Arabischer Frühling in Ägypten

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Roseline
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Roseline » 09.07.2013, 16:12

Elisa hat geschrieben:Roseline,

also nach wie vor bin ich der Meinung, ich glaube es ganz einfach, nur kenne keine Zahlen, dass doch eine große Anzahl an Ägyptern weiss, dass Frauen Menschen sind und sie entsprechend behandelt. Nur es ist auch so, dass eben per Islam und in Ägypten auch per Gesetz eine Frau eben halt nicht die gleichen Rechte hat. Also besteht auch ein bestimmtes Unrechtsbewusstsein nicht, aber diese Männer sind ja nicht alle Bestien, sonst bekämen ja viele jungen Menschen eben halt auch keine Ausbildung und es gäbe nicht 20 % Frauen, die nicht beschnitten sind.

Ich glaube, das wissen alle unter uns.

Früher habe ich mal so simpel gedacht, wenn dann so ein Mann hier leben würde, bekäme er eine andere Sicht der Dinge, würde die Vorteile einer Partnerschaft erkennen. Nur ist das eben bei den meisten halt nicht so. Die Töchter werden weiterhin verheiratet, dürfen keinen Deutschen heiraten, es sei denn, er konvertiert zu diesem Glauben, und vieles mehr.

Also schliesse ich daraus, dass dieses Handeln nicht mit Unwissenheit zu begründen ist, sondern eher in der Religion, denn hier unterliegen sie ja nicht den Gesetzen ihrer Heimat.

Und ich rede jetzt nicht von Beznessern.

Und deshalb denke ich, dass sich in Ägypten gar nicht so schnell etwas ändern kann, wenn sie sich selbst hier nicht ändern können.

LG Elisa
Hallo Elisa,
ich sehe das Problem bei den Neuankömmlingen und -mitgliedern. Denn denen ist bestimmt noch nicht so ganz klar wie solche Aussagen gemeint sind, und gerade wenn es Beznessgeschädigte sind können solche Pauschalisierungen große Auswirkungen haben....vielleicht verstehst du was ich meine.

Da gebe ich dir Recht, manche Strukturen sind sehr tief verwurzelt, sie sind es nicht anders gewohnt.
Wobei es auch oft so ist, dass die, die hier her kommen, um einiges religiöser und tradioneller werden als man es im Ursprungsland war. Da wird wieder Ramadan eingehalten, auf Alkohol verzichtet etc. Etwas das ich bis heute nicht verstehe :?

Ich glaube aber auch, dass es heutzutage einfacher und schneller gehen kann, seinen Standpunkt oder sogar Weltbild zu ändern. Schneller jedenfalls als vor 20 Jahren (Irgendwann vor meiner Zeit :lol: )
Durch Internet und die sozialen Netzwerke kann schon einiges ermöglicht werden, man kann sich organisieren und in Gruppen diskutieren. Also kann es auch passieren, dass Gläubige mit Atheisten diskutieren, oder sich über Philosophie oder Politik usw. austauschen. Sowas gabs früher nicht, zumindest nicht länderübergreifend.
Es werden ja auch Amerikanische/Europäische Filme geschaut, auch Liebesfilme/komödien, in denen die "europäischen" Vorstellungen von Liebe vermittelt werden. (Mehr oder weniger :wink: )
Ich denke schon, dass all diese Faktoren dazu führen können, Meinungen und Vorstellungen zu ändern...wie viele allerdings wirklich intelligent genug sind, um das zu tun, weiß ich auch nicht :lol:

lg Roseline

Geena
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Geena » 09.07.2013, 16:41

Hallo Roseline,

ganz klar. Durch Globalisierung, Internet, soziale Netzwerke und Medien kann sich kein Land mehr so wirklich von der Außenwelt abschotten.
Es verbreiten sich Informationen rasend schnell und wecken u.U. Sehnsüchte und Unzufriedenheit.
Ich denke, diesen Einfluss unterschätzen immer noch zu viele Politiker in aller Welt. Klar kann man auch heute noch die Bürger für dumm verkaufen,
es ist aber nicht mehr ganz so einfach :wink: .
Die ganzen Demonstrationen und Aufstände weltweit ( Brasilien, Türkei, Russland, etc.) gehen zum großen Teil darauf zurück.

