Hallo Imene,Imene hat geschrieben:Hallo Steckchen,steckchen hat geschrieben:
Integration wäre für mich, daß er mit Dir in die Oper geht, ins Theater, daß er nicht nur in Dönerbuden bei seinesgleichen abhängt, sondern mit Dir in deutsche Restaurants geht, meinetwegen italienische (aber richtige - ohne die penetrante Sahnesaucen), die auch wirklich von Italienern oder Deutschen geführt werden und nicht nur von Arabern oder Türken, die zu faul sind zum Kochen und Euch dann Fertiggerichte aus der Tiefkühlasiette präsentieren. Zur Integration gehört für mich, daß er deutsche Zeitungen liest, deutsche Bücher, daß er deutsche Freunde hat. Daß er mit Weihnachten feiert, sich gewählt deutsch ausdrücken kann und "nischt nur Kanakschprak."
bei Deinen Maßstäben an Integration - wie viele Deutsche, gerade auch jüngere Deutsche, sind demnach nicht integriert? Es gibt dcoch total viele Menschen, die nie eine Oper von innen gesehen haben, nicht die FAZ oder die SZ lesen und sich auch nicht gewählt ausdrücken können. Und die grundsätzlich nur JamFM der Kiss hören - und niemals einen deutschschprachigen Titel freiwillig hören würden.
Da hakt es doch dann irgendwo, oder nicht?
Liebe Grüße.
Imene
so eine Antwort habe ich schon erwartet. Natürlich gibt es auch Deutsche, die diesen Standard, den ich hier aufgezeigt habe, nicht erfüllen. Aber sollen wir uns immer nur an der unteren Skala des möglichen orientieren? Sowohl in der Integration als auch in der Liebe? Würdest Du das tun? Das hat ja den betroffenen Frauen zumindest hier im Forum überhaupt kein Glück gebracht in ihren Beziehungen. Und Du wirst mir ja hoffentlich beipflichten, daß das Bild der Integration, was Rauchen, Biertrinken und Fernsehngucken, wie es Mourina von ihrem Kurden gezeichnet hat, wohl überhaupt nichts mit echter Integration zu tun hat.
Es geht auch gar nicht darum, ständig ins Theater zu rennen oder in die Oper, sondern darum, daß der ausländische Partner das der deutschen Partnerin zuliebe tut, genauso wie es viele deutsche männliche Theatermuffel tun, sonst wären die Theatersäle viel leerer und ich hätte dann auch mal eine Karte bekommen, als ich mich mal drum bemühte. Und der deutsche Partner sollte solche Gefälligkeiten auch aktiv einfordern, denn nur so erkennt er oder sie, ob der Partner auch willig ist, auch mal Kompromisse zu schließen oder ob er nur dann spendabel oder mitgehfreudig ist, wenn es ihm auch selber nützt. Denn an solchen Gefälligkeiten, die dem Gebenden erstmal nichts nützen, erkennt man auch, welchen Wert man in der Partnerschaft wirklich hat. Das gilt auch für Urlaubsziele und materielle Dinge.
Ich finde es übrigens schlimm genug, daß bestimmte Deutsche keine deutsche Musik hören wollen, dabei ist die mittlerweile so vielfältig. Das sagt ja auch etwas über das Selbstbild dieser Deutschen aus, wenn sie das nicht wollen. Das ist nämlich ganz schön negativ. Und für mich gottseidank kein Maßstab.
Wie gesagt, hier geht es mit nicht vordergründig um Oper oder Theater, sondern um das Selbstbewußtsein des deutschen Partners, Befriedigung von Bedürfnissen einzufordern oder zumindestens Akzeptanz und Respekt zu verlangen. Und an dieser Einforderung, die auf einem gesunden Selbstwertgefühl basieren sollte, hapert es wohl bei vielen betroffenen Userinnen hier.
Oder wie es Rena so schön formuliert hat:
Danke Rena, Du konntest es viel besser formulieren.RenaII hat geschrieben:Sollte ich ausnahmsweise zu der ganz, ganz seltenen Spezies der Nichtverfolgten gehören, reicht doch auch die Solidarität zu meinem geliebten, deutschen Ehepartner und der dringende, ganz persönliche Wunsch, mit ihm in dessen Land zu leben, weil mir das Heimatland meines Partners so viel liebenswerter erscheint, als mein eigenes, um mich entsprechend schnell, wie o.g. zu integrieren.
LG
Steckchen