Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten zum Thema Bezness

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Galadria
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Galadria » 05.10.2015, 12:56

Naja...unbetreute Minderjährige sind sowieso nochmal ein Thema für sich!
Da bin ich auch sehr kritisch- sie erhalten ein 24-Stunden-Betreuungsprogramm und Leistungen, von denen ein Teenager hier nur träumen kann.
Therapie-Reitstunden und Jahresurlaub inklusive.

Franconia
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Franconia » 05.10.2015, 13:43

@ Galadria,

ja, es ist meine Interpretation von dem, was unausgesprochen geblieben ist.
Aber da die Urheber dieses geäußerten Unverständnisses in den paar Wochen, die sie bei uns sind, schon öfters durch negative Äußerungen in Bezug auf Frauen und die Geschlechterrolle aufgefallen sind, nehme ich mit die Freiheit heraus das Unausgesprochene so zu interpretieren wie ich es getan habe.

Natürlich kann ich den Unmut verstehen und auch den Wunsch der Männer endlich mal irgendwo anzukommen (und nicht alle paar Wochen von einer Einrichtung in die nächste verlegt zu werden).
Und sicher werden auch Frauen oder Familien nicht nur Engelchen sein oder sich wie solche benehmen, dessen bin ich mir bewusst.

Aber aufgrund der ganzen Vorfälle und Übergriffe auf Frauen und Kinder finde ich es berechtigt vorrangig Frauen und Familien aus den Massen(not)unterkünften in Hallen oder Zelten heraus zu holen und halbwegs sicher unterzubringen.
Und das kann man auch damit erreichen, wenn man diesen Personengruppen ein Zimmer/Wohnung bietet, das sie zwar nicht unbedingt für sich alleine haben, wo sie aber wenigstens die Türe zum Schutz ihrer Privatsphäre (und zum Schutz vor Übergriffen) hinter sich abschließen können.

Und es sind zudem nicht nur Frauen, die einen Platz in einer (sicheren) Unterkunft haben und diesen nicht nutzen weil sie sich schon einen dt. Freund angelacht haben. Das trifft auf die Männer ebenso zu.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Ariadne
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Ariadne » 05.10.2015, 14:34

Franconia hat geschrieben:@ Galadria,



Aber aufgrund der ganzen Vorfälle und Übergriffe auf Frauen und Kinder finde ich es berechtigt vorrangig Frauen und Familien aus den Massen(not)unterkünften in Hallen oder Zelten heraus zu holen und halbwegs sicher unterzubringen.
Und das kann man auch damit erreichen, wenn man diesen Personengruppen ein Zimmer/Wohnung bietet, das sie zwar nicht unbedingt für sich alleine haben, wo sie aber wenigstens die Türe zum Schutz ihrer Privatsphäre (und zum Schutz vor Übergriffen) hinter sich abschließen können.

Und es sind zudem nicht nur Frauen, die einen Platz in einer (sicheren) Unterkunft haben und diesen nicht nutzen weil sie sich schon einen dt. Freund angelacht haben. Das trifft auf die Männer ebenso zu.
Ich gebe dir in den beiden o.g. Fällen völlig recht! ....und da frage ich mich, ob die Unterkünfte schlechter sind, als die Ruinen, die in Syrien oder Irak zurück bleiben, nachdem ein paar Bomben über die Dächer geflogen sind, oder Folter, Represalien oder die Militärübungsplätze in Eritreea, die sogar unbefristet den jungen Leuten "zur Verfügung stehen", genauso die Repressalien, Bürgerkriege in den anderen Ländern, wo auch immer. Ich glaube, dass diese Männer ziemlich schnell vergessen haben, was für einen Asylgrund sie angegeben haben. :!: :wink:

