Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

zum Thema Bezness

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leva
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von leva » 21.11.2016, 14:51

@ leva: Europa wird wohl bevorzugt, weil man im Gummiboot wohl schwer von Westarfrika in die USA übersetzen kann.

Chavah

chavah
Ich glaube daran liegt es nicht.Schlepper haben bestimt auch Zugang zu hochseetauglichen Schiffen.
Ich denke eher,dass die US Kuestenwache da nix herankommenlassen wuerde.

US Polizei,Kuestenwache,Grenzschutz etc verstehen hier keinen Spass,Da wird auch scharf geschossen,nach Warnung/Aufforderung.

Wir hier haben ja auch x mil Illegale,aber die beantragen kein Asyl,obwohl sie aus "Kriegsgebieten" wie Mexico,Guatemala etc kommen,wo Drogenkriege,Gewalt gegen Frauen herrscht.Ganz abgesehen von den Armutsfluechtlingen/Migranten,die in ihren mittel/suedamerikanischen Laendern kein Auskommen finden.Keiner von denen bekommt Sozialleistungen,Versorgung in der Notaufnahme bezahlt die Allgemeinheit u viele Staaten lassen die Kinder trotz ungeklaertem status in die Schule gehen.

Viele verecken in der wueste zwischen Mexiko u Texas ,wo sie von Schleppern ausgesetzt werden um sich bis auf US Staatsgebiet durchzuschlagen.

karima66
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von karima66 » 21.11.2016, 15:29

@chavah, legal einzureisen ist vielleicht nicht so einfach, aber illegal ist nichts einfacher als das, weiß nicht mehr in welchem Thema der Link mit Flexbus stand, da wird fleißig von Österreich oder wo auch immer sich im Bus über die Grenze fahren gelassen, man braucht nur das Busticket.

Wathani
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von Wathani » 21.11.2016, 15:36

@Effendi
Bei der geringsten Wahrnehmung einer vermeintlichen oder tatsächlichen Diskriminierung wird hierzulande laut "Rassismus" geschrien, während in den Herkunftsländern derartige unterschiedliche Behandlung (häufig nach Hautfarbe) zur Normalität gehören.

Man sollte jeden Ausländer hier in Deutschland die gleichen Rechte einräumen, die auch deutschen Bürgern in seinem Herkunftsland zugestanden werden. Nicht weniger aber auch nicht mehr.
Also zum Einen können die Menschen, die auswandern nichts für die Gesetze in ihrem Herkunftsland, zweitens sind nicht alle Menschen, die dunklere Haut haben und deshalb unter Rassismus zu leiden haben, aus anderen Herkunftsländern (sondern u. U. deren Großeltern) und drittens finde ich nicht, dass man sich "nach unten" orientieren sollte und sich diejenigen Länder zum Vorbild für Gleichberechtigung machen sollte, in denen diese in jeglicher Hinsicht mit Füßen getreten wird (sowohl was Frauen/Männer, Dunkel-/Hellhäutig als auch Homo-/Hetero-/Bi-/Transsexuell betrifft).

Wo soll denn das hinführen, wenn man sich quasi nach unten orientiert und nach dem Motto Auge um Auge Zahn um Zahn jeden Mitbüger so behandelt, wie es in dessen Heimatland mit einem dort ansässigen Deutschen gehandhabt worden wäre. Und wenn das jetzt ein dunkelhäutiger Deutscher ist (z. B. einer dessen Oma aus Nigeria kam und der sich nun beruflich in Südafrika niederlassen will)? Wird der dann dort anders behandelt als ein hellhäutiger Deutscher?
Oft gibt es ja auch Rassismus ganz anderer Art, an den man hier gar nicht sofort denkt.

Ich hatte heute einen spannenden Artikel in der Hand, den ich aufgrund der Englischsprachigkeit leider nicht verlinken kann. Er wurde von einer in den USA lebenden arabischstämmigen Jüdin verfasst (die Großmutter wanderte in den 50ern nach Israel ein, aus dem Irak).

