so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

zum Thema Bezness

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macleod
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so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von macleod » 10.10.2014, 13:13

Liebe lesende Gemeinde,

immer wieder taucht das Altersthema in den Beiträgen auf. Ich werde versuchen bei Interesse, hier nach und nach ein paar Betrachtungen einzustellen, die weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Allgemeingültigkeit erheben.
Auch wenn ich es mit ein wenig Humor unterlegen möchte, mag sich manches hart anlesen, aber das liegt daran, daß es im Gegensatz zu etlichen anderen Kulturen bei uns eben leider nicht (mehr) als ehrenvoll und würdig gilt, älter zu werden.

Heute: wie nützlich Zweifel sein können

"Er", nennen wir ihn Ali, ist 25, "sie" taufen wir Hilde, 50 oder 55.
Als Hilde von Ali umworben wird, fühlt sie sich in gewissem Maße geschmeichelt, solche Flirts geben einem Menschen - egal ob männlich oder weiblich - ein wenig Selbstbestätigung und auch ein Gefühl, wie hoch der eigene "Marktwert" gerade ist. Das ist überall auf der Welt so und hört auch nicht mit dem 50. oder 60. Geburtstag einfach auf.

Allerdings kann Hilde - anders als beim heimatlichen Geplänkel mit Herrn Horst (52) an der Supermarktkasse diese Selbstbestätigung diesmal nicht so unbeschwert auskosten, noch während des Hin- und Herlächelns nagen die Zweifel an ihr. Im Kopf entsteht Chaos, denn anstatt zufriedener Freude über einen Flirt zu empfinden, fangen die Gedanken miteinander zu raufen an.

Der? Der könnte glatt Hildes Sohn sein (Sohn? eigentlich unerotisch) und was stimmt eigentlich mit dem nicht, wenn er lieber zu Hilde herübersieht als zu Susi, die 18jährig mit Minihintern und (einstweilen noch) dankbarem Kaloriengrundumsatz Eis schleckend vorüberhüpfelt. Hilde ist nicht doof, sie hat einen Spiegel und eine normale Selbsteinschätzung, sie kennt ihr Geburtsdatum und hat schon vor Jahren die Erkenntnis gewonnen, daß sie aus der Hello-Kitty-Tshirt-Phase herausgewachsen ist.

Erst schaut sich Hilde um, wer noch in der Nähe ist, aber immer mehr wird klar: Ali baggert sie gerade an, wirklich SIE. Doch der Zweifel geht nicht weg.
Ali wirft sich ins Zeug, scherzt, macht Plüschaugen und Komplimente, wehrt Hildes Skepsis ab und tut so, als hätte er sich schon immer eine Frau gewünscht, die seine Mutter sein könnte. So, als wäre es in seiner Welt normal, daß man sich als junger Mann nicht Emma Watson, sondern Margaret Rutherford übers Bett hängt.

Zweifel ist vordergründig ein unangenehmes Gefühl, man hat gern alles ordentlich und klar - vor allem wenn man aus Ländern kommt, in denen die Ordnung erfunden wurde.

Allerdings kann Zweifel auch eine Art Schutzmechanismus sein, der uns vor nachteiligen Handlungen schützt. Niemand würde beispielsweise sein Vermögen in ein Geschäft investieren, bei dem man den leistesten Zweifel hegt.
Bietet einem nachts um elf Uhr an der Bushaltestelle eine merkwürdige Gestalt mit einer Axt in der Hand an, uns sicher nach Hause bis in die Wohnung zu begleiten, dann wird uns in den allermeisten Fällen der Zweifel davon abhalten mit dieser skurrilen Person tatsächlich (womöglich noch durch ein Waldstück) bis heim zu gehen, sondern raschest in den Bus zu steigen, den Fahrer zu informieren und die Polizei anzurufen.

Kommt ein Vertreter an die Türe und will uns ein Zeitschriftenabo mit 99 Jahren Laufzeit ohne Stornomöglichkeit mit gnadenloser Pönale andrehen, so wird uns der Zweifel dies jemals zu erleben, davon abhalten, einen abstrusen Knebelvertrag zu unterschreiben.

Alis Flirtereien lassen sich also schon in der allerersten Phase nicht wolkenlos auskosten, denn der Zweifel spricht zu Hilde. Er sagt alles mögliche über Falten, Gewicht, Altersunterschied, sozialen und kulturellen Unterschieden, .... in all diesen Sätzen spricht der Zweifel. Aber er spricht nicht deswegen zu Hilde, weil er gerne hätte, daß Hilde weinend nach Hause fliegt und fortan nur mehr Heizdeckenfahrten nach Rentenhausen bucht- nein, der Zweifel spricht zu Hilde, weil er Hilde liebt und nicht möchte, daß ihr etwas schlechtes widerfährt.

Während Hilde - egal, ob sie gerade einen mit sich unzufriedenen oder versöhnlichen Tag hat - sehr wohl Susis optische Vorzüge wahrnimmt, scheint Ali dies nicht zu interessieren. Dabei ist Susi in einem Alter, wo man auch noch mit knittrigen Baumwollfetzchen duftig wirkt und Supermarkt-Plastikflipflops dem anmutigen Gang keinen Abbruch tun.