Viele haben in ihren Beiträgen die Flüchtlinge aus dem 2. WELTKRIEG mit den heutigen Flüchtlingen verglichen, ich finde den Vergleich ungeheuerlich. Die Bescheidenheit und die Dankbarkeit der 2. Weltkrieg-Flüchtlingen kann man nicht in einem Atemzug mit der fordernden Art der neuen Flüchtlingen nennen, die teilweise in Frechheit, Brutalität oder sogar Kriminalität enden kann. Es wird ein paar Einzelfälle dort und hier auch geben, aber die Mehrheit bestimmt die Atmosphäre. Man hört immer wieder von Syrer, die nicht aus dem Bus steigen wollen, weil sie nicht in den vorgesehenen Gemeinden wohnen möchten, sie wollen in die Großstadt. Es gibt viele, die protestieren und weigern sich in ein Aufnahmeeinrichtung zu gehen, sie wollen in ein Haus oder Wohnung, genauso wie sie in der Heimat gewohnt haben. Über die Verweigerung in den Ländern wie Ungarn, Italien, Griechenland, Frankreich usw. zu bleiben, reden wir gar nicht mehr, es wird selbsverständlich angenommen, dass die Flüchtlinge das Recht zur SELBSBEDIENUNG haben, also dürfen sich selber das Land aussuchen, wo sie bleiben möchten. Die Brutalität, mit dem sie Gemeinschaftsgut zerstören, bei den kleinsten Auseinandersetzung ist nicht mehr zu vergleichen. Die Probleme reißen nicht ab, jeden Tag werden immer wieder neue Gründe zur Rebellion angegeben. Dass man zufrieden und dankbar sein muss, weil jemand sie aufgenommen hat, wo sie in Not waren, kennen die wenigsten.

Es gibt bestimmt Situationen von anständigen, schüchternen Menschen, die es vielleicht wirklich verdienen würden bevorzugt zu werden, aber wenn es nicht anders geht, geht es eben nicht. MAN MUSS ZUFRIEDEN SEIN, IN FRIEDEN LEBEN ZU KÖNNEN.
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von gadi » 05.10.2015, 17:02

Galadria hat geschrieben:
Franconia hat geschrieben: Unser Flüchtlingszelt wird demnächst abgebaut und durch Holzhäuser ersetzt.
Diese Häuser sind dann vorrangig vor die Unterbringung von Familien bzw. Frauen gedacht.
Das ist allerdings etwas was die Männer, die z. Zt. im Zelt sind, nur begrenzt verstehen und akzeptieren. Heute hat einer der Männer gesagt, er versteht nicht, warum Frauen bevorzugt werden, wenn doch so viele Männer hier sind...
ch hab mir jeden Kommentar erspart und mir nur meinen Teil gedacht, der da wäre:
Warum werden Frauen bevorzugt obwohl sie doch nur halb so viel wert sind wie wir Männer.
Liebe Franconia,

das war DEINE Intepretation seiner Anfrage.
Wir haben es in unserem Ort auch so, manche Männer wohnen über ein Jahr in einer schlechten, improvisierten Unterkunft- während eine Frau nach einem Monat in die Wohnung umziehen darf.
Das trifft natürlich auch auf Unverständnis.
Und es sind nicht immer die "schwangeren, depressiven" Frauen, die umziehen dürfen, sondern auch oft die, die schon ihren festen deutschen Freund im Umfeld haben und sowieso nie da und gut versorgt sind.
Von daher...erstmal dahinter schauen, bevor schon wieder verurteilt und interpretiert wird.
Ich finde auch, dass nicht unbedingt NUR nach Geschlechtern in die "besseren" Unterkünfte verteilt werden sollte- sondern nach Einzelfall und gemeinsamer Entscheidung des Betreuungsteams.
Es gibt Jungs, die sehr viel leiden....ruhig, unauffällig, "integrierwillig" sind- während manche Damen nichtmal ansatzweise den Willen zeigen Deutsch zu lernen oder den freien Kurs zu besuchen (der übrigens nur für Frauen ist).
Generell sollten vor allem Familien den Vorrang für Wohnappartments haben, und Schwangere, Kranke....

