Meine Tante in Hurghada

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Patrizia75
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Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Patrizia75 » 26.07.2016, 14:51

Hallo miteinander
Seit langem lese ich hier mit. Und ich bin immer wieder total alarmiert was Frauen hier berichten!
Meine Tante (Rentnerin, 75) lebt seit 15 Jahren in Hurghada, hat einen 30 Jahre jüngeren Ägypter geheiratet (nach 3 Monaten, reguläre Heirat im Ausland), hat ein grosses Haus mit Wohnungen gebaut und lebt dort mir ihrem Göttergatten. Er hat alles was man sich wünscht, u.a. auch ein Auto. Er arbeitet in einem Touristenbüro. Anscheinend ist er immer weg, da er ach sooo beschäftigt ist in seinem Job in dem er ca. 100 Euro pro Monat verdient .Es gibt da viele alarmierende Geschichten. Was mich jedoch sehr stutzig macht ist dies, dass sie vor einem Jahr eine "Mahnung" erhalten hat. Ein Schriftstück wo sie nur die Zahlen lesen kann, der Rest ist in Arabisch verfasst. Dieses Schriftstück soll (so sagt ihr Mann) von einem Nachbarn kommen, der sagt, das Grundstück auf dem sie wohne sei viel grösser, der Architekt habe Mist gebaut, sie müsse nun dies bezahlen ansonsten müsse sie ins Gefängnis oder ihr Haus werde zerstört... (Haus wurde gebaut vor 13 Jahren!!!).Nach einer grösseren Anzahlung bezahlt sie nun jeden Monat einen Betrag zurück, nun soll die letzte Rate im August geleistet werden. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es gar nicht um das Grundstück geht, sondern dass sich da einfach jemand bereichert. Wer weiss, vielleicht sogar SEIN Familienclan/ Mann. Irgendwie tut sie mir leid, dass sie so blauäugig ist. Doch jedes Zureden nützt nichts, dass sie nicht mehr bezahlen soll, sie hat Angst es könnte sonst was passieren.
Ich frage mich, was dann nach Bezahlung der letzten Rate passiert… ob sie dann wieder eine „Mahnung“ bekommt für irgendetwas? In einem so korrupten Land wie Ägypten ist ja wohl alles möglich. Weiss jemand von Euch, ob diese Geschichte die ich euch geschrieben habe, wirklich möglich ist? Also das man nach 13 Jahren noch irgendwelche Zahlungen einfordern kann?
Danke für Eure Einschätzungen.

Anaba
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Anaba » 26.07.2016, 15:04

Hallo Patricia,

herzlich willkommen im Forum.
Das Team 1001 Geschichte wünscht dir einen guten Austausch.
Liebe Grüße
Anaba

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anaba@1001Geschichte.de

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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leva
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von leva » 26.07.2016, 15:18

Das hoert sich gar nicht gut an aus meiner Sicht.
Ueber Grundstuecke/Rechtsverfahren/Bankkredite/Hypotheken/Vermessung/Gemarkung in Egy koennte evtl Lizzie besser antworten.
Will sie denn dort bleiben? Sie koennte doch auch verkaufen.Auf jeden Fall braucht sie eine unabhaengige Beratung.

Ammit
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Ammit » 26.07.2016, 15:53

Ich denke auch, dass sich das Ganze nicht gut anhört. Normalerweise können Europäer nicht ohne weiteres Land und Eigentum kaufen in Ägypten.

Meist gehört daher alles habibi und die Europäerin fällt aus allen Wolken, wenn sie mal in die offiziellen Dokumente schaut. So würde ich es dort auch einschätzen. In jedem Fall bräuchte sie einen unabhängigen und loyalen Anwalt. Aber gerade in Hurghada ist der genauso schwierig zu finden, wie ein ehrlicher habibi.

Nur mit dem arabischen Text könnte sie z.B: einfach zu einem Dolmetscher gehen. In Hurghada gibt es welche, die auch für die dtsch. Botschaft qualifiziert sind. Sie müsste ja nicht sagen, wofür sie es braucht. Oder es gibt auch einige europ. Frauen dort, die anderen arabisch beibringen und es ihr sicher übersetzen.

Ansonsten ist deine Tante leider nicht die Einzige Frau. Viele der Bezzis heiraten eine alte Frau, die dann den Lebensunterhalt finanziert, mit schickem Auto, in dem sie dann immer die Corniche in Hurenghada auf und ab fahren und einen auf dicke Hose machen. Natürlich kommt die alte Frau nicht selten gar ncihtmehr aus dem Haus, teilweise sind das Frauen die schon im Rollstuhl sitzen oder ähnlich gebrechlich sind.
Selbstverständlich hat Bezzi dann in seinem Heimatdorf in Oberägypten schon die junge Frau samt Kindern sitzen, die von der Europäerin bezahlt werden. Vielleicht kennt deine Tante sie sogar und versorgt sie wissentlich mit.
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Patrizia75
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Patrizia75 » 26.07.2016, 16:04

Danke für die Antworten.

