Meine Freundin zerstört ihr leben....

[Liv]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Aufnahme in das Forum.
Ich bzw. wir benötigen eine Hilfe bei „unserer“ derzeitigen Situation:
Eine gute Freundin von uns hat sich vor etwa 4 Monaten von Ihrem Langjährigen Partner getrennt für einen Ägypter den sie im gemeinsamen Urlaub kennengelernt hat. Bis vor kurzen dachten mein Partner und ich nur „Okay, auch die besten Beziehungen gehen mal kaputt, unterstützen wir sie einfach“.

Nach einigen Monaten wollten wir sie mit einem Freund verkuppeln, aber nach dem arrangierten Date sagte sie dass sie schon längst in einer Beziehung sei. Unsere verblüffte Reaktion könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Nach einiger Zeit des Ausquetschens kam raus dass es sich um einen Ägypter handelt. Seitdem war sie nun auch schon einige Male alleine wieder dort (Wovon wir auch wussten, dachten aber immer sie wäre "nur" zum Tauchen dort), immer in einer Wohnung von bekannten, nie direkt bei ihm.
Nächste Woche fliegt sie wieder alleine rüber, um ihn zu heiraten. Die nötigen Dokumente hat sie schon übersetzen lassen laut ihrer Aussage. Erfahren haben wir es letzte Woche.
Finanzieren muss sie wohl alles, er verdient in der Touristik angeblich nicht genügend. Gefeiert wird auch nicht, dazu hat er keine Zeit, daher fliegt sie danach direkt wieder nach Deutschland.
Mein Partner und Ich sind wirklich die letzten Personen mit Vorurteilen aber bei gewissen Sachen werden wir hellhörig: So habe ich durch Zufall gelesen wie er ihr eine Nachricht geschickt hat mit dem Inhalt: „Ich habe gesagt du sollst deinen Mund halten“ und sie nur darauf entgegnete „Ja Schatz“. Ich würde meinem Partner die Pfannen um die Ohren hauen wenn er mir den Mund verbieten würde und meine Freundin hätte es mit ihrem Ex-Partner ebenfalls so getan, zumindest früher….
Sie ist 26 und hat die rosarote Brille auf. Das Thema wurde wohl soweit ich weiß von ihrer Schwester schon angesprochen, aber da kam es nur zu Familienkrach.
Seinen genauen Namen kennt sie auch nicht, argumentierte damit dass sie das selber nicht versteht weil der Nachname etc. der Name des Vaters und dessen Vaters, dessen Vaters, dessen Vaters und so weiter wäre… Sie sich aber, sobald die Heirat in Deutschland anerkannt wurde einen Nachnamen aussuchen könnte. (Hab ich ehrlich gesagt noch nie gehört)

Nunja, kurz gesagt: Wir und vor allem Ich habe Angst dass sie sich da in was verrennt. Er soll im Juli hier runterkommen und wird sich ins gemachte Nest setzen (Eine Wohnung richtet sie grade komplett für beide ein, er bringt wohl nur seine Kleidung mit) Ihre Familie ist übrigens dagegen bzw. weiß es teilweise noch nicht mal. Sie heiratet ihn übrigens damit sie zusammen sein können, ein Visum für Deutschland bekäme er wohl nicht (aus welche Gründen auch immer, was mir auch relativ komisch vorkommt, denn ein Urlaubsvisum bekommt doch eigentlich jeder oder etwa nicht?)

Wie können wir sie unterstützen wenn es sich wirklich um einen Bezness´er handelt sie es aber nicht oder aber zu spät merkt? Sie plant sogar schon Kinder mir Ihm, das kam raus als wir letzte Tage Babyschuhe für meinen Neffen zu Ostern kaufen waren…..

Ich weiß, das hört sich an wie ausgedachte aber leider ist es nicht so. Ich krieg langsam echt Angst, vorallem um unsere Freundschaft. Sie hat sich schon so verändert seit der Trennung, aber jetzt wo es raus ist redet sie nur noch von der Hochzeit und das ihr Schatz bald in Deutschland ist. Eine andere Möglichkeit hätte er wohl nicht hier einzureisen, es wurde ihm wohl schon mal verweigert. (Kann sich das jemand erklären?)

Kann uns jemand helfen wie wir mit Ihr umgehen sollen? Wir dachten schon an eine Art Intervention, denken aber nicht das sie es so kurzfristig davon abhalten wird ihn trotzdem zu heiraten.

Ganz liebe Grüße

[Efendi II]

Sie sich aber, sobald die Heirat in Deutschland anerkannt wurde...

