Kreative Lösungen gegen Unruhen

zum Thema Bezness

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Efendi II
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Efendi II » 20.08.2011, 09:55

cem1985 hat geschrieben:also ich weiß ja nicht wie es bei euch läuft bzw. lief aber in meiner Schulzeit war es so:
ich war eines der wenigen chrichtlichen Kinder in meiner Klasse, die meisten meiner Mitschüler waren Moslems. Trotzdem gab es NIE Probleme, weder beim Schwimmen, noch beim Sport noch bei sonst irgendwas. Auch bei Klassenausflügen (auch mir Übernachtungen) durften alle teilnehmen. Entweder liegt es daran, dass mittlerweile auch die Ausländer hier ziemlich modern leben, oder aber ich befand mich in der großen Ausnahmeschule überhaupt...Zu meiner Grundschulzeit musste ich nach der Schule auch in den Hort gehen, da meine Eltern beide berufstätig waren. Auch hier gab es nicht viele Deutsche, dadurch wurden aber auch keinerlei Ausnahmen bei Ausflügen, Essen oder sonst was gemacht. Wenn es Mahlzeiten mit Schweinefleisch gab, wurde das den Kindern mitgeteilt, und sie haben dann halt z.B. nur Nudeln oder Reis gegessen, so einfach lässt sich das problem lösen.
Das dürfte aber schon einige Zeit zurückliegen und da hat sich inzwischen einiges geändert.

.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Efendi II
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Efendi II » 20.08.2011, 09:55

Doppel gelöscht.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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brokenheart27
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von brokenheart27 » 20.08.2011, 10:48

Liebe Cem,

So war es früher in meiner Zeit auch, ich glaube wir sind vom Alter her auch nicht soweit auseinander :wink:
Mittlerweile ist schon anders.
Bei uns in der Kita essen verzichten wir komplett auf Schweinefleisch.
Wenn Eltern beispielsweise Gummibärchen mit Schweinegelatine mitbringen, geben wir sie an die Eltern zurück.

Das Frühstück bereiten wir zu, das Mittagessen wird geliefert.
Beim Aufschnitt achten wir darauf, dass alles ohne Schwein ist, jedoch nicht halal.
Auch der Catering-Service liefert schweinefleisch-frei.

Den meisten muslimischen Eltern ist es zwar wichtig, dass ihre Kinder kein Schwein essen, aber die wenigsten wünschen Halal-Fleisch.
Diese Eltern bringen Extra Wurst und Fleisch für die Kinder mit und sind sehr dankbar, dass wir ihre Wünsche berücksichtigen.

Ansonsten nehmen die Kinder an allen Aktionen teil und die Eltern sind sehr locker. Konvertierte deutsche Mütter nehmen es übrigens nach meinen Erfahrungen her viel genauer.

Zur Ganztagsbetreuung. Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder auch in die Kita gehen.
Sie sammeln dort viele Erfahrungen und knüpfen Kontakte.
Ich finde es nur Schade, dass beispielsweise Kinder unter drei Jahren immer 45 Stunden-Vertäge bekommen und es dort nicht die Möglichkeit gibt einen 25 Stunden -Vertrag abzuschließen.
Es gibt viele Eltern die auch gerne noch etwas Zeit mit ihren Schätzen haben wollen.

Liebe Grüße
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Elisa
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Elisa » 20.08.2011, 11:12

Hallo Brokenheart,

wenn ich Deinen Beitrag lese, muss ich daran denken, dass Menschen, die vor einer Islamisierung warnen, immer als Spinner oder Andersdenkende abgetan werden, aber da findet doch bereits eine Islamisierung statt, wenn alle sich beim Essen nach den muslimischen Kindern richten müssen.

Ich weiss noch, im Hort meiner Tochter war Schnitzel oder Würstchen eins der Lieblingsessen.
Die Kinder müssen dann darauf verzichten. Wie erklärt ihr ihnen das überhaupt ? Ungesund, geht wohl nicht, denn sonst würden die Kinder denken, dass die Eltern ihnen ungesunde Sachen zu essen geben.

Dürft ihr nicht, weil die anderen es nicht dürfen ? Aber warum dürfen sie es nicht ?

