Nun hat es mich auch erwischt

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Ines

Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von Ines » 28.01.2011, 12:00

Nein, Blume, ich relativiere Bezness nicht. Es ist und bleibt Betrug, da hast Du mich missverstanden. Ich prangere eigentlich an, dass eben diese Unterschiede gemacht werden. Ich prangere eigentlich an, dass man der Meinung ist, ein Akademiker ist etwas anderes als ein sagen wir mal "normaler Arbeiter", der Bezness betreibt. Diese Gesellschaftsunterschiede, die hier oft im Forum gemacht werden, prangere ich eigentlich an. Für mich ist Bezness = Bezness, es gibt IMMER jemanden, der dafür zahlt und es ist nun mal das Opfer. Egal, ob der Bezzie sich hier anpaßt und integriert oder eben nicht. Natürlich haben die, die sich hier integrieren viel bessere Chancen, sie werden sozial akzeptiert, haben nette Kollegen im Job etc., das mag alles sein, aber es gibt ein Opfer, dass ihnen dieses ermöglicht hat.
Ich wollte das mit der Integration auch einmal aufzeigen, denn oft wird auch eine kleine Schwarz-/Weißmalerei betrieben. Es gibt sogar geschiedene Frauen von einem Bezzie, die hinterher sagen, sie wären doch glücklich gewesen.
Ja, es gibt eben alles und auf die "intelligentesten" Bezzies ist frau oft nicht vorbereitet.

LG Ines, Du brauchst Dich nicht an der "Wortklauberei" festzuhalten, das ist doch gegessen das Thema nun.

Anaba
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von Anaba » 28.01.2011, 12:08

Ines,
Blume hat völlig recht wenn sie schreibt, dass man den Eindruck bei deinen Beiträgen gewinnt, du kennst das wahre Ausmaß von Beznes nicht.
Wir haben es hier oft mit Frauen zu tun, die völlig mittllos zurückbleiben, die krank sind, deren Kinder entführt sind, die versteckt leben müssen und die ein lebenlang damit nicht fertig werden.

Da ist mir persönlich die Befindlichkeit der Beznesser ziemlich egal.
Denn die fallen, wie man so schön sagt, immer wieder auf die Füße.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Ines

Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von Ines » 28.01.2011, 12:15

Ich bin da mit Euch eins, ich hab da nichts anderes zu geschrieben. Ich habe da auch überhaupt kein Mitleid, mit denen, die auf der Strecke bleiben. Das hab ich doch geschrieben. Nein ich verkläre Bezness nicht. Ganz im Gegenteil. Wir haben schon lange, bevor es dieses Forum gab, dagegen gekämpft und ich mache es jetzt über das Forum. Denn die Bezzie-Fälle, die ich kannte, sind nun mittlerweile glücklicherweise "Geschichte", aber der Beigeschmack bleibt.
Betrug ist Betrug. Aber ich wollte einmal klar stellen, dass bei manchen UserInnen ich den Eindruck gewonnen habe, dass, wenn ihr Typ Akademiker ist, ihrer gleich ach so ganz anders ist.

Rufina

Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von Rufina » 28.01.2011, 12:30

Ines hat geschrieben:Wir haben schon lange, bevor es dieses Forum gab, dagegen gekämpft und ich mache es jetzt über das Forum. Denn die Bezzie-Fälle, die ich kannte, sind nun mittlerweile glücklicherweise "Geschichte", aber der Beigeschmack bleibt.
Liebe Ines,

wer ist denn "wir" und wie habt Ihr schon lange bevor es dieses Forum gab gegen Bezness gekämpft?

Gab es schon vorher einen Verein?

LG, Rufina

sadame
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von sadame » 28.01.2011, 15:33

coralia hat geschrieben:Hallo Sadame,

vielleicht hast du ja Lust, noch ein bisschen mehr von deiner Geschichte zu erzählen, mich würde interessieren, was so in dir vorgeht. Ich kann mich erinnern, als ich damals noch relativ am Anfang meiner Beziehung stand und hier angefangen habe zu lesen, da war ich anfangs ziemlich verwirrt und musste mir über einiges erstmal klar werden. Gibt es schon Pläne, wie es weitergehen soll?

Grüße
coralia

Hallo Coralia,

wir haben zwar nach wie vor täglich Kontakt, doch die "erste Verliebtheit" ist nun weg. Das hilft mir die Sache objektiver zu sehen. Auch wenn viele von euch nun aufschreien werden, aber ich halte ihn nicht für einen Bezzi obwohl sich das auch noch ändern kann.....