Bleibt abzuwarten, wohin das führt. Es gibt immer 2 Seiten einer Medaille.

Liebe Grüsse
Geena
If your religion requires you to hate someone - YOU NEED A NEW RELIGION!!!

Elisa
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Elisa » 09.07.2013, 16:51

Roseline, Du vergisst aber, dass es nicht gewollt ist, dass das Volk gebildet ist, denn sonst könnte es ja vielleicht auf die Idee kommen, dass all das nur dazu dient, es ausbeuten zu können.

Übrigens Alkohol ist immer verboten, und dann kommt das, was ich nie verstehen werde. Es gibt Geschäfte, wo man Alkohol kaufen kann, der kommt dann in solche braune Papiertüten. Man sieht nicht, was drin, aber jeder weiss es. Oder man trinkt Alkohol im Keller mit anderen, oder unterm Tisch. Das alles weiss ich von Menschen, die das erlebt haben. Also keine Märchen.

Jeder legt sich das so aus, wie es ihm passt, wichtig ist nur, dass es auch in die Gemeinschaft passt, bzw. von ihr nicht offensichtlich wahrgenommen werden kann.

Rosaline, das ganze ist ein Kreisverkehr, wo eins das andere ergibt. Welche normale Wirtschaft kann sich einen Ramadan erlauben ? Ganz abgesehen, dass das vollkommen ungesund ist. Trink mal bei den Temperaturen 18 Stunden nichts (und solange ist es bei uns hell) und dann schlägst Du Dir im Dunkeln den Magen voll.
Da läuft aber bei der Arbeit nicht mehr viel.

Und wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht Ramadan machen kann, muss er Geld spenden.
Tut mir leid, mir völlig schleierhaft, was das eine mit dem anderen zu tun hat.

Und gerade, weil man sich heute informieren kann, jeder kann das, allerdings nicht durch solche Kitsch-Liebes-Filme, verstehe ich es erst recht nicht.

Und es gibt ja auch Gründe dafür, dass sie so manipuliert werden, dass den Westen oft sogar hassen. Man sieht sich zwar die Filme an, aber das sind doch alles Schlampen. Man sieht sich auch Pornos an, es gibt auch Dessous. Es gibt alles, was es hier gibt und noch mehr, aber nur irgendwie unsichtbar, sowie die verschleierten.

LG Elisa

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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Nefertari1998 » 09.07.2013, 17:16

Hi ELisa,

wenn man Alkohol heimlich trinkt, hat man Angst vor der Reaktion der anderen...
typisch menschlich...es braucht schon Standfestigkeit und Biss, etwas anderes zu vertreten...
Das andere ist Heiuchelei oder auch Schwäche...
gibt es bei uns auch...je nachdem, welche Meinung du im Freundeskreis oder in der Öffentlichkeit vertrittst...

Dass man Geld spendet, statt zu fasten, hängt für mich mit der Gottesvorstellung zusammen.
Es gibt nicht die Gnade und Liebe Gottes, die ich in Anspruch nehmen dar, ohne Leistungen meinerseits, sondernim Islam man muss ich eine Leistung bringen, um vielleicht von Gott akzeptiert zu werden. Gott ist sozusagen ein Geschäftspartner, eine Hand wäscht die andere...
Wenn ich also nicht faste, spende ich als Ausgleich, um Gott zufriedenzustellen...
für mich ein krasses Gottesbild...
Aber wenn man in diesen Vorstellungsfängen hängt, ein Muss...