Ich habe schon oft darüber nachgedacht, wie ich das einem Kind erklären könnte, ohne dass es negativ über die denkt, die es dürfen.

Warum werden die Gummibärchen zurückgegeben ? Sie müssen lernen, dass sie wegen der Religion bestimmte Dinge nicht essen dürfen, weil ihre Religion das halt glaubt, andere das aber nicht glauben, es aber niemand wirklich weiss.

Warum soll ein anderes Kind auf seine Gummibärchen verzichten ? So entstehen negative Gefühle. Mein Bruder war z.B. sehr ängst, deshalb durfte zu uns kein Nikolaus kommen. Ich war ganz schön sauer auf ihn.

Ich finde, man müsste diese Sachen aus Schule und Kindergarten heraushalten, da Religion bei uns eine freie und private Angelegenheit ist.

Wir haben es geschafft, dass alle Konfessionen gemeinsam in die Schule gehen, und jetzt sind wir dabei, wieder getrennte Wege zu gehen.

Als Eltern möchte ich z.B. nicht, dass die Schule oder der Kindergarten islamischen Regeln unterworfen ist, also würde ich mir eine andere Schule suchen.

Von meinem Rechtsbewusstsein her, finde ich das einfach nicht richtig, dass die Regeln nach einer Minderheit aufgestellt werden, dass das Grundgesetz missachtet wird (das freie Religionsausübung für alle gewährt).

Wenn sie das möchten, dann sollen sie islamische Einrichtungen schaffen und auch finanzieren, obwohl ich das auch nicht für positiv finde.

Vor kurzem habe ich einen Bericht über einen Mannheimer Kindergarten gesehen. Am Zuckerfest gab man den muslimischen Kindern die Hand, den anderen Nicht. Die Vorhänge wurden zugezogen, damit die Frauen Disco machen konnten, die Jungens mussten draußen bleiben. Ich empfand das als abartig. Die Leiterin war glücklich über die gelungene Integration.

Ich habe mich in die Lage eines deutschen Jungen versetzt, der ja solche Ausgrenzungen nicht gewohnt ist. Alles nur einfach traurig, wie man bereits bei Kindern einen enormen Frust erzeugt.

Tut mir leid, aber ich muss das loswerden, denn Dein Beitrag hat mich entsetzt.

LG Elisa

Bocanda
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Bocanda » 20.08.2011, 11:25

Hallo,

ich kann mir vorstellen, dass viele Eltern so ein Verhalten im Kindergarten stört.
Vor kurzem habe ich einen Bericht über einen Mannheimer Kindergarten gesehen. Am Zuckerfest gab man den muslimischen Kindern die Hand, den anderen Nicht. Die Vorhänge wurden zugezogen, damit die Frauen Disco machen konnten, die Jungens mussten draußen bleiben. Ich empfand das als abartig. Die Leiterin war glücklich über die gelungene Integration.
Das die Eltern da nicht auf die Barrikaden gestiegen sind, verstehe ich nicht. Wo bleibt da die Integration, wenn Jungen aussen vorbleiben müssen?
So etwas sollte man mit Kindergartenbeiträgen nicht unterstützen.

Das mit dem Essen finde ich persönlich nicht so schlimm. Da kann man durchaus Alternativen finden. Ich esse auch nicht so gern Schwein, hat aber nix mit der Religion zu tun!

Liebe Grüße
Bocanda
Liebe Grüße
Bocanda



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brokenheart27
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von brokenheart27 » 20.08.2011, 11:39

Liebe Elisa,

es hängt vom Träger ab. In kirchlichen Einrchtungen wird es anders gemacht, man betet noch vor dem Essen und thematisiert kirchliche Feiertage.
Ich habe mal in einer jüdischen Einrichtung gearbeitet, dort wurde koscher gegessen, gebetet und jüdische Feiertage wurden gefeiert.

Ich arbeite in einer städtischen Einrichtung, dort sind viele muslimische Kinder, über die Hälfte meiner Gruppe.
Ein Glück müssen die Kinder auf nichts verzichten. Wir bekommen Geflügelbockwürstchen, Wackelpudding mit pflanzlicher Gelatine und ab und zu Halal-Gummibären.
Wir sprechen nicht über Religion. Leben und Leben lassen, bei uns überlassen wir das den Eltern.
Schlimm wäre es, wenn es den Kindern an was fehlen würde.

