KEINE LIEBE IST

Tipps & Tricks wie es mir nicht passiert

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StrivingForLight
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von StrivingForLight » 24.08.2022, 14:58

Hallo Ponyhof,

Du hast geschrieben:
Ponyhof hat geschrieben:
24.08.2022, 13:07
Ich finde das Verhältnis zwischen Selbstliebe und "Lieben können"/Einschätzen was Liebe ist einen sehr interessanten Aspekt. Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand, der sich selber nicht/wenig liebt, sich selber auch als "nicht liebenswert" empfindet, und dadurch eher "froh ist überhaupt einen Partner zu haben"- und dadurch vielleicht auch leichter in problematische Partnerschaften gerät.
Damit erwähnst Du einen außerordentlich wichtigen Aspekt, den ich nur bestätigen kann.
Erst in der Hinwendung zu mir selbst (nicht zu denen, die mir Schmerz zufügten, denn das hatte mich nie weitergebracht, sondern von mir selbst abgelenkt), im Annehmen der Liebe und dem Wohlwollen mir selbst gegenüber war es mir möglich, mich wirklich zu entfalten, vor allem meine guten Facetten entwickeln zu können. Und in dem Maße, in dem ich meine guten Seiten entwickeln konnte, in dem Maße begann meine „Sucht“, mich in toxische Beziehungen zu begeben, allmählich zu verblassen.

Heute erlebe ich es so, wie auch Cimmone es so treffend beschreibt:

„Schlussendlich ist es wertvoll, sich selbst zu mögen, mit sich selbst verbunden zu sein. Dann spüre ich auch gut, was nir am anderen guttut und was nicht.“
"Und wenn du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander zu fallen scheint, bleib ganz ruhig ...
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chavah
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von chavah » 24.08.2022, 15:33

Für "Liebe" gibt es keine wissenschaftlich gesicherte Definition. Und auch jemand mit wissenschaftlicher Ausbildung darf Lebensratgeber schreiben. Warum auch nicht? Nur, weil es jemand mit Hochschulausbildung geschrieben hat, mutiert es dadurch nicht zu einem wissenschaftlichen Werk. Schön, wenn so ein Buch jemandem hilft. Aber damit sind wir dann schon an der Grenze dessen angelangt, was so ein Buch bewirken kann.

Wenn man in die Geschichte schaut, auch die eigene Familiengeschichte, da waren die meisten Ehen so ab Mittelstand doch arrangiert und waren nicht schlecht, wirklich nicht. Gleiche Herkunft, Kultur, Umfeld, mit dem man sich auskannte, gleicher Bildungsstand. Aus meiner Familie auch so ein Beispiel: Sohn des selbständigen Müllers (größte Mühle im Umfeld) heiratete Tochter des größten Brauereiinhabers. Man kannte sich seit Kleinkindzeiten. Das "Kribbeln im Bauch" war da am Anfang mit Sicherheit nicht da. Klar, man fand sich sympathisch. So meine Großmutter. Daraus wurden 70 Jahre Ehe. Klar, mit Höhen und Tiefen. Aber, ich hab als Kleinkind bei ihnen gelebt, dieser unheimliche Zusammenhalt, das sorgfältige Miteinander, das hab ich von dort mitgenommen. Auf die beiden konnte man sich als Team verlassen. Allerdings eine Macke hatten sie: sie fuhren immer getrennt in den Urlaub. Auch zu uns kamen sie getrennt. Nee, meinte die Großmutter mal, so viel Ehemann müsse ja nun wirklich nicht sein.

Nach Punktekatalog mit Sicherheit keine Liebesheirat, aber doch, eine gute Entscheidung, eine gute Beziehung.

gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 24.08.2022, 15:35

chavah hat geschrieben:
24.08.2022, 15:33
Allerdings eine Macke hatten sie: sie fuhren immer getrennt in den Urlaub. Auch zu uns kamen sie getrennt. Nee, meinte die Großmutter mal, so viel Ehemann müsse ja nun wirklich nicht sein.
;--) Auch das ist doch ein schönes Beispiel für Liebe.
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Dalama
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Dalama » 24.08.2022, 15:40

