Sri Lankanischer Ehemann in Deutschland - mit Beznesstendenz
Verfasst: 13.04.2013, 11:02
Das Ganze ist nun fast 30 Jahre her und mittlerweile altersmilde geworden , schreibe ich den Rückblick mit einem Augenzwinkern ...
Achtung , wird lang !
Als ich ihn damals kennenlernte , war ich grade mal wieder in einer Übergangsphase von hier nach weißnichtwo . Aus meinem Beruf war ich schon vor längerer Zeit ausgestiegen und einige Zeit in der Gastronomie - Kneipe , Tresen - geknechtet . Was zunächst viel Spaß machte , wurde ermüdend . So trug ich mich zur damaligen Zeit mit dem Gedanken , einen speziellen Handarbeitsladen aufzumachen . Damals konnte in den "richtigen" Kneipen noch ordentlich Kohle gemacht werden - mein Erspartes reichte locker , um ein kleines Ladenlokal anzumieten und die Grundausstattung hinzustellen . Ich hätte nebenbei noch die "Sondernschichten" in den Kneipen machen können und war von daher nicht darauf angewiesen , gleich Gewinne einzufahren .
Noch während der Planungsphase lernte ich in der Kneipe meinen Zukünftigen kenne . Wir spielten öfter Billiard - gegeneinander - gern auch gegen andere und der Gewinn wurde geteilt ... wir kamen ins Gespräch : er , Asylbewerber mit maximal noch drei Jahre laufenden Verfahren , war zu einer Zeit hierher gekommen , wo Asylbewerber hier noch arbeiten durften - und um das Arbeiten ging es ihm . Danach hatte er sich einen Kleinlaster zugelegt um Alteisen zu sammeln - nicht legal , aber ehrliche Arbeit , Fleiß ließ mich über die Illegalität hinwegsehen .
Und aus der Illegalität konnte ich ihm nun ja heraushelfen , Er hatte eine Idee für einen "dritte Welt Laden" , die war richtig gut und funktionierte . Einen Laden hatte ich ja schon und es war genug Platz für beide Konzepte . Da seine Idee die eindeutig bessere war , habe ich zunächst nur sein Gewerbe angemeldet , Steuernummer auch - auf meinen Namen .
Natürlich waren wir uns auch in der Zeit näher gekommen und mittlerweile ein Paar . Er war Singalese (schöne Menschen) und lebte mit einem Landsmann , einem Tamilen in einer kleinen Wohnung . Da der Landsmann Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis hatte ,durfte der für alle offiziellen Dinge wie Autozulassung ect. herhalten . Pauly - der Tamile , Hindu - war ein zutiefst gestörter Mann , mittlerweile Alkoholiker - das merkte man so nicht - arbeitet aber regelmäßig in einem Restaurant . Er war das , was man einen Spiegeltrinker nennt . Is`doch erstaunlich : In Sri Lanke kloppen sich Tamilen und Singalesen die Schlädel ein - hier sind sie very best frienfdund bescheißen gemeinschaftlich den deutschen Staat ...
Gestählt durch meine erste Ehe mit einem Mann aus Singapur und gehärtet durch eine einjährige Hospitation in einer süditalienischen Familie als Viancata war ich nun bereit für noch mehr Abenteuer und Aufregung - ich sollte nicht enttäuscht werden . Ähm - verliebt war ich nie in ihn - eher so das Motto : wenn klappt , klappts ...
Das Erste , was ich von Mohi (der mir Zugemutete) zu sehen bekam , waren Plastiktüten voller unbezahlter Rechnung , Mahnungen und "Behördenbriefe" . Er sagte , die alte Dame , die bis jetzt das für ihn gemacht hätte , könne das nun gesundheitlich nicht mehr und er verstünde eh diese Schreiben nicht ... daraus schloß ich beinhart , dass Deutschkenntnisse her müssen . Im Laufe der Zeit erschloß sich mir aber die wahre Bedeutung seiner Worte : auch mit Deutsch und Grundwissen unserer Rechtsordung verstand er diese Schreiben immer noch nicht - was sollte dieser Unfug mit Terminen , fristgerechten Antworten , Zahlungsanweisungen . Wenn er erscheint , isser da und wenn grad dafür Geld hat , bezahlt er ... für ihn war Deutschland ein Land wo man nur Kontokarte braucht - die kann ruhig ungültig und das Konto nicht existent sein - man bekommt dafür eine Deckungskarte und wenn die platzt , holt man sich ne neue ...der Typ vom Wirtschafts und Ordnungsamt kam regelmäßig zum Abkratzen der Plakette - Mädchen sag einfach wo der steht - laß mich alten Mann nicht suchen ... Davon war Mohi nicht begeistert - Du bist meine Frau und hast mich nicht zu verraten ... falsche Antwort , bin ich nicht , außerdem Deutsche und halte mich an deutsche Gesetze . Daher habe ich auch nie eine Zulassung auf meinen Namen gehabt .