Das Haus wurde übrigens von ihr gekauft, also ohne Bankkredit. Sie sagt, das Haus habe ihm zuerst gehört, da ja nur Ägypter Eigentum kaufen können. Jedoch sei dies vor kurzem auf SIE überschrieben worden.... Ich habe einen Kollegen der die Arabische Sprache spricht, der auch das Dokument übersetzen würde, jedoch weicht sie mir immer aus.
Ich habe sie auch schon gefragt, ob ER keine zweite Familie habe. Nein auf keinen Fall.... Sie vergöttert ihn...! Zuhause ist sie ja auch immer, nicht weil sie gebrechlich wäre, sondern weil sie nicht aus dem Haus will....

leva
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von leva » 26.07.2016, 16:40

Weiterhin hoert es sich fuer mich sehr bedenklich an.......

Ich hoffe Lizzie kommt bald ,um ueber Eigentumsrecht als D Ehepartner in Egy zu berichten.Wird sowas nicht schriflich festgelegt?

Kennt deine Tante seine Arbeitstelle? Sonst kann er doch nicht einfach so verschwinden?
Aber im Alter von diesem Mann gehe ich auch mal davon aus,dass er eine einheimische Ehefrau u Kinder hat.

Warum geht deine Tante nicht mehr aus dem Haus? Dachte,da gaebe es eine grosse D/bina community die sich treffen.wie in allen Auswandererorten.

Ammit
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Ammit » 26.07.2016, 16:58

Wenn sie dir ausweicht, kannst du dir doch schon deinen Teil denken. Sie wird mit Sicherheit über den Tisch gezogen. Gerade in Hurghada gibt es viele deutschsprachige Frauen, aber nicht umsonst nennt man es auch "Ort der gestrandeten Existenzen", viele Sozialbetrüger, die dort leben, angeblich in Frührente und dann mit habibi das Geld weghauen oder schwarz arbeiten gehen. Häufig wird sich untereinander nichts gegönnt und es herrscht Missgunst, wie so einige Beispiele an "Spendenaktionen" zeigen oder die dann sogar Gesprächsthema in deutschen Medien werden.... Also schon verständlich, falls sie nichts mit denen zu tun haben will. Aber ohne solche Kontakte kann man natürlich auch besser negieren, was habibi macht und sich alles schön reden.
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happy mind
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von happy mind » 26.07.2016, 20:06

Ein Europäer darf in Ägypten Immobilien erwerben. Ich meine die Regierung Mursi wollte dahingehend damals Änderungen vornehmen, zur Durchführung kam es meines Wissens nicht.
Wenn die Tante ohne Prüfung arabischer Dokumente irgendwelche Zahlungen tätig bleibt die Frage wie der Kauf vonstatten ging. Hat sie evt. auch nur gezahlt und dem Typen vertraut oder gibt es Kaufvertrag und Grundbuchumschreibung? War ein Anwalt/ Notar mit der Sache beschäftigt?

Lizzie
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Lizzie » 26.07.2016, 21:38

Hallo ihr Lieben,

An dieser Sache ist etwas mehr als faul.
Die Frau leistete aufgrund dieser seltsamen Geschichte monatliche Zahlungen? einfach nur weil ein NAchbar etwas behauptet?
Bei so was muss es doch Vermessungsurkunden, hochoffizielle Schriftstücke geben die seine Forderurng beweisen. da hat sich ihr Habibi was Tolles ausgedacht.
Ich vermute mal dass sie für etwas ganz anderes bezahlt als das wofür sie zu zahlen glaubt!
Wenn sie Gewißheit haben will muß sie diese Papiere von jemandem übersetzen lassen

Ich hatte eine Bekannte ( inzwischen verstorben) die war mit einem Ägypter zusammen und hatte in Hurghada ein sehr sschönes Haus( er 30 sie 62 ) und ein Auto von dem sie dachte dass es ihr gehört. Als der Typ das Weite gesucht hat ( genug abgezockt)war das Auto auch weg denn sie hatte nicht gewußt dass er es auf seinen Namen gekauft hatte ( mit ihrem Geld) er ließ sie wissen das habe er sich verdient, schließlich habe er ihr 5 Jahre seiner Jugend geschenkt.
Aber der Hit kommt noch,
Sie war eine von den Unbelehrbarene und hatte bald wieder einen jungen Kerl im Schlepptau. Dann wurde sie sehr krank und starb
Der junge MAnn sollte die Villa bekommen und das Grundstück daneben das sie dazugekauft hatte. So und jetzt kommt's:
es tauchte ein Kaufvertrag auf mit ihrer Unterschrift und die war echt ( eine gemeinsame Freundin hat in sich angesehen )
Und siehe da der Eigentümer war Freund Nr.1 Wir tippen darauf dass er ihr die Seite vom Kaufvertrag irgenwann untergeschoben hat und sie hat unterschrieben ohne zu wissen was.