Herzlich
Nefertari

Anaba
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Anaba » 09.07.2013, 17:38

Durch Internet und die sozialen Netzwerke kann schon einiges ermöglicht werden, man kann sich organisieren und in Gruppen diskutieren. Also kann es auch passieren, dass Gläubige mit Atheisten diskutieren, oder sich über Philosophie oder Politik usw. austauschen.
Ich weiß nicht, ob du Diskussionen zwischen Muslimen und Christen oder Atheisten irgendwo verfolgt hast.
Dann empfehle ich dir das dringend.
Bei FB kannst du das öfter lesen.
Da wird nicht diskutiert, da wird übel beleidigt und klar die Meinung über Ungläubige geäußert.
Das von ausländischen Mitbürgern, die mitten unter uns leben.
Hast du einmal eine gemischte Gespächsrunde im TV verfolgt?
Dann solltest du wissen, dass Gespräche in der Regel nicht möglich sind.

Was du schreibst, sind Wunschträume, wir werden das nicht mehr erleben.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Elisa
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Elisa » 09.07.2013, 18:27

Nefertari, sie trinken ihn halt nicht heimlich, weil jeder weiss, was in den braunen Tüten ist. Und sie trinken auch nicht allein im Keller, sondern mit anderen zusammen, bei uns würde man das evtl. Kneipe nennen.

Man sieht halt die Flaschen nicht in der Öffentlichkeit nur die Tüte mit den Flaschen drin.

Das verstehe ich halt nicht.

LG Elisa

Haram
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Haram » 09.07.2013, 18:41

@ Elisa

Ein Moslembruder zu mir : Du kannst von mir alles haben, nur keinen Alkohol, sonst besorge ich dir alles.

Gruss
haram
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morena
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von morena » 09.07.2013, 18:49

Elisa hat geschrieben:Nefertari, sie trinken ihn halt nicht heimlich, weil jeder weiss, was in den braunen Tüten ist. Und sie trinken auch nicht allein im Keller, sondern mit anderen zusammen, bei uns würde man das evtl. Kneipe nennen.

Man sieht halt die Flaschen nicht in der Öffentlichkeit nur die Tüte mit den Flaschen drin.

Das verstehe ich halt nicht.

LG Elisa
Elisa, sie denken, Allah sieht die Flasche in der Tüte nicht sondern nur die Tüte.
Und wenn sie die Weingläser unter den Tisch stellen, dann sieht Allah die auch nicht.
Das sind die ernst gemeinten Erklärungen dazu.

Roseline
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Roseline » 09.07.2013, 23:58

Elisa hat geschrieben:Roseline, Du vergisst aber, dass es nicht gewollt ist, dass das Volk gebildet ist, denn sonst könnte es ja vielleicht auf die Idee kommen, dass all das nur dazu dient, es ausbeuten zu können.

Übrigens Alkohol ist immer verboten, und dann kommt das, was ich nie verstehen werde. Es gibt Geschäfte, wo man Alkohol kaufen kann, der kommt dann in solche braune Papiertüten. Man sieht nicht, was drin, aber jeder weiss es. Oder man trinkt Alkohol im Keller mit anderen, oder unterm Tisch. Das alles weiss ich von Menschen, die das erlebt haben. Also keine Märchen.

Jeder legt sich das so aus, wie es ihm passt, wichtig ist nur, dass es auch in die Gemeinschaft passt, bzw. von ihr nicht offensichtlich wahrgenommen werden kann.

Rosaline, das ganze ist ein Kreisverkehr, wo eins das andere ergibt. Welche normale Wirtschaft kann sich einen Ramadan erlauben ? Ganz abgesehen, dass das vollkommen ungesund ist. Trink mal bei den Temperaturen 18 Stunden nichts (und solange ist es bei uns hell) und dann schlägst Du Dir im Dunkeln den Magen voll.
Da läuft aber bei der Arbeit nicht mehr viel.