Ali sieht an Hilde Dinge, die ihr nicht bewußt sind. Ali sieht Hildes Ohrringe und die geschmackvolle Armbanduhr, die nicht gerade aus dem Kaffeeversandhaus kommt. Er sieht, daß Hildes Rock aus edlem Leinen und die Schuhe italienische Markentreter sind. Hilde konsumiert anders als Susi und wahrscheinlich wohnt sie auch anders. Ali sieht auch: wenn er Geburtstag hat, fällt mit Sicherheit ein Geschenk von Hilde anders aus als eines von Susi.

Zuerst bleibt Hilde sich treu, denn ihre Gedanken und ihre Einschätzung sind ausgewogen und im Einklang mit der jahrelangen Erfahrung und Wahrnehmung ihrer selbst. Sie nimmt Ali zur Kenntnis, aber mißt ihm keine tiefere Bedeutung zu.
Aber Ali ist ein Dealer, ein Dealer der Träume und Phantasien verkauft. Er muß sich und seine Ware Traum an die Kundschaft bringen, also teilt er "Gratiskostproben" aus, das sind die Werbegeschenke, die die Konsumentin auf den Geschmack bringen sollen.

Mit allerlei Gerede, Geschreibe und Gelächle muß Ali vorerst den Zweifel abbauen, damit Hilde überhaupt erst richtig anfängt, ihm ernsthaft zuzuhören.
Und auf einmal fallen Hilde all die Gelegenheiten ein, bei denen sie jünger geschätzt wurde und sie zählt im Geiste die Tage, die immer noch "sehr gute Tage" sind. Tage, an denen sie sich wie 20 oder 30 fühlt.

Ohja - davon gibt es tatsächlich viele Tage, denn man ist schließlich weder körperlich noch geistig gebrechlich. Man interessiert sich für viele Dinge, lernt immer noch mit Freuden dazu, probiert Neues und macht Modernisierungen und Änderungen mit. Altes Eisen ist was anderes.

Wie waren doch die 60jährigen in den Siebzigern? Ach herje, das waren nun wirklich alte Leute. Alleine wenn man an die Klamotten denkt: einheitlich, konservativ, gedeckt, figurgünstig und haltbar. Dazu pflegeleichte Hausfrauendauerwellen vom Familienfrisör, regelmäßig am Muttertag und zu Weihnachten erneuert. Und zwar "so wie immer".

Das kann man keinesfalls mit einer heutigen Hilde vergleichen, die einen fransig-jugendlichen Haarschnitt mit Sonnensträhnchen trägt, die Farbe ihrer Kleidung mehrmals pro Woche je nach Stimmung wechselt und deren Haut auf den Handrücken dank Waschmaschine und Spüli nicht schon mit 40 ausgelaugt und dünn geworden ist.

Aber bei allen Komplimenten und selbst an den besten Tagen von Hilde: Wenn sich Susi zu einem Plausch an ihren Tisch setzt, dann sieht man auf Anhieb, wer älter ist. Tut mir leid Hilde, du siehst wirklich famos aus und ich finde deine Ausstrahlung jugendlich und sympathisch, aber den Werbevertrag für die verlogene Antifaltencreme bekommt Susi. Sie sieht aus, als könnte sie deine Tochter sein und Ali sieht neben dir aus, als wäre er dein Sohn. Und du weißt ebenfalls, daß es auch für alle anderen so aussieht, wenn ihr nebeneinander steht, sitzt oder geht. Ist das wirklich notwendig, oder schadet es nicht vielleicht doch auf Dauer deinem Selbstbewußtsein?

Deine Zweifel sind berechtigt, mit dir und deiner ursprünglichen Wahrnehmung war alles in Ordnung. Du hast schon länger als Susi gelebt und das sieht man - NA UND?
Dafür hast du vieles nicht mehr nötig um Erfahrung zu sammeln, denn das weißt du alles schon längst und kannst dich auf andere Dinge konzentrieren. (Übrigens kommt Susi auch noch in deine Gasse, das ist der Lauf der Welt)

Hilde, hör auf deine Zweifel, wie oft haben sie dich schon vor Ungemach geschützt?



Fortsetzung folgt - wenn ihr wollt
LG, macleod


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Candy
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Candy » 10.10.2014, 13:46

Gratulation, liebe mcleod,

ich finde deinen Beitrag sehr gut geschrieben.
Meines Erachtens wird der Ablauf (auch das, was auf psychischer Ebene geschieht) realistisch dargestellt.

Mag schon sein, dass es einigen Leserinnen weh tut, sich in Hilde wiederzufinden,
aber nichtsdestotrotz regt dieser Beitrag ganz sicher zum Nachdenken an.

Den Leserinnen, die sich grade in einen jungen knackigen Exoten verlieben,
wünsche ich dass sie mit solchen Beschreibungen aus ihrem Dornröschenschlaf aufgerüttelt werden.

Eine Fortsetzung würde mich sehr freuen, mir gefällt natürlich auch dein kurzweiliger Schreibstil.

Vielen Dank für diesen Beitrag
Liebe Grüsse
Candy
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Amely
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Amely » 10.10.2014, 14:13

ganz klasse liebe macleod und absolut trefflich analysiert.
Liebe Grüße Amely

leva
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von leva » 10.10.2014, 14:14

Guter Beitrag.

