Beitrag
von ThunderStrike » 26.10.2015, 16:16
Hallo,
du hast geschrieben, dass sie bereits im Oktober abreist. Ist sie mittlerweile abgereist?
Hätte ich den Beitrag schon vor einem Monat gelesen, hätte ich folgendes geraten, vllt. kann es auch noch jemand anderem hilfreich sein:
Auf ihrer Seite bleiben, d.h. nicht gegen sie arbeiten, sondern mit ihr. Es kann sie sowieso niemand hindern, aber man hat jederzeit bessere Chancen, wenn die verliebte Person nicht denkt, dass man ihr das "Glück nicht gönnt".
Ich würde in so einem Fall, also die betreffende Person insofern unterstützen, dass ich mich mit ihr gemeinsam informiere, z.B. über so Dinge wie die hier angesprochenen Versicherungen. Hier hat man vllt. bessere Chancen etwas zu erreichen, wenn man der Person den Eindruck vermittelt, nur Vorkehrungen zu treffen, SOLLTE die Beziehung scheitern, denn eine Beziehung kann ja immer scheitern und eine Auswanderung ins Ausland birgt immer die Gefahr, dass es doch nicht so toll ist und man doch wieder zurück will. Gerade bei älteren Personen auch in Hinblick auf die Gesundheit und die medizinischen Möglichkeiten im Auswanderungsland. Wichtig ist dabei nicht den Eindruck zu vermitteln, dass man sowieso davon ausgeht, dass die Beziehung scheitert. (Ich rede hier explizit nicht davon, die Verliebtheit zu schüren, nur das Möglichste zu tun, mögliche Gefahren abzuwenden.)
Man sollte auch immer bedenken, dass solche Frauen ganz oft ihr Leben lang von irgendjemandem herumgeschubst worden sind, man erreicht nichts, wenn man die Person ebenso rumschubst und klar macht, dass man besser weiß, was für die Person gut ist, als sie selbst. Wie oft liest man hier von regelrechten Trotzreaktionen, deshalb finde ich es absolut wichtig, der Person zuzugestehen, dass sie Erwachsen ist und in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen, egal ob die Situation gerade nicht dafür spricht, dass die Person vernünftige Entscheidungen treffen kann.
Außerdem ist es ein Ansatzpunkt sich gemeinsam über die dortige Kultur zu informieren, vor allen Dingen durch neutrale Literatur, aus der hervorgeht, welche Stellung die Frau in solch einer Gesellschaft hat und auch, in welcher Form die männliche Ehre von einer Frau abhängt, wie so eine Frau auszusehen hat, dass es oberste Priorität ist sich fortzupflanzen, was bei einer Rentnerin wohl auszuschließen ist, usw.
Je nach Situation kann man sich auch mal auf die Suche nach dem begeben, was der Person wirklich fehlt.
In solchen Gesprächen muss man ruhig bleiben, jemand der sich aufregt und ärgerlich wird, hat in so einem Gespräch nichts zu suchen. Man kann und sollte seine Sorgen offenbaren, auch darlegen auf welcher Grundlage diese Sorgen entstanden sind (großer Altersunterschied, Bildungsunterschied, Finanzen, usw), aber ohne die Erwartung zu haben, dass die Person daraufhin einsichtig ist und den Kerl an die Luft setzt.
Letztendlich läuft es darauf hinaus, die Person nicht zu vergällen, sondern klar zu machen, dass man jederzeit zu ihr steht und ihr da raus hilft, sollte es Probleme geben. Wie viele Frauen (und Männer) ertragen das Leid ewig, weil sie sich schämen und Angst haben, nicht mehr gehört zu werden, nachdem sie so lange selbst nicht hören wollten.
Schützt euch selbst so gut wie irgend möglich, steht euren Lieben so gut es geht zur Seite.
Ich wünsche dir, dass deine Familie da glimpflich davon kommt.
Erst nachdem ich auf diese Seite stieß wurde mir klar, wie viel Bezness-Fälle es in meinem Umfeld gibt und gegeben hat, ich bin froh, dass es hier so viele engagierte Menschen gibt, die versuchen zu helfen.