Ich weiß nicht mehr weiter.

Austausch über gemachte Betrugserfahrungen in Deutschland

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madame d.
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Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von madame d. » 26.01.2019, 21:50

Hallo an Alle.
Zunächst bitte ich um Entschuldigung, wenn ich mich hier in's falsche Thema quetsche, denn um Ehebetrug geht es in meiner Sache nicht. Doch denke ich, bin ich auf einen charmanten afrikanischen Lügner reingefallen.

Ich nenne mich hier Madame D., bin bald 50 Jahre alt und habe mich vor etwa 1,5 Jahren nach langer Zeit von meinem (deutschen) Mann getrennt. Es war eine schwere Zeit, ich habe keine Ausbildung, war fast mein ganzes Leben lang Hausfrau mit Minijob. Mein Noch-Ehemann sorgte für unseren Unterhalt. Ich machte den Haushalt, stand viele Stunden in der Küche, erfand Menüs, machte Motto-Torten, Pralinen. Ich versorgte einfach meine Familie und unseren Hund. Ich hatte einen Minijob, um mir eigene kleine Wünsche zu erfüllen oder meiner Familie das eine oder andere kleine Geschenk zu machen (Kinobesuch mit Enkelkind, hier ein Spielzeug, da ein Eis, kurze Trips an die Küste, Familientreffen zum Brunch,..., solche Sache eben). Taschengeld sozusagen. Ich hatte finanziell keine großen Sorgen. Wir waren nicht reich, Urlaub viel eher schmal aus, aber wir wurden satt, konnten unsere Fixkosten begleichen und das eine oder andere Extra war auch drin (Smart-TV, etc.), wenn wir auch für solche Dinge erst sparen mussten.

Doch als ich nach fast 30 Jahren Beziehung meinen Ehemann und mein altes Zuhause verließ, geschah das mit einem Koffer, einem leeren Konto, zwei Wochen, bevor der nächste Minijob-Lohn fällig war und 2 Euro in der Tasche. Von heute auf morgen war ich quasi obdach- und mittellos. Ein Häufchen Elend, gebrochen, verzweifelt, kaputt. Doch ich ging. Endlich.

Ich kam irgendwo unter aber es war wirklich sehr schwer, -ich war schon sehr jung Hausfrau und Mutter, also Managerin einer Familie mit großem eigenen Haushalt- kein Zuhause mehr zu haben.
Nach langer Suche fand ich eine Wohnung und nach 1000 Hürden auch Hilfe vom Jobcenter und etwas Trennungsunterhalt. Die Zeit beim JC war die Hölle für mich. Ich hatte Angst vor den Terminen, wurde fast krank dadurch.
Jedenfalls tat ich alles, um schnell Arbeit zu finden und fand auch welche. Jetzt habe ich einen Teilzeitjob für den ich morgens um kurz nach sieben das Haus verlasse und abends erst um kurz nach 20 Uhr daheim bin. Manchmal auch gegen 21 Uhr. Zwischendrin gehe ich noch einem Minijob nach für etwas mehr als 10 Euro Brutto pro Std. (bei beiden Stellen). Zusammen mit dem bisschen Trennungsunterhalt erreiche ich manchmal das Existenzminimum, oft bin ich darunter und jongliere mich durch diese Monate, aus Angst vorm JC. Doch bevor ich diese Stellen hatte, war ich bei einer Zeitarbeitsfirma angestellt; zum 1. Mal in meinem Leben.

Und da traf ich ihn. Auch zum 1. Mal in meinem Leben hatte ich Kontakt mit einem Afrikaner. Wir hatten natürlich viele Nationalitäten in der Nachbarschaft aber über ein "Guten Tag, Guten Morgen…" gingen die Unterhaltungen nie hinaus. Aber eben mit deutschen Nachbarn auch nicht. Ich bin am liebsten für mich alleine und mit meiner Familie. Abgesehen von 2 (echten) Freunden.

Ich war seit einpaar Tagen in einer schrecklichen Firma eingesetzt, in welcher jeder des anderen Teufel war (natürlich nur hintenrum), war während der Arbeit mit vielen Menschen in einem Raum zusammen und fühlte mich überhaupt nicht wohl. Ich bin nicht so der Team-Player, sondern arbeite lieber für mich alleine, wenn dies möglich ist. Wie gesagt, ich bin Einzelgängerin, habe Angst vor den meisten Menschen. Menschen überfordern mich oft. Manche Menschen mag ich, aber vor den meisten habe ich Angst. Ich wandere lieber stundenlang alleine durch den Wald, statt Schaufensterbummel o.ä. zu machen.

Jedenfalls, da kam er plötzlich rein. Ein Zeitarbeiter, schwarz, wie die Nacht, Raster, das unbeholfene deutsch, so freundlich, lachte jeden an, erzählte von seinem eigentlichen Beruf, (Musiker, Musiklehrer). Sexy, charmant aber absolut hilflos in diesem Nazibetrieb. Und einige Jahre älter als ich. Er lebt schon lange in Europa, alleine über 20 Jahre in meiner Heimatstadt. Ich fand ihn wirklich sympathisch. Aber nur sympathisch.

Natürlich empfand ich die Grausamkeiten dieser "Arbeitskollegen" unerträglich und vom 1. Tag an solidarisierte ich mich mit ihm. Wir halfen uns stets gegenseitig, ließen die anderen links liegen und waren beide froh, nicht alleine dort zu sein, machten unsere Pausen nur zusammen, teilten bald unser mitgebrachtes Essen. Wir stärkten uns gegenseitig. Doch hatten wir nie wirklich Gelegenheit uns richtig zu unterhalten und als er dies einmal äußerte, lud ich ihn spontan für den nächsten Tag auf ein Bier in mein Lieblings-Bistro ein. Ich war nicht aus auf eine Liebelei, Beziehung oder what ever. Ich steckte in einer schweren Zeit, wollte keine Komplikationen, ich wollte nichts außer freundlich sein.
Ich konnte mir nicht vorstellen, mit einem farbigen Mann zu schlafen, ihn zu küssen...! Ich fand ihn cool und dachte echt, dass wir gute Arbeitskollegen sind. Aber es kam anders. Er hat mir so schnell den Kopf verdreht, ich kapiere es bis heute nicht. Gewundert habe ich mich. Was will Mr. Sexy von mir grauen Maus? (Wenn ich mal nicht in Arbeitskleidung stecke und talentfrei, wie ich bin, mich ein wenig "anmale", kann ich mich sehen lassen, nur geschieht das selten und bin ich auch dann weit davon entfernt, berechtigter Weise als schöne Frau bezeichnet zu werden): Ich habe ihn oft gefragt: "Warum ich?" Er sagte immer, dass ich 1. eine schöne Frau sei und es ihm 2. hauptsächlich auf mein Herz ankommt.

Ich muss sagen, dass es mich nicht nur tröstet, dass ich nicht die Einzige bin, die hier verzweifelt auf Meinungen und Tipps hofft, sondern ganz ehrlich, es tut mir in der Seele weh, zu lesen, wie viele Menschen ihr Herz verschenken, lieben, hoffen,..., um dann schamlos ausgenutzt, missbraucht und gnadenlos tief verletzt zu werden.
Was mich betrifft, wenn ich recht habe mit meinem Verdacht (wovon ich leider ausgehen muss), ich werde nie wieder einem Mann vertrauen können. Ich ziehe den Hut vor den Menschen, welche oft jahrelang (ich kenne ihn seit nicht ganz 7 Monaten) ein Martyrium durchgestanden haben, emotional und materiell komplett ausgesaugt wurden und dabei den Mut und den Glauben an die Liebe nicht verloren. Ich wünsche mir das für mich auch, doch glaube ich, ich werde nie wieder vertrauen können und unbefangen sein. Und schon gar nicht lieben.