Natürlich waren seine Auffassung von Gewerbe und Steuer ähnlich . Jedesmal , wenn der Typ vom Wirtschafts und Ordnungsamt am Laden vorbei kam , mußte er die Außendekoration abbauen - die war genehmigungpflichtig und kaum war der weg , wurde die wieder angebracht ... genehmigungspflichtig ... pah ... ich könnte ja die ... und überhaupt ... diesmal sagte der Ordnungsamtler : das nächste mal zeige ich Sie als Inhaberin an - so Leute , hier ist die Wettergrenze ... ich kann mich auf Diskussionen einlassen , schreien , schimpfen , drohen : noch einmal , dann melde ich den Laden ab ... das Schreien und Drohen wird nur kurzfristig , wenn überhaupt , wirken . Ohne Ankündigung - sonst wird das verhindert - abmelden . Diese Realitätskonfrontion ist eher wirksam. Ich tat genau das und er suchte sich einen "deutschen Arbeitsmann" , der nun diese Dinge übernahm .
Und zunächst lief es in der Beziehung auch nicht rund - was noch nicht mal was damit zu tun hatte , das er Muslim war - mein Singapurianer war das auch und zumindest damals war dessen Islam "chinesicher Prägung" und bei Mohi eben hinduistischer Prägung .- fiel also nicht weiter ins Gewicht .
Natürlich kam auch Mohi aus seinem Geburtsrecht als Mann heraus auf die Idee, mich mit Schlägen disziplieneren zu wollen . Sowas muß beim ersten Mal in den Griff kriegen - entweder er geht oder er weiß , was er verliert - nämlich sein bisheriges bequemes Leben . Was ich genau gemacht habe , schreibe ich besser nicht - aber er ging nicht und tat das nie wieder .
Einmal kam ich nach einer kleinen Reise in die von ihm angemietete zukünftige eheliche Wohnung zurück und könnte es nicht fassen : stinkender Abfall , offene Schranktüren und im Abwasch konnte man sehen , welche Tasse von den sieben als erste benutzt wurde - anhand der Schimmelhöhe in den Tassen . Ich sah kurz in den Schrank , aha , noch drei Teller und Tassen - da geh`ich doch gleich mal in meine Wohnung und lass`mich überrachen , wie er dieses Problem lösen wollte ... Pauly , der damals einen festen Standort im Gästezimmer hatte , übernachtete konsequent bei Freunden . Mohi begriff , dass er den Dreck nicht nur gemacht hatte , sondern auch wegmachen durfte . Auch das kam nie wieder vor .
Letztendlich ist das auf Dauer keine Beziehung , die man so führen möchte - und keine Ahnung , wie lange ich mit solchen Methoden erfolgreich gewesen wäre - mal abgesehen davon , dass man selber in Verhaltenformen verfällt , die mit : edel sei der Mensch , hilfreich und gut ! nichts mehr zu tun hatte .
Aber natürlich waren die Gründe dazubleiben auch vorhanden . Wie sagte ich anfangs - bereit für neue Aufregung und Abenteuer ? Mein Tätigkeitsbereich war Terminplanung - einhalten war bei ihm , Ladenhüten und mich um die die Familien der Käufer kümmern ... sprich Lebensgewohneiten von Pakistan , Bangladesh , Indien und Sri Lanka frei Haus . Während die Männer die Geschäfte abwickelten , machte ich mit Frauen , Kindern und auch oft mit Männern die grade nicht Geschäfte machten , Sightseeing Tour . Eines Winters war der Fluß zugefroren und es waren Büdchen auf dem Eis , Musik , Schlittschuh laufen ... ich bekam noch Jahre später Postkarten mit Dankesworten für dieses Erlebnis .