LG
Der Mann dessen Aussage/Anfrage Franconia gehört hat, hat nicht etwa gesagt "wenn doch so viele Männer schon viel länger hier sind als die Frauen", nein er hat einfach gesagt "wenn doch so viele Männer hier sind". Daher kann der Satz (wenn nicht noch weitere Ausführungenn gefolgt sind) gar nicht anders interpretiert werden kann als es z.B. Franconia (und auch ich :wink: ) getan hat.

Ganz davon abgesehen, gibt es mit sicherheit sehr viel mehr "schon gut versorgte" Männer als Frauen in diesen Kreisen, aus den uns allen wohl bekannten Gründen.
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Nur der Betrug entehrt (den Betrüger), der Irrtum nie. Georg C. Lichtenberg
Dieser kann ihn abweisen...es ist kein Gastrecht...sondern ein Besuchsrecht. Immanuel Kant

Franconia
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Franconia » 05.10.2015, 17:23

Ariadne hat geschrieben:Viele haben in ihren Beiträgen die Flüchtlinge aus dem 2. WELTKRIEG mit den heutigen Flüchtlingen verglichen, ich finde den Vergleich ungeheuerlich. Die Bescheidenheit und die Dankbarkeit der 2. Weltkrieg-Flüchtlingen kann man nicht in einem Atemzug mit der fordernden Art der neuen Flüchtlingen nennen, die teilweise in Frechheit, Brutalität oder sogar Kriminalität enden kann
Der Vergleich hinkt schon deshalb, weil diejenigen die als Folge des 2. WK während oder nach dem Krieg hier her gekommen sind einen vergleichsweise ähnlichen kulturellen Hintergrund hatte, meist die Sprache konnten (da aus ehemals dt. Gebieten geflohen) und zudem noch eine Religion wie hier üblich und ähnlich geprägte Werte hatten.
Alles Dinge, die der einheimischen Bevölkerung wesentlich näher lagen als das, was die jetzigen Flüchtlinge mitbringen.
Der Integrationsaufwand war zwar auch damals gegeben, aber sicher nicht in dem Ausmaß wie er jetzt auf uns alle zukommt.

Und auch damals waren nicht alle begeistert und glücklich über die Flüchtlingswelle, auch wenn sich die Menschen in vielen Dingen ähnlicher und näher waren.

Warum wundert sich dann also jetzt jemand darüber, wenn heute viele Menschen diese Flüchtlingsmassen kritisch sehen - sind die doch Unterschiede zwischen den Kulturen, Religionen und Werten der Neuankömmlinge vs. angestammter Bevölkerung wesentlich größer als anno domini.


Aber dieser Vergleich eignet sich natürlich wunderbar um Kritiker mundtot zu machen und in die rechte Ecke zu stellen.

Und noch was für diejenigen, die hier immer wieder zetern, weil wir Frauen vor den geflüchteten Männern warnen und zur Vorsicht im Umgang mit diesen mahnen...
Auch anno domini wurden Frauen ermahnt sich nicht mit einem Flüchtling oder Vertriebenen einzulassen, denn auch den Neuankömmlingen von anno domini wurden nicht nur ehrliche Absichten zugeschrieben (und das auch damals schon oft zu recht).
Also, wenn ihr schon mit "früher war dies oder jenes" oder "nehmt euch ein Beispiel an früher" kommt, dann unterschlagt diesen Aspekt der Flüchtlingswelle nach dem 2. WK nicht.
Die Menschen waren früher nämlich genau so kritisch bei Verbindungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen eingestellt wie wir heute, denn auch sie wussten schon das so eine Verbindung für einen Flüchtling diverse Vorteile (auf Kosten des einheimischen Partners) mit sich bringen kann.
Nur hatte das Ganze damals noch nicht den Namen den es heute hat - Bezness.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Josie1275
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Josie1275 » 06.10.2015, 10:59