Jedenfalls dachte ich, ich lerne nicht nur einen schönen und talentierten, sondern auch einen sympathischen, sensiblen und loyalen Menschen kennen, mit viel Mitgefühl und stets opferbereit.
Sexy Frauen, die uns zusammen sehen (was immer nur dann geschieht, wenn es sich nicht vermeiden lässt weil er mich für irgendwas außerhalb meiner Wohnung braucht) fallen fast in Ohnmacht, es ist kaum zu glauben. Und ich, immer in Arbeitskleidung, verschwitzt, abgemagert und übermüdet, werde mit Blicken getötet, von diesen schönen, gestylten Damen mit ihren schönen Fingernägeln, da er ja ein "so super Typ" ist. Alle schauen mich an, als denken sie, ich habe ihn nicht verdient. Missgünstig sind die Blicke.

Und ich glaube, diese Menschen haben recht, wenn sie so denken.
Ich habe ihn nicht verdient. So schlecht kann ich nämlich nicht gewesen sein, dass ich so bestraft werde. Inzwischen fühle ich mich vom Schicksal bestraft. Ich wüsste nur gerne, wofür.
Nun kenne ich ihn von seiner privaten Seite und ich wünschte, wir wären uns nie begegnet. ER ist nach außen sympatisch, charmant, aber zu mir ist er anders! Er benutzt mich für seine Bedürfnisse, schickt mich hin- und her obwohl er fast den ganzen Tag nur faul auf der Couch liegt, während ich mich aufreibe. Er hat nie etwas für mich übrig. Weder materiell, er bringt mir niemals etwas mit (damit meine ich Kleinigkeiten, wie z.B. Schokolade oder Orangensaft, Dinge, auf die ich echt stehe), noch, dass er ein offenes Ohr für mich hätte, geschweige denn Hilfe leisten würde. Im Bett geht er nicht auf mich ein und Höhepunkte hatte ich bislang 2. Doch er schwört sogar bei seinem Gott, dass er mich liebt.

Er hat mich voll im Griff. So schnell, so fest. Wie ein böser, starker Zauber.

Das weiß natürlich niemand. Meiner Familie, Freunden und Bekannten spiele ich eine schöne beginnende Beziehung vor.

Er hat die Welt gesehen, er war ein Künstler. In den teuersten Hotels hat er gelebt, mit Weltstars auf großen Bühnen gestanden und die schönsten Frauen lagen ihm zu Füßen. Das Internet ist voll von ihm. Doch Zu dem Zeitpunkt, als wir uns trafen, war er nicht auf einem absteigenden Ast, sondern am Boden. Mir war das gleich, denn ich schaue nur auf den Mensch, nicht darauf, was er hat und ich bin ja selbst nicht reich. Er lebt schon lange in meiner Heimatstadt, doch ich kannte ihn bis dahin nicht. Ich bin einer der wenigen Menschen, die noch nichts von ihm gehört haben. Wenn er sich in der City sehen lässt, wird er von allen angehimmelt. Wie ein Star. Und ich kann das nicht verstehen. Und würde ich das nicht selbst erleben, vielleicht könnte ich dies nicht einmal glauben. Meine Meinung heute: Er ist nicht nur ein Musiker, sondern auch ein verdammt guter Schauspieler. Ein Blender.

Er verbringt die Zeit bei mir, ist jetzt arbeitslos, seit Monaten arbeitsunfähig. Ich bin wirklich den ganzen Tag unterwegs, halte meine Wohnung sauber, soweit es meine wenige Zeit und Kraft zulassen. Meistens muss ich unser Essen kochen (doch das hat auch seine gute Seite, denn er kocht gut, aber so einseitig, es ist nicht mehr zum aushalten), alle Einkäufe erledige ich alleine. Auch die schweren Dinge wie Waschmittel, Milch, Kartoffeln (falls das Geld dafür reicht), alles besorge ich noch vor oder nach meiner Arbeit und fast ausschließlich von meinem schwer verdienten Geld. Er hält sich stets bei mir auf doch abgesehen von Geschirr abspülen tut er nichts. Aber er macht wirklich viel Dreck. Teppich, Backofen..., alles wird schlimm. So, wie ich niemals leben wollte und gelebt habe, lebe ich jetzt. Nicht mit Kindern, Ehemann, Opa, großem Hund und Dauerbesuch von meinen Kids sah es in meinen Wohnungen so schlimm aus.

Ich habe stets das Gefühl, belogen zu werden. Z.B. weiß, verstehe und befürworte ich, dass er seine (große) Familie in Afrika unterstützt. Er spricht manchmal von 20 Euro oder so. Jetzt fand ich Quittungen, die belegen, dass er in nur einem Monat mehrere(!) 100 Euro verschickt hat. In einem anderen Monat ähnlich viel. Und das Geld, welches er übrig hat, gibt er für sich selber und für seine Freunde aus. Während ich mir Geld leihen musste, weil keine Lebensmittel mehr da waren, hob er Geld von seinem Konto ab und gab es für ich-weiß-nicht-was aus, wovon ich Tage später durch einen Zufall erfuhr. Ich zahle von meinem wirklich kargen Einkommen alles und ernähre ihn mit. Ich bin starke Raucherin und verdrehe einen recht günstigen Tabak. Leiste mir Filter zum eindrehen. Doch für ihn muss ich teure Markenzigaretten kaufen. Demensprechend gibt es fast nur Reis, eine Tomatensoße, von der ich mittlerweile Alpträume habe, und weiße, billige Brötchen. Ich liebe deutsche Hausmannskost, probiere gerne internationale Küche aus und kreiere gerne selbst. Aber seit Monaten kann ich mir nicht einmal mehr Obst kaufen. Ich bin nah am Untergewicht doch meine Jobs erfordern viel Kraft. Ich merke, wie ich nicht nur immer trauriger werde sondern auch, wie ich körperlich abbaue und weiß nicht, wie lange ich das noch durchstehe. Selbst mein Enkelkind (7 Jahre) sagte: "Oma, du bist jetzt so komisch dünn"! Da kann man sich denken, wie schnell ich viel Gewicht verlor. Auch merkten meine Enkelkinder, dass ihre Nikolaus,-Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke ungewöhnlich einfach ausfielen. Die Kleinen sind mit Geld noch nicht viel in Berührung gekommen und haben keine Vorstellung von Preisen. Doch sie merkten, dass da was ganz anders war als früher. Und das merken sie an allen Ecken und Enden. Ich habe mir schon Geld borgen müssen, welches ich erst ab März ratenweise zurück zahlen kann. Sowas kannte ich bislang nicht. Ich brauchte nie etwas borgen, konnte immer meine Rechnungen pünktlich bezahlen und ich hatte Essen nach meinem Geschmack und soviel Obst, wie ich wollte. Jetzt fühle ich mich krank und schwach, habe immer Hunger und nehme schon seit über 2 Wochen starke Schlaftabletten, weil ich trotz Dauer-Müdigkeit nicht schlafen kann.

