Die Kousine heiraten müssen?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Gloria48
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Die Kousine heiraten müssen?

Beitrag von Gloria48 » 02.06.2008, 10:24

Hallo, ich habe nun einige der Geschichten nochmal durchgelesen. Mich interessieren hauptsächlich die Geschichten aus Ägypten und immer wieder muss ich feststellen, dass da ein Beznesser seiner europäischen Geliebten versucht klarzumachen, er müsse nun seine Kousine heiraten, der Familie zuliebe. Dann geht es immer so weiter: aber das hat nichts mit uns zu tun! Ich liebe sie gar nicht. Ich liebe nur Dich, meine liebe Touristin!

Ich war erstaunt wie oft genau das gleiche Schema angewendet wird. Wie können sie so blöd sein, zu glauben, wir würden das glauben? Oder sind wir die blöden, indem wir uns vom ersten Tag an etwas vormachen lassen?

Bei mir selber war es etwas anders, denn ich habe überhaupt nicht mitbekommen, dass der Ali aus Luxor seine Kousine geheiratet hat. Er hat es immer vor mir verheimlicht, er hielt das für den besseren Weg. Ich musste das erst selber entdecken, und zwar erst FÜNF Jahre später, indem ich unangemeldet dorthin geflogen bin und sie zufällig kennengelernt habe.

Aber für die Frauen, denen SO ETWAS erzählt wird, sollten schon gleich die schrillsten Alarmglocken klingeln! Spätestens JETZT muss es jeder Frau klar sein, dass diese Männer und wir europäischen Frauen einfach eine GANZ unterschiedliche Sicht von Mann-Frau-Beziehungen haben. Und zwar ist es sehr einfach: sie glauben an die Polygamie, wir glauben an die Monogamie. Mehr ist das nicht - ein seeeeehr großer kultureller Unterschied, der in der Folge jedoch dafür sorgt, dass eine solche Beziehung zw. Europäerin und Ägypter einfach nicht funktionieren kann. Es ist immer wieder das gleiche Schema, und es sollte allen Beteiligten von vorne herein klar sein, dass so etwas scheitern wird.

Dies ist nicht als Diskussionsmail angelegt, aber Ihr könnt das gerne kommentieren, wenn Ihr wollt.

Ich möchte nur davor warnen, denn die ägyptische Polygamie ist noch GANZ FEST in den Köpfen dieser Männer verwurzelt und wird sich nicht durch uns stören lassen, schließlich ist es ihr gutes, verbrieftes ägyptisches RECHT, bis zu vier Frauen GLEICHZEITIG zu haben.

Viele Grüße, Gloria, der ein Licht aufgegangen ist :idea:
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king
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Beitrag von king » 02.06.2008, 10:38

Liebe Gloria,
ich denke, die Polygamie allein ist es gar nicht. Wir Europäer versuchen, andere Kulturen zu erforschen, zu verstehen und zu tolerieren, und in einer binationalen Beziehung gemeinsame Nenner zu finden. Auf diese Ideen kommt ein Ägypter überhaupt nicht, und damit sind die Probleme schon im Ansatz meiner Meinung nach unlösbar, da wir uns geistig ins Mittelalter zurückbewegen müssten...
lg king

Mriva
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hallo Gloria,

Beitrag von Mriva » 02.06.2008, 10:42

ja, da gebe ich dir durchaus Recht! Das ist allerdings nicht nur in Ägypten so. Allerdings dürfen sie nur 4 Frauen nach dem islamischen Gesetz heiraten, die mit denen sie nicht verheiratet sind zählen da nicht dazu (zum "verbrieften Recht"). Sie haben da durchaus eine etwas andere Einstellung, die wir oft nur schwer oder gar nicht verstehen können. Allerdings zeigt sich da auch wiedereinmal unsere Stellung als Frau, denn so ein Mann würde natürlich der Frau nicht das gleiche zugestehen. In Wirklichkeit gibt es aber nur noch wenige, die die erlaubte Vielweiberei betreiben. Das ist wohl nur den Wohlhabenden vorbehalten. Denn 4 Frauen zu heiraten, bedeutet auch für 4 Frauen zu sorgen.