Anna5 hat geschrieben:
24.08.2022, 14:55

Wie hat Boris Johnson so schön beim Abgang gesagt: HASTA LA VISTA, BABY!😎
Boris Johnson aka Arnold Schwarzenegger :wink:

gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 24.08.2022, 15:48

StrivingForLight hat geschrieben:
24.08.2022, 14:58
Erst in der Hinwendung zu mir selbst (nicht zu denen, die mir Schmerz zufügten, denn das hatte mich nie weitergebracht, sondern von mir selbst abgelenkt), im Annehmen der Liebe und dem Wohlwollen mir selbst gegenüber war es mir möglich, mich wirklich zu entfalten, vor allem meine guten Facetten entwickeln zu können. Und in dem Maße, in dem ich meine guten Seiten entwickeln konnte, in dem Maße begann meine „Sucht“, mich in toxische Beziehungen zu begeben, allmählich zu verblassen.
Das werde ich für Gini`s Thread zitieren (ich gehe mal davon aus, du erlaubst, liebe StrivingForLight) weil es sehr gut (auch) dorthin passt, wie ich finde.
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Ponyhof
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Ponyhof » 24.08.2022, 15:51

Anna, falls Du noch mitliest: Das Erfreuliche ist ja, dass sich jeder (auch jeder Newbie) anhand dessen, was und vor allem wie es geschrieben wurde selber ein Bild machen kann. :wink:

Ja, damals wurden viele "Vernunftehen" geschlossen. Auch war die ehe eine "Institution", eine Scheidung war ein viel grösserer Schritt als heute. In den Zeiten von Tinder erscheint(!) es -zumindest in den jüngeren Generationen- doch viel einfacher, einen neuen Partner zu finden, als sich mit dem alten zusammenzuraufen und auch mal unangenehme Phasen gemeinsam zu überstehen.

Allerdings haben ja viele Beznessopfer auch vielleicht genau das Bild im Kopf, dass alles das Unangenehme, das ihnen widerfährt, nur einen Phase ist, deren Überwindung zu einer umso festeren Partnerschaft führt. Das kann dann natürlich in diesem Zusammenhang genau zum Problem werden: Treue, liebevolle Menschen, die bereit sind, für eine(n) Partner(schaft) wie die früheren Generationen "etwas auf sich zu nehmen", in den Partner investieren, Vorschussvertrauen, Vorschussfinanzen und Zeit, Mittel, Wege, Problemlösungen schenken...in der Hoffnung, dass "alles gut wird", eine "feste Partnerschaft" entsteht und aus Dankbarkeit und der (vorgespielten) Liebe ein festes Band entsteht. Das, was mit einem "gleich tickenden Partner" zu "Urgrossmutters Hollywoodschaukel" führen würde, erweist sich mit einem Beznesser als Bumerang. Verletzend, weil man ausgenutzt wurde, enttäuschend, weil sich die Hoffnung nicht erfüllt und das Weltbild wird auch noch gleich mit erschüttert.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 24.08.2022, 15:55

Genau das ist oft der "blanke Hohn" bei Bezness. Die gewissenlosensten Subjekte kommen oftmals mit den "gutmütigsten, wohlwollendsten, sensibelsten, tolerantesten, weltoffensten, leidensfähigsten, treuesten" Betroffenen zusammen.
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StrivingForLight
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von StrivingForLight » 24.08.2022, 15:58

Liebe Gadi, was ich öffentlich schreibe, darf stets zitiert werden, wenn es denn hilfreich sein könnte.
Es bedarf nicht meiner ausdrücklichen Erlaubnis! ;-)
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gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 24.08.2022, 16:02

Liebe StrivingForLight, ich dachte, ich frag mal nach, weil es ja für einen anderen Thread ist. Und ein wenig ja auch aus gegebenem Anlass. ;--)
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Ponyhof
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Ponyhof » 24.08.2022, 16:03

Ja, Gadi, denn mir Egoisten oder Menschen, die nur auf ihren Vorteil aussind, würde Bezness ja nicht (oder nicht lange!) funktionieren.

Und fies ist dabei, dass oft als "Spätfolge" verständlicherweise das Vertrauen in neue potentielle Partner verletzt ist, und es schwieriger wird, einem Partner, der das eigentlich verdient hatte, dauerhaft zu vertrauen und "die Hollywoodschaukel zu erreichen".
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gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 24.08.2022, 16:04

So ist es, Ponyhof. Diese "Ungerechtigkeit" bzw. die sich so ergebende Konstellation könnte einen manchmal verrückt machen.
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karima66
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von karima66 » 24.08.2022, 16:59