Hinzu kommt, dass er mich niemandem vorstellt. Ich kenne weder seine Kinder in Afrika, noch die in Deutschland. Nicht seine Freunde, niemanden. Wir waren gemeinsam auf eine Geburtstagsparty eingeladen. Tagelang vorher war er schon unruhig, bis er einen Streit vom Zaun brach und ich nicht mitging. Ich merke auch, wenn er sich schick macht (er sieht immer(!) wie ein Strahlemännchen aus, aber manchmal toppt er das noch) dann erfindet er irgendeinen Grund / Termin, kommt spät zurück und ich merke, er war mal wieder auf einer Party, Veranstaltung...! Sogar an seinem Geburtstag war er unterwegs - ohne mich aber mit anderen Paaren. Gerade gestern war er mal wieder mit mir unbekannten Leuten unterwegs. Noch nie mit mir. Außer unserer 1. Verabredung. Er hat ein "Zimmer" (eigentlich ein schmutziges Loch) ein paar Km von mir entfernt, welches unbewohnbar ist.
Meine kleine Wohnung ist (oder war es zumindest stets) gemütlich und sauber. Meine Möbel sind z.T. geschenkt, selbst verdient und auch selbst gebaut. Einfach, günstig aber bis ich zur falschen Zeit am falschen Ort war (ja, so denke ich jetzt), mein eigenes, gemütliches, mein warmes Zuhause, in dem ich mich sicher und geborgen fühlte, wohin ich nach der schweren Arbeit gerne ging. Alleine. Zufrieden. Jetzt will ich oft nicht mehr gerne nachhause.

Ich habe oft das Gefühl, dass, wenn er mit seinen Leuten in seiner afrikanischen Muttersprache und / oder französisch spricht, er über mich spricht. Und ich glaube, nicht gut. Ich spreche leider kein französisch, doch wenige Wörter verstehe ich. Und während seiner Telefonate versuche ich mir auf beiden Sprachen so viele Wörter wie möglich zu merken und übersetze sie mir dann selbst. Ich habe dann immer den gleichen Verdacht: Er spricht über die kleine(!!!) deutsche Frau, die abgeschossen wird, sobald sich was Besseres findet.

Während meiner langen Beziehung mit meinem Ehemann war es so, dass beim Sex niemals etwas praktiziert wurde, was der andere Part nicht wollte.

Mein afrikanischer Freund ist anders und respektiert auch Einwände nicht. Er gebietet mir, wenn ich mich äußern will, still zu sein.
Er betont immer, dass er kein gewalttätiger Mensch sei. Aber oft habe ich das Gefühl, nach einem Streit oder wenn ich mal wieder anders funktioniert habe, als er es wollte, bestraft er mich im Bett. Dann habe ich nicht nur körperliche Schmerzen, sondern fühle mich auch erniedrigt und zutiefst verletzt.

Das ist mir alles so fremd.
Und dennoch schaffe ich den Absprung nicht, es ist wie verhext. Er hat mich dermaßen im Griff, ich erkenne mich selbst nicht wieder.

Wenn wir Gäste haben (ausschließlich meine Familie, Bekannten) und außerhalb von meinen vier Wänden ist er anders als privat. Ein "Sternchen", ein "Herzchen", barmherzig, hilfsbereit, gibt jedem, der nichts hat, (mein verdientes) Geld, (meine verdienten) Zigaretten, ist verständnisvoll, empathisch, ein guter Mensch. Ja, so wird er gesehen! So hab ich ihn auch gesehen, wie hat er mich geblendet! Heute denke ich oft: "Wenn die Leute wüssten, wen sie da so anhimmeln...!" Manche Menschen nennen ihn sogar einen HEILIGEN! Wie unheimlich!

Am Tag, an dem wir in "meinem" Bistro waren, sah ich zum 1. Mal, wie bekannt und beliebt er wirklich ist. Der Wirt, der sich immer freut, mich zu sehen weil wir uns schon Jahrzehnte kennen, hätte für IHN am liebsten einen roten Teppich ausgerollt. Ich konnte es kaum glauben. Keine zehn Schritte kamen wir durch unsere City, ohne dass die Menschen nach ihm riefen, ihm hinterher liefen, es war Wahnsinn. Und für mich sehr unangenehm, ich hätte am liebsten eine Tarnkappe gehabt. Ich bin eher von der Graue-Maus-Fraktion, die sich nur selten schminkt und nicht einmal gut. Ich kann meine Haare nicht stylen und trage schon wegen der Arbeit selten etwas anderes als Jeans und bequeme Schuhe. Anders als er, denn er ist immer schick. Doch blende ich hin und wieder meine Menschenangst aus, mache mich "zurecht" und gehe mal weg (essen, in einen Club,... ), weil ich weiß, dass es nicht gesund ist, niemals rauszugehen. Nur muss ich das mit anderen tun, denn mein "Freund", der mich schon als seine(!) Frau bezeichnet, geht eben nicht mit mir weg.

Schon in der 1. Nacht - ich wollte ihm mein gemütliches Sofa zur Verfügung stellen - schliefen wir miteinander, obwohl er versprach, er würde mich nicht berühren, auch, wenn er mit ins Schlafzimmer käme. Wir könnten noch ein wenig reden...!. Naja, er hat mich nicht gezwungen. Eher irgendwie meinen Willen gebrochen, das trifft es einigermaßen. Zugegeben, es war auch sehr aufregend für mich, denn wie gesagt, war ich niemals mit Afrikanern in Kontakt gekommen und er war so anders als mein Mann. Leidenschaftlich. Ich weiß auch nicht,...! Da war er jedenfalls auch anders als jetzt.
Schon in der 1. Nacht fragte er, ob ich mir vorstellen könnte, mit ihm zusammen zu leben. Überrascht, wie ich war, konnte ich gar nichts sagen.

Er spricht von Liebe, ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Wenn man einen Menschen liebt, dann tut man ihm doch nicht weh, versteckt ihn doch nicht vor der Außenwelt, oder? Und sieht zu, wie er sich verbiegt und hilft in keiner Form, sondern saugt ihn weiter aus.

Meine Familie kennt er, mich versteckt er.

Und nun steh ich hier, ich armer Tor...!

Er hatte wunderschöne Frauen, da kann ich nicht mithalten.
Aber warum dann ausgerechnet ich? Er hat mich angemacht, nicht ich ihn. Warum ich? Bin ich dumm, naiv genug? Ich schäme mich vor mir selbst.

Es hört sich überzogen an aber manchmal denke ich, er hat mich verzaubert. Und nicht im positiven Sinn.
Einmal erzählte er mir von einigen Schülern, die nicht besonders musikalisch gewesen sein sollen.
Er erklärte mir dann, dass er diese Leute "wie programmiert" hat, da konnten sie plötzlich ihre Instrumente fehlerfrei bedienen. In diesem Moment dachte ich, dass er auch mich "programmiert" (manipuliert) haben könnte.
Vielleicht denkt ihr, dass ich spinne. Ich weiß es leider nicht besser zu beschreiben.

