Die Schwierigkeits-Illusion

zum Thema Bezness

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Rainer
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Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Rainer » 07.09.2016, 19:06

Liebes Forum

Viele bi-nationale Ehen werden geschlossen, weil alles so einfach zu sein scheint.

Aber - gibt es nicht auch die "Schwierigkeits-Illusion"?

In einem Fernsehbeitrag, in dem eine junge Frau aus Deutschland über ihre Zukunftspläne mit ihrem Habibi berichtete, äußerte sie unter anderem den Satz: "Ja, es wird schwierig, aber wir können es schaffen!"

Als ich vor einiger Zeit an diesen Satz dachte, kam mir in den Sinn, wie sehr doch unser Denken davon durchdrungen ist, daß alles, was mit Schwierigkeiten verbunden ist, (scheinbar) auch einen entsprechenden Gegenwert bereithält.
Alles, was einen wirklich nach vorne bringt, muß nun mal hart erarbeitet werden. Man muß sich abmühen, manchmal auch dafür kämpfen, bis man es irgendwann mal "geschafft" hat...
"Ohne Fleiß kein Preis", heißt es schließlich!

Etwas zu erreichen, auf das man stolz zurückblicken kann, hat durchaus seinen Reiz. Nicht ganz zufällig dürfte von unserer Bundeskanzlerin hinsichtlich des gewaltigen Flüchtlingszustroms der Satz gewählt worden sein: "Wir schaffen das!"

...bei einer bi-nationalen Beziehung kommen natürlich noch einige Zusatzbelohnungen dazu, denn: Wenn man es erst einmal geschafft hat, und man gemeinsam alle Schwierigkeiten gemeistert hat, ist es doch wohl nur allzu klar, daß einen das zusammengeschweißt hat, und man als Resultat davon auf eine eisenharte Beziehung blicken kann (ironisch gesprochen).

Aber das ist jetzt alles ein Gedankenspiel, eine Vermutung dazu. Wie ist euere Meinung? Haben die geschilderten Gedanken bei euch eine Rolle gespielt, oder waren ganz andere Vorstellungen der Grund dafür, weshalb die
bi-nationale-Beziehung als so verheißungsvoll empfunden wurde?

Gruß, Rainer

lunaverde
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von lunaverde » 07.09.2016, 19:20

Ich finde die Überlegung durchaus interessant. Für mich persönlich hat das nie eine Rolle gespielt, aber ich habe ehrlich gesagt die Situation auch nie als besonders schwierig empfunden. Mein Mann (damals noch Freund) hatte allerdings auch keine Probleme, ein Visum und später eine Aufenthaltserlaubnis zu bekommen und auch sonst verlief alles von Anfang an wie geplant ohne größere Schwierigkeiten.

Wenn das anders aussieht und einem (wenn auch vielleicht nur gefühlt) immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, kann ich mir aber gut vorstellen, dass das bei vielen den von dir angesprochenen Effekt hat. Ich denke nicht, dass das ein bewusster Vorgang ist, aber unbewusst glaube ich schon, dass als schwierig empfundene Situationen viele Menschen noch extra motivieren. Gerade in Liebesdingen haben viele die romantische Vorstellung, dass man für die Liebe kämpft und dann irgendwann, wenn alles geschafft ist, auf ewig glücklich vereint zusammen lebt. Die Vorstellung wird ja auch von diversen Liebesgeschichten in Büchern und Filmen so konstruiert und setzt sich dann sicher bei einigen auch fest. Bei vielen kommt vielleicht auch noch ein Ungerechtigkeitsempfinden dazu "Es ist so ungerecht, dass mein Liebster kein Visum/keinen Studienplatz/keine angemessene Arbeit/etc. bekommt". Das verstärkt den Kampfgeist und die Erwartungshaltung, dass nach Überwinden der Schwierigkeiten dann alles wunderbar wird, vielleicht auch nochmal.

coralia
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von coralia » 07.09.2016, 19:32