Mir machen die Gedanken um die anderen Umstände die größeren Kopfschmerzen.
Es sind die Gedanken an eine Zukunft mit ihm, die aufgrund verschiedener Differenzen einer Binationalen Beziehung an sich und dazu noch das wissen an meine Rechnung die ich bereits gepostet habe.

Im Moment kann ich mich noch nicht lösen, aber ich merke wie mich immer weiter distanziere von ihm.
Ich brauche einfach Zeit .....

coralia
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von coralia » 28.01.2011, 18:08

Hallo Sadame,

das kann ich gut verstehen, solche Gedanken sind in deiner Situation glaube ich ganz normal. Ich kann verstehen, dass du dich wegen der hier gelesenen Infos nicht von ihm trennen willst, das war bei mir ählich. Man liest die Geschichten, die ganzen Dramen und traurigen Begebenheiten und denkt, ja, das ist schlimm, aber auf meine Situation trifft das nicht zu, weil... Man kann den eigenen Partner nicht in Einklang bringen mit diesen ganzen miesen Typen, von denen man hier liest oder die man im Fernsehen in immer häufigeren Berichten sieht. Ich glaube, auch darin liegt eine Gefahr, das sehe ich jedenfalls heute im Rückblick so. In so einer Beziehung muss man den Partner von Anfang an verteidigen. Vor der Familie, den Freunden, eventuell den Kollegen oder Nachbarn und sogar vor den Behörden, die sich einmischen und unangehme, persönliche Fragen stellen. Man hat ständig das Gefühl, jeder ist gegen die Beziehung, und das schweißt noch mehr zusammen, weil man es allen zeigen will, weil man nicht möchte, dass auf dem Liebsten rumgehackt wird oder weil man einfach so laut und lange die Beziehung verteidigen muss, bis man die inneren Zweifel übertönt hat.

Ich glaube, die Tatsache, dass du die Visumsfrage ihm überlasst und dich da raushältst birgt so eine Gefahr, das hatte ich ja vorher auch schon mal geschrieben. Meiner Meinung nach ist es ganz wichtig, dass ihr über solche Dinge redet. Dadurch erkennst du vielleicht, was ihn antreibt, was er bereits weiß, worum es ihm wirklich geht und vor allem auch, welche Steine euch wirklich in den Weg gelegt werden. Von den Integrationsproblemen in Deutschland, die sicherlich auch auftauchen werden, wenn ihr euch entscheiden solltet, es zusammen zu versuchen, will ich jetzt gar nicht reden, ich glaube, das kann man schaffen, wenn man sich wirklich liebt und zusammenhält. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es eben Kraft erfordert, sich immer wieder durchzusetzen vor irgendwelchen Bedenkenträgern und den Partner im eigenen Land an die Hand zu nehmen, weil er die Sprache nicht spricht oder andere Schwierigkeiten bekommt. Und auch das erfordert viel Hingabe und Verteidigen der Beziehung. Für mich war es am Ende sehr schwer zu erkennen, dass ich diese ganze Kraft in eine Beziehung gesteckt habe, die es eigentlich nur in meinem Kopf gegeben hat. Das zieht einem ziemlich den Boden unter den Füßen weg. Ich fühle mich durch deine Geschichte an meine erinnert, nicht wegen der Geschichte selbst (bei mir waren die Voraussetzungen andere), sondern wegen deiner Einstellung dazu. Ich glaube, ich hatte eine ähnliche, bis mir dann klar wurde, dass ich eben doch nicht genau hingeschaut und Dinge übersehen habe, die ich nicht hätte übersehen dürfen.

Versteh mich nicht falsch, ich will nicht beurteilen, ob dein Freund Bezness im Kopf hat oder nicht (wenn ich auch sagen würde, dass die Anzeichen dafür sprechen). Ich glaube, es ist egal, was ich oder jemand anderer hier im Forum über die Absichten deines Freundes denken, wichtig ist, dass du neutral beobachtest und dir nicht den Kopf verdrehen lässt. Eine wichtige Erkenntnis für mich aus meiner Beznessbeziehung war: der Beznesser ist dir von Anfang an einen Schritt voraus, weil er WEISS, dass es nur ein Spiel ist, während du selbst noch daran zweifelst.