Also sie sollte unbedingt feststellen wofür sie da bezahlt )
Grundsatz muß immer sein, NIEMALS etwas unterschreiben was du nicht lesen kannst!!
SIe sollte auch ihre anderen Besitzurkunden überprüfen lassen um definitiv zu wissen was Sache ist.
Wenn sie die Möglichkeit hat dieses Papier ( Ratenzahlungen) zu skannen und mir zu schicken, wird mein Sohn es sich ansehen
(meine Lesekünste sind nämlich Grundschulniveau) dann weiß sie was Sache ist. Ich habe nur irgendwie das Gefühl sie will es lieber gar nicht wissen.

Lizzie

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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Ammit » 27.07.2016, 07:33

Lizzie hat geschrieben:Grundsatz muß immer sein, NIEMALS etwas unterschreiben was du nicht lesen kannst!!
Traurig und schlimm genug, dass man das immer und immer wiederholen muss. Vorallem wenn es in einer anderen Sprache ist, die man selbst nicht lesen kann. :cry:
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Patrizia75
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Patrizia75 » 27.07.2016, 08:54

Vielen Dank für die Antworten
Klar bezahlt man nicht und unterschreibt man auch nicht wenn man nicht weiss wofür. Das habe ich ihr auch gesagt, ob sie dies hier in der Schweiz auch tun würde, nein natürlich nicht. Warum sie es in Ägyptern tut, weiss ich nicht. Sie sagt jedoch, sie sei mit dem Dokument (wie eingangs erwähnt), auf die Schweiz. Botschaft gegangen und man konnte ihr auch nicht helfen. Das sie mir auch ausweicht wenn ich ihr anbiete, das Dokument übersetzen zu lassen von meinem Kollegen, finde ich höchst komisch. Langsam denke ich, dass sie sich bewusst ist, in welchem Dilemma sie steckt und macht lieber die Augen zu, als zu handeln. Verkaufen will sie das Haus nicht, da sie momentan zuwenig Geld dafür bekommen würde...

Sie ist jeweils 2 x 4-6 Wochen im Jahr hier in der Schweiz. Ich möchte gerne Mäuschen sein und sehen, was in dieser Zeit bei ihr zuhause abgeht. Da könnte er doch Touristinnen zu ihm einladen, wie oft hier beschrieben wird.

Wenn ich all dies hier lese, wie sie u.U. ausgenommen wird wie eine Weihnachtsgans, wird mir echt übel. Nur: sie will davon ja nichts wissen.

Langsam wird es bei ihr auch finanziell etwas enger. Jedoch habe dafür kein Gehör - da bin ich auf beiden Ohren taub!

Lizzie
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Lizzie » 27.07.2016, 09:32

gegen so viel Vogel Strauß Politik ist man einfach machtlos, denn niemand kann etwas tun wenn sie nicht selber will.
Ich erlaube mir einmal eine auf Erfahrung begründete Vermutung:
irgendwann, wenn es finanziell ganz eng wird und sie etwas verkaufen will, wird sie feststellen dass alles Habibi gehört!
Da kann ihr dann keiner mehr helfen.


Lizzie

Nilka
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von Nilka » 27.07.2016, 09:58

Ihr habt leider Recht.
Die arme Frau will die Wahrheit nicht zulassen.
Den Kopf im Sand verbuddelt - nichts sehen, nichts hören, nichts sagen.
Schrecklich!
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von leva » 27.07.2016, 14:59

Verkaufen will sie das Haus nicht, da sie momentan zuwenig Geld dafür bekommen würde...
Mit Mitte 70 sollte sie das mMn in die Wege leiten.Und den Immo Markt kann eh niemand vorraussagen.
Noch scheint sie bei guter Gesundheit u mental noch fit.
Wie es in ein paar Jahren aussieht weiss niemand.

leva
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Re: Meine Tante in Hurghada

Beitrag von leva » 27.07.2016, 15:14

Das CH Konsulat ist doch fuer Vertraege nicht zustaendig.
Besser waere es sie ginge zu einem RA in der Ch ,der der arabischen Sprache maechtig ist.,bzw vereidigte Uebersetzer an der Hand hat.

Auch Lizzie hat ein Angebot gemacht.

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