Sie schrieb darüber, wie man oft als arabischstämmige Jüdin (Ella Habiba Shohat) von den europäischstämmigen Juden diskriminiert wurde und wie schwierig es für ihre Familie mit der Identität wurde, als man anfing von den "Jews" auf der einen Seite und den "Arabs" auf der anderen Seite zu sprechen ... das warf für ihre Familie ganz große Identifizierungsprobleme auf: wo gehöre ich jetzt eigentlich hin? Und bin ich "Araber" weil meine Familie arabischstämmig ist? Oder Israeli, weil ich jetzt da lebe?

Gruß Wathani
Viele Grüße
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karima66
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von karima66 » 21.11.2016, 16:40

Mit dem zweiten Satz in den von @Wathani zitierten Zeilen von @Effendi bin ich auch nicht einverstanden, das ist ja nun Quatsch.
Jeder der in einem anderen Land als dem lebt in dem er geboren wurde sollte genau wie die Einheimischen in diesem Land behandelt werden, denselben Gesetzen unterliegen.
Wenn man auswandert, auch wenn man flieht und dann in einem bestimmten Land unterkommen möchte, sollte man wissen was einen in dem Land erwartet und selbst wenn man sich nicht vorher schlau machen konnte so werden die Gesetze des jeweiligen Landes angewandt.
Und nicht wie bei uns, dass Zugewanderte oder Migranten, selbst die hier geboren wurden und demzufolge sowieso Deutsche sind, ständig irgendwelche Ausnahmen angeboten werden, lauter Sonderregelungen und oft noch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Dein Beispiel,@Wathani, finde ich viel zu kompliziert gedacht von der jungen Dame, sie ist einfach Israelin, fertig,ihre Vorfahren stammen aus dem Irak, gut, und sie ist Jüdin, das ist ihre Religion, diese hat aber nichts mit ihrer Abstammung bzw. Nationalität zu tun.
Ich bin auch einfach nur Deutsche, meine Vorfahren sind aus Pommern/Ostpreußen, heute polnisch, teils russisch und ich bin Christin, aber wen interessiert das und ich überlege auch nicht wo ich hin gehöre, warum auch, völlig klar meine Nationalität, bin ja hier geboren und als ich in Tunesien lebte blieb ich trotzdem Deutsche, was sonst.
Manche heutigen Empfindlichkeiten und die oft zig Entschuldigungen für sonstwas kann ich nicht nachvollziehen.
Man muss nicht für alles einen Grund oder Schuldige suchen.
Aber wenn man keine andern Probleme hat warum einfach machen wenn es auch kompliziert geht.

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von chavah » 21.11.2016, 17:01

Man ist nicht automatisch Deutscher, nur weil man hier geboren ist. Und natürlich kann es auch 1-2 Generationen dauern, wenn man denn in einem anderen Kulturkreis lebt, als der aus dem man kommt. Herkunft, Kultur, Prägung, die streift man nun mal nicht wie einen Handschuh ab. Nur, man muss halt bereit sein, etwas anzunehmen. Und darf nicht seine andere Herkunft als Feigenblatt für kriminelle Handlungen u.s.w. nehmen. Das geht überhaupt nicht.

Ständig irgendwelche Ausnahmen? Das wüsste ich gerne genauer. Ich meine für die, die hier geboren sind. Für die, die sich noch eingewöhnen müssen, klar. Und, das ist Bundesrecht, nicht Landesrecht.

Und wenn du meinst, es ist einerlei, welchen Glaubens du in Deutschland bist, dann täuschst du dich aber gewaltig. Ich habe keine Probleme mit Demonstrationen gegen den israelischen Staat. Mit so was muss jeder Staat fertig werden. Aber ich beobachte in Deutschland zunehmend palästinänsische Demos mit Judenhetze, und das macht mir persönlich Angst.

Chavah

karima66
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von karima66 » 21.11.2016, 17:38

Der Glaube hat aber mit der Nationalität nichts zu tun und natürlich ist man Deutscher wenn man hier geboren ist.