Zuhause lief es prächtig , Mohi beteiligte sich im "Übersoll" an Haushalt und Kosten , brachte Blumen und Geschenke und Pauly war ständig bei uns , da er alleine nicht klar kam ... da er täglich arbeitsmäßig 14 Stunden außer Haus war , störte es nicht weiter . So lebten also Hindu , Moslem und Christ miteinander . Pauly als Hindu baute einen Altar und kaufte für seinen Budha Blumen , dann nahm er Mohis Koran dazu , kaufte auch dafür Blumen und fragte mich nach meinem Kreuz ... ich konnte es mir nicht verkneifen und sagte : sitzt im Wohnzimmer auf`n Sofa ! er sah mich sparsam an , kaufte ein Kreuz für mich und auch das bekam Blumen - jede Woche , alle gleich groß ... Auch seine Familie blieb dezent im Hintergrund - bestimmt bekamen die Geld , aber nicht auf meine Kosten . Man güßte sich und gut . Er rauchte nicht , trank nicht , nahm keine Drogen und bremste sogar für Karniggel .
Schleichend trat eine Verhaltensänderung bei Mohi ein - mir kam es vor , als würde er zum Getriebenen und ich konnte es mir sehr lange nicht erklären und die wenigen Warnzeichen , die es gab , ordnete ich falsch ein . Immer lnger blieb er weg , kam spät nachts völlig erschöpft nach Hause , selbst die Sonntage waren dem Geschäft gewidmet - er arbeitete tatsächlich so hart . Es mußte unbedingt die große teure Wohnung her , eine große Hochzeitsfeier wurde geplant und eigentlich wollte er eine noch größere Wohnung - falls seine Brüder ihn mal besuchen würden . Als er mir die Hochzeitsfoto von seimen Bruder zeigte , wußte ich warum - die Hochzeit war richtig teuer und ein Haus wurde auch gebaut ... Er fing an die Kunden zu übervorteilen - die das nicht merkten , da sie dem Landsmann vertrauen . Einmal gab mir einer der Kunden 300 Dollar mit der Bitte , die zu wechseln , einer der Hundeter war falsch . Da aber dieser Mann mir die gab - nicht die hellste Kerze im Leuchter - dachte ich am einen Zufall und nicht an einen Testballon von Mohi . Einmal erzählte er mir , wie er sich einen perfekten Rauschgiftschmuggel vorstellen würde . Ich sagte nur : wenn Du das mit Deinem deutschen Arbeitsmann , vergeigst Du das .
Mein kardinaler Fehler war , dass ich ihm , den in solchen Sachen völlig unbeleckten , das nicht zugetraut hatte . Als drei Tage vor der Hochzeit des nächtens die Sturmabteilung der Kripo die Wohnungtür auftrat und ich mit einer Maschinenpistole am Kopf zu mir kam ... tja er hatte es getan und natürlich mit dem deutschen Arbeitsmann - und es ging schief .
Am nächsten Tag ging ich zu seinem Anwalt und ließ ihn fragen , ob er mich denn noch heiraten wolle .. Keine Sorge , ich wußte , was ich tat - ich kann schon bis drei zählen - hätte ich das nicht freiwillig getan , hätte er mich erpresst und bei Weigerung in den Prozeß mit reingezogen . Das Hemd war mir da näher als die Hose . Im Gefängnis geheiratet und bis Prozeßabschluß den Laden langsam abgewickelt . Durch den Verkauf des Hochzeitsgoldes bin ich da mit Plus Minus Null raus ... dann sechs Monate später Scheidung eingereicht ... er versuchte sein Glück bei mir nach Entlassung , verzögerte die Scheidung bis er in Abwesenheit geschieden wurde ... er soll später wieder geheiratet haben ...