Hallo Rainer,

Ich glaube schon, dass solche Dinge bei mir eine Rolle gespielt haben. Ich habe es damals als sehr unfair empfunden, wenn meinem exmann unterstellt wurde, er sei nur auf die Aufenthaltserlaubnis aus. Ich fand, man müsse ihm eine Chance geben und dürfe ihn nicht vorverurteilen. Ich habe ihn und unsere Beziehung immer verteidigt und für uns gekämpft. Deshalb ist es mir schwer gefallen einzusehen, dass der Kampf umsonst war bzw. dass ich für etwas gekämpft habe, dass es gar nicht gab, nämlich eine ernst zu nehmende Beziehung mit Zukunft.

Ich habe ihn nicht geheiratet weil ich das für den einfachen Weg hielt sondern weil es die einzige Möglichkeit war, auf legale Weise in Deutschland zusammen zu leben. Dass das schwierig wird, wusste ich und ja, das hat meinen Kampfgeist geweckt. Es war anfangs ein schönes Gefühl "wir beide gegen den Rest der Welt". Der Aufprall war dann leider hart.

Coralia

Rubinrot
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Rubinrot » 08.09.2016, 01:36

coralia hat geschrieben: Es war anfangs ein schönes Gefühl "wir beide gegen den Rest der Welt". Der Aufprall war dann leider hart.

Coralia
Genauso habe ich es auch empfunden!
LG
Rubinrot
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Wathani
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Wathani » 08.09.2016, 10:37

Wenn man es erst einmal geschafft hat, und man gemeinsam alle Schwierigkeiten gemeistert hat, ist es doch wohl nur allzu klar, daß einen das zusammengeschweißt hat, und man als Resultat davon auf eine eisenharte Beziehung blicken kann
An Deiner Theorie ist mit Sicherheit was dran - man bekommt derartiges ja auch von klein auf vermittelt - in der Literatur, in den Medien - von Brüder Grimm über Shakespeare und diverse Spielfilme: die Liebe, die gegen alle Widrigkeiten stand hält - am Ende das romantische Happy End - als Alternative kommt nur der gemeinsame Tod in Frage (zumindest bei Shakespeare :wink: ) ...

Eine Freundin von mir hatte als Teenie einen Freund, den die Eltern aufgrund seines Elternhauses unmöglich fanden. Sie lehnten diese Beziehung vehement ab und kämpften mit allen Mitteln dagegen.

Heute sagt meine Freundin, die sich erst während dem Studium von ihm getrennt hat, dass ihre Beziehung von ihrer Seite nie so lange gehalten hätte, wenn ihre Familie nicht so dagegen gearbeitet hätte. Dieses "wir gegen den Rest der Welt" hat sie richtig zusammengeschweisst...
Viele Grüße
Wathani

 "Ursprünglich aber hat niemand an einem Orte der Erde zu sein mehr Recht als der andere." (Immanuel Kant)

Amenta
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Amenta » 08.09.2016, 12:35

Lieber Rainer

Ich finde Deine Ausführungen sehr interessant. Ich litt auch an der "Schwierigkeits-Illusion", aber es war eher ein "Ich schaffe das", denn was hat mein Marokkaner denn gemacht? Ich war für alles zuständig. Es war eher ein "wenn ich so viel für ihn mache und tue, dann muss er mich ja von Herzen lieben, ich biete ihm doch alles was er braucht, tue alles für ihn. Da ich ihn so liebe, muss er mich auch lieben". Ich empfand es eher als, je mehr Schwierigkeiten ICH bekämpfe, desto mehr Liebe muss ich zurück bekommen, denn das ist mein Recht. Dass Liebe nicht an Bedingungen geknüpft sein sollte, habe ich damals nicht verstanden. Eigentlich war es genau anders herum, je mehr ich gemacht und getan habe, desto mehr habe ich mich zum Fussabtreter entwickelt.

Alles, was einen wirklich nach vorne bringt, muß nun mal hart erarbeitet werden.
Ja, ich finde das ist sehr in unserem Denken verwurzelt. Ausserdem schätzen wir doch Dinge, für die wir hart arbeiten viel mehr. Wenn ich 5 Jahre für ein neues Auto arbeiten muss, dann schätze ich es mehr als wenn ich mir alle 6 Monate ein Neues kaufen kann.