LG
Mriva

Renate
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Beitrag von Renate » 02.06.2008, 10:58

Auch ist es doch so, dass "Wir" alles nach "Unserem" Verständnis betrachten.

Da zeigt es sich, dass Kultur und Mentalität nicht (immer!?) zusammen passen.

Renate
Nein - ich gebe niemals auf, auch wenn es noch härter kommt!

Amely
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Beitrag von Amely » 02.06.2008, 10:58

king hat geschrieben: Wir Europäer versuchen, andere Kulturen zu erforschen, zu verstehen und zu tolerieren, und in einer binationalen Beziehung gemeinsame Nenner zu finden. Auf diese Ideen kommt ein Ägypter überhaupt nicht,
Hallo King,

ich bin sicher, es gibt auch ägyptische oder andere
arabische Männer, die durchaus in der Lage sind,
in einer binationalen Beziehung einen gemeinsamen
Nennen zu finden :wink:
Liebe Grüße Amely

king
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Beitrag von king » 02.06.2008, 11:02

Amely, da magst du recht haben, aber die sind vermutlich nicht unter den Köchen, Reisleitern, Rezeptionisten oder Kellner zu finden...
lg king

Mriva
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Beitrag von Mriva » 02.06.2008, 11:05

Amely, ja durchaus! Aber nur wenn er die gemeinsamen Nenner vorgeben darf! :wink:
LG
Mriva

Amely
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Beitrag von Amely » 02.06.2008, 11:10

king hat geschrieben:Amely, da magst du recht haben, aber die sind vermutlich nicht unter den Köchen, Reisleitern, Rezeptionisten oder Kellner zu finden...
lg king
King, du hast aber von DEN Ägyptern allgemein gesprochen.
Liebe Grüße Amely

king
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Beitrag von king » 02.06.2008, 11:13

Sorry Amely, bei mir schlägt noch immer stark die Wut durch, war keineswegs diskriminierend gemeint!
lg king

Amely
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Beitrag von Amely » 02.06.2008, 11:15

weiss ich doch - gut dass wir nochmal drüber gesprochen haben.
Liebe Grüße Amely

Gloria48
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das Thema

Beitrag von Gloria48 » 02.06.2008, 17:47

...also, es freut mich, dass Ihr Euch gut unterhaltet.
Ich wollte aber darauf hinaus, dass es sehr lange dauert, bis man die polygamistische Kultur versteht. Klar können sich die wenigsten Ägypter eine zweite ägyptische Frau leisten. Aber es gibt etliche, die sich eine Ausländerin anlachen, das ist dann die Zweitfrau - davon gibt es SEHR VIELE. Und das ist Polygamie nach deren Sichtweise und Betrug nach unserer.
Diese sagen wir mal "kulturellen" Unterschiede machen es sehr schwer, jemand dort einzuschätzen. Grundsätzlich sieht sich kein Ägypter als "seiner Frau treu bleibend" wenn er nicht will, denn es ist durchaus OK, sich eine zweite zu nehmen, wenn man sich mit der ersten nicht mehr versteht.
Überhaupt die Begriffe "Treue", "Einmaligkeit", "romantische Liebe" usw. sind denen ziemlich fremd, möchte ich mal meinen.
Jetzt bin ich gespannt, wohin die Diskussion diesmal abgleitet!
lg, gloria
:wink:
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Renate
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Beitrag von Renate » 02.06.2008, 17:56

:P warum so pessimistisch Gloria?

Tatsache ist doch, dass es die "Mehrehe" dort gibt - und das die kulturellen Unterschiede sehr groß sind.

Schon diese beiden Tatsachen sollten einem zu denken geben.

Von der unterschiedliche Mentalität an sich will ich garnicht anfangen.

Und das alles ohne Bezness auch nur Ansatzweise ins Spiel zu bringen.