Max84 hat geschrieben: Parallelgesellschaften sehe ich nicht problematisch. Niemand muss hier die deutsche Kultur (was immer das auch sein mag) annehmen.
Es reicht, wenn man sich an die Gesetze hält.
Der letzte Satz ist richtig und wenn Du die Bücher von Necla Kelek gelesen hättest dann wüsstest Du
das den Menschen die
diese Parallellgesellschaft hier leben, unsere Gesetze egal sind. Denn für sie zählen nur ihre Eigenen :!:
Das zeigt Dir auf wie problematisch/gefährlich diese Parallellgesellschaften sind.

Max84
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Max84 » 06.10.2015, 20:41

Mir macht in Deutschland im Moment eher eine Parallelgesellschaft sorgen, die unter Titeln wie Pegida als "besorgte Bürger" Stimmung gegen Ausländer macht.

Flensee
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Flensee » 06.10.2015, 21:04

@Max
Auf welcher Alm lebst du denn?

Franconia
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Franconia » 06.10.2015, 21:09

Max84 hat geschrieben:Mir macht in Deutschland im Moment eher eine Parallelgesellschaft sorgen, die unter Titeln wie Pegida als "besorgte Bürger" Stimmung gegen Ausländer macht.
Das ist keine Stimmungsmache sondern nichts anderes als die freie Meinungsäußerung (gedeckt von unserer Verfassung, dem dt. Grundgesetz) von Menschen (übrigens nicht nur Urdeutschen sondern auch Migranten) die in der Lage sind über den multikulti Tellerrand zu blicken, da deren Sicht weder von Welcome-Plakaten noch von Fähnchen oder Teddys eingeschränkt ist.

Der von dir belächelt und verhöhnte besorgte Bürger macht sich zu Recht Sorgen wie es weiter gehen soll und wird und wie die "3-Affen-Regierung" (nichts hören, nichts sehen, nichts sagen) das alles in ihrem Tatenlos-Modus geregelt bekommen will und wird - vor allem ohne die vorhandenen Bedürftigen dieses Landes (aller Nationalitäten) gegen die Neuankömmlinge auszuspielen. Denn dieses Szenario fängt gerade an.


Aber keine Sorge, wer die Bedenken der zu recht besorgten Bürger nicht teilt (muss ja keiner) und sich zudem noch an deren Recht der freien Meinungsäußerung samt Versammlungsfreiheit stört, der kann ja von einem anderen Recht, das unser Land bietet, Gebrauch machen ...
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Max84
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Max84 » 06.10.2015, 21:18

Wer sagt denn, dass ich Meinungs- und Versammlungfreiheit einschränken will?
Besser die Dummen gehen auf die Straße und grölen ihre holen Parolen. Dann sieht man wenigstens, was es für ein kleiner kläglicher Haufen ist.

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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Anaba » 06.10.2015, 23:18

Max84 hat geschrieben:Wer sagt denn, dass ich Meinungs- und Versammlungfreiheit einschränken will?
Besser die Dummen gehen auf die Straße und grölen ihre holen Parolen. Dann sieht man wenigstens, was es für ein kleiner kläglicher Haufen ist.
Warten wir ab, wieviel Menschen in den nächsten Wochen auf die Straße gehen.
Es werden von Woche zu Woche mehr.
Wenn die Politik so weiter macht, dann werden es wieder mehr werden.
Du weißt doch, wir Dummen werden nicht alle. :lol:
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Anaba » 06.10.2015, 23:23

Max84 hat geschrieben:Mir macht in Deutschland im Moment eher eine Parallelgesellschaft sorgen, die unter Titeln wie Pegida als "besorgte Bürger" Stimmung gegen Ausländer macht.
Wenn das dein Ernst ist,dann hast du keinen blassen Schimmer, was
in den Parallelgesellschaften abgeht.
Wo lebst du? In Wolkenkukusheim?
Liebe Grüße
Anaba

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Atin
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Atin » 06.10.2015, 23:27

Das ist aber die falsche Antwort auf Franconia's Aussage.