Ich habe ja auch schon abundzu kritisch ueber solche Verbindungen im forum geschrieben.
Ein evtl kurzes Abenteuer wuerde ich noch verstehen,obwohl es mir auch nur schwer verstaendlich ist....

Aber eine Beziehung und Ehe auf Augenhoehe ist doch schon mit den eigenen Landsmaennern die absolute Ausnahme,auch wenn es immer mal wieder prominente Beispiele gibt.

Sinaluise
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Sinaluise » 10.10.2014, 14:16

Liebe macleod,

gut geschrieben! Ja, bitte, Fortsetzung!!!
Zufall ist die Maske des Schicksals, wenn es inkognito bleiben will

Zwoelfe
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Zwoelfe » 10.10.2014, 14:38

Liebe Unsterbliche , mit Deiner Art zu schreiben wirst Du viele erreichen/mitreißen , die bei drögen Texten nach dem dritten Wort die Augen runter fahren und das Gehirn abschalten .

plädiert für Fortsetzung

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Anaba
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Anaba » 10.10.2014, 15:52

Fortsetzung folgt - wenn ihr wollt
Ja bitte...... :D
Ich freue mich drauf.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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macleod
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von macleod » 10.10.2014, 16:04

Liebe Leute, ich danke euch allen von Herzen.
♥ ♥ ♥
LG, macleod


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Morena Peligrosa
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Morena Peligrosa » 10.10.2014, 19:42

Das hast du sehr Schoen geschrieben! :mrgreen:
Weiter machen!

Beim lesen kam mir gleich wieder in Erinnerung...... die Grossen Schoenen Augen und dann dieses Gefasel ueber nicht existierende Kulturen...Baby, vergess Grenzen... wir sind fuer immer fuereinander bestimmt....
So ueberzeugend.... :!: :mrgreen:

LG
man kann eine Menge verlieren, aber trotzdem das Spiel gewinnen!

Franconia
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Franconia » 10.10.2014, 22:05

Guter Beitrag in Bezug auf die Zweifel, die sicher kommen, wenn es einen gravierenden Altersunterschied zwischen den Partnern gibt (egal ob Frau oder Mann deutlich älter ist) und die man bitte nicht so einfach vom Tisch wischen sollte.


Aber...
Hilde kommen ob dem Altersunterschied zu Ali (berechtigte) Zweifel. Susi dagegen werde diese nicht kommen wenn Ali sie anbaggert, da es diesen Altersunterschied zwischen den beiden nicht gibt.

Ist Susi damit vor Bezness gefeit?
Ist es echtes Interessen von Ali an Susi wenn er sich um sie bemüht oder könnte auch Susi für Ali nur Mittel zum Zweck sein?

Ich denke es ist ganz wichtig festzuhalten, dass ein Altersunterschied -ältere Frau, jüngerer Mann- in gewissen Kulturkreisen ein NoGo ist, egal wie gut sich die Frau (mit oder ohne Chirurgie und Chemie) gehalten hat.

Aber es ist genauso wichtig festzuhalten, dass es auch ohne diesen Altersunterschied Bezness sein kann.
Der unbedarfte Leser könnte bei der Schilderung schnell den Eindruck gewinnen, bei Hilde muss es ganz klar Bezness sein wegen dem Altersunterschied.
Bei Susi dagegen (würde Ali sie umwerben) nicht, da sie noch jung und knackig und zudem noch im gebärfähigen Alter ist (was ja auch eine Rolle für einen Mann aus diesem Kulturkreis spielt).

Das ist ein fataler Trugschluss, denn Bezness macht vor keinem Alter und keinem Einkommen halt.
Bezness trifft Jung und Alt - Arm und Reich.
Bei den älteren Damen spielt sicher der finanzielle Aspekt (Ali weiß sich gut versorgt) eine Rolle.
Bei jüngeren Damen hätte Ali einen anderen Vorteil - er braucht die jüngere Frau nur zu schwängern und schon hätte er seine AE für D in der Tasche ohne sich an diese Frau zu binden.

Jedes Alter hat für Ali seine Vorzüge, er passt seine Bedürfnisse einfach den Gegebenheiten an, die die Frauen ihm bieten.

Deswegen sollten auch jüngere Frauen die Zweifel, die sich bei einer BiNa-Beziehung in ihrem Kopf bilden ernst nehmen und nicht einfach so vom Tisch wischen.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

macleod
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von macleod » 11.10.2014, 07:31

Liebe Franconia,

du hast mit allen Einwürfen recht, Bezness läßt sich nicht nach irgendwelchen Richtlinien fassen, was Alter, Reichtum, Jugend, Bildung, Schönheit oder Graumäusigkeit betrifft. Und es wurde und wird quer durchs Forum 1001-fach unermüdlich darauf hingewiesen.

Ich wollte hier ursprünglich wegen einer aktuellen Geschichte, die mich sehr betroffen gemacht hat, einmal Gedanken zu Bildschirm bringen, die sich um alle jene drehen, die nicht mehr 20 oder 25 sind. Ich dachte an Dinge wie vermeintlich verlorene Jugend, zweite Frühlinge, dem Wunsch nach nochmal von vorn beginnen, Sinn und Unsinn von Chemie und Chirurgie, dem "schon lang nicht mehr glücklich sein", der fehlenden Schmetterlinge nach zwanzig Jahren demselben Partner, irrtümliche Nachholbedarfe, ...usw ... einfach Anregungen dazu, daß man mit sich selber Frieden schließen kann, ganz ohne verlogene Bestätigung diverser Alis.