Renate
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king
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Beitrag von king » 02.06.2008, 19:00

Gloria, das ist eigentlich das, was ich gemeint habe: unsere europäischen Maßstäbe sind einfach anders, abei bei uns gibt es zumindest das Bemühen, einen anderen Kulturkreis zu verstehen. Und diesen Willen habe ich (Amely: nach meinen bisherigen wenigen Erfahrungen) in Ägypten absolut vermisst. Und damit ist man als Europäerin die Gelackmeierte. Weil sich Bezzi einen Dreck schert, und das wahrscheinlich außer um die eigene Mami um jeden anderen Menschen, und die Europäerin ganz besonders...
lg king

Gloria48
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Beitrag von Gloria48 » 03.06.2008, 07:49

Hallo King, "warum so pessimistisch" (ich fand das eher zum lachen)? Ja, ich gebe Dir recht, sie bemühen sich nicht, unsere Kultur zu verstehen, weil sie nicht gelernt haben, überhaupt andere Kulturen zu verstehen. Das ist zwar etwas allgemeinert, aber die wenigsten Bezzies interessieren sich wirklich dafür, wie das Herz ihrer Opfer tickt. Wieso sollten sie auch? Es geht doch auch ohne?

Aber ich will nochmal betonen, es geht gar nicht darum, dass sie uns verstehen, es geht darum, dass sie GANZ ANDERS denken, und für sie ist es ABSOLUT NORMAL die Kousine zu heiraten und daneben noch eine europäische Geliebte zu haben. Da IST NICHTS DABEI. Nur leider muss das mit Heinmlichkeit einhergehen, und da beginnen die Lügen und der Betrug, sie wissen, wir ertragen es nicht, wenn wir nicht "die Einzige" sind.

Das sollte frau wissen, wenn sie nach Ägypten reist. Die Beziehungstreue, wie wir sie verstehen, ist ihnen in der Regel fremd. Ist kein hochzuhaltendes Gut, wie bei uns. Gehört nicht zu einer Zweierbeziehung, wie bei uns...

Hoffentlich verstehen alle Frauen das, wenn sie dorthin reisen und sich einfach nur mal unschuldig anmachen lassen....
lg, gloria
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desertrose
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Beitrag von desertrose » 03.06.2008, 08:38

Gloria48 hat geschrieben:
Das ist zwar etwas allgemeinert, aber die wenigsten Bezzies interessieren sich wirklich dafür, wie das Herz ihrer Opfer tickt. Wieso sollten sie auch? Es geht doch auch ohne?

Aber ich will nochmal betonen, es geht gar nicht darum, dass sie uns verstehen, es geht darum, dass sie GANZ ANDERS denken, und für sie ist es ABSOLUT NORMAL die Kousine zu heiraten und daneben noch eine europäische Geliebte zu haben. Da IST NICHTS DABEI. Nur leider muss das mit Heinmlichkeit einhergehen, und da beginnen die Lügen und der Betrug, sie wissen, wir ertragen es nicht, wenn wir nicht "die Einzige" sind.


lg, gloria
liebe gloria,

du hast recht, es ist aber in allem so, wieso sollte sich ein verbrecher um ihr opfer interessieren? dann hätte er doch ein gewissen, ich glaube nicht das ein beznesser ein gewissen hat :wink:

warun auch sollten sie unsere kultur verstehen wollen, wir sind schla..... und wieso sollten sie wie die ungläubigen werden, dann kommen sie nicht ins paradies mit den vielen jungfrauen :cry:

ICH kenne keine mehrehe in ägypten, ich kenne niehmand der mit 2 frauen gleichzeitig verheiratet ist, es sei den eine europärin und die ägyptische jungfrau,ist doch klar, die europärin zahlt den unterhalt für die 2t frau ohne es zu wissen :wink: da ist die ägyptische frau sehr tolerant,sie wird ja von der 1t frau versorg und durch sie bekommt er aufenthalt und sie später auch :wink: eine andere 2t frau würd sie heutzutage auch nicht dulden.
Liebe grüße Desertrose
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Elisa
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Beitrag von Elisa » 03.06.2008, 08:58

Komisch, wäre der Mann ein Pygmäe oder ein Eskimo, würde jeder sofort begreifen, das ist eine andere Kultur, er kann sich hier nicht integrieren, ich kann dort nicht leben, dass man nicht die gleichen Maßstäbe ansetzen kann.