Die Eltern können ja vorher überlegen, wo sie ihre Kinder betreuen lassen möchten.
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Míral
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Míral » 20.08.2011, 12:04

brokenheart27 hat geschrieben: Wir sprechen nicht über Religion. Leben und Leben lassen, bei uns überlassen wir das den Eltern.
In meinen Augen widerspricht sich dein Statement aber, Brokenheart. Denn deine städtische Einrichtung führt doch aus, was die muslimischen Eltern aus religiösen Gründen fordern. Es wird eben gerade nicht den Eltern überlassen, also stimmt „Leben und leben lassen“ schon mal nicht bzw. funktioniert nur in eine Richtung.

Natürlich rechne ich, wenn ich mein Kind in eine kirchliche, jüdische oder muslimische Einrichtung gebe, damit, dass es dort auch bestimmte (Essens-)Regeln gibt. Aber in einer städtischen?
brokenheart27 hat geschrieben: Die Eltern können ja vorher überlegen, wo sie ihre Kinder betreuen lassen möchten.
Richtig, und ich finde, wenn muslimische Eltern ihre Kinder in eine städtische Einrichtung in Deutschland geben, dann können sie sich vorher überlegen, dass es da auch mal Gummibärchen mit Gelatine o.ä. gibt.

Aber vielleicht sind solche Zugeständnisse Gratwanderungen zugunsten der Integration: Damit die musl. Kinder überhaupt in den Kindergarten kommen, wo sie z.B. Deutsch lernen, nimmt man gewisse Forderungen in Kauf.
LG, Miral

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Elisa
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Elisa » 20.08.2011, 12:13

Brokenheart, wenn ein Träger zum großen Teil die Einrichtung finanziert, hat er ja Mitspracherecht.

Aber bei staatlichen Einrichtungen, die alle Steuerzahler bezahlen, dürfte es solche Dinge nicht geben.

Aber meine Frage war, wie das den Kindern erklärt wird. Wie man Kindern so etwas erklären kann.

Weisst, ich kenn das auch, dass Freunde den Kindern zum Grillfest das Essen mitgeben. Wenn ich schon extra Putenfleisch kaufe, das dann niemand isst, ärgert mich das ein wenig, denn mein Putenfleisch ist von einer Pute und nicht vom Schwein.

Weisst, für die Kinder ist das ja auch komisch, wenn sie nur das mitgebrachte essen dürfen, als wäre das Essen der anderen verdorben.

LG Elisa

Anaba
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Anaba » 20.08.2011, 12:15

Vor einiger Zeit habe ich gelesen (leider weiß ich die Quelle nicht mehr), dass in einer Schule in Dänemark, dänischen Vätern
nahegelegt wurde, nicht mehr zu den Elternversammlungen zu kommen, da die muslimischen Mütter nicht mit fremden Männern in einem Raum sein wollten.
Das muss man sich mal vorstellen.
Liebe Grüße
Anaba

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Efendi II
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Efendi II » 20.08.2011, 12:38

brokenheart27 hat geschrieben: Ich arbeite in einer städtischen Einrichtung, dort sind viele muslimische Kinder, über die Hälfte meiner Gruppe.
Ein Glück müssen die Kinder auf nichts verzichten. Wir bekommen Geflügelbockwürstchen, Wackelpudding mit pflanzlicher Gelatine und ab und zu Halal-Gummibären.
Wir sprechen nicht über Religion. Leben und Leben lassen, bei uns überlassen wir das den Eltern.
Schlimm wäre es, wenn es den Kindern an was fehlen würde.

Die Eltern können ja vorher überlegen, wo sie ihre Kinder betreuen lassen möchten.
Eben und da sollen die religiös motivierten Eltern ihre Kinder gefälligst in einen konfessionsgebundenen Kindergarten schicken und dürfen nicht erwarten, daß in einem staatlichen oder städtischen KG ihre religiösen Befindlichkeiten zum Nachteil der anderen Kinder berücksichtigt werden.