Rufe ich ihn an um zu fragen, ob alles ok ist oder wann er kommt, fühlt er sich kontrolliert, aber wehe, ich melde mich nicht um ihm zu sagen, dass ich Pause oder Feierabend habe oder wo ich mich eben gerade aufhalte und mit wem ich gerade zusammen bin. Die Tage habe ich über einpaar Witze gelacht, die auf mein Handy geschickt wurden. Er wurde immer unruhiger bis er tatsächlich von mir verlangte, meine Nachrichten zu sehen. Ich habe ihm mein Telefon natürlich nicht gegeben. In den knapp 7 Monaten, in denen wir uns kennen, habe ich um die 15 kg abgenommen, was mich unsagbar geschwächt hat. Das lag nicht nur(!) an meiner stressigen Arbeit und Arbeitszeiten, ganz ehrlich. Ich kann mir kein vernünftiges Essen mehr kaufen, welches mir schmeckt und mich für die schwere Arbeit stärkt und gesund hält. Früher war das nie ein Problem für mich.
Er macht nur Chaos und Schmutz. Seinen Stromverbrauch empfinde ich schon als Sünde.

Wenn auch in den ersten ein oder zwei Wochen der Sex aufregend und angenehm war, überkommt mich jetzt Angst bei dem Gedanken daran. Seine Praktiken werden immer brutaler. Außer Schmerzen und Angst und Scham empfinde ich nichts. Auf mich eingehen, dass ich mich auch gut fühle, tut er nicht. Ich muss ihn quasi bedienen und soll dabei so tun, als hätte ich Freude daran. Ich habe oft Schmerzen und einmal schrie ich, bis kein Ton mehr aus mir herauskam. Ich dachte, ich sterbe an inneren Verletzungen. Doch das hat ihm dann noch mehr Spaß gemacht.
Ich bitte oft darum, dass er vorsichtiger ist oder sage, "dies oder das mag ich gar nicht".
Er bedeutet mir dann immer, still zu sein, was mir unter diesen starken und unbekannten Schmerzen kaum gelingt.
Und wenn wir Streit haben, was in letzter Zeit öfter vorkommt, weil sich manchmal noch einpaar intakte Gehirnzellen bei mir melden und ich dann auch aufbrause und meine Meinung vertrete, will er nach der "Versöhnung" natürlich Sex. In diesem Moment wird es für mich noch merkwürdiger, schmerzhafter und noch erniedrigender. Dann habe ich das Gefühl, er will mich für "meinen großen Mund" bestrafen. Er will von mir hören, dass ich mich von nun an zurück halte, spielt Eifersucht vor und unterstellt mir, dass ich Interesse an anderen Männern hätte.

Wenn ich mich verweigere, das lernte ich recht schnell (Migräne, überarbeitet, zuviel Stress, Ärger mit der laufenden Scheidung...) akzeptiert er das manchmal, aber niemals lange. Und dann diese Schmerzen wieder. Sowas habe ich nie erlebt.

Obwohl er sieht, wie sehr ich mich aufreibe, muss ich ihn bedienen. Spontan Kuchen backen, Süßspeisen kochen am späten Abend, ihn stets massieren obwohl meine Arme und Hände von der Arbeit so schmerzen.
Musik hören oder mal was im TV anschauen kann ich so gut wie gar nicht. Nur, wenn er weg ist oder schläft. Ist er wach, und ich gehe in die Küche oder ins Bad, ist ein anderes Programm an, wenn ich wieder im Zimmer bin. Aber bin ich am PC oder habe ein Buch in der Hand, ist das auch nicht optimal. Er schläft immer im Wohnzimmer weil im SZ kein TV vorhanden ist. Wenn ich dann morgens um 4.30h aufstehen muss und im Wohnzimmer vor der Arbeit einen Kaffee trinken und dabei Radio hören will, muss ich das im dunklen Zimmer tun, abgesehen vom tv-Licht. Denn sonst fühlt er sich gestört.

Dass ich meist ohne Frühstück das Haus verlasse, weil ich dadurch, dass ich ihn so viel bedienen muss (u.a. auch seinen Papierkram in letzter Minute erledigen), keine Zeit zum essen habe, bekrittelt er zwar, denn er will vor den Nachbarn, die längst registriert haben, wie dünn ich in der kurzen Zeit geworden bin, nicht in schlechtem Licht stehen, nimmt es aber dennoch hin.

Ich versuche wann immer es geht, mir selbst einpaar Worte seiner Heimatsprache anzueignen weil ich ihn oft mit seiner Familie in Afrika telefonieren höre.
Und manchmal habe ich das Gefühl, dass er über mich spricht. Allerdings nicht als seine neue Partnerin sondern ich habe immer ein ungutes Gefühl. Jedenfalls, das wenige, das ich mir merken kann und ich mir dann selbst übersetze, lässt mir oft das Blut in den Adern gefrieren. Vielleicht versteh ich vieles falsch. Aber doch sicher nicht alles.
Ich weiß, er ist Künstler. Entertainer. Ich traue ihm zu, dass er Menschen täuschen und manipulieren kann. Und als wir uns trafen, war ich schwach, verletzt, ausgepowert, übermüdet. Ein seelisches Wrack. Er hatte leichtes Spiel.

Dann wieder die Liebeserklärungen, er spielt Fürsorge vor. Sagt, wie wichtig es ist, dass er meine Familie kennt. Wie leid ihm das tut, dass ich so viel arbeite jedoch tut er nichts, um mich zu entlasten.
Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich glauben, geschweige denn was ich tun soll. Alles, was ich weiß, ist, das ich an alle meine Grenzen stoße.

Dieser Text ist so lang, sorry. Aber ich musste es mir von der Seele schreiben, denn zum Reden gibt es in dieser Situation niemand in meinem Leben. Ich will niemandem Sorgen machen und schäme mich für meine Dummheit und Schwäche.

Ist dies eine normale Beziehung? Bin ich zu "europäisch"? Was soll ich tun? Was soll ich nur tun? Ich bin am Ende und hilflos wie noch nie.
„Zu den Steinen hat jemand gesagt: "seid menschlich." Die Steine sagten: "Wir sind noch nicht hart genug!“

Thelmalouis
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Thelmalouis » 26.01.2019, 22:14

Hallo Madame D,

herzlich willkommen bei 1001 Geschichte.
Das Team wünscht dir einen guten und informativen Austausch.
Gruß Thelmalouis


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Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Thelmalouis
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Thelmalouis » 26.01.2019, 22:31

Liebe Madame D.,

es ist gut, dass du dich hier im Forum angemeldet hast.
Das ist ein erster richtiger Schritt.
Das Aufschreiben deiner Geschichte erleichtert die Seele und wird dir helfen klarer zu sehen.

In deinem letzten Satz hast du gefragt, ob dies eine normale Beziehung ist.
Das ist sie definitiv nicht.
Du leidest sehr unter diesem Mann.
Was du schilderst ist unglaublich, so was muss sich niemand bieten lassen.
Im Grunde weißt du das auch und ich lese auch heraus, dass du dir wünscht, ihn endlich los zu sein.

Warum kannst du diesen Schritt nicht gehen?
Hol dir Unterstützung von deiner Familie oder Freunden.
Ziehe sie ins Vertrauen.
Du musst das nicht alleine durchstehen.
Aber wenn du diesen Schlussstrich nicht ziehst, gehst du dran kaputt.