Es bedarf keiner "Anerkennung" der Eheschließung in Deutschland, sofern die Ehe nach dortigen Ortsrecht geschlossen wurde.

Er soll im Juli hier runterkommen und wird sich ins gemachte Nest setzen (Eine Wohnung richtet sie grade komplett für beide ein, er bringt wohl nur seine Kleidung mit)

Kann er denn schon Deutsch? Denn das ist eine Voraussetzung zur Familienzusammenführung.

Sie heiratet ihn übrigens damit sie zusammen sein können, ein Visum für Deutschland bekäme er wohl nicht (aus welche Gründen auch immer, was mir auch relativ komisch vorkommt, denn ein Urlaubsvisum bekommt doch eigentlich jeder oder etwa nicht?)

Nun ja, ganz so einfach ist es wohl nicht, wenn er seine familiäre und wirtschaftliche Verwurzelung nicht
glaubhaft machen kann. Dann bestehen Zweifel an seiner Rückkehrbereitschaft und das (Besuchs-)Visum wird versagt. Auf ein Visum zur Familienzusammenführung hat er dagegen einen Rechtsanspruch, sofern er auch alle anderen Voraussetzungen dafür erfüllt.

Wie können wir sie unterstützen wenn es sich wirklich um einen Bezness´er handelt sie es aber nicht oder aber zu spät merkt?

Grundsätzlich könnt Ihr da recht wenig tun, denn sie ist eine erwachsene Person und kann heiraten wem sie will.

[Sinaluise]

Hallo Liv,

willkommen!

Deine Geschichte habe ich mir nun dreimal durchgelesen....aber positiver wurde sie leider nicht.

Ihr könnt gar nichts machen! Eure Bedenken werden sie höchstens trotzig machen oder in ihrer Verliebtheit bestärken. Eine Art neutrale grundsätzliche Gesprächsbereitschaft ist das Einzige, was Euch bleibt.

[Franconia]

Hallo Liv,

herzlich Willkommen im Forum von 1001 Geschichte.
Das Team wünscht dir einen guten und informativen Austausch.

[Ponyhof]

Nein, ihr könnt leider nix machen. Gebt kein Geld, keine Kredite, und -je nachdem welches Verhältnis ihr zu ihrer Familie habt- sprecht das Thema dort an und seht zu, dass der Geldhahn zubleibt.

Seid für sie da, und rechnet damit, dass sie mal ein Dach über dem Kopf und eine Schulter zum Ausheulen braucht. In spätestens 3 Jahren ist der Albtraum hoffentlich vorbei.

[Ponyhof]

Ach ja, vielleicht könnt ihr mit ihr gemeinsam mal hier im Forum ein bisschen lesen. Es wird vielleicht erstmal nix ankommen, aner wenn es dann zu besagten Schwierigkeiten kommt, war sie wenigstens "gewarnt" und weiss, dass sie nicht alleine ist.

[Lizzie]

AU Weia, da hört sich aber stark nach Bezness an.

Übrigens, es stimmt dass die Namen sich immer aus dem Namen der Person, des Vaters und des Großvaters zusammensetzen, sie kann sich aber nicht einfach einen Namen aussuchen. Ausserdem nimmt in Ägypten die Ehefrau nicht den Namen des Mannes an, den bekommen nur die Kinder , sie behält den ihren.

Ein Beispiel: Mohammed (Person) Hosny ( Vater) Mubarak (Großvater)

Aber das ist alles eigentlich Nebensache, das Schlimme ist, dass sie keine Ahnung hat worauf sie sich eingelassen hat
Kurzfassung für die Zukunftsaussichten ab der Eheschließung " von da an ging's bergab."

Wenn er ihr schon vor der Eheschließung den Mund verbietet, das läßt nichts Gutes ahnen, gewöhnlich reißen sich die Herren zumindest vorher noch etwas zusammen!

L.G. Lizzie

[happy mind]