Ich drück dir die Daumen, dass du für dich die richtige Entscheidung triffst.

Grüße
coralia

coralia
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von coralia » 03.02.2011, 07:25

Hallo Sadame,

wie gehts dir? Ich habe in den letzten Tagen öfter an deine Geschichte gedacht. Liest du hier noch mit?

Grüße
coralia

KeinOhrHase
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von KeinOhrHase » 03.02.2011, 12:21

@ corolia: Du hast Vieles in Deinem Post auf den Punkt gebracht - vielen Dank.

sadame
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von sadame » 03.02.2011, 21:23

Hallo Coralia,

natürlich bin ich noch da und lese fleissig mit.

Ich weiß ihr wünscht euch alle, das ich hier schreibe und euch mitteile das ich es beendet habe.

Doch ich bin nach wie vor in einer Art Schwebezustand und kann mich weder dafür noch dagegen entscheiden.

Herz sagt ja und Kopf nein

Deswegen brauche ich noch Zeit...............

Ich könnte mir es nicht verzeihen vorschnell eine entscheidung zu fällen, egal wie sie ausfällt.

coralia
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von coralia » 03.02.2011, 22:44

Hallo Sadame,

ich wünsche mir nicht, dass du die Beziehung beendest, ich würde nur gerne mehr von dem lesen, was sich in deinem Herz und Kopf abspielt (natürlich nur, wenn du darüber schreiben willst :-)

Wie ist denn der aktuelle Stand? Habt ihr noch Kontakt? wie sieht er denn die Lage momentan in seinem Land?

Grüße
coralia

sadame
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von sadame » 04.02.2011, 01:07

Hallo Coralia und natürlich auch alle anderen,

mmh ich schreibe nun hier meine wirren Gedanken und bitte euch mich nun nicht in der Luft zu zerreissen da ich frei von der Leber weg schreibe.

Wir haben nach wie vor täglich Kontakt über Video Msn Chat und SMS. Es hat sich nun auf ca. 2 Stunden reden reduziert. Die Lage ist in Tunesien stabil und alles läuft wieder normal (bis auf die Regierung).

Er arbeitet auch seit 2 Wochen wieder in der Computerfabrik im Nachbarort.

Ich fühle mich ihm so nah trotz Entfernung, wir haben viele Gemeinsamkeiten und auch Kontraste die ich gut finde. Dort wo ich schwach bin ist er stark und andersrum. Wir haben jetzt seit 4 Monaten mehrere Stunden täglich Kontakt und durch die räumliche Trennung sind wir gezwungen zu reden und nicht wie hier in Deutschland verliebte die erste zeit meistens horizontal zu verbringen. Zudem war ich bis jetzt jeden Monat bei Ihm und es war wirklich wunderbar. Mit jemanden ständig zusammen zu sein.... und das als Einzelgängerin... ich fühlte mich weder gereizt noch genervt.....wir hatten keine Reibungspunkte..

Er hat den gleichen Sinn für Ordnung und auch die Macken sind teilweise identisch. Wir haben den gleichen Geschmack beim Essen und eine ähnliche innere Uhr. Wir haben die selben sportlichen Hobby´s und es war schön auch einen gleichwertigen Gegner zu haben.......Selbst die Lebenseinstellungen sind kompatibel...

Ich mache mir aber Sorgen um eine gemeinsame Zukunft.

Wenn er her kommt, bekommt er erst einmal einen Kulturschock. Hier ist weder Familie noch Freunde.
Er wäre die erste Zeit komplett auf mich fixiert und angewiesen. Ich glaube nicht das er hier glücklich werden könnte. Ich selbst als Deutsche fühle mich in Deutschland nicht wirklich wohl, wie soll er es dann sein?

Ich habe im Ausland gelebt und weiß daher genau was auf ihn zukommen würde. Ich hatte aber Glück in jeweils Ländern zu leben die mich offen und herzlich aufgenommen haben.

Hier in München sind viele doch eher Ausländerfeindlich eingestellt.....Leider
Keiner wird hier auf ihn warten, eher im Gegenteil. Er hatte in seinem Leben noch nie mir Rassismus Kontakt.
Durch meine Kontakte wäre es nicht mal ein Problem ihm einen guten Job zu besorgen oder sogar eine Ausbildung. Doch würde ich dann nicht irgendwann anfangen, mich ausgenützt zu fühlen?
Wann fängt Hilfe an und hört auch auf? Wann beginnt ausnützen?