Es tut mir sehr leid, wie er dich behandelt.
Das hat nichts, rein gar nichts mit Liebe zu tun.
Er achtet dich keineswegs.
Du bist für ihn das Dienstmädchen, welches seine Wünsche auf jegliche Art und Weise zu erfüllen hat und ihm zudem noch ein schönes, kostenloses Dach über dem Kopf bietet.
Besser geht´s für ihn nicht, er kann sich sogar bei dieser Rundumversorgung auf die faule Haut legen und macht, ohne Rücksicht auf dich, sein eigenes Ding.

Wie lange willst du dir das noch gefallen lassen?
Du bist ihm doch nichts schuldig, bist ja nicht mal mit ihm verheiratet.
Du kannst den doch von heute auf morgen vor die Tür setzen.
Ich geh jetzt mal davon aus, dass du Alleinmieterin dieser Wohnung bist.

Liebe Madame D. ich wünsche dir sehr, dass du diesen Teufelskreis durchbrechen kannst.
Den ersten Schritt hast du wie gesagt, schon getan.

Kopf hoch, du kommst da raus, wenn du es auch wirklich willst.
Gruß Thelmalouis


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Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Ponyhof
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Ponyhof » 26.01.2019, 23:11

Dieser Typ ist ein gefühlskalter Sadist. Er benutzt Dich. Er lebt auf Deine Kosten. Für ihn bist Du Arbeits- und Sexsklavin. Er unterdrückt Dich entweder mit Strafen oder Liebesentzug, und manipuliert Dich. Dafür gibt es keine Ausreden, von wegen Künstler oder andere Mentalität. Du hast das schon ganz richtig verstanden: Du bist nur Mittel zum Zweck. Umd ja, es tut weh, dass er so wenig zu dir steht, dass er dich weder seinen Freunden vorstellt noch irgendwohin mitnimmt.

Was Du schreibst ist reinster Psychoterror, da würde jeder drunter leiden. Das hat nichts mit Schwäche zutun, sondern ganz allein mit ihm, der auf dir herumtrampelt. Seine "Liebe" bezieht sich nur auf dein Bankkonto und die Rundumversorgung, die er bei dir hat.

Den ersten Schritt, diesen Sadisten loszuwerden, hast Du getan. Du hast dich hier angemeldet, und dir ist klar, dass sich etwas ändern muss. Hier im Forum ist eigentlich immer jemand da. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass in Deinem Fall -du bist psychisch stark belastet und körperlich angeschlagen- professionelle Hilfe vor Ort sinnvoll wäre. Gibt es bei Euch eine psychosoziale Beratungsstelle? Oder gibt es die Möglichkeit, dass Du dich von deinem Hausarzt krank schreiben lässt? Am Besten wäre eine Kur/Reha (vielleicht lässt sich das aufgrund deines angeschlagenen körperlichen Zustandes organisieren?).

Ob Kur oder 14 Tage krank: Versuche wegzufahren. Da er ja kein Mitmieter ist, sollte er während deiner Abwesenheit nicht in die Wohnung können. Sollte er einen Schlüssel haben, so tausche die Schlösser aus. Er hat ja noch sein Zimmer. Informiere die Nachbarn, damit er nicht "den Schlüsseldienst ruft weil er den Schlüssel "vergessen" hat"... Packe seine Sachen ein, und stell sie ihm vor die Tür, oder bitte deine Nachbarn, sie ihm zu geben.

Und dann raus mit diesem sadistischen, narzisstischen Schmarotzer aus deinem Leben!

Obiges wäre die "Radikalkur", wirksam aber auch sehr anstrengend. Vielleicht hast du noch nicht die Kraft dazu, das durchzuziehen. Aber vielleicht geht das auch in kleineren Schritten.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

gadi
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von gadi » 26.01.2019, 23:26

Liebe Madame D.,

herzlich willkommen auch von mir!

Das:
madame d. hat geschrieben:
26.01.2019, 21:50
Doch als ich nach fast 30 Jahren Beziehung meinen Ehemann und mein altes Zuhause verließ, geschah das mit einem Koffer, einem leeren Konto, zwei Wochen, bevor der nächste Minijob-Lohn fällig war und 2 Euro in der Tasche. Von heute auf morgen war ich quasi obdach- und mittellos. Ein Häufchen Elend, gebrochen, verzweifelt, kaputt. Doch ich ging. Endlich.
hast du schon geschafft. Darauf darfst du stolz sein.

Und deshalb wirst du es auch schaffen, dich auch von diesem Unmenschen zu befreien. Dass daran kein Weg vorbei führt, das ist dir doch klar, oder?
Du willst diese Qual-Beziehung doch beenden?!

Freue dich schon heute auf eine saubere, ruhige Wohnung, wenn du nach Hause kommst. Auf Ruhe und Frieden. Auf eine Zeit ohne Angst.

Nachfolgendes kann dir weiter helfen:
Deutschland
Telefonseelsorge
www.telefonseelsorge.de
anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und
Nachtzeit unter den bundesweiten Telefonnummern 0800 - 1110111 oder 0800 - 1110222 bzw. www.telefonseelsorge.de
Kinder- und Jugendtelefon „Nummer gegen Kummer“ www.nummergegenkummer.de
kostenlose Beratung von Mo bis Fr 15.00 bis 19.00 Uhr unter der bundesweiten Telefonnummer: 0800 - 111 0 333
in jeder deutschen Stadt gibt es Psychologische Beratungsstellen, Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen, Psychosoziale Beratungsstellen, Sozialpsychiatrische Dienste. Diese Einrichtungen stehen jedoch nicht rund um die Uhr zur Verfügung und es müssen ggf. Beratungstermine vereinbart werden - sie sind bei akuten Krisen nur bedingt hilfreich.
https://www.neurologen-und-psychiater-i ... che-krise/

Und auch wir hier sind immer für dich da. Schreib, wann immer dir danach ist. In einiger Zeit werden wir uns alle zusammen freuen darüber, dass du aus dieser unsäglichen Situation herausgekommen bist!
Moderatorin
gadi@1001Geschichte.de
...................................
Betrügen entehrt, Irrtum nie. C.L.
من عاشر قوما اربعین یوما یا صار منھمیا رحل عنھم - Wer 40 Tage bei einem Volke weilt, wird einer von ihnen oder wandert weiter.

Anissa
Beiträge: 284
Registriert: 02.10.2017, 20:01

Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Anissa » 26.01.2019, 23:49

Liebe Madame D!
Die meisten Handys können Tonaufnahmen machen, in inzwischen guter Qualität.
Vielleicht kannst Du seine Gespräche aufnehmen, vielleicht hilft Dir das auch, wenn Du die Polizei einschalten musst.
Die Aufnahmen könntest Du auch per Email verschicken, an jemanden, der Dir das übersetzen kann, wenn Du in Deiner Umgebung niemanden dafür findest.
Ich kann nur sagen, je schneller er aus Deiner Wohnung und aus Deinem Leben rauskommt, desto besser.
Wenn Du Angst hast, keinen Partner mehr zu finden, so hast Du doch Deine Kinder und Enkelkinder, mit denen Du sicher bessere Zeiten verbringen wirst können, wenn Du die aktuelle Belastung loswirst.
Ich wünsche Dir viel Kraft, Entscheidungskraft und Klugheit für die nächsten Schritte, damit Dein Genesungsprozess möglichst schnell beginnen kann.
Anissa

Justicia

Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Justicia » 27.01.2019, 02:24

Liebe Madame D.,

deine Geschichte bewegt mich sehr.