Ja die Selbstliebe und Achtsamkeit für sich selbst....aber genau die lassen diese Menschen ja ausser Acht wenn sie mit den ehrenwertesten Eigenschaften sich bemühen und für die Liebe/Beziehung so viel geben, so wenig egoistisch sind und sich nichts mehr wünschen als so eine Verbundenheit, dafür ganz viel tun und deshalb Bezness langfristig nur deshalb funktioniert, das lässt mich hier auch beim Lesen vieler Geschichten fast verzweifeln.....so eine Liebe/Partnerschaft ist nicht immer ganz ausgeglichen, weil man ja nicht aufrechnet, aber wenn immer nur Eine/Einer sich ums Paarleben bemüht und sich ein Bein ausreist für die Liebe und vom Anderen nichts kommt, dieser vielleicht noch davon redet, aber nichts tut, kein Verlass drauf ist, keine Unterstützung fürs Team, keine Mühe auch mal über den Schatten zu springen und etwas zu tun was dem Partner gut tut ohne dass man selbst was von hat, wenn man das reflektiert und sich klar macht, dass es eine Gegenseitigkeit geben muss, eine wirkliche Teamarbeit, dann könnte man Bezness und andere toxische Beziehungen verhindern, zumindest ab einem bestimmten Punkt wenn man das nach einer Zeit erkennt.

Tinder und Co. finde ich mittlerweile ziemlich schlimm, diese Schnelllebigkeit, diese vermeintlichen vielen Möglichkeiten, man könnte immer Jemanden Tolleren noch finden, hab ja selbst eine Zeit im Internet gedatet, meine Meinung heute unter guten Umständen kann aus aus solchem Date was Tragendes entstehen wenn Beide es wollen und ernsthaft probieren, aber ansonsten eher nicht, für ein Date um was vorzuhaben mag es mal taugen, für etwas Ernstes eher nicht.

Und da sind wir bei den Eltern, Grosseltern....es gab nicht so viele Möglichkeiten bzw. der Radius war begrenzt einen Partner kennenzulernen, man konnte nicht rumprobieren und sich zig Liebesabenteuer leisten, Frau war wirtschaftlich abhängiger, jung konnte man meistens nicht zusammen leben und wieder auseinander gehen einfach, das mag in manchen Fällen auch tragisch gewesen sein und heute besser, aber es war eine größere Bereitschaft da das Beste draus zu machen, zusammen zu halten in allem, diese Verbundenheit und gewachsene Vertrautheit die bewundere ich und darf sie jetzt seit 6 Jahren und hoffe noch paar Jahre mehr im letzten Lebensabschnitt erleben, Wertschätzung ist auch ein wichtiger Punkt nicht nur in der Partnerschaft und ja gemeinsam sich durchboxen, auch einander mit allen Macken und Veränderungen ertragen.

Das Bild der Großeltern auf der Hollywoodschaukel, die Liebe die man bei manchen solchen Paaren spüren kann nach einem ganzen Leben, superschön.
Mir gehts so wenn ich meine Eltern sehe wenn sie vor mir Hand in Hand am Strand laufen und ich hab das Bild meiner Großeltern vor Augen, meine Oma hat 10 Jahre auf Opa gewartet nach 45, keiner wusste ob er lebte, Oma hat dran geglaubt er kommt zurück und er kam......als sie mit knapp 90 wo er schon lange tot war von dem Moment erzählt hat, jedes Detail dieses Tages dann sah ich immer die junge Frau in der Alten, ihre Augen strahlten beim erzählen und sie war aufgeregt als wäre es gestern gewesen....

Gerade wenn man älter wird, man übers frühere Beuteschema schmunzeln muss und wenn man in den Spiegel sieht denkt puh, damit gewinnste keinen Blumentopp mehr....wenn man sich selbst aber liebt dann hat man auch eine andere Ausstrahlung und wenn der Partner dies auch tut dann lacht man gemeinsam über den Gang der Dinge den das Leben so mitbringt und der an niemandem spurlos vorrüber geht....

In einer vertrauensvollen, achtvollen, wertschätzenden Partnerschaft kann man sich selbst achten und dem Anderen mitteilen was einem zusammen nicht gut tut ohne zu verletzen und sich bemühen einen gemeinsamen Nenner zu finden, mühsam klar, aber es lohnt sich ja.

Gerade in der heutigen Zeit wünsche ich jedem der sich das wünscht einen verlässlichen Partner , zusammen lässt es sich einfach besser das Boot durch unruhiges Gewässer zu steuern und Liebe egal von wem gibt Kraft.

Hab heute einen emotionalen Tag, freue mich hier passend dazu Einiges zu lesen, liebe Grüße an euch!