Für dich sind alle rechts die nicht deiner Meinung sind :idea:
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Galadria
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Galadria » 07.10.2015, 11:57

Ariadne hat geschrieben: Viele haben in ihren Beiträgen die Flüchtlinge aus dem 2. WELTKRIEG mit den heutigen Flüchtlingen verglichen, ich finde den Vergleich ungeheuerlich. Die Bescheidenheit und die Dankbarkeit der 2. Weltkrieg-Flüchtlingen kann man nicht in einem Atemzug mit der fordernden Art der neuen Flüchtlingen nennen, die teilweise in Frechheit, Brutalität oder sogar Kriminalität enden kann. Es wird ein paar Einzelfälle dort und hier auch geben, aber die Mehrheit bestimmt die Atmosphäre. Man hört immer wieder von Syrer, die nicht aus dem Bus steigen wollen, weil sie nicht in den vorgesehenen Gemeinden wohnen möchten, sie wollen in die Großstadt. Es gibt viele, die protestieren und weigern sich in ein Aufnahmeeinrichtung zu gehen, sie wollen in ein Haus oder Wohnung, genauso wie sie in der Heimat gewohnt haben. Über die Verweigerung in den Ländern wie Ungarn, Italien, Griechenland, Frankreich usw. zu bleiben, reden wir gar nicht mehr, es wird selbsverständlich angenommen, dass die Flüchtlinge das Recht zur SELBSBEDIENUNG haben, also dürfen sich selber das Land aussuchen, wo sie bleiben möchten. Die Brutalität, mit dem sie Gemeinschaftsgut zerstören, bei den kleinsten Auseinandersetzung ist nicht mehr zu vergleichen. Die Probleme reißen nicht ab, jeden Tag werden immer wieder neue Gründe zur Rebellion angegeben. Dass man zufrieden und dankbar sein muss, weil jemand sie aufgenommen hat, wo sie in Not waren, kennen die wenigsten.

Es gibt bestimmt Situationen von anständigen, schüchternen Menschen, die es vielleicht wirklich verdienen würden bevorzugt zu werden, aber wenn es nicht anders geht, geht es eben nicht. MAN MUSS ZUFRIEDEN SEIN, IN FRIEDEN LEBEN ZU KÖNNEN.
Sorry, aber ich frage mich immer, woher ihr solche Aussagen treffen könnt "Viele sind undankbar; immer wieder Syrer, die aus dem Bus nicht aussteigen wollen; viele protestieren und verweigern"- wie viele sind VIELE und woher kommen diese Zahlen, die ihr so genau zu wissen oder wahrzunehmen scheint?
In unserer Kommune haben weder meine Kollegen noch ich in einem Jahr EINMAL erlebt, dass jemand nicht aussteigen wollte oder protestiert hatte.
Und wir sind keine attraktive Weltstadt :)
Alle waren froh "anzukommen" und endlich ein Zimmer beziehen zu können.
Enttäuschungen und Wehmut gab es nur, wenn die eigene Familie in einer anderen Kommune untergebracht wurde (z.B. Onkel/Tante) und aufgrund der zu entfernten Familienbindung dann kein Anspruch auf Verteilung im gleichen Ort bestand. DAS finde ich aber normal.
Natürlich sind wir keine Erstaufnahmeeinrichtung, wo sich 1000 Menschen tummeln- aber auch hier kann ich irgendwie nachvollziehen, wenn man als Geflüchteter nach einer langen und schlimmen Reise dort ankommt und sich dann mit 1000 Menschen in "Lagern" sieht- teilweise mit Menschen, gegen die man Ängste hegt, sich unwohl fühlt und nie Ruhe finden kann, weil es unheimlich laut, schmutzig und beengt ist. Das war bei den Weltkriegsflüchtlingen nicht so!!! Wer weiß, wie sie sich beklagt hätten!
Die wurden bei reichen Bauern untergebracht- so auch meine Großeltern.