Von einem städtischen Kindergarten erwarte ich, daß mein Kind frei von jeder religiösen Beeinflussung bleibt und sich nicht den Speise- oder anderen Gepflogenheiten einer bestimmten Glaubensrichtung unterwerfen muß.
.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Anaba
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Anaba » 20.08.2011, 13:02

Danke, liebe Sunwalk.
Ich war ein bisschen faul zu suchen. :wink:
Liebe Grüße
Anaba

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Elisa
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Elisa » 20.08.2011, 14:37

Unsere Mütter und Großmütter würden sich im Grab rumdrehen. Es war ein weiter und harter Weg, dass wir bei der Gleichberechtigung angekommen sind.

Und überall dort, wo Frauen nicht gleichberechtigt sind, stehen dahinter politische Motive, denn diese nicht Gleichberechtigung geht ja mit Nicht-Bildung einher und somit mit Armut der Massen, womit man wieder billige Arbeitskräfte hat.

Selbst mein Vater, der noch nicht die Einsicht der Gleichberechtigung der Frau hatte, hat an den Elternabenden teilgenommen.

Vater und Mutter sind für die Erziehung und Ausbildung zuständig.

Aber es ist auch auf der anderen Seite lächerlich. Was sollen Frauen, die oft nicht ein Wort der Sprache können und das nach Zig jahren Aufenthalt auf einem Elternabend ?

Wenn es nicht um die Zukunft unserer Kinder und Enkel ging, könnte man sogar darüber lachen.

Warum unsere Politiker so einknicken ist z.T. die Angst vor Dingen wie in Frankreich und England. Aber das kann mit dem Gewährenlassen auch nicht erreichen. Wenn jemand im Kindergarten kein Schweinefleisch bekommt, hat damit immer noch keine gute Ausbildung. Anstatt auf diese Dinge Wert zu legen, beschäftigt man sich mit solchen eigentlich unwichtigen Dingen.

Dann wundert man sich, dass Ghettos entstehen, aber ich hätte mein Kind in keinem Kindergarten gelassen, wo die Vorhänge zugezogen werden, damit Frauen tanzen können. Wohlgemerkt, sie waren komplett mit Kopftuch angezogen.

Bei jeder Hochzeit tanzen die Frauen, warum dann nicht im Kindergarten ?

Wenn das ein kreative Lösung sein, so fördert sie eher die Unruhen.

LG Elisa

brighterstar007

Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von brighterstar007 » 20.08.2011, 15:10

Hallo Brokenheart,

webt ihr den muslimischen kids auch Gebetsteppiche und achtet darauf, keinen Anstoss zu erregen, beispielsweise
durch "freizügige" Kleidung im Sommer ???
Sorry, da geht mir die Hutschnur hoch - als wenn das kein Zwang ist , wo einige userinnen sich hier aufgeregt haben,
dass Ganztagsschulen nicht flächendeckend Pflicht sein sollten...

Zum Thema Verhungern ( post, dass ein 7jähriges Mädchen in HH verhungert ist) ,habe ich mir seit langem meine Gedanken gemacht.
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass Eltern ihre kids verhungern lassen, (es sei denn sie sind schwer psychotisch). WAS ich mir aber denken kann, ist dass es so armselige Verhältnisse/ Streit/ Missbrauch zwischen den Eltern, gibt -
ähnlich wie Heinrich Zille , der berühmte Berliner Maler, es beschrieben hat, dass die armen Kleinen KEINE
andere Ausdrucksmöglichkeit sehen, als über einen längeren Zeitraum Nahrung zu erbrechen oder zu verweigern, bis der winzige Organismus irgendwann einfach zusammen bricht.

Liebe Grüße

Brighterstar

brokenheart27
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von brokenheart27 » 20.08.2011, 15:58

Hallo ihr Lieben,

ich verstehe, dass es sich für Euch krass anhört, jedoch glaube ich nicht, dass den Kindern nur weil sie kein Schwein essen der Islam aufgezwungen wird. Unsere muslimischen Eltern sind sehr locker. Und unsere nicht-muslimischen Eltern stört es nicht, dass wir auf Schwein verzichten.
Wir erstellen den Speiseplan. Er wird nicht von den Eltern gemacht. Wir essen einmal pro Woche Fleisch.
Es wäre garnicht möglich für die Hälfte der Kinder in einer Gruppe extra essen zuzubereiten.
Es tut keinem weh, in der Kita darauf zu verzichten.
Und wie bereits erwähnt, alles ander überlassen wir den Eltern.