In Deutschland können beide einen gemeinsamen Familiennamen wählen.
Als Beispiel die ägyptische Namenskette Mohamed Ahmed Farah Wael Tayeb ( Name erfunden)
Wird hier Farah als Familienname gewählt heißt SIE Lieschen Farah und Er- sofern er möchte, allerdings nur nach deutschem Recht ( weder Änderung in seinem Pass noch in seinem eAt )- Mohamed Farah. Seine Namenskette kann ebenso beibehalten werden. Der Familienname wurde festgelegt in Farah, somit auch für die späteren Kinder.
In Ägypten ist es nicht üblich einen gemeinsamen Namen zu tragen. SIE führt ihren eigenen Namen in der gemeinsamen Ehe weiter.
Ansonsten bleibt nur noch zu sagen: Erstaunlich, dass er ihr jetzt schon den Mund verbietet. Vor der Ehe bemühen sie sich meist noch "lieb" zu sein.
Von der Heirat wird sie sich nicht abbringen lassen, dazu ist die Dokumentenbeschaffung zu kompliziert und zeitaufwändig. Außerdem will frau so schnell nicht aufgeben.
Mein Rat an sie, den du ihr dringend vermitteln solltest: In Deutschland einen notariellen Ehevertrag abschließen ( fachliche Beratung notwendig). Und nach dem verpflichtendem Integrationsunterricht zwingend darauf achten, dass er schnell in gute Arbeit kommt. Mit stark unterschiedlichen Einkommen nützt nämlich auch ein Ausschluss des Versorgungsausgleiches nichts. Sollte er sich als faule Socke entpuppen, weder Lust noch Ehrgeiz an den Tag legen, weg mit ihm. Ansonsten handelt sie sich größte Probleme ein.
Oh je, sie ahnt in ihrem Verliebtsein gar nicht welche harte Arbeit noch vor ihr liegt.

[chui]

Ich denke da gibt es ein Missverstaendnis bezueglich des Namens . Hat man einen europaeischen Namen kann man sich einen arabischen Vornamen aussuchen .
Warum er ihr jetzt schon den Mund verbietet wird wohl eher daran liegen , dass er unbedingt nach Europa will und Angst hat man koennte ihm das vermasseln ,

LG chui

[Ammit]

Happy mind hat schon recht. In Ä haben die meisten eine Namenskette. Das ist der Vorname und dann Name des Vaters, Großvaters und Urgroßvaters. Also vier Namen insgesamt.
Um in D einen Nachnamen zu bekommen, muss man Nachnamen bestimmen lassen und der wird dann hier Familienname. Wie schon geschrieben ist das eine 'hinkende' Namensführung, weil sie in Ä nicht anerkannt wird. Da bleibt die Namenskette.

[Ammit]

Herkommen kann er nur mit dem A1 Zertifikat. Also er muss deutsch lernen und am Goethe Institut Test ablegen. Was ebenfalls einiges kostet.

Der Ehevertrag ist in Ä die Eheschließung. Sie sollte sich einen vertrauenswürdigen Dolmetscher besorgen. Der Vertrag ist nämlich in der Amtssprache arabisch und das wird sie nicht lesen können.

[Ammit]

In D sollte sie ebenfalls einen abschließen. Habibi braucht aber Dolmetscher hier. Der Notar schließt nur einen ab, wenn es beide Partner verstehen und übervorteilen kann man keinen der Partner. Er muss ausgeglichen sein.

Sie sollte wissen, das ihre Kinder Muslime sind und das Ägypten nicht dem Den Haager Abkommen b. Kindesentführung beigetreten ist. Der Vater hat autom. Aufenthaltsbestimmungsrecht in Ä. und das Kind ist dort autom. Ägypter. Keine dtsch. Auslandsvertretung kann im Fall eines Kindesentzuges etwas tun. Darauf weisen sie auf der Homepage hin.

[Ammit]

Außerdem sollte sie und er mal einen HIV Test machen lassen. Wer weiss wo er so schon drüber war..

Wenn ihr den Namen kennt, kann man auf der schwarzen Liste hier anfragen.

Und nein, Ägypter bekommen kaum Besucher- oder Touristenvisum. Zu geringer Rückkehrwille. Daher Heirat oder Aufenthaltsgenehmigung auf zwei Beinen- ein Kind.

[Efendi II]

Und nein, Ägypter bekommen kaum Besucher- oder Touristenvisum. Zu geringer Rückkehrwille.

Das kann man nicht so grundsätzlich sagen.

Im Jahre 2014 (die Zahlen von 2015 liegen noch nicht vor, werden aber wohl ähnlich sein) wurden bei der deutschen Vertretung in Kairo insgesamt 29.103 Visaanträge gestellt, davon wurden 2.042 Anträge abgelehnt, das entspricht einer Ablehnungsquote von lediglich 6,51%. Diese Ablehnungsquote ist weitaus geringer als in vielen anderen Ländern.

[Ammit]

Da kenne ich aber andere Zahlen. Eher genau umgekehrt. Es wird nur kleiner Prozentsatz genehmigt. Oder das sind keine Zahlen füe Besuchervisa sondern inkl. Ehegattennachzug und Nachzug zum Kind.