Wie weit helfe ich Freunden und Bekannten? Und warum würde ich einen Unterschied bei Ihm Empfinden?

Meine allgemeine Einstellung zu einer Beziehung egal welche nationale Konstellation ist folgende:

Vertrauen, Ehrlichkeit, Kommunikation und Unterstüzung


Muss ich nun weil er Tunesier ist meine Beziehungseinstellung ändern? Will ich das überhaupt?
Darf ich ihm nicht helfen (Job) obwohl es ein einfaches wäre?

Selbst meinem Ex-Freund habe ich vor 2 Monaten geholfen einen besseren Job in einer Unternehmungsberatung zu bekommen....... Ist das nun auch falsch?

Habe ich überhaupt die Kraft auf den Kampf mit Windmühlen? In dieser Beziehung würde es nicht nur Steine im Weg geben sondern ganze Gebirge.........

Das sind nun einige der Sachen die mir im Kopf schhwirren für die ich selbst erst eine Antwort finden muss.
Aber die muss ich alleine finden und entscheiden.

Gerne würde ich Eure objektive und wertfreie Meinung dazu hören

KeinOhrHase
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von KeinOhrHase » 04.02.2011, 08:01

Liebe Sadame.

ein wenig muss ich schmunzeln, die Beschreibung Eurer "Beziehung" und Deiner Einstellung dazu erinnert mich ein wenig an das wie ich gedacht habe, als ich vor fast 10Jahren meinen Mann kennen lernte. Dieser Optimismus hinsichtlich des "UNS", das Gefühl einen Seelenverwandten gefunden zu haben, das passende Gegenstück, weil wir uns so ähnlich waren und dann doch wieder ganz anders. Und dann immer die gemeinsamen Tag, monatlich, beschwingt, harmonisch aber eben in einer anderen Welt.

Aber die Realität holt jeden ein, wenn man zusammen lebt. Momentan lebst Du diese Faszination auf Urlaub, Traumwelt, Sehnsüchten, Zweifeln ... nicht immer einfach aber eben auch aufregend, man bastelt sich seine Traumwelt zusammen. Aber besteht wirklich die selbe Lebenseinstellung zwischen Euch? Frage Dich, kann das schon aufgrund des Altersunterschiedes, der Erfahrungen, die Du in Deinem Leben machen durftest, wozu er aber nie die Chance haben wird, die komplett unterschiedlichen Leben, welche Ihr bis zu Eurem Kennenlernen geführt habt, wirklich sein? Oer machst Du Dir da nicht ein wenig etwas vor, redest Dir Dinge schöne ... und das ist jetzt nicht abwertend gemeint, ich weiß sehr genau, wie man sich in so einer Situation fühlt, aber ich weiß auch die Realität kommt schneller als Du denkst.

Du bist jetzt 30, willst Du die nächsten Jahre damit verbringen einen jungen Mann an Deiner Seite aufzupäppeln, ständig die Verantwortung für alle Euch betreffenden Anliegen zu übernehmen, ständig zu kämpfen, zu investieren, Kraft zu lassen? Denn das ist die Realität, nicht die Telefonate, der sportliche Wettkampf, die Träumereien resultierend aus Sehnsucht. Wann denkst Du werdet ihr diese Dinge teilen können, wenn er hier ist, sie werden nach und nach verblassen, weil der Alltag Euch eingeholt hat. Wirst Du dann noch so kompromisbereit sein, über Dinge hinweg sehen, welche Du jetzt vielleicht exotisch findest und die einen gewissen Charme ausmachen.

Ich bin heute so alt wie Du und möchte die Zeit mit meinem Mann nicht missen, aber es ist so befreieend endlich wieder ein eigenes Leben zu führen, nicht ständig Rücksicht nehmen zu müssen, für 2 zu denken und zu handelt, Ersatzmama zu sein (und as wirst Du automatisch schon aufgrund Deines Alters und Deiner Lebenserfahrung).

Überlege Dir gut, was Du machst .... die schönsten Jahre Deines Lebens liegen noch vor Dir, ob er Dir helfen kann dein Potentzial auszuschöpfen, muss ich leider bezweifeln.