Toastie
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von Toastie » 24.08.2022, 17:43

Ich freue mich sehr, dass es dank vieler Vorschreiber*innen hier gelungen ist, noch mal die "Kurve wieder zu kratzen" und doch ein paar sehr wertvolle inhaltliche und sehr persönliche Gedanken zum spannenden Thema (keine) Liebe ist (für mich...) auszutauschen! 8)
Ich wollte sehr gerne mitschreiben, bin aber von einer nicht erwarteten verbalen Moralkeule auf verwirrende Weise niedergewalzt, geplättet und ausgeknockt quasi am Boden gelegen :roll: ! Es passiert mir selten und ich lasse mir auch nicht so gerne den Mund verbieten oder mir irgendwelche Dinge (unbekannterweise) unterstellen. Auch nicht so gerne im Plural anreden, aber das bin ich durch meine Arbeit mit Jugendlichen sogar etwas gewöhnt :mrgreen: (Achtung: für mich ist das nicht der sarkastische Smiley, nur einer der seine großen Zähne zeigt, also grinst). Für mich macht es keinen Unterschied, ob man mir gegenüber oder anderen abfällig spricht, es trifft mich mit gleicher Härte. Und den Spieß dann umzudrehen, und sich als Opfer zu inszenieren, obwohl man hier nur selbst Menschen ins Lächerliche gezogen hat, das finde ich sehr verwirrend! :cry:
Anna5 hat geschrieben:
24.08.2022, 14:55
Abschliessend möchte ich Euch Allen noch ein feedback geben,
einfach mal aufzeigen, wie ich mich als newbie hier gefühlt habe:

Nach dem Motto: Einer für Alle und Alle für Einen und dann ALLE GEMEINSAM AUF/GEGEN DEN EINEN.

In anderen Worten: Gehört man nicht in Eure eingeschworene Gemeinschaft und teilt man nicht die gleichen Auffassungen ,
wird man dermassen beäugt und begutachtet und jedes Wort analysiert, bewertet und kommentiert.
Wo ist Eure Offeheit und Toleranz Neuen und Neuem gegenüber? Reflektiert Ihr eigentlich noch Euer eigenes Denken und Verhalten oder geht es
hier nur darum, dass man sich gegenseitig beweihräuchert und mit wissenschaftlich fundierten Geschichten auftrumpft?
Wie hat Boris Johnson so schön beim Abgang gesagt: HASTA LA VISTA, BABY!😎
Ich habe noch mal reflektiert und muss sagen: danke fürs Feedback. Ich sehe es aber anders, ohne das Gefühl abwerten zu wollen. Es ist da und kann/soll erwähnt werden. Aber Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Auffassungen gab es von allen, nur nicht von der TE. Denn die hat die Weisheit wohl mit Löffeln gefressen. Na ja, Schwamm drüber und nichts für ungut! Hasta la vista oder auf Deutsch bis zum nächsten Mal! :wink: Danke denjenigen, die etwas Persönliches von sich gegeben haben und alle teilhaben lassen an ihrer Erfahrung zum Thema Liebe! <3
Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

gadi
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 24.08.2022, 17:51

karima66 hat geschrieben:
24.08.2022, 16:59
Das Bild der Großeltern auf der Hollywoodschaukel, die Liebe die man bei manchen solchen Paaren spüren kann nach einem ganzen Leben, superschön.
Mir gehts so wenn ich meine Eltern sehe wenn sie vor mir Hand in Hand am Strand laufen und ich hab das Bild meiner Großeltern vor Augen, meine Oma hat 10 Jahre auf Opa gewartet nach 45, keiner wusste ob er lebte, Oma hat dran geglaubt er kommt zurück und er kam......als sie mit knapp 90 wo er schon lange tot war von dem Moment erzählt hat, jedes Detail dieses Tages dann sah ich immer die junge Frau in der Alten, ihre Augen strahlten beim erzählen und sie war aufgeregt als wäre es gestern gewesen...
Dieser Thead hat sich so positiv entwickelt (in eine Richtung die zeigt, was Liebe ist) mit so rührenden Beispielen.
Mal schauen, wie es hier noch weitergeht, vielleicht passt er bald besser in "was Schönes zwischendurch".
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von gadi » 24.08.2022, 17:52

Toastie hat geschrieben:
24.08.2022, 17:43
Danke denjenigen, die etwas Persönliches von sich gegeben haben und alle teilhaben lassen an ihrer Erfahrung zum Thema Liebe! <3
Hier möchte ich mich gerne anschließen.
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StrivingForLight
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Re: KEINE LIEBE IST

Beitrag von StrivingForLight » 24.08.2022, 20:54

Hallo Anna5,

dieser Thread lässt mir irgendwie keine Ruhe. Habe lange überlegt, ob ich das Folgende überhaupt absenden soll. Aber gut, ich tue es. Weil ich mir vorstellen kann, dass Du nun dasitzt und leidest, obwohl Du Deinen Thread sicher in bester Absicht eingestellt hast.