Der Grundstein für diese Katastrofe war schon in seinem Heimatland gelegt - wie bei den allermeisten "mit ungeklärten Aufenthaltsstatus" hier in Deutschland/EU . Mohi erzählte mir , für die Reise hierher hätte er den Goldschmuck seiner Mutter gestohlen ... letztendlich isses belamglos , ob das nun so war oder ihm das Geld von wemauchimmer gegeben wurde - wo immer es her war , es kommt nicht vom barmherzigen Samariter , sondern der Geber erwartet einen Vortei/Gewinn und das ist nicht das biblische Linsengericht . Ich habe viele Männer gesehen , die das angestrebte Ziel nicht erreichen , die wie wilde Tiere kämpfen um das Ziel zu erreichen , weil nichts schlimmer ist als mit leeren Händen zurück zu kommen - und ja , manchmal hatte ich direkt Mitleid .
Es liegt aber in der Verantwortung von uns , Deutschland/EU , dass er erst gar nicht dazu kommt . Die wenigsten sind hier (über)lebensfähig und das hat nicht immer was mit mangelnder Bildung zu tun sondern mit den Strukturen der Herkunftsfamilie und den vorgelebten Umfeld .
Nur das interessierte mich nicht mehr . Ich war kopfüber im nächsten Abenteuer drin : ich zog weg und ging wieder in meine beschützende Anstalt zurück , angefüllt mit unverständlichen Verhaltensformen vund verständnislosen Menschen . Diesmal war es der Karierezug , auf den ich sprang : mein Leben wurde nun von Projektarbeiten , großen Hausaufgaben , Vorbereitung für Vorträge jeweiliger Fachrichtung bestimmt und wenn ich da nicht zugange war , gab ich selbst Unterricht - ach ja und arbeiten mußte ich auch noch ... also keine Zeit für einen Mann .
Wie heißt es so schön : wenn es am schönsten ist , soll man aufhören . Bei mir wurde Krebs festgestellt und nach OP und Chemo war ich schon rein körperlich nicht mehr in der Lage , da weiter zu machen , wo ich aufgehört habe . Aber das wollte ich auch gar nicht mehr , der ich hatte inzwischen im Internet (im Chat) meinen deutschen höheren Beamten kennengelernt und war grade dabei zu ihm zu ziehen ...
Einen deutschen höheren Beamten ? Ist das nicht stinkend langweilig ? Es war das schönste Abenteuer meines Lebens - denn wir abenteuerten zu zweit . An seinem Tod bin ich beinahe zerbrochen .
Zur Zeit mache ich ehrenamtliche Lebensberatung in Krisenfälle .
Zwoelfe
Achtung , wird lang !
Als ich ihn damals kennenlernte , war ich grade mal wieder in einer Übergangsphase von hier nach weißnichtwo . Aus meinem Beruf war ich schon vor längerer Zeit ausgestiegen und einige Zeit in der Gastronomie - Kneipe , Tresen - geknechtet . Was zunächst viel Spaß machte , wurde ermüdend . So trug ich mich zur damaligen Zeit mit dem Gedanken , einen speziellen Handarbeitsladen aufzumachen . Damals konnte in den "richtigen" Kneipen noch ordentlich Kohle gemacht werden - mein Erspartes reichte locker , um ein kleines Ladenlokal anzumieten und die Grundausstattung hinzustellen . Ich hätte nebenbei noch die "Sondernschichten" in den Kneipen machen können und war von daher nicht darauf angewiesen , gleich Gewinne einzufahren .
Noch während der Planungsphase lernte ich in der Kneipe meinen Zukünftigen kenne . Wir spielten öfter Billiard - gegeneinander - gern auch gegen andere und der Gewinn wurde geteilt ... wir kamen ins Gespräch : er , Asylbewerber mit maximal noch drei Jahre laufenden Verfahren , war zu einer Zeit hierher gekommen , wo Asylbewerber hier noch arbeiten durften - und um das Arbeiten ging es ihm . Danach hatte er sich einen Kleinlaster zugelegt um Alteisen zu sammeln - nicht legal , aber ehrliche Arbeit , Fleiß ließ mich über die Illegalität hinwegsehen .
Und aus der Illegalität konnte ich ihm nun ja heraushelfen , Er hatte eine Idee für einen "dritte Welt Laden" , die war richtig gut und funktionierte . Einen Laden hatte ich ja schon und es war genug Platz für beide Konzepte . Da seine Idee die eindeutig bessere war , habe ich zunächst nur sein Gewerbe angemeldet , Steuernummer auch - auf meinen Namen .
