Es juckt mir ja in den Fingern... Ich habe gespannt den Thread verfolgt..
Dabei erinnerte ich mich immer wieder an eine ehemalige Arbeitskollegin. Sie hatte ihren palästinensischen Mann während des Studiums kennengelernt. Mehrere Besuche bei seiner Familie folgten. Er war der älteste Sohn, der finanziell auch von seiner in Israel lebenden Familie unterstützt wurde. Er war etwas älter als sie. Also eine "gelungene Konstellation"?
Die Familie war niemals übermäßig religiös. Der hier studierende Sohn ging besonders gern auf den Markt, um Bratwürste zu essen. (war seine deutsche Lieblingsspeise)
Trotzdem war die Familie von seiner "Wahl" nicht begeistert. - Trotzdem zog er bei ihr ein, beteiligte sich dann und wann an der Miete (sie kam aus einer reichen Familie, Geld spielte keine große Rolle für beide). Für seine später hier studierenden Brüder war ihre Adresse die erste Anlaufstelle in Deutschland. Von hier starteten sie ihre Deutschkurse, später ihr Studium.
Nach Studienende ging er zurück, sie wollte nicht mit, wollte in Deutschland bleiben. - Vielleicht auch, weil sie mittlerweile sehr gut Arabisch sprach und die Abneigung der Familie nicht nur spüren, sondern gelegentlich auch verstehen konnte.
Er kam ein Jahr später wieder nach Deutschland, sie heirateten im kleinen Kreis. Er suchte und fand hier relativ schnell eine Arbeit.....
Tjaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa und dann......
Ein Jahr später waren sie geschieden... - ich glaube, sie waren ca. 8 Jahre zusammen gewesen...
Warum?
Seine deutsche Ehefrau wollte erst einmal arbeiten, Kinder erst ab Mitte 30. Sie war bei der Familie nicht sooo sehr beliebt, da diese schon lange vor Erscheinen der "deutschen Konkurrenz" die Cousine ausgewählt hatte. Während seiner einjährigen Abwesenheit von Deutschland, hatte er sich in Israel mit der Cousine verlobt - trotzdem hier die Ehe geschlossen.
Hätte nicht der Cousin ihres Mannes sie aufgeklärt, dann hätte sie - trotz der sehr guten Sprachkenntnisse - wohl nicht so schnell erfahren, was wirklich hinter ihrem Rücken ablief...
Der Cousin wurde übrigens für seinen "Verrat" von der Familie verstoßen, hat seit 10 Jahren keinerlei Kontakt mehr zu irgendeinem seiner Verwandtschaft - und das bei 8 Geschwistern!
Der Altersunterschied hat hier keinerlei Rolle gespielt - für die "aufgeschlossene"

palästinensische Familie reichte schon das Vorhandensein einer deutschen (ungläubigen) Ehefrau, die nicht von der Familie ausgewählt worden war. Wir haben später noch oft darüber gesprochen. Es war gut, dass sie gleich die Wahrheit erfahren hatte, sonst wäre er womöglich noch "zweigleisig" gefahren.