Du hast geschrieben:
Anna5 hat geschrieben:
24.08.2022, 14:55
Nach dem Motto: Einer für Alle und Alle für Einen und dann ALLE GEMEINSAM AUF/GEGEN DEN EINEN.

In anderen Worten: Gehört man nicht in Eure eingeschworene Gemeinschaft und teilt man nicht die gleichen Auffassungen ,
wird man dermassen beäugt und begutachtet und jedes Wort analysiert, bewertet und kommentiert.
Für mich bedeutet das, dass Du Dich ausgeschlossen fühlst, nicht angenommen fühlst, Dich wohl sogar verletzt fühlst. Das war und ist hier niemandes Absicht!

Ich möchte Dir (in der Sicherheit der Anonymität, sonst würde ich es nicht tun) eine kleine Begebenheit erzählen, aus der ich für mich viel gelernt habe. Denn ich kenne dieses Gefühl der ausgeprägten Verletzlichkeit, der vermeintlichen gefühlten Bloßstellung. Es gab eine Zeit, da fühlte ich mich buchstäblich durch „die Fliege an der Wand“ verletzt, da konnte es passieren, dass geringfügige, im Grunde genommen bedeutungslose „Kleinigkeiten“ – sprich: die geringste Kritik – mich innerlich niederreißen konnten. Für mich waren sie keine Kleinigkeiten, sondern eher ein Zeichen dafür, wie unvollkommen und deshalb ablehnenswert ich war. Doch ich war es gar nicht, ich fühlte mich nur so.

Vor vielen Jahren gab es eine Situation, in der Arbeitskolleginnen sich untereinander über das Verhalten einer Kollegin beschwerten, die gerade nicht im Raum war. Worum es ging, weiß ich nicht mehr, ich hatte mich an der Diskussion nicht beteiligt.
Unvermittelt betrat diese Kollegin den Raum. Sie musste Gesprächsfetzen mitbekommen haben, und sie ging sofort darauf ein. Mit entwaffnender Offenheit in Mimik und Gestik, unbeschreiblich authentisch und in aller Sachlichkeit sagte sie (sinngemäß): „OK, Leute, was liegt an?“
Kleine Pause, weil sich niemand äußerte.
Entschlossen fügte sie hinzu: „Nun kommt schon, Leute, Ihr habt mir was mitzuteilen, reden wir darüber.“
Und dann wurde darüber geredet, in aller Offenheit und Sachlichkeit. Jede von uns spürte die ehrliche Bereitschaft zur Auseinandersetzung, welche diese Kollegin offenbarte.

Ich hatte das stillschweigend beobachtet und war ganz baff. Diese Kollegin hatte mir etwas vorgelebt, was ich bis dahin nicht kannte. Sie hatte in mir ein Gespür dafür freigelegt, dass Kritikfähigkeit eine besondere Eigenschaft sein muss, ja, eine erstrebenswerte sogar. Denn in einer Gemeinschaft, im menschlichen Miteinander halte ich sie für unverzichtbar. Kritik ist lediglich ein Instrument der Korrektur. Und manchmal sind kleine Korrekturen am eigenen Verhalten unerlässlich, um vor allem zum eigenen Wohl besser weitermachen zu können.

Diese kleine Geschichte mag Dir dabei helfen, Dich nicht ausgeschlossen zu fühlen. Möge sie auch in Dir ein Gespür für Dich selbst freilegen. Eine Kritik bedeutet lediglich eine Kritik an einem einzelnen Punkt. In aller Regel ist dieser einzelne Punkt es wert, diskutiert zu werden. Eine Kritik bedeutet nicht eine Kritik an einem Menschen in seiner Gesamtheit, sie bedeutet nicht Ablehnung des ganzen Menschen, nicht den Ausschluss aus der Gemeinschaft!

Es gibt hier keine eingeschworene Gemeinschaft. Es gibt nur einige, die sich inzwischen besser „kennen“ und einschätzen können, wie das „bekannte“ Gegenüber „so tickt“.
Vielleicht hilft Dir dieses, um Dich nicht selbst aus dieser Gemeinschaft auszuschließen. Das wünsche ich mir für Dich.

Freundliche Grüße
"Und wenn du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander zu fallen scheint, bleib ganz ruhig ...
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