Ich habe nicht daran gedacht, daß sich eine Susi beim Lesen solcher Dinge in Sicherheit wiegen könnte, nur weil sie noch glatte Haut und einen vor Fruchtbarkeit strotzenden Bauch hat.
Das tut mir jetzt natürlich leid, denn ich wollte alles nur keinen Schaden anrichten.
LG, macleod


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Candy
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Candy » 11.10.2014, 08:04

macleod hat geschrieben:Bezness läßt sich nicht nach irgendwelchen Richtlinien fassen, was Alter, Reichtum, Jugend, Bildung, Schönheit oder Graumäusigkeit betrifft. Und es wurde und wird quer durchs Forum 1001-fach unermüdlich darauf hingewiesen.
Liebe Macleod,

genau dass ist es, nahezu jeder Thread befasst sich hier ganz ausführlich mit Bezness und weisst daraufhin, dass JEDER der eine Bina-Beziehung eingeht mit Lovern aus bestimmten Ländern, ein Opfer von Bezness werden kann. Wir klären immer wieder darüber auf.

Und deshalb finde ich es gut, dass du hier zusätzlich, zu den Beznessgeschichten jüngerer Damen, wo die Bezzies oftmals nur die AB in EU im Blickfeld haben, noch eine andere Seite/Sache beleuchtest, nämlich dieser Traum so mancher reiferen Frau von ihrem jugendlichem Adonis und ihrer eigenen ewigen Jugend und Schönheit, der diesen jungen, gerissenen und miesen Beznessern für ihr Verbrechen genau in die Hände spielt.

Mir tun die nicht mehr allzu jungen Damen immer wieder leid, wenn sie am Ende einer Bezness-Lovestory brutal aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen werden und bemerken, dass sie mitten in einem Albtraum stecken. Sie haben mit ehrlichen Gefühlen an ihre neue, j u n g e Liebe geglaubt...

Wie erniedrigt und gedemütigt, wie klein und dann vielleicht steinpickelalt muss sich so manch gutmütiges und liebendes Damenherz am Ende ihrer Geschichte mit so einem miesen jungen Bezzie vorkommen, der nichts weiter in dieser Dame gesehen hat als eine unerschöpfliche Geldquelle für sein komfortables Leben?

Schreib weiter liebe macleod, ich bin mir sicher, du bekommst das hin, uns aufzuzeigen, was die Beweggründe für Hildes Verhalten sind, weshalb sie sich auf die Liebe zu ihrem jungen Orientalen einlässt.

Ich wünsch allen einen schönen Tag,
Liebe Grüsse
Candy
Candy@1001Geschichte.de



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sita
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von sita » 11.10.2014, 09:51

Oftmals sehe ich in manchem archaisch jagenden Mann lediglich einen Throphäensammler.
Es kommt darauf an, was er gerade benötigt , dies sammelt er auf und protzt damit auch sehr gerne.
Hier kommt die komplette Palette der weiblichen Stärke in Frage und wird zum jeweiligen Ziel des Jägers.
Die Frau denkt , meint und fühlt, sie persönlich wäre gemeint, das ist ihr Fehler.

Einige Männer aus südlichen Gefilden sind schlichtweg die besseren Schauspieler,
die der Frau bühnenreif die Sicherheit vermitteln, sie in ihrer Einzigartigkeit als Individium sei begehrt.
Sorry für die Verallgemeinerung, einige Körnchen Wahrheit darin erkenne ich schon.
Liebe Grüße
sita


Es ist einfacher die Leute zu täuschen, als sie davon zu überzeugen, dass sie getäuscht wurden.


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Zwoelfe
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Zwoelfe » 12.10.2014, 08:30

macleod hat geschrieben:Bezness läßt sich nicht nach irgendwelchen Richtlinien fassen, was Alter, Reichtum, Jugend, Bildung, Schönheit oder Graumäusigkeit betrifft. Und es wurde und wird quer durchs Forum 1001-fach unermüdlich darauf hingewiesen.
Candy hat geschrieben:Schreib weiter liebe macleod, ich bin mir sicher, du bekommst das hin, uns aufzuzeigen, was die Beweggründe für Hildes Verhalten sind, weshalb sie sich auf die Liebe zu ihrem jungen Orientalen einlässt.
Bezness ist genau so ein krimineller Akt wie romance samming , Enkeltrick oder einene Hackerangriff auf Computer und verläüft nach dem selben Muster : 1000 anschreiben , anrufen "anhacken" und bei einem kommt man an/rein .

Auch die Vorausetzungen sind wie beim Enkeltrick , romance scamming oder Computern gleich : die nicht ausreichend geschützten Computer , die leicht bis schwer verwirrrten alten Menschen oder gutgläubige , Liebe suchende bei Romance scamming . Es wird ja nicht der richtig gut abgesicherte Computer geknackt oder der rüstige Rentner , der im Leben steht .