Womit man sich identifiziert, wie man mit der eigenen Identität sich zurecht findet, wie man sich fühlt ist eben das Gefühl und das kann natürlich vielfältig und auch zweispältig sein, wenn die Eltern einer anderen Kultur entstammen dann ist es schwierig, je nachdem wie sehr die Eltern ihre angestammte Kultur leben oder nicht,religiös zu sein bringt immer Schwierigkeiten mit egal welcher Religion man sich zugehörig fühlt.
Und Hetze ,wozu auch Antisemitismus gehört ,muss immer geahndet werden, gerade der Antisemitismus war nie weg, er tritt hier mehr zutage jetzt, weil mehr Palästinenser oder Araber hier leben, aber deutsche Rechtsextreme sind da nicht weniger gefährlich.
Ich habe ganz extrem etwas gegen die israelische Politik, aber natürlich nichts gegen Juden, das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun, leider differenzieren die Wenigsten und ich musste mir schon oft anhören was ich denn gegen Juden habe, nichts, ich kenne hier einen jüdischen Rabbiner, war früher am 9.11. auch zum Gedenken auf jüdischen Friedhöfen, kenne auch arabische Juden.

Zu den Gesetzen, alles rund um Kopftuch, Niquab usw., Schwimmunterricht, in Kantinen und Kitas halal kochen usw. betrifft vor allem Migranten, die Flüchtlinge die länger hier sind verlangen teilweise auch schon so manches, aber bisher sind es meistens Leute die oft auch hier geboren wurden oder seit vielen Jahren hier leben.

Was ich generell mit Befindlichkeiten meine hat nicht nur mit Migranten/Flüchtlingen, Nichteuropäern zu tun, neuestes Beispiel, ein alteingessener Imbiss/Bistro der in den letzten Jahren sich schon eingestellt hat auf vegane und vegetarische Gerichte, alles möglich machte was so in ist, ansässig auf dem Gelände eines Tierheimes, sollte nun sein eines fleischliches Gericht streichen, weil man nicht Currywurst neben dem Tierheim verkaufen könnte........mit der Currywurst macht er aber seit Jahren den meisten Umsatz, also schließt er jetzt und sucht sich einen anderen Platz.
Mal abgesehen, dass im Tierheim selten Hausschweine unterkommen, finde ich das in unserer Gesellschaft (schließt Migranten mit ein) eine Anspruchshaltung, -erwartung für individuelle, persönlichste Wünsche um sich greift die ich bedenklich und oft auch absurd finde und solange das so ist werden wir die anderen, großen Probleme eh nicht in Griff kriegen.

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von karima66 » 21.11.2016, 17:43

Um wieder zum Ursprungsthema zu kommen, Bezness ist Betrug, nichts anderes und deutsche Heiratsschwindler wie Jemand schrieb sind Betrüger.
Nationalitäten spielen da keine Rolle und Schuld ist daran auch nicht irgendwas, wer betrügt weiß, dass er dies tut und welche Konsequenzen das hat und ist dafür voll verantwortlich so wie Jede(r) eine Wahl hat zu betrügen oder nicht und immer für das auch verantwortlich ist was er/sie tut.

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von Efendi II » 21.11.2016, 17:58

karima66 hat geschrieben:.... und natürlich ist man Deutscher wenn man hier geboren ist.
Wie kommst Du denn darauf ?

In Deutschland gilt, von einigen Sonderregelungen abgesehen, immer noch das Abstammungsrecht. Ein Kind welches in Deutschland geboren wird, "erbt" die Staatsangehörigkeit seiner Eltern und wird nicht unbedingt automatisch Deutscher.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von Wathani » 21.11.2016, 19:11

@chavah

Und wenn du meinst, es ist einerlei, welchen Glaubens du in Deutschland bist, dann täuschst du dich aber gewaltig. Ich habe keine Probleme mit Demonstrationen gegen den israelischen Staat. Mit so was muss jeder Staat fertig werden. Aber ich beobachte in Deutschland zunehmend palästinänsische Demos mit Judenhetze, und das macht mir persönlich Angst.
Ich weiß nicht, ob du mich meintest, aber ich glaube die Dame, die den von mir genannten Artikel schrieb, wollte klar machen, dass eine Zugehörigkeit nicht allein durch die Religion gegeben ist. Es ist also auch noch wichtig WOHER der jeweilige Glaubensgenosse stammt. Als arabische Juden fühlte siCh ihre Familie in Israel diskriminiert. Wenn dich der Artikel interessiert schicke ich ihn Dir...