Anaba
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Anaba » 07.10.2015, 12:21

Du verallgemeinerst genau so, wie du es uns vorhälts.
Nicht alle Welkriegsfflüchtlinge sind bei reichen Bauern untergekommen.

Wenn du Arianes Schilderungen nicht glaubst, solltest du vielleicht mal Zeitung lesen.
Fast täglich kann man solche Geschichten lesen.
Es werden unverschämte Forderungen gestellt.
Das Essen schmeckt nicht, man möchte lieber Bargeld, die Unterkunft passt nicht.
Gespendete Sachen und Lebensmittel landen im Müll, weil es nicht gefällt/ schmeckt.
Ich frage mich, was sich diese Menschen vorstellen, wenn ein Land Hunderttausende aufnimmt?
Sie wählen Deuts Hand, weil sie denken hier fließt Milch und Honig.
Warum sonst bleiben sie nicht in den anderen sicheren Ländern, durch die sie kommen?

Von Massenschlägereien will ich gar nicht viel schreiben. Da wird die Einrichtung demoliert und keinerlei Rücksicht genommen.
Christen müssen sich in Sicherheit bringen. Frauen und Kinder leben gefährlich.
Hörst du davon nichts?
Was denkst, wenn es richtig kalt wird und viele noch in Zelten leben müssen, dann ist hier die Hölle los.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Darinka » 07.10.2015, 12:55

Anaba hat geschrieben:
Max84 hat geschrieben:Mir macht in Deutschland im Moment eher eine Parallelgesellschaft sorgen, die unter Titeln wie Pegida als "besorgte Bürger" Stimmung gegen Ausländer macht.
Wenn das dein Ernst ist,dann hast du keinen blassen Schimmer, was
in den Parallelgesellschaften abgeht.
Er weiß weder was da abgeht noch was eine Parallelgesellschaft überhaupt ist. Sieht man deutlich hier:
Max84 hat geschrieben: Parallelgesellschaften sehe ich nicht problematisch. Niemand muss hier die deutsche Kultur (was immer das auch sein mag) annehmen.
Es reicht, wenn man sich an die Gesetze hält.
GENAU DAS ist nämlich eben nicht die Bohne der Fall. Solch eine Parallelgesellschaft zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass sich dort eben NICHT an deutsches Recht und Gesetz gehalten wird, deshalb ist es ja eine Parallelgesellschaft... :roll: Er hat keine Ahnung von was da überhaupt die Rede ist. Sonst würde er auch nicht auf den unsinnigen Quatsch kommen, das mit einer politischen Gruppierung vergleichen zu wollen.... :roll: :roll: :roll:

LG Darinka
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Galadria » 07.10.2015, 13:06

Anaba hat geschrieben:Du verallgemeinerst genau so, wie du es uns vorhälts.
Nicht alle Welkriegsfflüchtlinge sind bei reichen Bauern untergekommen.

Wenn du Arianes Schilderungen nicht glaubst, solltest du vielleicht mal Zeitung lesen.
Fast täglich kann man solche Geschichten lesen.
Es werden unverschämte Forderungen gestellt.
Das Essen schmeckt nicht, man möchte lieber Bargeld, die Unterkunft passt nicht.
Gespendete Sachen und Lebensmittel landen im Müll, weil es nicht gefällt/ schmeckt.
Wo die Zeitungen auch immer für die neutrale Berichterstattung bekannt sind...bei uns war zwei Mal eine Journalistin....der Artikel, der nach dem Interview erschien, beinhaltete die halbe Warheit- und es war eine regionale Tageszeitung, die eben auch nur sensationsgeil war.
Warum Essen und Kleidung im Müll landen?
Weil die Leute gerne ihre Plastiksäcke voller Schrott in den Einrichtungen abladen.
Opis Altkleider eben oder Lebensmittel, die die Flüchtlinge gar nicht gebrauchen können.
Nur weil man arm und verfolgt ist, soll man für jeden Schrott dankbar sein und lächeln.
Ekelhaftes Denken. Sorry.
Viele Deutsche denken sie retten mit ihren Altkleidern die Welt....ist aber nicht so.