Wir hatten hier im Thread "Bezness - wie kann ich mich davor schützen" einen Thread , der mit der Frage begann :

Gibt es "Frauentypen" mit erhöhter Beznessgefährdung ?

in dessen Verlauf sich herausstellte , das es diesen Frauentyp nicht gibt , wohl aber Situationen , in dem Bezzies leichter Zugang zu Frauen in bestimmten Lebenssituationen haben - Job weg , Mann weg , Kind oder Ehemann gestorben ... und das in Kombination mit Sonne Strand und Urlaubsfeeling ... allein die letzen Tatsachen können schon Bezness Vorschub leisten ...

Daher finde ich es interessant im Verlauf einer witzig erzählten Geschichte zu erfahren , warum Hilde "gefährdet" ist - gefährdeter als Susi ? denn es wird eher Hilde denn Susi sein ... schon mal weil es bei Hilde meist mehr zu holen gibt .

Und wenn die Unsterbliche Hildes Anfälligkeiten für Komplimente , der Blindheit gegenüber ihres und Susis Aussehen ect. aufgedröselt hat , mag sie vielleicht eine Geschichte von Susis Bewegründen schreiben ?

Natürlich können nicht alle Facetten abgedeckt werden , bestimmt wird immer die eine oder andere Frage offen bleiben - aber warum sich mit diesem Thema nicht mal so auseinandersetzen , wie es macleod vorschwebt ?

Hau rein , Unsterbliche - is`Tango !

Zwoelfe

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macleod
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von macleod » 12.10.2014, 08:57

Candy hat geschrieben:Mir tun die nicht mehr allzu jungen Damen immer wieder leid, wenn sie am Ende einer Bezness-Lovestory brutal aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen werden und bemerken, dass sie mitten in einem Albtraum stecken.
Candy hat geschrieben:Wie erniedrigt und gedemütigt, wie klein und dann vielleicht steinpickelalt muss sich so manch gutmütiges und liebendes Damenherz am Ende ihrer Geschichte mit so einem miesen jungen Bezzie vorkommen
Liebe Candy,
genau das begründete meine Absicht für diesen speziellen thread. Mir ist jedesmal wirklich zum Weinen, wenn ich lesen muß: es ist wieder einmal passiert.


Heute: die verlorene Jugend

Jugend ist etwas Wunderbares.
Wirklich?

Ja, das muß wohl so sein, denn sie dominiert Film und Fernsehen, Kalenderblätter, die Werbung, Musik Zeitungen, Mode, einen ganzen Lebensstil. Egal, an welchem Knöpfchen ich drehe oder drücke, egal wo ich umblättere: die mediale und virtuelle Welt besteht aus 90 Prozent Teenagern und 5 Prozent 25jährigen. Der kümmerliche Rest geht an weise Omis, die wissen, wie man hartnäckige Flecken aus der Wäsche kriegt oder Opas, die dem Enkerl ein besonderes Bonbon in den Mund schieben.

Eigentlich merkwürdig, denn wenn ich aus dem Haus gehe, dann begegnen mir Menschen, von denen etwa die Hälfte gar nicht mehr zu dieser Gruppe gehört. Ich gehöre auch nicht mehr dazu, obwohl ich noch keinen Rollator brauche und meine Zähne und ich schlafen auch noch nicht getrennt.

Aber ich weiß, daß Doktor Brinkmann kein neuer Energiedrink ist, daß Sascha Hehn vor dem Kapitänspatent als Steward angeheuert hat und Thomas Gottschalk nicht der Erfinder der Gummibärchen ist. Ich kann mich erinnern, daß ein paar Wochen lang eindringlich zum sorgfältigen Obst- und Gemüsewaschen geraten wurde, weil Tschernobyl explodiert ist, genauso wie an die Bilder vom Mount St Helens. Ich weiß was das Dreipäpstejahr ist und wer Ali Agca ist. Vokuhila ist kein Musikinstrument und immer öfter habe ich bei den angeblich neuesten Modetrends ein deja vu.
Und klammheimlich .... ganz insgeheim rechne ich manche Beträge noch in "meine" Währung um, denn für mich war der "Euro nicht immer schon da".

In meinem Kopf sind viele erlebte und durchlebte Geschichten, Erinnerungen an viel Lachen und viel Weinen, Menschen die gekommen und gegangen als auch Menschen, die geblieben sind. Ich gehöre nicht mehr zur Jugend, ich weiß es und ich kann es auch sehen. Ich gehöre zu denen, die ihre "Jugend verloren" haben. Das klingt ganz schön düster, nicht? So hoffnungslos und undwiderbringlich. So, als habe man ein wesentliches Stück an Lebensberechtigung eingebüßt und müsse sich fortan doppelt und dreifach bemühen, gemocht, geschätzt und wertvoll zu sein.

Liebe Mädels (und Jungs): niemand "verliert" seine Jugend, das ist traurig machender Blödsinn. Man "verliert" seine Jugend nicht einfach, man konsumiert sie. Jeder von uns. Wir hatten alle mal unsichtbare Poren und so glatte Haut, daß selbst beim wieherndsten Lachen nur eine kaum sichtbare Kurzzeiteinbuchtung neben den Augen erschien. Zugegeben, ein Hintern ohne Delle ist ganz schön erstrebenswert, aber richtig lange hält der geschenkte Zustand ohne Anstrengung für niemanden an.