Und wenn jemand aus gesundheitlichen Gründen nicht Ramadan machen kann, muss er Geld spenden.
Tut mir leid, mir völlig schleierhaft, was das eine mit dem anderen zu tun hat.

Und gerade, weil man sich heute informieren kann, jeder kann das, allerdings nicht durch solche Kitsch-Liebes-Filme, verstehe ich es erst recht nicht.

Und es gibt ja auch Gründe dafür, dass sie so manipuliert werden, dass den Westen oft sogar hassen. Man sieht sich zwar die Filme an, aber das sind doch alles Schlampen. Man sieht sich auch Pornos an, es gibt auch Dessous. Es gibt alles, was es hier gibt und noch mehr, aber nur irgendwie unsichtbar, sowie die verschleierten.

LG Elisa
Hallo Elisa,
ich erinner mich noch dunkel an ein Interview mit Hamed Abdel-Samad. Da hat er behauptet, dass die Diktatoren auch in Ägypten den "Westen" als Feind dargestellt hat und Demokratie und Menschenrechte als etwas westliches, also Böses dargestellt wurde. Was ja logischerweise auch im Sinne eines Diktators ist, der nicht will dass seine Leute nach Demokratie verlangen :wink:
Vielleicht ist es aber auch einfach der Neid, wenn sie z.B. sehen wie einfach Liebe hier ist...die nicht vom Geld oder Familie oder sozialen Status abhängt. Oder eben den materiellen Luxus. Oder generell die Freiheit, das zu tun was man will. Die Religion braucht sowieso immer ein schlechtes Beispiel oder einen Feind, den man verteufelt und an dem man sich selber hochziehen kann.

Wie du schon sagst, es wird alles was hier gemacht wird auch dort gemacht...allerdings im Verborgenen. Sobald es öffentlich gemacht oder angeprangert wird, ist es unmoralisch, ein SKandal. Von der Gesellschaft nicht akzeptiert.
Ich kann so eine Doppelmoral weder nachvollziehen, noch könnte ich mir ihr leben...wird man da nicht irgendwann verrückt?

Klar kann man sich informieren, aber nur die einigermaßen Intelligenten werden das auch dazu nutzen. Andere nutzen das Internet vllt eher um ausländische Frauen kennenzulernen :wink:
Aber gerade die, die es eben zum Austausch nutzen bekommen auch ein anderes Bild von Europa und sie beginnen zu verstehen, was dort gut läuft und bei ihnen selber schlecht. Dazu sind meiner Meinung nach Schüler-oder Studentenaustausche sinnvoll. Wobei dazu den meisten wahrscheinlich das Geld fehlt....

lg Roseline

Rubinrot
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Rubinrot » 10.07.2013, 01:24

Hallo,

ich weiß auch nicht so recht wie sich Muslime Allah den Barmherzigen und Allmächtigen Gott vorstellen.

Mir wurde mal ein Story erzählt dass sie sich in der Zeit des Ramadan auch tagsüber zu Essen + Trinken auch Partys und Alkohol treffen -
wenn es dann leider noch nicht dunkel ist läßt man eben die Rolladen runter.
"Dann sieht uns Allah ja nicht"

Elisa,

das war in den letzten Tagen auch mein Gedanke wie soll eine Gesellschaft wirtschaftlich funktionieren wenn ein Monat mit halber Kraft gearbeitet wird?
Und wie funktioniert das hier in D mit Millionen arbeitenden Muslimen - oder nehmen die alle ihren Jahresurlaub?
Ironie on: Bildlich: Streng muslimischer Busfahrer der "Linie XYZ" stoppt städtischen Linien-Bus während der Fahrt durch die Innenstadt und wirft sich zwecks
Gebet auf den auf dem Asphalt ausgebreiteten Gebetsteppich (den hat er immer dabei). Fahrgäste warten geduldig - auch wenn sie Anschlußfahrten verpassen
und selber zur spät zur Arbeit erscheinen.
Religionsfreiheit und Toleranz.

