Liebe Levent,Levent hat geschrieben:Hallo Komma,
mir ging es vor vielen Jahren ähnlich wie dir, fast zwanzig Jahre verheiratet, schönes Zuhause, keine finanziellen Sorgen, alle gesund und munter. Ich hatte seinerzeit das Gefühl, dass alles so eingefahren ist, am Anfang des Jahres wusste ich schon wie der Rest des Jahres abläuft. Es gab weder bei meinem Mann noch bei mir einen anderen Partner, dennoch wollte ich die Scheidung weil ich das Gefühl hatte, das kann doch nicht alles gewesen sein, das Leben muss doch noch mehr zu bieten haben.
Nochmals fünfundzwanzig Jahre später kann ich sagen, es kam nichts Besseres nach. Routine ist in jeder Beziehung/Ehe wenn die Flammen nicht mehr so hoch lodern, deshalb muss auch immer wieder daran gearbeitet werden – euer Thema zurzeit. Die Verlässlichkeit und Treue zur Familie waren mir damals zu langweilig, erst heute im Alter kann ich rückblickend sagen wie wichtig das ist. Ich bereue nicht viel im Leben, aber die damalige Scheidung gehört dazu.
Genieße es so einen Mann zu haben, der Verlust macht sich erst später bemerkbar, und kann dann leider nicht mehr korrigiert werden. Und es bleibt die Erkenntnis vorwärts zu leben, und rückwärts zu verstehen.
diesen Text hätte ich schreiben können. Allerdings war es bei mir damals keine Scheidung, sondern "nur" eine Trennung...und die auch nicht nach 20 Jahren, sondern nach acht. Ich war damals 28, heute bin ich 38...Das was mir damals als eingefahren und öde erschien, wünsche ich mir heute sehnlichst herbei. Die Gewohnheit, die Routine, die Verlässlichkeit - die KONSTANTE im Leben. Und auch ich kann sagen, dass in den 10 Jahren "danach" nichts "Besseres" kam, was mein Leben interessanter, aufregender oder sonst was gemacht hätte. Es war die Fehlentscheidung meines Lebens, ich bin falsch abgebogen auf dem Lebensweg. Ein Zurück gibt es nicht.
Liebe Konma,
auch ich kann mich nur den Vorschreiberinnen anschließen und dich zu deinem Mann beglückwünschen. Halt ihn fest und tu alles dafür!