morena hat geschrieben:
Im übrigen bist doch auch Du froh, dass Dein Ex-Mann abgeschoben wird und möchtest Dir sicher nicht vorstellen, dass er Deutscher ist. Genau so geht es Bernadette, nach dem, was sie erlebt hat.
Ja Morena, ich bin froh das mein Ex abgeschoben wird, gebe ich auch ehrlich zu und ich wünsche mir auch für Bernadette, dass ihr Ex dahin muss wo der Pfeffer wächst, denn er benutzt seine Kinder wirklich nur, hat keinerlei Beziehung zu ihnen aufgebaut und wird ihnen wohl mehr Schaden als hilfreich für ihre zukünftige Entwicklung sein.
Aber ich weiß aus meiner eigenen Erfahrung leider auch wie schwer es ist und wie lange es dauert bis jemand Ausgewiesen/Abgeschoben wird. Und ich musste leider auch erfahren, dass das Recht der Kinder auf beide Eltern sehr hoch gewertet wird, auch wenn die Kinder diese "Recht" gar nicht wollen und es sogar gerichtlich erwiesen ist, dass der Vater den Kindern geschadet hat.
Ich dachte anfangs auch, mit dem Urteil wird die Abschiebung ein Selbstläufer, hab mich geärgert und aufgeregt als dies nicht so war und hab lange gebraucht mich damit zu arrangieren, dass mein Ex möglicherweise trotz hoher und wiederholter Kriminalität wegen den Kindern bleiben darf - obwohl er das Kindeswohl mit seiner Straftat zum Nachteil unserer Tochter und die physischen und psychische Entwicklung aller Kinder mit Füßen getreten hat.
Diese sich Aufregen über diese Ungerechtigkeit hat mich viel Zeit, Nerven und vor allem Energie gekostet, Energie die ich dann aber gebraucht habe, als ich realisieren musste, wie gering die Chancen auf seine Abschiebung sind.
Dann nämlich musste ich mich der Situation stellen, wie gehe ich damit um wenn er hier wieder frei herum läuft. Wie schütze ich mich und die Kinder, wie kann ich weiteren Schaden von den Kindern abhalten wenn er den Umgang auf Kosten und gegen den Willen der Kinder durchsetzt, welche Anlauf- und Hilfsstellen gibt es die uns nicht nur akut sondern auch langfristig unterstützen falls dies nötig wird, etc.
Beim Umgangsrecht kann Bernadette noch mitreden, kann Fakten vortragen und Beweise vorlegen die gegen den Umgang sprechen, aber in Bezug auf die ABH kann sie nichts machen sondern muss es einfach auf sich zukommen lassen und sich dann mit dieser Entscheidung arrangieren - egal wie schwer dies auch ist.
Deswegen ist es verdammt wichtig sich damit zu beschäftigen, wie gehe ich damit um und was kann ich machen, wo bekomme ich Hilfe, wenn er bleiben darf und Umgang mit den Kindern hat und eben nicht seine ganze Energie auf das Ziel Abschiebung zu verwenden. Deswegen auch die Anregung sich vorzustellen, was man machen würde wenn der Mann Deutscher wäre.
Für mich, zumindest sehe ich dies heute so, ist die Möglichkeit der Abschiebung ein Bonus, den wir in Bezug auf eine ruhigere und bedrohungsfreie Zukunft haben. Ein Vorteil, den wir gegenüber Frauen in ähnlichen Situationen haben, deren Mann nicht einfach des Landes verwiesen werden kann, gegenüber Frauen, deren Mann quasi "um die Ecke" wohnt und die in ständiger Angst und Sorge um das Wohl und die Sicherheit von sich und den Kindern fürchten müssen. Aber es ist auch ein Bonus den wir nicht so einfach einlösen können oder über den wir selbst bestimmen können, sondern es ist ein Bonus, der uns quasi geschenkt wird.
morena hat geschrieben:was sollte denn ein deutscher Vater für einen Vorteil aus den Kindern ziehen und plötzliches Interesse zeigen, wenn ihm nicht wirklich etwas an ihnen liegt. Er würde höchstens gejagt und gepfändet wegen des Kindes Unterhaltes und seiner Verpflichtungen,
was einem Vater aus Afrika oder sonst irgendwo nicht passieren kann.
solange der Vater in D ist, kann man ihn auf Unterhalt verklagen und pfänden lassen, egal wo er her kommt. Erst wenn er weg ist, geht dies nicht mehr.
Deutsche Väter ziehen vielleicht nicht so einen gewichtigen Vorteil wie den Aufenthalt aus ihren Kindern, aber es gibt genug, die ihren finanziellen Vorteil daraus ziehen ohne sich zu kümmern oder Unterhalt zu zahlen. Seien es z. B. nur der Kinderfreibetrag bei der Steuer, der Kinderzuschlag im öffentl. Dienst. oder Angaben über besondere Aufwendungen die den Kindern zugeschoben werden (z. B. Umgang) obwohl diese Aufwendungen nie statt gefunden haben.