Und welche angemessene Tätigkeiten können Vollverschleierte (+ Konvertierte) mit Sehschlitz und Handschuhen hier in Europa ausüben - um unser aller Bruttosozialprodukt zu erhöhen?
Ironie off
Gruss in später Nacht
Sage nicht immer was Du weißt, aber wisse immer was du sagst!

distel
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von distel » 10.07.2013, 07:56

Liebe Rubinrot,
es ist immer wieder eine Freude für mich, wenn ich was von Dir lesen darf.
Das Sezenario, dass der Busfahrer mitten auf der Fahrt anhält und zum Beten aussteigt, hatten wir schon mal in einer norddt. Stadt. Leider weiss ich nicht mehr, in welcher Stadt das war. Die Fahrgäste haben nicht sehr geduldig reagiert und der Busfahrer hat sich auf freie Religionsausübung berufen.
Und die vollverschleierten Damen sind überhaupt nicht berufstätig. Allah wirds schon geben, sprich der dt. Steuerzahler. Ich bin auch am Zweiflen, ob die angetrauten Herren der Damen erwerbstätig sind.

Ich mag gar nicht darüber nachdenken, sonst dreh ich durch.
Einen schönen Tag!
Distel
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Zwoelfe
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Zwoelfe » 10.07.2013, 08:39

Roseline hat geschrieben: Man kann auch gegen Bezness sein ohne zum regelrechten "Hater" zu werden..und dann mit solchen Aussagen "Stimmung" zu machen.

Hach ja , gleich an sechster Stelle hier in der Diskussion ... wie ausserordentlich korrekt - ohne so eine Bemerkung kein echtes Multi - Kulti ... "Hater" ... "Stimmung" ... gabs das nicht in normaler Größe ? Wenn Effendis Threaderöffnung als "polemisch" wahrgenommen wird , was ist dann das , bitte schön ?

Meiner Ansicht nach ist "der Islam" oder monotheistische Religion überhaupt ein Hemmnis , Demokratien nach freiheitlicher Grundordnung aufzubauen .

Durch diese monotheistischen Religionen ist man ja sozusagen an eine Überfigur gewöhnt , die sagt , wo es lang geht und davon befreit zu werden , kann richtig Angst machen .

Abgesehen davon strukturiert der grade der Islam bis ins kleinste Detail den Alltag . So spannend ich die Diskussion um die Beschneidung finde , so ist sie doch eine Einzelmaßnahme . Der Alltag wird von vielen kleinen "islamischen Maßnahmen" durchzogen , die einer wirtschaftlichen sowie freiheitlichen Grundordnung widerspricht/nicht durchführbar macht . Es wird fünf mal am Tag gebetet - allein die korrekte Durchfühtung der rituellen Waschung kann durchaus eine halbe Stunde dauern ... mit hatte mal jemand eine Anleitung aus einem streng islamischen Land mitgebracht , die sich in seitenlanger Abhandlung darüber ausließ , wie allein die vorschriftsmäßige Gesichtswaschung auszusehen hätte . Jeder erwachsene Muslim soll fünfmal am Tag zu Allah beten : zum Tagesbeginn, mittags , nachmittags, nach Sonnenuntergang und zum Tagesende . Wie passt das in einen Tagesablauf der regelmäßigen Arbeit , ständiger Verfügbarkeit usw. ? In Ausnahmefällen können die Pflichtgebete auch abends nachgeholt werden - da könnte ein Lösungsansatz herkommen .... Und wie schon vom Rubinrot bemerkt wurde - wie macht man das mit Ramadan ?

Ich vermute beinahe , das es einfacher ist , gegen die Beschneidung vorzugehen als gegen die "islamische Tagesstruktur" . Wo aber sollen von jetzt auf gleich Bildung und Bereitschaft zu Freiheit und Demokratie herkommen - und von jetzt auf gleich müßte es ja gehen um dem Zusammenbruch zu verhindern .