@Effendi
...Aber wenn das Kind sich mit 18 für die deutsche Staatsangehörigkeit entscheidet ist es deutsch und seine Kinder auch...Selbst wenn die Omma aus dem Sudan kommt...
Viele Grüße
Wathani

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von karima66 » 21.11.2016, 19:16

Warum werden dann manchmal Eltern abgeschoben und deren Kinder die hier geboren wurden nicht? Und wieso haben dann die fünf Söhne einer Türkin die ich kenne die alle hier geboren wurden den deutschen Pass und beide Eltern nicht?
Ich kenne einen Tunesier und dessen Frau aus Kasachstan, beide keinen deutschen Pass, aber ihr Sohn hier geboren hat den deutschen Pass.
Komisch, sicher dass diese Abstammungslehre noch gilt, die Geburtsurkunde die man braucht zum heiraten hieß früher Abstammungsurkunde, habe eben nachgesehen in meinen Unterlagen, die Geburtsurkunde die ich dieses Jahr brauchte zum heiraten hieß nicht mehr so.

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von karima66 » 21.11.2016, 19:19

Richtig, das sowieso und ich schrieb hier ja nicht von minderjährigen Kindern, sondern von Erwachsenen, dachte das wurde deutlich, weil ich mich ja auf eine Israelin bezog, definitiv kein Kind mehr.Ich glaube, dass Jugendliche die hier geboren sind kaum die deutsche Staatsbürgerschaft ausschließen.Ausnahmen bestätigen sicher wie immer die Regel.

Efendi II
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von Efendi II » 21.11.2016, 19:49

karima66 hat geschrieben:Warum werden dann manchmal Eltern abgeschoben und deren Kinder die hier geboren wurden nicht? Und wieso haben dann die fünf Söhne einer Türkin die ich kenne die alle hier geboren wurden den deutschen Pass und beide Eltern nicht?
Ich kenne einen Tunesier und dessen Frau aus Kasachstan, beide keinen deutschen Pass, aber ihr Sohn hier geboren hat den deutschen Pass..
Vielleicht solltest Du nur einfach mal das deutsche Staatsangehörigkeitsrecht lesen.

https://www.gesetze-im-internet.de/rust ... 30913.html
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von chavah » 22.11.2016, 10:02

Eine sehr weise Empfehlung an karima.

Es gibt im Staatsangehörigkeitsrecht keinen Automatismus. Man wird nicht automatisch Deutscher, nur weil man in Deutschland geboren ist. Vielleicht erinnern sich noch einige an den Fall Mehmed aus Bayern. Krimineller Türke in Deutschland geboren. Der wurde abgeschoben, bemüht sich seit Jahren vergeblich um eine Rückkehr nach Deutschland, funktioniert nicht trotz Geburt in Deutschland. Kriminelle werden auch innerhalb der EU abgeschoben. Auch kein Thema. Also, ehe man so Behauptungen aufstellt, die nicht mal Ansatzweise was mit der juristischen Realität zu tun haben, sollte man sich wirklich schlau machen.

Noch etwas: Einwanderungspolitik ist Bundessache, es gibt keine unterschiedlichen Regelungen in den verschiedenen deutschen Ländern. Und, wenn das alles in Deutschland so einfach wäre, dann würde es mit Sicherheit nicht so viele Beznesser geben, die dieses ja genau tun, um ein Bleiberecht in Deutschland zu erwirken. Weil sie es anders nicht bekommen.

