wenn ich da jetzt was falsch verstanden habe, dann bitte verzeihe mir, meine Art, wie ich Dir geantwortet habe.
Wenn dem so ist, dann klär mich gerne auf, wie genau Du es gemeint hast, damit ich es Dir auch noch mal besser erklären kann :)

HowAreYou
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Re: Tauchlehrer syndrom

Beitrag von HowAreYou » 09.04.2024, 19:24

Hallo Feechen,

nachdem ich den Australienteil gesehen habe. Da wurde einiges in mir getriggert, ich würde Dich an liebsten anschreien und schütteln.

Du scheinst etwas von meinem jüngeren Ich zu haben, ähnliche Erfahrungen, fast dieselbe Verarbeitungsstrategie und vor allem denselben Lebensübermut (rückblickend eher das Leben wegwerfend) wie ich es in Deinem Alter hatte. Ich will hier nicht lange Geschichten ausbreiten weil es nicht gut für mich ist, aber die Kurzfassung: Menschen wie wir, brauchen zu einem körperlichen Missbrauch nicht auch noch einen seelischen (auch wenn Du es gerade unterstützt bzw.provozierst. Das ist kein Vorwurf an Dich, denk nur darüber nach. Du bist nicht die erste in dieser Lebenskonstellation und mit diesem Gepäck.
Ich hatte immer den Eindruck: Die riechen, wenn jemand so eine Bürde hat.

Schmeiß den Plan bitte um, nimm Dir ein Hotelzimmer zur Sicherheit und lasse die meisten Deiner Klamotten im Hotel. Der Vorteil, wenn Du zwei Tage nicht im Hotel auftauchst, dann setzen die schon Himmel und Hölle in Bewegung Dich zu finden, inklusive Polizei.

Pass in jedem Fall auf Dich auf, und manchmal ist weglaufen keine Flucht, sondern Selbstliebe.
Wünsch dir kein Rhinozeros, wenn du keinen großen Hinterhof hast.

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