Ponyhof bezeichnet das Vorgehen des Mannes genau richtig. Es ist purer Sadismus, sowohl körperlich als auch seelisch.

Inhaltlich kann ich gar nicht viel beitragen, weil ich so geschockt bin.

Bitte verlasse seine Umgebung so schnell wie es nur geht. Du hast es schon einmal geschafft, dir ein gemütliches und sicheres Nest zu bauen. Du wirst es wieder schaffen!

Wenn er nicht geht, wovon ich leider ausgehe, ruf bei Wohnungsbaugesellschaften an, such dir eine eigene Wohnung. Das kostet zwar viel Kraft, aber so paradox das klingt, es wird dir wieder Kraft spenden. Du erlangst deine eigene Befähigung zurück.
In deiner Ehe hast du jahrzehntelang bewiesen, wie viel Stärke du als Hausfrau und Mutter hast.
Dann zwei Jobs aufgenommen mit über50. Nach Trennung wieder auf die Beine gekommen, ein zufriedenes Leben geführt. Das hast du doch nicht alles gewuppt um am Ende dein Leben an diesen Mann zu verlieren!

15 Kilo in einem halben Jahr abgenommen, Grenze zu Untergewicht, starkes Rauchen, keine vernüftige Nahrungsaufnahme - geh zu deinem Hausarzt und lass ein Blutbild machen. Du hast sicherlich einen Nährwertmangel, was dazu führt, dass du dich noch mal schwächer fühlst. Das lässt sich durch Medikamente leicht beheben und gibt dir erstmal einen körperlichen Booster. Das zahlt auch die Krankenkasse.

Telefonseelsorge ist ein super Tipp. Die können dir auch weitere Ansprechpartner nennen. Evtl. kannst du dich auch an den Weißen Ring wenden. Dort findest du rechtssichere Beratung und auch finanzielle Unterstützung.

Sollte es er schaffen, dich nochmal körperlich anzugreifen, egal welcher Art, gehe danach zur Polizei oder zumindest zu einem Arzt um deine Verletzungen zu dokumentieren. Du weißt nie, wann und wie er reagieren wird.

Ich wünsche dir sehr, dass du ihn bald los bist und du dich wieder auf dein eigenes Leben besinnen kannst.

chui
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von chui » 27.01.2019, 06:42

@Madam D

Ich kann nachfuehlen wie es dir geht in einigen Zeilen finde ich mich selbst wieder ich bin auch gerne fuer mich alleine . Gehe auch nicht auf Menschen zu sondern warte bis sie zu mir kommen . Ich habe 2 x von Null an angefangen und habe es geschafft du schaffst das auch .

Wie waere es damit : Du hast Kinder koennten die dir nicht einen kleinen Platz zur Verfuegung stellen auf Zeit damit du von ihm wegkommst , denn so wie du schreibst habe ich die Befuerchtung du zerbrichst weiter an dieser Beziehung bis du keine Kraft mehr aufbringst um zu handeln und dich aufgibst . So etwas kann Isolierung von der Umwelt bedeuten vor der du dich einfach im Bett verkriechst um nichts mehr hoeren und sehen zu muessen . Gib nicht auf es gibt immer einen Weg aus dem Dunkeln ans Licht du musst nur wollen .
Bei einem deiner Kinder haettest du deine Ruhe um wieder physisch und psychisch an Kraft zuzulegen . Dazu ist aber ein radikaler schneller Schnitt notwendig . Wohnung kuendigen , ausziehen und was er macht braucht dich nicht mehr interessieren . Die Wohnung kuendigen kannst du auch ohne sein Wissen . Du koenntest bis zur Kuendigung Dinge die dir am Herzen liegen bereits aus der Wohnung entfernen und danach von einem Tag auf den anderen einfach gehen und ihn zuruecklassen .
Es ist nicht leicht wenn man sich selbst eingesteht das man Einzelgaenger ist um so schwerer wird es fuer dich sein intimen Erlebnisse ( das muss nicht unbedingt die sexuelle Seite sein ) jemanden anzuvertrauen nur musst du dich dazu aufraffen . Du brauchst Hilfe dazu ist es noetig , dass du mit einem deiner Kinder redest , ich nehme an du hast mehr als eines ?
Du weisst selbst , dass dich dieser Mann benutzt fuer seine Bequemlichkeit und ein nicht mal minimales Interesse an dir persoenlich hat . Mach dir bewusst das es nie Liebe war sondern es von Anfang fuer ihn nur darum ging jemand zu finden der seine Beduerfnisse befriedigt wie pervers sie auch sind . Du hat es nicht noetig den Bettvorleger zu spielen , du hast es nicht noetig dich ausnutzen zu lassen . Eine graue Maus so denkst du ueber dich das musst du nicht sein . Du solltest nur wieder stark genug sein um wieder so zu werden wie du einmal warst . Im uebrigen sind Maueschen liebenswerte fleissige Tierchen und sehr sozial .

Ich wuensche dir Kraft fuer deinen weiteren Lebensweg und Kopf hoch du bist mehr wert als dieses perverse Individium .

LG chui

madame d.
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von madame d. » 27.01.2019, 07:43

Hallo und vielen Dank für eure Antworten.
Es erleichtert mich, es endlich "ausgesprochen" zu haben.
Ich kann es meiner Familie und auch meiner Freundin nicht antun. Ich will ihnen keine Sorgen machen und schäme mich auch zu sehr für meine Dummheit. Darum wissen sie nichts.
Außerdem, sich mit Menschen auszutauschen, die "Ahnung vom Thema" haben, erscheint mir besser.

Er hat mich emotional so im Griff, ich weiß nicht, wie ich mich befreien soll. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Er hat etwas an sich, dem ich mich nicht entziehen kann. Diese Art...! Ich kann es nicht anders beschreiben als "wie ein Zauber"!
Wenn ich mir vorstelle, wie viele Menschen ihm die Füße küssen würden...! Er zieht (mit und ohne seine Musik) einfach jeden Menschen -Männer, Frauen, Kinder- in seinen Bann. Ich kann es nicht erklären. Fest steht, er hat mich im Griff.

Ja, es ist allein "meine" Wohnung. Meine 1. eigene Wohnung, ich war so stolz.
Doch ist er Dauergast bei mir. Und ich bringe bis jetzt die Kraft nicht auf, ihn zu bitten, zu gehen.
Ich wünschte, das wäre so einfach.
Er schlägt mich nicht. Wie gesagt, er demonstriert seine Kraft auf eine andere Art. Peinlich, erniedrigend.


Ich muss noch schnell etwas korrigieren, was ich anfangs nicht richtig formuliert habe:

Ich schrieb:
Doch blende ich hin und wieder meine Menschenangst aus, mache mich "zurecht" und gehe mal weg (essen, in einen Club,... ), weil ich weiß, dass es nicht gesund ist, niemals rauszugehen. Nur muss ich das mit anderen tun, denn mein "Freund", der mich schon als seine(!) Frau bezeichnet, geht eben nicht mit mir weg.

Natürlich fehlen mir jetzt die finaziellen Mittel, so praktizierte ich es aber früher.
Es ging darum, dass er mich versteckt und sich draußen nicht mit mir sehen lässt, wenn es sich vermeiden lässt. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine. Ich bin so aufgeregt.


Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Madame D.
„Zu den Steinen hat jemand gesagt: "seid menschlich." Die Steine sagten: "Wir sind noch nicht hart genug!“

Nilka
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Nilka » 27.01.2019, 09:28

Hallo madame D,

es ist einfach nur schrecklich! So was hat kein Mensch verdient :idea:
Du musst weg von der unwürdigen "Beziehung", wenn du den Lebenswillen noch hast.
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

chui
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von chui » 27.01.2019, 09:35

@Madam d.

Du spielst anderen eine angehende schoene Beziehung vor . Akzeptiere das dies keine schoene und schon gar keine Beziehung ist und auch nie werden wird .
Du hast ihn nicht verdient da bin ich durchaus deiner Meinung du hast etwas besseres verdient .

Du wuenscht dir seit du ihn privat kennst du waerst ihm nie begegnet . Diesen Umstand kannst du aendern indem du dir nicht Sorgen machst was deine Familie und Freunde denken sondern einfach jemanden ins Vertrauen ziehst , Grund zum schaemen hast du ABSOLUT keinen . Du brauchst Hilfe alleine wirst du es nicht schaffen .

Das dir die finanziellen Mitteln fehlen du du frueher hattest wundert mich nicht dieser Mann kostet dich nicht nur Geld er sitzt in einem bequemen Nest und braucht nichts anderes zu tun als seine sexuellen Gelueste an dir auszulassen . Dazu sitzt er noch in einer Wohnung die sauber gehalten wird und nicht in dem schmutzigen Loch das er hat .
Du schreibst er bestraft dich im Bett und du hast nicht nur koerperliche Schmerzen sondern fuehlst dich auch erniedrigt . Das ist Vergewaltigung !
Du hast bereits Angst vor sexuellem Kontakt mit ihm aber es geht dir noch immer darum das er dich versteckt an deiner Stelle wuerde ich mich eher um das dringenste Problem Sorgen machen . Da waeren die sexuellen Uebergriffe an erster Stelle . Ob er dir Schmerzen bereitet ist ihm egal sein Motto : Bist du nicht willig brauch ich Gewalt .

All dies was du geschrieben hast klang fuer mich wie ein Hilferuf jetzt hoert es sich so an als ginge es dir Hauptsaechlich darum das er dich versteckt . Bei mir entsteht der Eindruck das du das tust was du auch bei deinen Freunden und deiner Familie tust du redest alles schoen und schwaechst ab . Denk mal darueber nach . Helfen kann man nur denen die sich helfen lassen wollen .

LG chui

Gioia
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Gioia » 27.01.2019, 09:37

madame d. hat geschrieben:
27.01.2019, 07:43
Er schlägt mich nicht. Wie gesagt, er demonstriert seine Kraft auf eine andere Art. Peinlich, erniedrigend.
Liebe madame d., du weisst schon, dass du eine bzw. mehrere Vergewaltigungen schilderst? Lass dir die Verletzungen vom Arzt dokumentieren und zeige diesen Dreckskerl an.

Ich weiss nicht, was dich daran hindert zu gehen, es kann sein, dass du noch nicht gelernt hast, eine Weile alleine zu leben. Aber alles ist besser, als so eine grausame Beziehung. Das solltest du dir nicht antun - auch deinen Kindern und Enkelkindern zuliebe.

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du noch rechtzeitig die Reissleine ziehen kannst.

Liebe Grüsse
Gioia

inner_peace
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von inner_peace » 27.01.2019, 09:58

Liebe madame d.,

er hat Dich nicht ganz im Griff, den Teil Deiner Persönlichkeit, der das alles so klar und zweifelsfrei beobachtet und hier beschreibt, den besitzt er nicht.
Du bist innerlich schon sehr unabhängig von ihm.

Du schreibst, dass Andere ihm die Füße küssen würden, ihn bewundern, auf seine Show hereinfallen, Du siehst ihn ganz.

Falls er Dir sagt, seine Art mit Dir Sex zu haben, sei eine Spielart, die Du einfach noch nicht kennst, dass Du Dich nicht so haben sollst... Dann glaube dem, was Du fühlst. Da Du keine Lust aus Deinem Schmerz ziehst und der Sex nicht einvernehmlich ist, ist Deine Wahrnehmung völlig richtig. Er tut Dir Gewalt an, er verletzt Dich dabei körperlich und psychisch und er erniedrigt Dich. Nichts anderes. In Deutschland ist nichteinvernehmlicher Sex verboten, leider weiß ich juristisch nicht die Details.

Manchmal denkt man, man sei wie verhext... , aber versuche in so einem verhexten Zustand mal irgendwas zu machen aus eigenem Willen. Den Blick woanders hinzulenken, etwas genau zu spüren, etwas aus eigenem Willen anders zu machen und wenn es nur die Bewegung Deines kleinen Fingers ist. Du bist nicht wirklich verhext, dass Du das noch glaubst, hält Dich "gefangen".

Ich hoffe, Du fühlst Dich "aufgeregt", weil Du hier begonnen hast zu schreiben, weil Du schon auf einem hoffnungsvollen Weg bist.

Lieben Gruß und auch Dir einen schönen Sonntag,
IP

Ponyhof
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Ponyhof » 27.01.2019, 10:03

Du hast Angst, anderen „Sorgen zu bereiten“? Meinst Du nicht, dass Deine Freunde und Familie sich längst schon Sorgen machen? Sie sehen doch, wie es Dir geht. Wahrscheinlich überlegen sie schon lange, wie sie Dir helfen können.

Gib ihnen die Möglichkeit, Dir zu helfen!

Diesen „Zauber“, von dem Du sprichst, musdt Du durchbrechen. Mach Dir immer wieder klar, wozu dieses Monster diesen „Zauber“, sein Charisma, seine Manipulation einsetzt. Und daher auch die Empfehlung hier, erst mal einen längeren Ortswechsel einzulegen. Sei es Kur/Reha oder Familie.

Du musst diese emotionale Abhängigkeit durchbrechen.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

leva
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von leva » 27.01.2019, 13:54

Liebe madame d,

Dein Bericht hoert sich grauenhaft u gefaehrlich an.

Es geht jetzt um dein Ueberleben.Ist dir das klar?

Willst du einen Zusammenbruch auf der Arbeit riskieren ob deines Untergewichts/Zustand?

Der Mann ist ein Parasit,ein Blutsauger,der es irgendwie fertig bringt,dir den letzten Rest Ueberlebenswillen auszusagen.

Du wirst dich davon befreien muessen.Zieh jemand ins Vertrauen.

Jeder kann doch sehen,wie angeschlagen du aussiehst.Das laesst auch die Aussenwelt ahnen,das etwas nicht stimmt.

Ich hoffe,du findest die Kraft,den Ueberlebenswillen in dir von diesem Mann wegzukommen.
Gib ihm nicht die Moeglichkeit dich zu zerstoeren.Er ist es nicht wert.Er ist nur ein psychopathischer Blender!!!!!