Wir haben es also mit zwei Problemkreisen zu tun. Rassismus, der sich immer gegen eine Gruppe richtet, aus Deutschland gegen andere Gruppen und Bezness, immer ein Einzelfall zwischen zwei Personen. Ersterer Problemkreis wird in Deutschland größer. Und - es wird mit zweierlei Maß gemessen. Palestinenser dürfen auf Demos Volksveretzung gegen Juden betreiben hier bei uns mitten in Deutschland. Und Juden, die am Freitag abend auf dem Weg in die Synagoge schon ihre Kippa aufhaben, werden aufgefordert, diese doch abzunehmen, um die Muslime, die in der Burka rumrennen, nicht zu provozieren. Ja, was ist das denn? Richtig, Rassismus vom Feinsten. Und das nimmt zu. Das hat mit Toleranz gar nichts zu tun. Und nein, ich muss nicht verstehen, dass irgendwelche Gruppen als Feigenblatt den Kolonialismus für kriminelle Handlungen mißbrauchen. Ich darf ja auch nicht straffrei irgendwelche Italiener mißbrauchen, weil das römische Reich seinerzeit Deutschland besetzt hatte. Und, ich habe keine Lust, tolerant gegen irgendwelche Gruppen zu sein, die mir gegenüber null Toleranz zeigen. So einfach ist das.

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von gadi » 22.11.2016, 10:39

chavah hat geschrieben: Also, ehe man so Behauptungen aufstellt, die nicht mal Ansatzweise was mit der juristischen Realität zu tun haben, sollte man sich wirklich schlau machen.
Chavah
Dem stimme ich zu. Nur leider hat die "juristische Realität" oftmals ziemlich wenig mit der tatsächlich (durchgesetzten) Realität zu tun.
Für den gewissen Personenkreis :wink: : Man muss versuchen, das "exakt rechtliche, das beschränkt rechtliche" am Arbeitsplatz zu lassen und für das Forum hier umfassender zu denken.
Moderatorin
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...................................
Nur der Betrug entehrt (den Betrüger), der Irrtum nie. Georg C. Lichtenberg
Dieser kann ihn abweisen...es ist kein Gastrecht...sondern ein Besuchsrecht. Immanuel Kant

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von Wathani » 22.11.2016, 13:30

@chavah
Ersterer Problemkreis wird in Deutschland größer.
Ja, und wenn dann eine Holocaust Leugnerin wie die Dame Haverbeck verurteilt wird, wird sie von einem Höcke verteidigt, der ihre Aussagen als "Meinungsdelikt" herunterspielt.

Peut à peut schaffen sich Antisemitismus und Rassismus immer mehr Raum und werden quasi wieder salonfähig ... und das HIER :shock:
Und Juden, die am Freitag abend auf dem Weg in die Synagoge schon ihre Kippa aufhaben, werden aufgefordert, diese doch abzunehmen
Echt? Das ist ja dreist! Wo war das denn? HIER in diesem Land? Man mag es kaum glauben...

Ich denke, dass Beznesser all mögliche "Entschuldigungen" für ihr kriminelles Verhalten herbeiziehen, ist eher eine Masche, als dass sie das wirklich ernst meinen...denke ich zumindest.
Man(n) will halt partout das eigene Fehlverhalten rechtfertigen, um sich selbst nicht eingestehen zu müssen, dass man da etwas höchst unmoralisches tut ... wer will das schon vor sich selbst so zugeben? Da redet man sich lieber ein, man habe "ein Recht darauf" (auf diesen schamlosen Betrug), weil die Vorfahren ja einst so schlecht behandelt wurden bzw. man selbst rassistisch angegangen wurde...ist doch an den Haaren herbeigezogen...
Viele Grüße
Wathani

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von Efendi II » 22.11.2016, 13:44

Wathani hat geschrieben:Echt? Das ist ja dreist! Wo war das denn? HIER in diesem Land? Man mag es kaum glauben....
„Hamas, Hamas, Juden ins Gas!“ lautete der Ruf, der eben nicht von stiernackigen Neonazis, sondern von enthemmten Muslimen in Gelsenkirchen erscholl.

Eine Strafverfolgung blieb allerdings aus.

http://www.cicero.de/berliner-republik/ ... r-da/57962
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von Wathani » 22.11.2016, 13:50

Wathani hat geschrieben:
Echt? Das ist ja dreist! Wo war das denn? HIER in diesem Land? Man mag es kaum glauben....