Was, außer körperlichen Vorzügen, bietet denn die Jugend, die ich dreißig Jahre später nicht haben könnte?
Ich habe als älteres Gerümpel in der Regel mehr Geld, mehr Wissen, mehr Selbstbewußtsein. Ich muß mir nicht zu Weihnachten die Wünsche so einteilen, daß auf jedenfall die Markenturnschuhe dabei sind, um meinen Status in der Clique beibehalten zu können, ich kann mir nun wünschen, was mir wirklich gefällt, denn meinen Freunden und Bekannten gehen Marken ebenfalls seit Jahrzehnten am (gedellten) Arsch vorbei. Ich darf in jeden Film rein und aufbleiben, so lange ich will. Ich muß niemanden imitieren, um cool zu wirken, ich darf im Freundeskreis auch mal eine abweichende Meinung haben und sie rufen mich danach trotzdem noch an. Ich messe meine Schönheit nicht mehr an der wöchentlichen Anzahl von Flirts, denn ich weiß nach all den Jahren ziemlich genau, wie ich an guten Tagen (ja, doch noch) und an miesen Tagen (bei keinem) ankomme. Für mich bricht keine Welt zusammen, weil der Typ im Bus nicht zu mir hergesehen hat und wenn Konzertkarten ausverkauft sind, dann drohe ich nicht mehr damit, mich umzubringen, weil das Leben keinen Sinn mehr hat.

Während man seine Jugend konsumiert, ist niemand jemals eine Sekunde dankbar für die glatte Haut, sie ist einfach da. Man schätzt den blühenden und schönen Körper nicht, weil er selbstverständlich ist und man bis über die Ohren mit abertausend anderen quälenden Fragen und Gefühlen abgelenkt ist. Genau in der optisch makellosesten Zeit des Lebens beschäftigen wir uns auf allermühsamste und engergieaufwendigste Art und Weise damit, uns selber zu finden. Und wenn wir uns dann endlich gefunden haben und die ersten paar Male gemütlich durchgeatmet haben, dann sehen wir auf einmal, mit welcher Währung bezahlt worden ist. Eine Währung, die überall auf der Welt die gleiche ist, auf jedem Kontinent, egal ob arm oder reich und es gibt weder Kreditkarten noch Schecks.

Die Währung heißt knittrige Augenhaut, Dellen im Popo, Rechnungen für die Grauabdeckung der Haare und eine andere BH-Größe.

Ihr habt keine Jugend verloren, ihr habt bloß die glatte Haut verloren. Die Jugend muß niemand finden, weil sie gar nicht verloren ist, denn abgesehen von der Haut ist alles an und in einem noch immer 20 oder 30, sogar noch in veredelter und noblerer Form, nämlich ohne wöchentlich wechselnde Weltuntergänge oder hysterischen Unsicherheiten.

Der Traum von der ewigen Jugend ist doch schon so alt wie die Menschheit. Sogar die Religionen werben indirekt damit, denn das Jenseits ist bei allen mit Jungsein und Schönsein gekoppelt. Das geht seit tausenden von Jahren so und niemand - wirklich niemand - hat bisher noch ein zufriedenstellendes Mittel gegen das Älterwerden erfinden können. Nicht einmal heutzutage, in unserer hochtechnisierten Welt mit all den Nanos und Mikros und Hyaluronen.

Und dann kommt Ali, der Zauberer. Er hat den Stein der Weisen. Ihr glaubt, er gibt euch eine Jugend zurück?
Täuscht euch bloß nicht, denn erstens kann er euch nichts zurückgeben, das ihr nicht ohnehin habt und zweitens kann er eure Haut nicht um ein Fizelchen glatter machen.
Könnte er es auch nur ansatzweise, dann wäre er ein gemachter Mann und würde im Geld schwimmen. Die Zeitungen wären voll von Ali und er hätte seine eigene Jungbrunnenfirma.

Ali versucht euch einfach nur einzureden, daß Falten unwichtig sind, das ist das ganze Geheimnis.
Ihr könnet aber auch ganz autonom beschließen, euren Fältchen und Falten einfach selber weniger Wichtigkeit zu geben. Einfach so und von einem Tag auf den anderen. Warum hat denn Ali mehr Überzeugungskraft als ihr für euch selber habt? Ihr seid doch mit euch selber viel länger zusammen als mit Ali. Die meisten von uns haben sogar Haltbarmilch und Thunfischdosen im Haus, mit denen sie praktisch schon länger zusammenwohnen als sie einen Ali kennen.

Ali ist die Clique, die man hatte als man 15 war, es ist euch auf einmal wichtig, was er über euch denkt, ein Zustand, den wir gottlob doch schon längst durchlitten und abgehakt hatten. Auf einmal seid ihr wieder so leicht aufzuscheuchen wie vor einigen Jahrzehnten und die alte Unsicherheit ist wieder da. Ist das denn wirklich so erstrebenswert, zumal die Haut genauso aussieht wie drei Wochen oder drei Monate vorher?

Bevor ihr anfangt, darüber zu weinen, was ihr an Jugend "verloren" habt, zieht lieber hin und wieder ein Resumée, was ihr im Laufe der Jahre dazu gewonnen habt. Dann braucht ihr nicht einem orientalischen fliegenden Händler etwas teuer abzukaufen, das ihr ohnehin schon besitzt.