[Efendi II]

Da kenne ich aber andere Zahlen. Eher genau umgekehrt. Es wird nur kleiner Prozentsatz genehmigt. Oder das sind keine Zahlen füe Besuchervisa sondern inkl. Ehegattennachzug und Nachzug zum Kind.

Warum lässt Du uns an Deinem Wissen nicht teilhaben? Wichtig wäre auch die Quelle Deiner Zahlen.

Die von mir benannten Zahlen stammen aus dem Bundestag (Drucksache 18/4765).

Bei den Besuchs-(Schengen-)Visa betrug die Ablehnungsquote im Jahre 2014 auch nur 6,63%
Von 27.324 bearbeiteten Visaanträgen in dieser Kategorie wurden 25.415 erteilt und 1.811 abgelehnt.

Bei den nationalen (D-Visum-)Anträgen (Ehegattennachzug und Nachzug zum Kind), wurden von 4.029 bearbeiteten Anträgen, 3.688 Visa erteilt und 231 abgelehnt. Somit betrug in diesen Bereich die Ablehnungsquote 5,73%.

Ich habe keine Veranlassung diese Zahlen in Zweifel zu ziehen.

[happy mind]

29103 Visaanträge

Visa für welchen Zweck? Geschäft,Studium, medizinische Behandlung, Besuch von Familienangehörigen, Familiennachzug, Heirat, etc., davon u.a. 2x pro laufendes Jahr beantragt

2042 Ablehnungen

Dazu gehört zum Großteil die Konstellation : junger Ägypter, alleinstehend, ohne Vermögen, Job im Tourismus- Kellner, Masseur, Tauchguide, Reiseleiter?- Verpflichtungserklärung von einer deutschen Frau= somit kein Rückkehrwille.
Da liegt die Ablehnungsrate mit Sicherheit bei 95- 100%

Um diese statistischen Werte richtig lesen zu können bedarf es differenzierter Angaben.

[Efendi II]

Um diese statistischen Werte richtig lesen zu können bedarf es differenzierter Angaben.

Erteilte C-Visa:
Besuch (Familie, Freunde) 2.207
Geschäft 7.159
Gesundheit 833
Kultur 1.050
offizieller Besuch 700
Sport 288
Studium 658
Tourismus 3.181
Transit 9

insgesamt: 17.009

Weiterhin bleibt es Dir natürlich unbenommen, selbst zu recherchieren und die Zahlen nachzuprüfen.
Von einer Ablehnungsquote 95 - 100% kann jedenfalls nicht die Rede sein. Die Quellen aus der Du diese Zahlen schöpfst, würde mich mal interessieren (ich halte sie für Latrinenparolen)..

[happy mind]

Danke, Efendi, für deine Mühe.

Dann recherchiere doch bitte:

Gestellte Visanträge: Ägypter- 18- 35 Jahre alt, ledig, ohne Vermögen- weder Grundbesitz noch feste monatliche Gehaltseingänge, Arbeit im Tourismus, Verpflichtungserklärung einer ledigen Deutschen- somit erkenntlich kein Rückkehrwille.
Wie viele Anträge werden hier abgelehnt?

Um diese Konstellation geht es hier.
Wäre es so einfach ein Visum zu bekommen könnten damit wahrscheinlich übereilte Eheschließungen in Ägypten reduziert werden, da ein gegenseitiges Kennenlernen durch Besuche in D möglich würde.

[Efendi II]

Danke, Efendi, für deine Mühe.

Dann recherchiere doch bitte:

Gestellte Visanträge: Ägypter- 18- 35 Jahre alt, ledig, ohne Vermögen- weder Grundbesitz noch feste monatliche Gehaltseingänge, Arbeit im Tourismus, Verpflichtungserklärung einer ledigen Deutschen- somit erkenntlich kein Rückkehrwille.
Wie viele Anträge werden hier abgelehnt?

Bin ich Dein Angestellter?
Wenn es Dich interessiert, dann solltest Du das schon selber machen oder jemanden für diese Arbeit bezahlen.

Ich weiß jedenfalls, dass es auch für junge Menschen nicht völlig unmöglich ist, ein Besuchsvisum zu erhalten, wenn die Eckdaten einigermaßen vertrauenserweckend belegt werden können. Die (jungen) Angehörigen meiner Frau (zwar nicht aus Ägypten, aber aus einem anderen Drittweltstaat, wo die Ablehnungsquoten weitaus höher liegen), waren schon verschiedentlich hier zu Besuch. Allerdings haben die auch alle eine Arbeitsstelle und gehen einer geregelten Arbeit nach.