VG der Hase

coralia
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von coralia » 04.02.2011, 09:01

Hallo Sadame,

ich finde es gut, dass du dir solche Gedanken machst, damit kannst du verhindern, dass du abhebst. Warum solltest du deinem Partner nicht bei der Jobsuche helfen, wenn du Beziehungen hast, die dabei helfen können, das halte ich für ganz normal. Die Frage ist nur, inwiefern er dir das danken wird oder ob er sich nicht vielleicht zu sehr "bemuttert" fühlen könnte. Das war zum Beispiel in meiner Ehe ein Problem. Das kommt dann wohl darauf an, wie er mit dieser Rollenverteilung umgeht. Grundsätzlich finde ich, dass am Anfang einer Beziehung solche Themen keine Rolle spielen sollten. Das sagt sich so leicht, ich weiß. Aber im Moment sollte doch eigentlich alles super sein, ihr seid gerade am Anfang der Beziehung, ich persönlich finde es übrigens gerade am Anfang, wenn man noch voll aufeinander abfährt, total toll die meiste Zeit horizontal zu verbringen :-) Ernste Gespräche und Zukunftspläne ergeben sich dann irgendwann. Auch das finde ich bei einer binationalen Beziehugn schwierig. Man muss sich von Anfang an mit "ernsten" Themen befassen, die normalerweise erst viel später in einer Beziehung anstehen.

Ich glaube, du solltest dich mit dem Gedanken anfreunden, dass es für euch ohne Heirat keine Möglichkeit des Zusammenlebens in Deutschland gibt. Ein Arbeits- oder Touristenvisum kannst du vergessen, das ist nunmal so. Befasse dich ein wenig mit den Fakten, dadurch erledigen sich einige Träume von selbst. Ich kann gut verstehen, dass du die Beziehung nicht beendest, ich sage auch gar nicht, dass du das tun sollst. Für mich ist nicht das Problem, ob er in Deutschland zurecht kommen wird oder ob man in München mit Rassismus konfrontiert wird, sondern ob du jetzt in der Lage bist, mehr über seine Absichten herauszufinden. Alles andere kommt dann später. Mit dem Gedanken "Bezness" im Hinterkopf ist es sowieso schwierig, sich voll auf die Beziehung einzulassen, deswegen glaube ich, dass das vorher so gut es geht geklärt werden muss. Hast du ihm schonmal davon erzählt, dass du dich mit dem Thema beschäftigst? S

grüße
coralia

morena
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von morena » 04.02.2011, 09:07

..

Er hat den gleichen Sinn für Ordnung und auch die Macken sind teilweise identisch. Wir haben den gleichen Geschmack beim Essen und eine ähnliche innere Uhr. Wir haben die selben sportlichen Hobby´s und es war schön auch einen gleichwertigen Gegner zu haben.......Selbst die Lebenseinstellungen sind kompatibel...

Ich mache mir aber Sorgen um eine gemeinsame Zukunft.

Hallo, sadame

ich habe einmal den oberen Satz aus Deinem Beitrag heraus genommen, da genau das erst zu wissen ist,wenn er hier ist. Solange Du dort bist
in Urlaubsstimmung immer wieder für kurze Zeit, kann man sich genau da etwas vormachen. Wenn er in Deutschland ist, wird es auch Dinge des Essens
geben,wo Ihr nicht übereinstimmt. Oder umgekehrt,Du ziehst zu ihm und lebst den Alltag, da wird es sich zeigen,ob die Übereinstimmung wirklich
besteht oder nur für die kurze Zeit des Zusammenseins.Er hat einen völlig anderen kulturellen und religiösen Hintergrund als Du,nicht Deine
Lebenserfahrung. Ich denke, da ist eher Dein Wunschtraum der Vater des Gedanken.

Auf der anderen Seite hast Du auch keine rosarote Brille mehr auf und machst Dir schon Gedanken,ob Du gegen Windmühlen kämpfen willst,
sollte er hiersein und glaube mir,auch wenn viele Voraussetzungen stimmen wie bei mir und meinem Exmann,der schon hier war, als wir uns
kennen lernten, ist es dennoch von Jahr zu Jahr nicht leichter geworden.
Die grösste Liebe und das Gefühl der Nähe und Zusammengehörigkeit ist leider kein Garant für das Gelingen einer Beziehung.
Viele Grüsse, Morena

KeinOhrHase
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von KeinOhrHase » 04.02.2011, 10:26

morena hat geschrieben:..
Die grösste Liebe und das Gefühl der Nähe und Zusammengehörigkeit ist leider kein Garant für das Gelingen einer Beziehung.
Viele Grüsse, Morena
Da muss selbst ich Dir mal ausnahmsweise :P zustimmen.