@Wathani
Hätten meine Familie und meine Freunde nicht so gegen ihn gekämpft, hätte ich auch viel früher losgelassen. Das ist wie Druck und Gegendruck. Je mehr mir NEIN NEIN NEIN gesagt wird, desto mehr will ich beweisen... "Ja !!! Ich schaffe das!!!".

Mir einzugestehen, dass es alles eine Illusion war, hat sehr lange gedauert und ich knabbere jetzt noch daran. Ich kann es auch gut verstehen wenn viele Opfer sich energisch gegen Gegenargumente wehren, denn die eigene eingefahrene Sicht loszulassen ist unglaublich schwer.

Das andere Denken und andere Weltbild des Habibis ist am Anfang sehr reizvoll, aber trotzdem glaube ich, werden wir als Europäer es nie ganz und gar verstehen. Mich hat dieser Kampf emotional völlig an den Rande der Verzweiflung gebracht und mein anfangs sehr vorhandenes Selbstbewusstsein systematisch zerstört.

Es ist ein aussichtsloser Kampf, der es nicht lohnt.

Liebe Grüsse
Amenta

Desert Dancer
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Desert Dancer » 08.09.2016, 12:57

Hallo Rainer und alle anderen, die hier schon etwas beigetragen haben !

Ja, ich finde auch diese Theorie hat was!

"Wir gegen den Rest der Welt" kann durchaus eine gewisse Romantik haben. Und auch dass "hart erarbeiten" einen grösseren Wert haben "muss" am Schluss... Und dass wir lernen "nicht so schnell aufzugeben".

Unsere "Werte" begünstigen eindeutig Bezness-Beziehungen.
Ehemaliges CIB-Vereinsmitglied

Good thoughts, good words, good deeds…
Nobody but me can Keep me safe...

Rainer
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Rainer » 13.09.2016, 19:21

Hallo Desert Dancer

Ja, die Einstellung "Wir gegen den Rest der Welt" dürfte sehr eng mit der "Schwierigkeits-Illusion" verknüpft sein. Meistens ist so eine romantische Vorstellung schon nach wenigen Jahren ausgeträumt und der harten Realität gewichen, ungeachtet davon, mit wieviel Anfangsschwung die Beziehung begonnen wurde (gilt für Männer und Frauen gleichermaßen).
Unsere "Werte" begünstigen eindeutig Bezness-Beziehungen
Richtig, wenn ich die Berichte hier lese, erkenne ich immer wieder, wie schlau und durchtrieben viele von den Habibis euch "im Laufrad" halten. Sie wollen, daß sie "ihre Chance" bekommen, und fordern von der Frau Durchhaltevermögen und Solidarität ein.

Euere Werte begünstigen Bezness Beziehungen, aber vor allem (so stellt es sich mir zumindest dar), schaffen es viele geradezu meisterhaft, euere Illusionen zu befeuern.

Gruß,
Rainer

einhorn
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von einhorn » 13.09.2016, 19:49

Als ich vor einiger Zeit an diesen Satz dachte, kam mir in den Sinn, wie sehr doch unser Denken davon durchdrungen ist, daß alles, was mit Schwierigkeiten verbunden ist, (scheinbar) auch einen entsprechenden Gegenwert bereithält.
Alles, was einen wirklich nach vorne bringt, muß nun mal hart erarbeitet werden. Man muß sich abmühen, manchmal auch dafür kämpfen, bis man es irgendwann mal "geschafft" hat...
"Ohne Fleiß kein Preis", heißt es schließlich!
Diesen Glaubenssatz habe ich von meiner Mutter. Ich bin auf dem Dorf groß geworden. Und sie war dort Lehrerin.

Ich glaube sie wollte mich zum besterzogensten Kind der ganzen Gemeinde machen. Der Schulbeginn war von vornherein mit Erwartungen überzogen.