Meiner Ansicht nach wird das eine geraume Zeit dauern sich den "westlichen Demokratien" anzuschließen und ich bezweifle ernsthaft , das es - ob Ägypten oder Afrika insgesamt - die Bevölkerung (auch die Akademiker)überhaupt will - Mursi ist ja Akademiker ... meiner Meinung nach ein völlig überhöht eingeschätztes "Menschenpotential" . Daher plädiere ich für "ein paar Käseglocken" die Afrika , USA , Europa und Asien übergestülpt werden - in hundert Jahren lüften wir die Käseglocken und sehen mal nach , wie es wem geht - es würde mich nicht wundern , dass Afrika , so in Ruhe gelassen , für sich eine Lösung findet , die da funktioniert - hier in Europa aber nicht . Ist reines Wunschdenken , ich weiß ... solange sich da mit dem Bodenschätzen Geld verdienen läßt ...

Ach ja , und das weiterhin Reisen in die Touristengebiete angeboten werden , finde ich nicht schlimm - da hin zu fahren könnte sich als schlimm erweisen ...

Zwoelfe
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... ich hab`mal gehört , der ist von Shakespeare - oder isses der Glückskeksspruch vom Chinamann nebenan ?

hulla
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von hulla » 10.07.2013, 09:33

Rubinrot hat geschrieben:Hallo,

ich weiß auch nicht so recht wie sich Muslime Allah den Barmherzigen und Allmächtigen Gott vorstellen.

Mir wurde mal ein Story erzählt dass sie sich in der Zeit des Ramadan auch tagsüber zu Essen + Trinken auch Partys und Alkohol treffen -
wenn es dann leider noch nicht dunkel ist läßt man eben die Rolladen runter.
"Dann sieht uns Allah ja nicht"

Elisa,

das war in den letzten Tagen auch mein Gedanke wie soll eine Gesellschaft wirtschaftlich funktionieren wenn ein Monat mit halber Kraft gearbeitet wird?
Und wie funktioniert das hier in D mit Millionen arbeitenden Muslimen - oder nehmen die alle ihren Jahresurlaub?
Ironie on: Bildlich: Streng muslimischer Busfahrer der "Linie XYZ" stoppt städtischen Linien-Bus während der Fahrt durch die Innenstadt und wirft sich zwecks
Gebet auf den auf dem Asphalt ausgebreiteten Gebetsteppich (den hat er immer dabei). Fahrgäste warten geduldig - auch wenn sie Anschlußfahrten verpassen
und selber zur spät zur Arbeit erscheinen.
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Gruss in später Nacht
die lassen sich alle krankschreiben, das funktioniert im 5-minuten-takt beim doktor.

habe ich selber gesehen und erlebt.

zuerst habe ich mir verwundert die augen gerieben und dumm geschaut - war ja niemand krank - bis das wort ramadan fiel :idea:

grüßle hulla

Haram
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Haram » 10.07.2013, 10:32

Hallo

Der Lebensmittelverbrauch ist im Ramadan am grössten. :lol:

Gruss
haram
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Micky1244
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Micky1244 » 10.07.2013, 10:42

viele Menschen nehmen im Ramadan mehrere Kilo zu, es gab vor einigen Jahren mal einen ausführlichen Bericht über Ramadan im TV.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Efendi II
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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Efendi II » 10.07.2013, 12:26

karol hat geschrieben:
- hulla hat gepostet: "die" würden sich alle krankschreiben lassen.
- jemand anderer hier hat gepostet: "die" würden alle von "unseren" steuergeldern leben.