Sadame, auch wenn Du jetzt Eure Zusammengehörigkeit, aus der Sicht der frischen Fernbeziehung, als Basis empfindest so ist es nun einmal so, dass Liebe leider nicht alle Grenzen überwindet und oftmals nicht reicht eine harmonische "Alltagsbeziehung" zu führen.

morena
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von morena » 04.02.2011, 11:44

Vertauen ist eine ganze wichtige Rolle bei einer Fernbeziehung und meist nur schwer möglich.

Ein anderes Umfeld deines Partners kann sehr schnell Reaktionen hervorrufen, auf das du kaum Einfluß nehmen kannst. Auch anderes herum wird das so sein!



L.G.[/quote]
Hallo, sunwalk

das sind meines Erachtens ganz wichtige Punkte. Er ist glaube ich in meiner Erinnerung 23 Jahre alt un d selbst wenn er noch so reif und abgeklärt erscheint,
er kann es gar nicht sein und will noch ausprobieren.
Kommt er dann nach Deutschland und sieht welche Möglichkeiten an Freiheiten sich ihm hier bieten als junger Mann,der noch kaum Lebenserfahrung hat,
ändert sich oft alles. Das ist eine Tatsache,die ich bei einigen Bekannten gesehen habe und die eine längere Beziehung unmöglich machten,
da nichts mehr war,wie es vorher im Urlaubsland erschien.
Viele Grüsse, Morena

coralia
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von coralia » 04.02.2011, 12:34

Hallo Sadame,

ich finde, sunwalk hat recht, die Themen, mit denen du dich aktuell zu befassen scheinst, stellen sich in einer laufenden Beziehung. Eventuell machst du da gerade den zweiten Schritt vor dem ersten, könnte das vielleicht sein?

grüße
coralia

KeinOhrHase
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von KeinOhrHase » 04.02.2011, 12:56

Vielleicht sieht Sadame das aber schon aus der Sicht derjenigen, die denkt sich in so einer Beziehung zu finden - zumindest empfand ich ihre Beschreibungen so.

Ich glaube gerade über die Distanz tendiert man eher dazu, etwas als Beziehung zu bewerten, wo man in Deutschland sagen würde, man lernt sich kennen.

sadame
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von sadame » 04.02.2011, 17:17

Vielen Dank für Eure Antworten


Mite dem zweiten Schritt vor dem ersten möchte ichh nur sagen ...

.... ein guter Schachschpieler denkt nicht nur einen sondern 5 Züge vorraus :lol:

Ich muss nur schon alle zukünftigen Faktoren in meiner Entscheidung berücksichtigen. Denn wenn ich nur an den nächsten Schritt denke mache ich sicher einen Fehler.

Zudem ist mir auch bewusst das einiges noch hinzukommt, dessen ich mir jetzt noch gar nicht bewusst bin.

Doch allein an meinen Contra-Gedanken seht Ihr das ich es mir gut durchspiele was kommen wird.

Ich habe schon viele gesehen die nach Deutschland kamen und sich sehr verändert haben. Das bereitet mir auch Kopfschmerzen. Ausserdem denkt man mit 23 Jahren zwar, das man eine gefestigte Meinung zu bestimmten Dingen hat. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich das sich dies durch persönliche Erlebnisse noch ändern wird.

Und ja, alle Bedenken und Sorgen habe ich ihm gesagt.


...........oh man

Ich wünschte ich würde eines Tages aufwachen und das Gefühl wär weg

sadame
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Re: Nun hat es mich auch erwischt

Beitrag von sadame » 04.02.2011, 18:25

Liebe Sunwalk,


Sei mal ehrlich sadame, ist es nicht paradox in einer Beziehung daran denken zu müssen, dass man beim nächsten Schritt einen Fehler machen könnte?


Nicht innerhalb, sondern bewusst vor einer Entscheidung zu einer festen Beziehung in meiner Situation.

Wie ich bereits geschrieben habe, befinde ich mich in einem Schwebezustand und kann mich weder für noch dagegen entscheiden. Deswegen muss ich auch allerlei bedenken und eine auf Grunde dessen eine Entsheidung treffen.

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