„Hamas, Hamas, Juden ins Gas!“ lautete der Ruf, der eben nicht von stiernackigen Neonazis, sondern von enthemmten Muslimen in Gelsenkirchen erscholl.
Nein, ich meinte, das mit den Kippas, die abgenommen werden sollten?
Viele Grüße
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von karima66 » 22.11.2016, 15:18

@chavah, ich habe nirgendwo geschrieben, was im juristischen Sinne ein Deutscher ist und ich habe nur einige Beispiele aufgeführt die nicht laut Abstammung Deutsche sind, aber den Pass haben, weil ja @Effendi schrieb, dass man nur deutsch wäre wenn man die Abstammung nachweisen kann und es nicht ausreicht hier geboren zu sein.
Ich habe das von @Effendi eingestellte Gesetz nun gelesen und das ist so weitläufig, es gibt so viele Möglichkeiten, das passt dann auch wieder zu meinen Bekannten wovon ich nur einige Beispiele erwähnte, aber egal......
Für mich ist Jemand deutsch der hier geboren wurde, ob das juristisch richtig ist oder nicht ist eine ganz andere Sache.
Ob derjenige sich dann deutsch fühlt oder nicht, seinem Geburtsort verbunden oder nicht ist mir eigentlich völlig egal und auch nicht meine Sache.

Wenn meine Aussage gemeint war mit den verschiedenen Gesetzen in unterschiedlichen Bundesländern, dann bitte richtig lesen, ich schrieb nirgends, dass das Einwanderungsgesetz unterschiedlich gehandhabt wird, sondern schrieb genau was ich meinte so zb. eine Schülerin darf in einem Bundesland mit Niquab in den Unterricht, in anderen Bundesländern nicht.

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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von Horus » 22.11.2016, 16:34

Ich verfolge diese "Rassismus/Bezness"-Diskussion mit grossem Interesse! Ich wurde Anfang der 70iger von meiner leiblichen Mutter ausgetragen, nachdem ich das Produkt eines "Unfalls" mit einem marokkanischen/ mauretanischen (Ich hatte während eines Telefonats den Eindruck, dass sie es selbst nicht so genau weiss/wusste/wissen will etc.) Mann wurde. Gleich nach der Geburt gab sie mich zur Adoption frei und nach drei Monaten kam ich zu meinen -deutschen- Eltern....
Ich habe mir SEHR SEHR oft in meinem Leben die Frage stellen müssen (bzw. wurde gefragt!), welcher Ethnie ich denn nun angehöre....
Das "andere" Aussehen trägt -trotz der deutschen Nationalität und Identität- dazu bei, mich als "Deutscher" in der Gesellschaft "legitimieren" zu müssen, immer wieder "deutscher als Deutsch" sein zu wollen und trotzdem immer wieder als der Fremde/der "Beznesser"/der Ausländer stigmatisiert zu werden. Um nicht missverstanden zu werden: Auch ich hege meine Vorurteile bzw. (anhand meiner Lebenserfahrung) "gefällten" Urteile in Bezug auf andere Kulturen!!! (Schieflagen nicht ausgeschlossen, aber niemals bewusst beabsichtigt!!!). Bin ich deshalb ein Rassist oder begegnet mir deshalb im täglichen Leben Rassismus? Bin ich deshalb schuldig, oder hat die "Gesellschaft" deshalb Schuld? Aus meiner Sicht ist das eher eine soziokulturelle Konsequenz WEIT WEG VON SCHULD!!!

Genau in diesem Kontext sollte man -ebenfalls aus MEINER Sicht- auch die UNLOGISCHEN Verallgemeinerungen mancher nicht in UNSEREM Kulturkreis aufgewachsen Menschen betrachten:

Diese Menschen gehören z.B. Gruppe: "Sie wissen es nicht besser und haben es nie anders gelernt", bemühen sich aber -im günstigen Fall- um die Akzeptanz anders denkender Menschen und können -im ungünstigen Fall- zu Beznessern werden.