Natürlich waren wir uns auch in der Zeit näher gekommen und mittlerweile ein Paar . Er war Singalese (schöne Menschen) und lebte mit einem Landsmann , einem Tamilen in einer kleinen Wohnung . Da der Landsmann Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis hatte ,durfte der für alle offiziellen Dinge wie Autozulassung ect. herhalten . Pauly - der Tamile , Hindu - war ein zutiefst gestörter Mann , mittlerweile Alkoholiker - das merkte man so nicht - arbeitet aber regelmäßig in einem Restaurant . Er war das , was man einen Spiegeltrinker nennt . Is`doch erstaunlich : In Sri Lanke kloppen sich Tamilen und Singalesen die Schlädel ein - hier sind sie very best frienfdund bescheißen gemeinschaftlich den deutschen Staat ...
Gestählt durch meine erste Ehe mit einem Mann aus Singapur und gehärtet durch eine einjährige Hospitation in einer süditalienischen Familie als Viancata war ich nun bereit für noch mehr Abenteuer und Aufregung - ich sollte nicht enttäuscht werden . Ähm - verliebt war ich nie in ihn - eher so das Motto : wenn klappt , klappts ...
Das Erste , was ich von Mohi (der mir Zugemutete) zu sehen bekam , waren Plastiktüten voller unbezahlter Rechnung , Mahnungen und "Behördenbriefe" . Er sagte , die alte Dame , die bis jetzt das für ihn gemacht hätte , könne das nun gesundheitlich nicht mehr und er verstünde eh diese Schreiben nicht ... daraus schloß ich beinhart , dass Deutschkenntnisse her müssen . Im Laufe der Zeit erschloß sich mir aber die wahre Bedeutung seiner Worte : auch mit Deutsch und Grundwissen unserer Rechtsordung verstand er diese Schreiben immer noch nicht - was sollte dieser Unfug mit Terminen , fristgerechten Antworten , Zahlungsanweisungen . Wenn er erscheint , isser da und wenn grad dafür Geld hat , bezahlt er ... für ihn war Deutschland ein Land wo man nur Kontokarte braucht - die kann ruhig ungültig und das Konto nicht existent sein - man bekommt dafür eine Deckungskarte und wenn die platzt , holt man sich ne neue ...der Typ vom Wirtschafts und Ordnungsamt kam regelmäßig zum Abkratzen der Plakette - Mädchen sag einfach wo der steht - laß mich alten Mann nicht suchen ... Davon war Mohi nicht begeistert - Du bist meine Frau und hast mich nicht zu verraten ... falsche Antwort , bin ich nicht , außerdem Deutsche und halte mich an deutsche Gesetze . Daher habe ich auch nie eine Zulassung auf meinen Namen gehabt .
Natürlich waren seine Auffassung von Gewerbe und Steuer ähnlich . Jedesmal , wenn der Typ vom Wirtschafts und Ordnungsamt am Laden vorbei kam , mußte er die Außendekoration abbauen - die war genehmigungpflichtig und kaum war der weg , wurde die wieder angebracht ... genehmigungspflichtig ... pah ... ich könnte ja die ... und überhaupt ... diesmal sagte der Ordnungsamtler : das nächste mal zeige ich Sie als Inhaberin an - so Leute , hier ist die Wettergrenze ... ich kann mich auf Diskussionen einlassen , schreien , schimpfen , drohen : noch einmal , dann melde ich den Laden ab ... das Schreien und Drohen wird nur kurzfristig , wenn überhaupt , wirken . Ohne Ankündigung - sonst wird das verhindert - abmelden . Diese Realitätskonfrontion ist eher wirksam. Ich tat genau das und er suchte sich einen "deutschen Arbeitsmann" , der nun diese Dinge übernahm .
Und zunächst lief es in der Beziehung auch nicht rund - was noch nicht mal was damit zu tun hatte , das er Muslim war - mein Singapurianer war das auch und zumindest damals war dessen Islam "chinesicher Prägung" und bei Mohi eben hinduistischer Prägung .- fiel also nicht weiter ins Gewicht .
Natürlich kam auch Mohi aus seinem Geburtsrecht als Mann heraus auf die Idee, mich mit Schlägen disziplieneren zu wollen . Sowas muß beim ersten Mal in den Griff kriegen - entweder er geht oder er weiß , was er verliert - nämlich sein bisheriges bequemes Leben . Was ich genau gemacht habe , schreibe ich besser nicht - aber er ging nicht und tat das nie wieder .