Ich glaube sogar, dass es unseren Kindern gut tut, mit vielen verschiedenen Kulturen aufzuwachsen. Sie lernen friedlich miteinander zu leben und auch die Eltern lernen voneinander.
Alle gehen tolerant miteinander um.
Und was es bei uns nicht gibt, wird auch nicht von den Kindern vermisst.

Heutzutage gibt es ja für fast alle Lebensmittel Alternativen.
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Imene
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Imene » 20.08.2011, 16:00

brokenheart27 hat geschrieben:
Bei uns in der Kita essen verzichten wir komplett auf Schweinefleisch.
Wenn Eltern beispielsweise Gummibärchen mit Schweinegelatine mitbringen, geben wir sie an die Eltern zurück.

Das Frühstück bereiten wir zu, das Mittagessen wird geliefert.
Beim Aufschnitt achten wir darauf, dass alles ohne Schwein ist, jedoch nicht halal.
Auch der Catering-Service liefert schweinefleisch-frei.

Den meisten muslimischen Eltern ist es zwar wichtig, dass ihre Kinder kein Schwein essen, aber die wenigsten wünschen Halal-Fleisch.
Diese Eltern bringen Extra Wurst und Fleisch für die Kinder mit und sind sehr dankbar, dass wir ihre Wünsche berücksichtigen.

Ansonsten nehmen die Kinder an allen Aktionen teil und die Eltern sind sehr locker. Konvertierte deutsche Mütter nehmen es übrigens nach meinen Erfahrungen her viel genauer.
Warum?? Ich denke, dass der Kindergarten dort zu viel Rücksicht auf die Interessen einer Gruppierung nimmt. Klar kann man auf Schweinefleisch oder Fleisch generell verzichten, auch im Kindergarten. Es ist eh nicht so gesund. Aber der Verzicht aller Kinder auf Schweinefleisch, weil ein Teil der Gruppe dieses nicht essen darf, finde ich falsch. Auch die Überanpassung an vermeintlich islamische Regeln, wie getrenntes Tanzen, getrennter Sport, keine Gelatinegummibärchen ist falsch.

Ich lebe in einem islamischen Land: es gibt hier importiere Geleefrüchte und Gummibärchen, die Kinder sind gemeinsam im Kindergarten und in der Schule, haben dort gemeinsam Sport und auch gemeinsam andere Freizeitaktivitäten - es sind vielfach die Muslime die in Europa leben und gerade auch die Konvertierten, die ein Riesenbohei um Sachen machen, die in ihren Ursprungsländern problemlos klappen! ( Mal davon abgesehen, dass es eh umstritten ist ob Gelatine tatsächlich verboten ist oder nicht. Gibt dazu unterschiedliche Fatwen.)

Zur Not kann man ja im Kindergarten auch zwei Essen zur Auswahl anbieten - dann wird zumindest kein Kind Regeln unterworfen, die in seinem Leben keine Geltung haben. Und selbst wenn ein muslimisches Kind mal Schweinefleisch isst - solange dies nicht bewusst und mit Absicht geschieht, ist dies aus rein religiöser Sicht kein Problem, da es ja nicht wusste, was es tat.

Edit:Tippfehler.
"Dass so viel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld "
Marie v. Ebner-Eschenbach

brokenheart27
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von brokenheart27 » 20.08.2011, 16:11

Liebe Imene,

es ist personell nicht möglich zwei Essen an zu bieten, wir haben nicht mal eine Küchenfrau, sondern wir, pädagogischen Fachkräfte machen nebenbei die Küche.
Auch die Überanpassung an vermeintlich islamische Regeln, wie getrenntes Tanzen, getrennter Sport, keine Gelatinegummibärchen ist falsch.
Das gibt es bei uns nicht, wir machen alles gemischt. Die Kinder können auch bei heißen Wetter Wasserschlachten im Garten machen und in Badesachen rumlaufen.