Was denn jetzt? :?
Sowohl als auch.
Aber ich kenne auch einen Türken (Steuerzahler)und dieser nimmt in der Tat mit seiner türkischen Frau(Steuerzahlerin)seinen Jahresurlaub.
Das mag es auch geben, habe ich aber in unseren Betrieb mit rund 100 Mohammedanern (auf freiwilliger Basis) noch nicht erlebt. Erst als man sie vor die Alternative gestellt hat, entweder Ramadan und Urlaub oder arbeiten und auf Ramadan verzichten, konnten sie sich zu einer Entscheidung durchringen.

Inwieweit eine solche Option heute noch durchsetzbar sein könnte, weiß ich nicht. Wahrscheinlich wird man inzwischen von den Nicht-Mohammedanern erwarten, daß sie die Arbeit der Rechtgläubigen klaglos miterledigen. Schließlich können die sich ja auf ihre verbürgte Religionsfreiheit berufen.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Anaba » 10.07.2013, 12:52

Es ist gängige Praxis, dass man sich im Ramadan krankschreiben lässt.
Wie sonst könnte man bis Nachmittag schlafen, weil man so schwach ist?
Kein Mensch kann 18 Std. fasten und, wie in diesem Jahr, bei großer Hitze 8 Std schwer arbeiten?
Das ist fast unmöglich und sehr gefährlich dazu.
Leider fasten immer mehr Kinder, da möchte ich nicht wissen wieviele zusammenbrechen.
Das ist unverantwortlich.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Zwoelfe » 10.07.2013, 13:01

karol hat geschrieben:Bei uns arbeiten auch viele Muslime im Betrieb. Da die meisten Nachtschicht haben, können diese auch an den CNC-gesteuerten Maschinen und im Lager ohne Bedenken eingesetzt werden.
Das mag hier in Deutschland funktionieren , da ausreichend Leute für die Tagschicht nachbleiben . nämlich die Nichtmuslime . Könnstest Du eventuell an einem Beispiel aufzeigen , wie das funktioniert in einem islamischen Betrieb hier in Deutschland ohne Ungläubige . Wie sieht da das Modell aus ? Wer arbeitet am Tag ? Voraussetzung ist natürlich anstrengende körperliche Arbeit .

Und , in dieser Firma lassen sich die Nichtmuslime anstandslos tagsüber in harte körperliche Arbeit einteilen ? Wie sieht es nach Ramadan mit der "Wiedergutmachung" aus ?

Könnte man dieses Konzept auch auf ägyptische Firmen übertragen ?

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... ich hab`mal gehört , der ist von Shakespeare - oder isses der Glückskeksspruch vom Chinamann nebenan ?

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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Anaba » 10.07.2013, 13:18

Aber wir sind hier auch nicht in Neukölln...
Das bedeutet was?
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Arabischer Frühling in Ägypten

Beitrag von Zwoelfe » 10.07.2013, 13:22

karol hat geschrieben:Ja, viele Frauen bevorzugen hier die Frühschicht. Bei der Spätschicht wird quasi gelost, diese ist unbeliebt. Einen rein muslimischen Betrieb dieses Ausmaßes kenne ich hier nicht. Aber ich schau mal, wie das der Dönerimbiss an Ramadan handhabt und berichte dann weiter. :wink:
Laß mich raten : ein bis zwei arbeiten tagsüber und holen den Ramadan nach - oder der Chef bezahlt das Bußgeld für die beiden nicht Ramadan Machenden ... für so einen Imbiss mag das eine Lösung sein - aber für einen Großbetrieb ?

Bei einer ehemaligen Arbeitsstelle von mir brauchten wir nur zwei Leutefür die Nachtschicht - das war also damals keine Lösung - na klar wollten alle Frauen Frühschicht machen ... und die Spätschicht war bei allen äußerst unbeliebt ... hat das nach zwei Jahren mit Schwierigkeiten wegen des Glaubens dazu geführt , daß die Muslime Aufhebungsverträge unterschrieben haben und nie wieder Muslime eingestellt wurden ... die hatten eine richtig ausgebuffte Rechtsabteilung ... und plötzlich war wieder Ruhe ...

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