Und seid auf jeden Fall dabei ehrlich, denn die Jugend war nicht immer nur eitel Wonne, es kommt einem nur so vor, weil sie vorbei ist und man rückblickend alles verklärt. Gelebte und konsumierte Jugend ist schließlich kein Verstorbener, über den man nichts schlechtes sagen soll.
LG, macleod


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Thelmalouis
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Thelmalouis » 13.10.2014, 07:26

Ich kann nicht beurteilen, ob es wirklich Frauen gibt, die sich einen orientalischen Lover zulegen, der dann so eine Art Jungbrunnen für die alternden Damen sein soll.
In einem anderen Thread bin ich zwar schon selber auf den Zug Midlife-Crisis aufgesprungen, aber ob dies des Rätsels Lösung ist, daran habe ich immer wieder so meine Zweifel.
Für mich zeigt sich noch ein anderes Bild, auch wenn ich mich wiederhole:

Aus irgend einem Grund läuft es mit den Männern in der Heimat für diese "Hildes" nicht rund. Um es mal ganz lapidar zu formulieren.
Diese Frauen, sehnen sich mMn nach Nähe, einer gut funktionierenden Partnerschaft, etc..

Was mir beim Lesen des Berichts auffällt ist: Ali legt sich so richtig ins Zeug und bemüht sich um Hilde. Klar, er hat andere Motive und Hilde wegen des Altersunterschieds u.a. berechtigte Zweifel, keine Frage.

Aber dieser Ali befriedigt, durch sein schauspielerisches Können und seine Bemühungen, Hildes Sehnsucht.
Diese Bemühungen zeigen ihre Wirkung und letztendlich kann sie ihren Gefühlen nicht mehr widerstehen, weil sie denkt, Ali ist an ihr, als Person, wirklich interessiert.

Ich möchte mich bestimmt nicht, aus den uns bekannten Gründen dafür aussprechen:
Frauen dieser Welt fahrt in Urlaub und lacht euch einen jungen Orientalen an, wenn´s zu Hause mit den Männer nicht klappt.
NEIN ! NEIN! NEIN!

Ich finde es dennoch ganz simpel, wenn sich Hilde in Ali verguckt. Junge trifft auf Mädchen und zumindest das Mädchen verliebt sich.
Dies ist keine Frage des Alters.

Mal angenommen es gäbe kein Bezness. Die Kerle dort unten hätten Geld wie Dreck und auch der religiöse Aspekt hätte nicht diese Bedeutung, etc..
Die Anzahl der Paare, mit einem großen Altersunterschied, wäre dann zwar mit Sicherheit geringer, aber diese Konstellation könnte dennoch vorkommen und die Gesellschaft würde, wie bei den prominenten Paaren doch auch, nur kurz die Nase rümpfen und gut wäre es.

Wenn ein Paar so eine Beziehung führen möchte ist es doch seine Sache. Wer´s will. Es handelt sich ja schließlich um zwei erwachsene Menschen. Ob diese Beziehung langfristig eine Zukunft hat, ist wieder was anderes. Mit großer Wahrscheinlichkeit nicht, der Altersunterschied bleibt und ein 20 Jahre jüngerer Mensch hat andere Interessen, will eigene Kinder, etc.. Ich will dies nicht von der Hand weisen oder kleinreden.
Aber vielleicht hat man ein paar schöne Monate, Jahre, etc., danach geht jeder wieder seiner Wege.
Unter der Voraussetzung, es handelt sich nicht um Bezness!!!

Was ich damit sagen will, mir geht es nicht um das knackige Aussehen dieses Alis oder dass Hilde eine Bestätigung sucht, sie sei noch jung genug.
Es gibt immer wieder Frauen, die hier schreiben, sie sehen um Jahre jünger aus. Ich glaube nicht, dass eine Vielzahl der Frauen wirklich ein Problem mit
dem Älterwerden haben und sich deshalb einen jüngeren Partner suchen. Ich bin der Überzeugung, diese Frauen möchten einfach nur ihr privates Glück finden und auskosten. Sie suchen oder probieren dies u.a. auf diesem Weg, der sich dann als fataler Irrtum erweist, wenn sie merken, dass sie einem Beznesser aufgesessen sind.

Auch hat Hilde es nicht nötig, sich mit einer viel jüngeren Susi zu messen. Wenn wir es schon auf das Aussehen und die Jugend reduzieren, wer sagt denn, dass diese Susis, nur weil sie 20 /30 Jahre jünger sind, automatisch besser aussehen. Hilde sieht man ihre Reife an und das darf man auch. Sie ist dennoch eine ansprechende Frau und hat sich vielleicht ihre sportliche und durchtrainierte Figur erhalten. Mehr als so manch schwabbelige 25 jährige Susi. Die gibt´s ja auch.

Im Grunde genommen sehe ich es genauso, die Damen sollen und müssen auf Ihre berechtigte Zweifel hören, wenn sie so ein Jüngling anbaggert, der ihr Sohn sein könnte und sich gar nicht erst auf ihn einlassen. Dies ist der beste Selbstschutz für die Betroffenen.

Ich bin nur nicht davon überzeugt, es würde passieren, weil die Damen versuchen würden, ihre blütenfrische Jugend mit so einem Typ, zurückzuholen.
Ich sag´s mal anders. Was ist mit den ganzen Betroffenen im Forum hier, die ihr Leid klagen. Die haben doch ganz andere Sorgen, als ihre angeblich verlorene Jugend oder Falten.
Gruß Thelmalouis


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Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Zwoelfe
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Zwoelfe » 13.10.2014, 08:19

Ich denke nicht , das macleod ein einziges Problem , nämlich Jugend und Ausehen , verallgemeinernd als DAS Problem darstellen wollte , sondern eher als ein Mosaikstein - zwar ein großer - als einer von vielen .