Keines der Kinder fragt in der Kita nach Schwein, weil sie es dort nicht kennen. Sie wissen nicht, dass es mit dem Islam zusammen hängt.
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Elisa
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Elisa » 20.08.2011, 16:12

Brighterstar, auch wenn wir es uns nicht vorstellen können, es gibt es, dass Eltern ihre Kinder nicht lieben. Wie sehr das krankhaft ist, sei mal dahin gestellt. Ich kenne eine Frau in meinem Alter, die war sicherlich über 10 mal schwanger, die Mädchen hat sie behalten, die Jungens kamen sofort ins Heim, sie hat sich einfach nicht um sie gekümmert.

Sonst bekämen auch ja Frauen keine Kinder, obwohl sie wissen, dass sie sie nicht ernähren können. Sie denken einfach nicht weiter. Liebe kommt in ihrer Welt nicht vor, jedenfalls nicht das, was wir uns darüber vorstellen.

Ich war vor kurzem im Krankenhaus. Die Schwester erzählte mir, dass sie immer wieder entsetzt ist, wieviele Frauen total schmutzig und ungepflegt zur Geburt kommen, dass sie sie erst mal waschen müssen. Und dass das viele sind.

Das kann ein normaler Mensch sich auch nicht vorstellen. Die waschen ihre Kinder auch nicht. Wenn ihnen an den Kindern etwas läge, würden sie sie nicht zur Arche schicken. Wieviele Mütter kochen nicht für ihre Kinder. Diese FEttleibigkeit kommt ja nicht von gesundem Essen.

Das gab es in meiner Kindheit nicht in diesem Ausmass. In meiner Klasse (49) waren zwei Kinder so ungepflegt.

Oft ist es ganz einfach Faulheit. Morgens aufstehen, für Kinder Frühstück machen, das ist vielleicht zu mühsam.

Würden diese Menschen arbeiten müssen für ihren Unterhalt, müssten sie ja aufstehen. Um nicht ausgegrenzt zu werden, müssten sie sich waschen.

Brighterstar, eigentlich gehören viele Dinge einfach zusammen.

Um eine kreative Lösung zu finden, müssen die Ursprünge beseitigt werden.

Weisst, es hat lange gebraucht, bis ich verstanden habe, dass man Leute Freiheit nicht gebrauchen können. Finde ich persönlich sehr bedauerlich, denn Freiheit ist ein hohes Gut.

LG Elisa

kleeblatt
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von kleeblatt » 20.08.2011, 16:39

ich bin ja nun öfters auf djerba.

in mehreren hotels, auch in dem, wo ich letztes jahr war, gibt es für die gäste SPANFERKEL. so richtig schön vom grill, im ganzen, mit kopf und rüsselchen dran.

der koch, der das ferkel für die gäste zerteilt hat kein problem damit.

angeblich gibt es auf djerba einen österreicher, der den hotels die essensreste abkauft und damit die schweine füttert, und diese wiederum an die hotels verkauft.

in einem supermarkt am sidi mahrez strand bekommt man rohen schinken und leberpastete mit schweinespeck.

also, ganz ehrlich, wenn man sogar in einem muslimischen land schweinefleisch essen darf, warum ist das in einem deutschen kindergarten für deutsche kinder nicht möglich?
liebe grüße, kleeblatt

Elisa
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Elisa » 20.08.2011, 18:54

Imene, Du weisst, Religion ist mir fern, obwohl ich an einen Schöpfer glaube.

Ich versetz mich halt mal in die Lage eines Kindes, das so mit seinem Essen zum Kindergeburtstag wandert, wie es sich fühlt.
Wundert es, wenn sie dann nicht mehr zu einem Kindergeburtstag gehen wollen. Ich kenne einen kleinen Jungen, der hat eine Menge Allergien, und muss auch ständig auf alles verzichten, was andere Kinder essen. Das ist wirklich hart.

Es ist ja nicht nur das Schweinefleisch, dann hat man Angst vor Kuchen,könnte ja etwas drin wie Gelatine oder etwas aus Schweinefett. Weihnachtsgebäck geht eh nicht.

Wie sollen solche Kinder hier integriert werden ? Geht ja nicht. Es ist ja auch nicht nur das Essen. Haustier: Hund, geht gar nicht. Habe ich persönlich erlebt bei nicht sehr gläubigen Muslimen.

Kinder können so etwas nicht verstehen.