Einmal kam ich nach einer kleinen Reise in die von ihm angemietete zukünftige eheliche Wohnung zurück und könnte es nicht fassen : stinkender Abfall , offene Schranktüren und im Abwasch konnte man sehen , welche Tasse von den sieben als erste benutzt wurde - anhand der Schimmelhöhe in den Tassen . Ich sah kurz in den Schrank , aha , noch drei Teller und Tassen - da geh`ich doch gleich mal in meine Wohnung und lass`mich überrachen , wie er dieses Problem lösen wollte ... Pauly , der damals einen festen Standort im Gästezimmer hatte , übernachtete konsequent bei Freunden . Mohi begriff , dass er den Dreck nicht nur gemacht hatte , sondern auch wegmachen durfte . Auch das kam nie wieder vor .
Letztendlich ist das auf Dauer keine Beziehung , die man so führen möchte - und keine Ahnung , wie lange ich mit solchen Methoden erfolgreich gewesen wäre - mal abgesehen davon , dass man selber in Verhaltenformen verfällt , die mit : edel sei der Mensch , hilfreich und gut ! nichts mehr zu tun hatte .
Aber natürlich waren die Gründe dazubleiben auch vorhanden . Wie sagte ich anfangs - bereit für neue Aufregung und Abenteuer ? Mein Tätigkeitsbereich war Terminplanung - einhalten war bei ihm , Ladenhüten und mich um die die Familien der Käufer kümmern ... sprich Lebensgewohneiten von Pakistan , Bangladesh , Indien und Sri Lanka frei Haus . Während die Männer die Geschäfte abwickelten , machte ich mit Frauen , Kindern und auch oft mit Männern die grade nicht Geschäfte machten , Sightseeing Tour . Eines Winters war der Fluß zugefroren und es waren Büdchen auf dem Eis , Musik , Schlittschuh laufen ... ich bekam noch Jahre später Postkarten mit Dankesworten für dieses Erlebnis .
Zuhause lief es prächtig , Mohi beteiligte sich im "Übersoll" an Haushalt und Kosten , brachte Blumen und Geschenke und Pauly war ständig bei uns , da er alleine nicht klar kam ... da er täglich arbeitsmäßig 14 Stunden außer Haus war , störte es nicht weiter . So lebten also Hindu , Moslem und Christ miteinander . Pauly als Hindu baute einen Altar und kaufte für seinen Budha Blumen , dann nahm er Mohis Koran dazu , kaufte auch dafür Blumen und fragte mich nach meinem Kreuz ... ich konnte es mir nicht verkneifen und sagte : sitzt im Wohnzimmer auf`n Sofa ! er sah mich sparsam an , kaufte ein Kreuz für mich und auch das bekam Blumen - jede Woche , alle gleich groß ... Auch seine Familie blieb dezent im Hintergrund - bestimmt bekamen die Geld , aber nicht auf meine Kosten . Man güßte sich und gut . Er rauchte nicht , trank nicht , nahm keine Drogen und bremste sogar für Karniggel .
Schleichend trat eine Verhaltensänderung bei Mohi ein - mir kam es vor , als würde er zum Getriebenen und ich konnte es mir sehr lange nicht erklären und die wenigen Warnzeichen , die es gab , ordnete ich falsch ein . Immer lnger blieb er weg , kam spät nachts völlig erschöpft nach Hause , selbst die Sonntage waren dem Geschäft gewidmet - er arbeitete tatsächlich so hart . Es mußte unbedingt die große teure Wohnung her , eine große Hochzeitsfeier wurde geplant und eigentlich wollte er eine noch größere Wohnung - falls seine Brüder ihn mal besuchen würden . Als er mir die Hochzeitsfoto von seimen Bruder zeigte , wußte ich warum - die Hochzeit war richtig teuer und ein Haus wurde auch gebaut ... Er fing an die Kunden zu übervorteilen - die das nicht merkten , da sie dem Landsmann vertrauen . Einmal gab mir einer der Kunden 300 Dollar mit der Bitte , die zu wechseln , einer der Hundeter war falsch . Da aber dieser Mann mir die gab - nicht die hellste Kerze im Leuchter - dachte ich am einen Zufall und nicht an einen Testballon von Mohi . Einmal erzählte er mir , wie er sich einen perfekten Rauschgiftschmuggel vorstellen würde . Ich sagte nur : wenn Du das mit Deinem deutschen Arbeitsmann , vergeigst Du das .