Nur ich war ein sehr intelligentes Kind. Ich wollte mich am Unterricht beteiligen und wußte alles. Ich habe die Wertschätzung meiner Mutter erwartet und bekam folgendes zu hören.

Dir fliegt doch alles zu , das ist nicht besonderes. Aber wenn jemand mühevoll lernt und gerademal ne 4 schafft. das ist eine Leistung.

das hat mein ganzes Leben geprägt und obwohl ich es weiß und mir sage Ich wünsche mir das mein Leben einfach ist. Das Glücksgefühl kommt, wenn ich eine schwierige Situation überwunden habe.

Zum Glück habe ich keinen Habibi kennengelernt. Einmal doch , aber die Schwierigkeiten waren dann doch zu groß, war noch im Ostblock

Roter_Löwe
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Roter_Löwe » 02.10.2016, 11:59

An Deiner Theorie ist mit Sicherheit was dran - man bekommt derartiges ja auch von klein auf vermittelt - in der Literatur, in den Medien - von Brüder Grimm über Shakespeare und diverse Spielfilme: die Liebe, die gegen alle Widrigkeiten stand hält - am Ende das romantische Happy End - als Alternative kommt nur der gemeinsame Tod in Frage (zumindest bei Shakespeare :wink: ) ...

Eine Freundin von mir hatte als Teenie einen Freund, den die Eltern aufgrund seines Elternhauses unmöglich fanden. Sie lehnten diese Beziehung vehement ab und kämpften mit allen Mitteln dagegen.

Heute sagt meine Freundin, die sich erst während dem Studium von ihm getrennt hat, dass ihre Beziehung von ihrer Seite nie so lange gehalten hätte, wenn ihre Familie nicht so dagegen gearbeitet hätte. Dieses "wir gegen den Rest der Welt" hat sie richtig zusammengeschweisst...[/quote]

<Jaaaa, kann ich total unterschreiben

Gott sei Dank hab ich mich an mich selbst als Teenager erinnert als meine damlas 16jährige Tochter mit ihrem ersten Freund ankam.
... Tendenz zur rechten Szene, Kampfhund, Straßenkind, konnte kaum lesen und schreiben ..... Wenn ich/wir dagegen gewesen wären, wäre die Verbindung länger gegangen. So waren es ca. 8 Monate.
Heute ist meine Tochter seit 5 Jahren verh., 10 Jahre zusammen, das 2. Enkelkind kommt Anfang nächsten Jahres....

Hoffentlich wird "Oma" auch mal schlau(er) mit den Männern.... (Ist aber ein Fortschritt und Entwicklung erkennbar.)
VG Roter_Löwe

Efendi II
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Efendi II » 02.10.2016, 12:13

Rainer hat geschrieben:In einem Fernsehbeitrag, in dem eine junge Frau aus Deutschland über ihre Zukunftspläne mit ihrem Habibi berichtete, äußerte sie unter anderem den Satz: "Ja, es wird schwierig, aber wir können es schaffen!"
So ganz verstehe ich nicht, wo denn die Schwierigkeiten bei einer bi-nationalen Verbindung liegen sollen ?
Bei Einhaltung aller gesetzlichen Voraussetzung und Vorbedingungen kann ich da keinerlei Probleme erkennen.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

lunaverde
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von lunaverde » 02.10.2016, 12:59

Efendi II hat geschrieben:So ganz verstehe ich nicht, wo denn die Schwierigkeiten bei einer bi-nationalen Verbindung liegen sollen ?
Bei Einhaltung aller gesetzlichen Voraussetzung und Vorbedingungen kann ich da keinerlei Probleme erkennen.
Es kommt natürlich sehr auf die Umstände an, aber gerade bei typischen Bezness-Konstellationen (z. B. Kennenlernen im Urlaub) gibt es schon so einige Punkte:

1. Familie und Freunde sind häufig (berechtigterweise) von Anfang an dagegen.
2. Anfangs muss in jedem Fall eine Fernbeziehung geführt werden. Wer nicht blauäugig direkt heiraten will, muss u. U. sogar mehrere Jahre lang eine Fernbeziehung führen.
3. Heiraten ohne vorher den Alltag zusammen gelebt zu haben, erscheint vielen doch deutlich riskanter. Zusammenleben auf Probe ist aber häufig nicht oder nur schwierig möglich. Heiratet man dann trotzdem, obwohl man eigentlich um das Risiko weiß, möchte man sich dann vielleicht nicht eingestehen, dass es eben nicht funktioniert hat.
4. Für sehr ungebildete ausländische Partner, die womöglich nicht mal die lateinische Schrift beherrschen, ist der A1-Deutschtest durchaus eine Hürde, obwohl er für uns natürlich lächerlich einfach erscheint.
5. Bei Ländern mit unsicherem Urkundenwesen empfinden es viele schon als Schwierigkeit, dass die Urkundenprüfung Monate dauern kann. Noch dazu existieren in manchen dieser Länder viele Urkunden mit unbeabsichtigten Fehlern (ohne Betrugsabsicht), einfach weil die Behörden schlampig arbeiten. Daraus können dann schon mal massive Probleme entstehen, u. U. verlangen die deutschen Behörden, dass die ausländischen Urkunden erst mal korrigiert werden. Das kann sich dann je nach Land durchaus langwierig und schwierig gestalten.
6. Sind beide Partner (also auch der/die Deutsche) arm, können die Kosten für Urkunden, Legalisation bzw. Apostillen, Übersetzungen, eventuell Urkundenüberprüfung, Flüge, Sprachkurs (geht natürlich auch ohne Kurs, ist aber je nach Bildungsstand recht schwierig das zu schaffen) und Sprachtest durchaus eine Schwierigkeit darstellen.

Natürlich gibt es solche Schwierigkeiten nicht in allen binationalen Verbindungen. Ich hatte solche Schwierigkeiten auch nicht. Gerade bei typischen Beznesskonstellationen (ausländischer Partner häufig eher ungebildet, Kennenlernen im Urlaub oder Internet) treten aber schon eher Schwierigkeiten auf.

Efendi II
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von Efendi II » 02.10.2016, 15:08

lunaverde hat geschrieben:6. Sind beide Partner (also auch der/die Deutsche) arm, können die Kosten für Urkunden, Legalisation bzw. Apostillen, Übersetzungen, eventuell Urkundenüberprüfung, Flüge, Sprachkurs (geht natürlich auch ohne Kurs, ist aber je nach Bildungsstand recht schwierig das zu schaffen) und Sprachtest durchaus eine Schwierigkeit darstellen..
Schlicht und einfach, wenn ich kein Geld habe, dann kann ich eben nicht heiraten, so einfach ist das. Dann muss ich eben warten, bis ich die notwendigen Mittel zusammengespart habe oder mir gleich einen wohlhabenden Partner suchen.

Ich möchte auch lieber in einem großen Haus wohnen, anstatt in einer Mietwohnung, einen Mercedes statt eines Golfs zu fahren und, und, und.....aber dazu hätte ich mir wohl andere Eltern aussuchen müssen.

Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

lunaverde
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Re: Die Schwierigkeits-Illusion

Beitrag von lunaverde » 02.10.2016, 20:53

Efendi II hat geschrieben:Schlicht und einfach, wenn ich kein Geld habe, dann kann ich eben nicht heiraten, so einfach ist das. Dann muss ich eben warten, bis ich die notwendigen Mittel zusammengespart habe oder mir gleich einen wohlhabenden Partner suchen.
Ja, eben, die Leute müssen dann warten, bis sie genügend gespart haben. Das empfinden einige sicherlich als Schwierigkeit und das kann wiederum zur "Schwierigkeits-Illusion" beitragen, wie es hier genannt wurde. Genau darum ging es ja in dem Thread und du hast gefragt, was es denn überhaupt für Schwierigkeiten geben soll. Also habe ich ein paar aufgezählt und das ist eben eine mögliche Schwierigkeit.

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