Die andere Gruppe: "Sie sind intelligent genug um die Realität zu erfassen und perfide genug, kulturelle Unterschiede SCHAMLOS für ihre Zwecke auszunutzen"! Diese Gruppe kommt ebenfalls in sämtlichen Kulturkreisen vor und macht allen (nach)denkenden Menschen das Leben zur Hölle.....
Ich denke ein mit: "Aber ihr als Deutsche habt doch..." operierender Beznesser gehört eindeutig zur Gruppe zwei.

Die dritte Gruppe: "Wir hassen die Weissen!", sind wahrscheinlich eher selten Beznesser, da sie ja aus eigener ÜBERZEUGUNG und oftmals ohne persönliche Erfahrung die Kultur schlicht unreflektiert ablehnen: Das nenne ich Rassismus!

Es ist scheinbar sehr leicht, in unserer (historisch betrachteten) "Kultur nach der Zeit der Aufklärung" und insbesondere nach der unsäglichen Zeit des Nationalsozialismus, das Wort "Schuld" in unser Bewusstsein zu tragen.

In der Quintessenz: Nicht alle Beznesser sind Rassisten, Rassisten können selten auch Beznesser sein!

An alle die Opfer von Menschen, welche mit dem Thema "Schuld" argumentieren: Schuldig kann ich nur dann sein, wenn ICH PERSÖNLICH einen Beitrag dazu geleistet habe, etwas Verwerfliches zu tun, aber ich kann niemals von anderen Menschen für etwas schuldig gesprochen werden, was ich nicht zu verantworten habe: Diese Menschen sind die WAHREN Schuldigen!!!!

chavah
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Re: Rassismus / Bezness 2 Paar Stiefel

Beitrag von chavah » 22.11.2016, 17:13

@ Karima: das Gesetz ist nicht "weitläufig," man kann damit sehr gut juristisch umgehen, wenn man Zauberworte wie "unbestimmter Rechtsbegriff" und "Ermessen" beherrscht. Und es ist nun mal falsch, was du da geschrieben hast. Es hilft auch nicht weiter, spezielle Behauptungen aufzustellen und zu behaupten, dies sie nur auf Ausländer gemünzt. Das ist mit Verlaub Quatsch. Schulen, haben nicht nur gegenüber Ausländern, sondern gegenüber allen Schülern eine pädagogische Entscheidungsfreiheit. Das ist nicht von den Ländern geprägt, sondern hat was mit der Schulgesetzgebung und dem pädagogoschen Auftrag zu tun. Und nix mit Ausländern, nicht mal im Ansatz. So gibt es Kleiderordnungen, sehr speziell, etwa in religiös geprägten Schulen. Das hat nichts mit Rassismus zu tun, nicht mal im Ansatz.

Das mit der Kippa ist in mehreren Städten vorgekommen, auch in der Stadt, in der ich lebe. Mein Lebensgefährte war lange "Verwaltungschef" einer jüdischen Gemeinde. In der Zeit wurde vermehrt Streife in unserer Straße gefahren. Mein neues Auto wurde mit dem Wort "Judenhure" zerkratzt. Die Polizei meinte, das sei halt wirtschaftlicher Neid und nachvollziehbar. Ich dränge mich niemandem auf. Wirklich nicht. Ich bin keine Hasspredigerin auf der Gass, in dem Haus, in welchem wir wohnen, weiss wahrscheinlich niemand von unserer Gaubenszugehörigkeit. Ist ja auch unser Bier. Nur, ich wünsche mir, dass eben nicht mit ungleichem Maß gemessen wird. Dass von mir eine Toleranz gefordert wird gegenüber Rassisten, die umgekehrt nicht mal im Ansatz da ist. Und für Rassismus gegen eine Gruppe, Bezness gegen eine einzelne Person, gibt es keine, wirklich keine Entschuldigung. Und wir dürfen keine Rechtsbeugung betreiben, indem wir hier Kathegorien schaffen von "nicht so schlimm" bis "schlimm." Das mag dann der Richter tun.

Aber in Fällen wie "Juden ins Gas", "Muslime ins Gas", "Neger ins Gas" hat immer, ausnahmslos immer der Staatsanwalt zu ermitteln.

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