Nur weil es in diesen Ländern Tourismus gibt, das ändert doch nichts daran, dass es eine völlig unterschiedliche Kultur ist.

Nur weil Afrika nicht so weit entfernt ist ???

Die Mongolei ist auch nicht soooo weit entfernt, aber dennoch eine ganz andere Kultur.


LG Elisa

Renate
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Beitrag von Renate » 03.06.2008, 09:30

Elisa, guter Vergleich.

Von der Seite habe ich es auch noch nicht betrachtet.

Stimmt - denn diese Menschen würden sich auch nicht "unserer" Kultur unterordnen wollen/können.

Renate
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Jakobs_Weg
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Beitrag von Jakobs_Weg » 03.06.2008, 09:41

Elisa hat geschrieben:Komisch, wäre der Mann ein Pygmäe oder ein Eskimo, würde jeder sofort begreifen, das ist eine andere Kultur, er kann sich hier nicht integrieren, ich kann dort nicht leben, dass man nicht die gleichen Maßstäbe ansetzen kann.

Nur weil es in diesen Ländern Tourismus gibt, das ändert doch nichts daran, dass es eine völlig unterschiedliche Kultur ist.

Nur weil Afrika nicht so weit entfernt ist ???

Die Mongolei ist auch nicht soooo weit entfernt, aber dennoch eine ganz andere Kultur.


LG Elisa
Liebe Elisa,

sehr treffend!
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Canim
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Beitrag von Canim » 03.06.2008, 09:54

Es muss doch wohl langsam klar sein, dass binat. Beziehungen nur funktionieren, wenn beide Seiten bereit sind, die jeweils andere Kultur zu akzeptieren, aus ihr vielleicht auch etwas für sich selbst zu ziehen und immer im Dialog zu bleiben.

Da ist den Herren Beznessern wohl der eigene Geisteszustand massiv im Weg, außerdem interessiert ein kriminelles Subjekt sich ausschließlich für sein eigenes Wohlergehen und nicht für das seines Opfers.

Ich wiederhole es noch einmal, binational (hier Moslem und Andersgläubige) funktioniert m. E. nur, wenn sich beide auf dem gleichen intellektuellen Wissensstand befinden, beide ihre Religion nicht ausüben, beide weltoffen und tolerant sind.

Da steht den meisten muslimischen Männern ihre eigene Herkunft im Wege.

Ich habe beruflich auch mit ausländischen Wissenschaftlern aus diesem Kulturkreis zu tun, die sind sehr weltoffen, sehr gebildet, sehr intelligent und haben meist doch eine Frau aus ihrem eigenen Heimatland, aber ebenfalls gebildet, studiert und sehr intelligent. Europäische Ehefrauen findet man nur sehr wenige.

Gruß
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

Tabby1

Beitrag von Tabby1 » 03.06.2008, 11:31

Wer will schon einen weltweiten Einheitsbrei? Kein Land resp. seine Menschen hat das Bedürfnis, seine Werte, seine Kultur aufzugeben und sich einer völlig fremden Kultur zu unterwerfen.

Die Chinesen beweisen es doch am besten in ihrem alltäglichen Verhalten, dass sie keinen Millimeter von ihrer Kultur abweichen. Empfange eine chinesische Delegation und es wird dich lehren Visitenkarten chinesengerecht zu überreichen, sämtliche Diskussionen die sie "angreifen" könnten zu vermeiden usw.

Binationalität erfordert harte Arbeit von beiden Seiten und gerade daran kann frau auch sehen, ob ihr Gegenüber wirklich sie meint oder nur seinen Vorteil sucht.

Tabby

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