Mein kardinaler Fehler war , dass ich ihm , den in solchen Sachen völlig unbeleckten , das nicht zugetraut hatte . Als drei Tage vor der Hochzeit des nächtens die Sturmabteilung der Kripo die Wohnungtür auftrat und ich mit einer Maschinenpistole am Kopf zu mir kam ... tja er hatte es getan und natürlich mit dem deutschen Arbeitsmann - und es ging schief .
Am nächsten Tag ging ich zu seinem Anwalt und ließ ihn fragen , ob er mich denn noch heiraten wolle .. Keine Sorge , ich wußte , was ich tat - ich kann schon bis drei zählen - hätte ich das nicht freiwillig getan , hätte er mich erpresst und bei Weigerung in den Prozeß mit reingezogen . Das Hemd war mir da näher als die Hose . Im Gefängnis geheiratet und bis Prozeßabschluß den Laden langsam abgewickelt . Durch den Verkauf des Hochzeitsgoldes bin ich da mit Plus Minus Null raus ... dann sechs Monate später Scheidung eingereicht ... er versuchte sein Glück bei mir nach Entlassung , verzögerte die Scheidung bis er in Abwesenheit geschieden wurde ... er soll später wieder geheiratet haben ...
Der Grundstein für diese Katastrofe war schon in seinem Heimatland gelegt - wie bei den allermeisten "mit ungeklärten Aufenthaltsstatus" hier in Deutschland/EU . Mohi erzählte mir , für die Reise hierher hätte er den Goldschmuck seiner Mutter gestohlen ... letztendlich isses belamglos , ob das nun so war oder ihm das Geld von wemauchimmer gegeben wurde - wo immer es her war , es kommt nicht vom barmherzigen Samariter , sondern der Geber erwartet einen Vortei/Gewinn und das ist nicht das biblische Linsengericht . Ich habe viele Männer gesehen , die das angestrebte Ziel nicht erreichen , die wie wilde Tiere kämpfen um das Ziel zu erreichen , weil nichts schlimmer ist als mit leeren Händen zurück zu kommen - und ja , manchmal hatte ich direkt Mitleid .
Es liegt aber in der Verantwortung von uns , Deutschland/EU , dass er erst gar nicht dazu kommt . Die wenigsten sind hier (über)lebensfähig und das hat nicht immer was mit mangelnder Bildung zu tun sondern mit den Strukturen der Herkunftsfamilie und den vorgelebten Umfeld .
Nur das interessierte mich nicht mehr . Ich war kopfüber im nächsten Abenteuer drin : ich zog weg und ging wieder in meine beschützende Anstalt zurück , angefüllt mit unverständlichen Verhaltensformen vund verständnislosen Menschen . Diesmal war es der Karierezug , auf den ich sprang : mein Leben wurde nun von Projektarbeiten , großen Hausaufgaben , Vorbereitung für Vorträge jeweiliger Fachrichtung bestimmt und wenn ich da nicht zugange war , gab ich selbst Unterricht - ach ja und arbeiten mußte ich auch noch ... also keine Zeit für einen Mann .
Wie heißt es so schön : wenn es am schönsten ist , soll man aufhören . Bei mir wurde Krebs festgestellt und nach OP und Chemo war ich schon rein körperlich nicht mehr in der Lage , da weiter zu machen , wo ich aufgehört habe . Aber das wollte ich auch gar nicht mehr , der ich hatte inzwischen im Internet (im Chat) meinen deutschen höheren Beamten kennengelernt und war grade dabei zu ihm zu ziehen ...
Einen deutschen höheren Beamten ? Ist das nicht stinkend langweilig ? Es war das schönste Abenteuer meines Lebens - denn wir abenteuerten zu zweit . An seinem Tod bin ich beinahe zerbrochen .
Zur Zeit mache ich ehrenamtliche Lebensberatung in Krisenfälle .
Zwoelfe