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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Atin » 07.10.2015, 13:24

:shock: wie bitte? Jetzt braucht man nicht mal mehr dankbar sein und Forderungen annehmen sowieso nicht. Ich glaub es hackt.

Und Arbeit annehmen braucht man ja auch nicht, denn was wollen die eigentlich alle . Auch noch für einen selbst aufkommen . Nein echt , das braucht doch kein Mensch.
Zuletzt geändert von Atin am 07.10.2015, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Darinka
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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Darinka » 07.10.2015, 13:26

Galadria hat geschrieben:Warum Essen und Kleidung im Müll landen?
Weil die Leute gerne ihre Plastiksäcke voller Schrott in den Einrichtungen abladen.
Opis Altkleider eben oder Lebensmittel, die die Flüchtlinge gar nicht gebrauchen können.
Nur weil man arm und verfolgt ist, soll man für jeden Schrott dankbar sein und lächeln.
Ekelhaftes Denken. Sorry.
Und Dir liebe Galadria würde ich dringend mal empfehlen Dich umzuschauen was in verschiedenen Städten so los ist. Dann wird Dir eventuell auch klar woher andere hier ihre Infos nehmen, mal von denen abgesehen, die ohnehin selbst als Flüchtlingshelfer arbeiten und es selbst vor Ort mitbekommen......
Du schriebst selbst in einem anderen Thread von "Deiner früheren Amtszeit" o.s.ä... Ich glaube Du bekommst aktuell gar nicht mehr mit was wirklich los ist und das Deine früheren Erfahrungen nicht mehr ganz passen. Und natürlich sind nicht ALLE Flüchtlinge undankbar...

Essen und Kleidung landet im Müll, weil Leute ihren Dreck an Flüchtlinge entsorgen?
Hast Du Dir mal die Berichte von Flüchtlingshelfern durchgelesen, wie mit Essen und Trinken umgegangen wird (wie viel teuer bezahltes im Müll landet)? Offensichtlich nicht, denn sonst würdest Du nicht solchen Quark schreiben.
Und gerade Kleidung wird vorher aussortiert. Warum wird etwas genommen, was nicht gewollt ist und dann weggeschmissen? Jemand anders wäre vielleicht dankbar gewesen und hätte es gebraucht?

Interessant finde ich auch, dass Jemand Anderen Verallgemeinerung vorwirft, aber selbst in Form von "ihr" spricht (gegenüber Ariadne). Ihr hier das Forum, ihr hier die User? - Das ist ja höchste Stufe von verallgemeinern überhaupt....

LG Darinka

PS: Und übrigends heißt der Thread hier Beznesser unter den Flüchtlingen. Das Thema ist Bezness, nicht Flüchtlinge allgemein.
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

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Re: Beznesser auch unter den Flüchtlingen

Beitrag von Ariadne » 07.10.2015, 13:51

http://www.radiogong.com/news/regionaln ... leID=43795
http://www.deutschlandfunk.de/julia-klo ... _id=332406
http://mobil.mopo.de/panorama/schnacken ... google.de/ ein paar Hinweise, liebe Galadria.
Das mit dem Bus habe ich vor ein paar Monaten gelesen, ich hab es nicht mehr gefunden, aber der Artikel War in der Zeitung. Und im Artikel stand eindeutig, dass es syrische Flüchtlinge waren, die sich geweigert haben aud dem Bus auszustellen., weil sie in die Stadt wollten und nicht "aufs Land".

Und wenn man möchte, findet man viele andere Beispiele, aber man muss es wollen!
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

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