Ab einem gewissen Alter , also Mitte Ende 40 - werden viele Frauen "unsichtbar" . Biologisch ergibt das einen Sinn , denn die fruchtbare Zeit ist zuende , menschlich ist das schwer zu ertragen . Und die Fixierung auf Jugend und Schönheit ist in der heutigen Zeit nicht von der Hand zu weisen - grade im Berufsleben mit Publikumsverkehr .

Und dann kommt ein junger Mann mit Zuewndung und Komplimenten ... fatalerweise ist es ein Bezzie . Der Vergleich von Thelmalouis mit Prominenten ist für mich deshalb ein guter Vergleich weil der Ältere immer viel Geld hat ... vom Hartz IV Empfänger , der einen Millionär bekommt , habe ich außer in "Aschenbrödel" oder Filmen zu diesem Thema nie was gehört ...

Aber vielleicht schwingt auch die Stimmung aus diesem Gedicht mit : Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,


Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.


Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris

Zwoelfe
Love all , trust a few and do wrong to none ...

... ich hab`mal gehört , der ist von Shakespeare - oder isses der Glückskeksspruch vom Chinamann nebenan ?

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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von Thelmalouis » 13.10.2014, 08:30

Zwoelfe hat geschrieben:Ab einem gewissen Alter , also Mitte Ende 40 - werden viele Frauen "unsichtbar" . Biologisch ergibt das einen Sinn , denn die fruchtbare Zeit ist zuende , menschlich ist das schwer zu ertragen . Und die Fixierung auf Jugend und Schönheit ist in der heutigen Zeit nicht von der Hand zu weisen - grade im Berufsleben mit Publikumsverkehr .
Liebe Zwoelfe,

wenn dies so zu sehen ist, warte, ich begehe mal eben kurz Selbstmord. Melde mich später noch einmal. :wink:
Zwoelfe hat geschrieben:Ich denke nicht , das macleod ein einziges Problem , nämlich Jugend und Ausehen , verallgemeinernd als DAS Problem darstellen wollte , sondern eher als ein Mosaikstein - zwar ein großer - als einer von vielen
Dieser Mosaikstein hat anscheinend eine sehr große Bedeutung, darauf bin ich eingegangen.

Liebe Grüße
Gruß Thelmalouis


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macleod
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von macleod » 13.10.2014, 08:55

Zwoelfe hat geschrieben:Und dann kommt ein junger Mann mit Zuewndung und Komplimenten ...
Aufgrund der nicht oder nur ungenügend vorhandenen Sprachkenntnisse beiderseits werden dies keine Komplimente über esprit, Klugheit, Witzigkeit, Humor, etc. sein, denn die dafür notwendige Ausgangsbasis fehlt. Man hat vorher weder längere Gespräche geführt, geschweige denn belebende Diskussionen geführt.

Über die inneren Werte kann es ebenfalls keine Komplimente geben, weil dazu der Zeitrahmen und die notwendige Vertrautheit fehlt.

Das einzige, worüber Ali Bemerkungen machen kann um die Sache überhaupt erst ins Rollen bringen zu können, sind Äußerlichkeiten.
Komplimente übers Jüngeraussehen, über die Figur, die Haare, Augen, ..weiß der Geier was nicht alles. Und dieses Jüngeraussehen wird sehr oft thematisiert, es muß also ein neuralgischer Punkt sein. (dachte ich jedenfalls)

Wenn sich eine Frau trotz (oder gerade wegen) ihres Alters zweimal jenseits der Volljährigkeit allerdings selber ehrliche und aufbauende Komplimente machen kann, wenn sie sich nicht als menschgewordenes Ablaufdatum sieht, dann hört sie Ali zwar einmal, zweimal zu, aber sie ist nicht so verzweifelt auf Alis Geschnülze angewiesen, denn sie kann sich die Dinge selber sagen und sich glauben.

Und es kostet sie weder einen Groschen Geld noch kaum mehr verheilende Wunden im Herzen, noch eine langjährig (über Jahrzehnte) aufgebaute und geplante Existenz die für ein paar schöne Worte übers Aussehen fortgeblasen wird. Sie muß sich nicht Ali halten, damit er wie ein Motivationstonband in Dauerschleife für Wohlbehagen sorgt, weil es ü40 aus sich selber kommen kann, darf und auch soll.
LG, macleod


Der Geldbeutel des Kranken verlängert seine Heilung (schottisches Sprichwort)

macleod
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Re: so jung kommen wir nicht mehr zusammen ...

Beitrag von macleod » 13.10.2014, 09:14

Thelmalouis hat geschrieben:Was ist mit den ganzen Betroffenen im Forum hier, die ihr Leid klagen. Die haben doch ganz andere Sorgen, als ihre angeblich verlorene Jugend oder Falten.
Anscheinend habe ich mich noch immer nicht ausreichend klar ausgedrückt und schreibe gegen Windmühlen an.
LG, macleod


Der Geldbeutel des Kranken verlängert seine Heilung (schottisches Sprichwort)

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