In dem Krankenhaus arbeitet eine Ärztin mit Kopftuch in der Gynäkologie. Warum gibt es dann aber soviele Muslimine, die Gynäkologie studieren ?

Das Nachgeben dieser Forderungen trennt die Gesellschaft, spaltet sie auf. Und wir werden alle dafür bezahlen.

Imene, wie ist das in Tunesien ? Gibt es dort Frauenärzte ? Ich glaube, in Istanbul würden sie sich an Kopf fassen.

Ich verstehe auch nicht, warum man überhaupt diese Forderungen diskutiert.

Opfer von all dem sind die Kinder.

Grüsse

Elisa

Imene
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Re: Kreative Lösungen gegen Unruhen

Beitrag von Imene » 20.08.2011, 19:08

Elisa hat geschrieben:Imene, Du weisst, Religion ist mir fern, obwohl ich an einen Schöpfer glaube.


Es ist ja nicht nur das Schweinefleisch, dann hat man Angst vor Kuchen,könnte ja etwas drin wie Gelatine oder etwas aus Schweinefett. Weihnachtsgebäck geht eh nicht.

Wie sollen solche Kinder hier integriert werden ? Geht ja nicht. Es ist ja auch nicht nur das Essen. Haustier: Hund, geht gar nicht. Habe ich persönlich erlebt bei nicht sehr gläubigen Muslimen.

Kinder können so etwas nicht verstehen.

In dem Krankenhaus arbeitet eine Ärztin mit Kopftuch in der Gynäkologie. Warum gibt es dann aber soviele Muslimine, die Gynäkologie studieren ?

Das Nachgeben dieser Forderungen trennt die Gesellschaft, spaltet sie auf. Und wir werden alle dafür bezahlen.

Imene, wie ist das in Tunesien ? Gibt es dort Frauenärzte ? Ich glaube, in Istanbul würden sie sich an Kopf fassen.

Ich verstehe auch nicht, warum man überhaupt diese Forderungen diskutiert.

Opfer von all dem sind die Kinder.

Grüsse

Elisa
Hallo Elisa,

ich versuche mal zu antworten mit dem Hinweis, dass ich in Algerien bin und nicht in Tunesien.

1. Integration der Kinder
Ich glaube man sollte diese nicht nur am Essen festmachen - aber es ist natürlich ein Bestandteil. Allerdings gibt es heute ja auch Eltern, die wollen, dass ihr Kind vegetarisch, vegan, laktosefrei, koscher oder sonstwie isst. Insofern muss ein stadtlicher Kindergarten wahrscheinlich immer kompromisse schließen. Aber die Eltern müssen eben auch entgegenkommen zeigen. Das bedeutet für mich Wahlessen wie in der Mensa, die Eltern entscheiden vorab was das Kind bekommen soll und gut ist. Den Verzicht auf Gummibärchen und Weihnachtsgebäck finde ich albern. ( allerdings kenne ich keinen Muslim der wegen des Nichtfeierns von Weihnachten auf das Gebäck verzichten würde)

2. Hunde und Haustiere
Braucht es wirklich einen Hund zur Integration oder haben nun alle deutschen Familien plötzlich Tiere? Ich kennne genug deutsche Familien, bei denen kein Tier über die Hausschwelle käme. Genauso kenne ich muslimische Familien in Algerien und in Deutschland die einen Hund oder eine Katze haben. Das ist für mich kein Zeichen von Integration oder Desintegration.

3. Gynäkologen
Ich habe Dein Beispiel nicht ganz verstanden, mir scheint, dass da etwas im Satz fehlte. Auf alle Fälle gibt es in Algerien männliche und weibliche Gynäkologen. Auch im ganzen islamischen Raum gibt es Gynäkologen - ob überall auch männliche, weiß ich nicht, nehme es aber fast an.

4. Diskussion über Forderungen.
Diskutieren kann man über alles, man muss sich nur nicht von jeder Forderung überzeugen lassen -> oder wie mein algerischer Verlobte eben zu mir sagte: Glaubst Du hier ( Algerien) würden sie auf solche Forderungen von Christen eingehen? Die Deutschen sind manchmal zu nett.

Beste Grüße,

Imene
"Dass so viel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld "
Marie v. Ebner-Eschenbach

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