Ich wuensche dir alles Liebe und Gute

Eclipse
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Eclipse » 27.01.2019, 15:42

Liebe Madame D.,

Deine Geschichte ist un-glaublich.
madame d. hat geschrieben:
27.01.2019, 07:43


Er hat mich emotional so im Griff, ich weiß nicht, wie ich mich befreien soll. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Er hat etwas an sich, dem ich mich nicht entziehen kann. Diese Art...! Ich kann es nicht anders beschreiben als "wie ein Zauber"!
Es gibt keinen Zauber und keine Hexerei. Das spielt sich nur in Deinem Kopf ab! Du bist ein freier Mensch in einem freien Land mit eigenem Einkommen und eigener Wohnung.
Ich habe ihn oft gefragt: "Warum ich?"
So schlecht kann ich nämlich nicht gewesen sein, dass ich so bestraft werde. Inzwischen fühle ich mich vom Schicksal bestraft. Ich wüsste nur gerne, wofür.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Weil Du offenbar die Bereitwilligkeit ausstrahlst, die Opferrolle anzunehmen. Das Schicksal ist unschuldig! Du bist imstande, einen langen und strukturierten Text in tadelloser Sprache zu formulieren, also hast Du Bildung genossen. Du hast keinen Grund, diesen Parasiten länger zu ertragen und den verkrachten Künstler auch noch mit Deinem mageren Gehalt durchzufüttern. Du hast auch keinen Grund, Dich selbst so zu erniedrigen, wie Du es in Deinem Text leider tust. Es gibt Hilfe für Dich, die Dich wahrscheinlich keinen Pfennig kosten wird, weil Deine KK das übernimmt. Nimm sie an.


madame d. hat geschrieben:
27.01.2019, 07:43

Ja, es ist allein "meine" Wohnung. Meine 1. eigene Wohnung, ich war so stolz.
Doch ist er Dauergast bei mir. Und ich bringe bis jetzt die Kraft nicht auf, ihn zu bitten, zu gehen.
Ich wünschte, das wäre so einfach.
Er schlägt mich nicht. Wie gesagt, er demonstriert seine Kraft auf eine andere Art. Peinlich, erniedrigend.
Er ist GAST. Du hast Hausrecht. Deine Wohnung, Deine Regeln. Nimm all Deinen Mut zusammen und sprich es aus: "Ich möchte, dass Du gehst und nicht mehr kommst." Diesen Satz kannst Du vorher üben, indem Du ihn oft für Dich allein aussprichst, am besten vor dem Spiegel.

Dann nimmst Du Dir einen Zeugen (falls der Musiker doch noch gewalttätig werden sollte), verweist ihn unter dem Schutz dieses Dritten der Tür und sprichst ihm ein offizielles "Hausverbot" aus. Direkt danach sollte das Schloss ausgetauscht werden (falls der Ungute einen Schlüssel hat, wovon auszugehen ist, selbst wenn Du ihm nie einen ausgehändigt hast). Vielleicht hast Du einen guten Draht zu Eurem Hausmeister, den Du einweihst und vielleicht auch als Zeugen gewinnen kannst. Der Zeuge sollte männlich sein und bleierne Neutralität ausstrahlen.



Hernach kannst Du natürlich noch überlegen, ob Du ihn wegen Vergewaltigung anzeigst. Das würde allerdings bitter für Dich, die Du offenbar kein so forscher, selbstbewusster Mensch bist, denn die Frage drängt sich auf, warum Du so lange mitgemacht und in Deiner Wohnung erduldet hast. Dafür gibt es Beratungsstellen, die Dir klügere Ratschläge für Deine doch recht eigenartige Situation geben können.

Alles Gute!

Blackangel
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Registriert: 07.06.2012, 19:37

Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Blackangel » 27.01.2019, 16:15

Liebe Madame D.,

Ich bin der Stille Mitleser und habe schon viel gelernt in diesem Forum, ein Dank zuerst an euch Alle.
Aber das was du schreibst ist so grausam, ich kann mich nicht mehr zurückhalten.
Liebe Madame D., du hast es doch schon einmal geschafft deinen Mann zu verlassen, du hast diese Kraft.

Was Lässt dich in dieser unmöglichen Situation verharren?
Ist es das du dir nicht schon wieder ein scheitern eingestehen willst? Ist das nicht ein zu hoher Preis?
Schämst du dich vor deinen Freunden und Familie? Willst du deinem Ex Mann zeigen wie gut es dir jetzt geht?
Leider schreibst du nichts über deine vorherige Ehe, du musst niemanden etwas beweisen!
Nicht um diesen Schmarotzer um jeden Preis zu behalten.
Du kannst es schaffen, löse dich aus dieser unsäglichen Situation, du bist im Moment so schwach und erduldest das alles , wofür?
Stellst du dir so den Rest deines Lebens vor. Ich habe wirklich Angst um dich.
Wäre ich eine gute Freundin von dir dann würde ich dich rausholen sofort da, sprich mit jemanden, du bist ein warmherziger Mensch, es gibt sicher viele die dir helfen.
Weist du, ich habe einen schönen Spruch gelesen den ich immer bei mir trage,
Auf der Suche nach dem warum ein egal gefunden.
Es muss dir egal sein, was mit ihm passiert wenn du ihn rauswirfst, es gibt für dieses Verhalten, kein, aber gar keinen Grund
Dieses Leben weiter zu führen.
Eine besorgte (white) Blackangel
Die Wahrheit ist leicht zu verstehen wenn sie erst entdeckt ist, das schwierige ist nur sie zu finden
Galileo Galilei

Karlotta
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Registriert: 14.02.2011, 08:01

Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von Karlotta » 27.01.2019, 18:28

Hallo MadameD., er möchte mit Dir nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden. Aber alle anderen Annehmlichkeiten nimmt er von Dir an, vergewaltigt Dich.
Sieh ihn als das an, was er ist: Ein Verbrecher :!: :!: Hole Dir prof. Hilfe.
Allerdings frage ich mich auch, ob Du ihn wirklich loswerden willst.
Karlotta
Ich sehe älter aus als ich mich fühle! Doch der Körper haut ab, macht sich selbständig!
Sky du Mont

brighterstar007

Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von brighterstar007 » 27.01.2019, 19:12

Hi Madame B.,

Du bist auf dem richtigen Weg. Wäre ein Frauenhaus etwas für dich ?

Zunächst musst du Ruhe haben, einen SICHEREN ORT ,der aeusserlich nötig ist,
Aber auch innerlich !
Du brauchst Hilfe, die nicht unbedingt von deiner Familie kommen muss. Zunächst
Musst du deine körperliche Verfassung verbessern. Es ist keine Schande zu einer Tafel
Zu gehen. Da man/frau dort z.T.,länger anstehen muss, ist dies vielleicht momentan zu
Anstrengend für dich. In Großstädten gibt es auch karitative Einrichtungen, die
Essen zum Selbstkostenpreis anbieten.
Auch solltest du dich an eine psychosoziale FRAUENberatungsstelle wenden, lieber heute als
Morgen.
Sage " ich bin es wert, geschützt und geliebt zu werden," muss ich mir selber auch sagen !

Liebe Grüße Brighterstar

brighterstar007

Re: Ich weiß nicht mehr weiter.

Beitrag von brighterstar007 » 27.01.2019, 19:22

P.S. Sobald du dich stabilisiert hast und dich wieder sicher fühlst, ( dies wird dauern),
kannst du dir vielleicht ein Vogelpaar anschaffen, welches du NICHT in einen Käfig
Sperren solltest, oder nur für kürzere Zeitabstände...und nachts. Da du hart arbeitest, hast du wahrscheinlich
Für grössere Tiere ( Hund, Katze ) keine Zeit und vielleicht kein Geld.
Am coolsten wäre es, wenn du das Rauchen aufgeben kannst, aber eins nach dem anderen.

GLG Brighterstar

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