nur so interessehalber

Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten zum Thema Bezness

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Anaba
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Anaba » 19.02.2019, 09:32

Ein Angebot, mit lebenslanger Sicherheit, nicht schlecht.
Nicht viele haben die Möglichkeit, die du hast, und werden es nur zu gern annehmen.
Gerade in unsicheren Zeiten, ist es für viele wie ein Lottogewinn, verbeamtet zu werden und damit einen sicheren Job zu bekommen.
Auf der anderen Seite gehen in Berlin z.Zt. die Lehrer auf die Straße und kämpfen darum, verbeamtet zu werden.
Denn das sind längst noch nicht alle.
Fazit, wie so oft, es liegt an der Politik.
Liebe Grüße
Anaba

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Justicia

Re: nur so interessehalber

Beitrag von Justicia » 19.02.2019, 09:46

Das muss ich klar stellen. Es war nur die Option, keine Zusicherung.

Auch in Hessen gab es zu der Zeit einen Verbeamtungsstopp, wobei es in Einzelfällen zu Ermessensentscheidungen kommen kann.

Ob ich überhaupt verbeamtet worden wäre, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt. Allein meine gesundheitliche Verfassung würde es schwer machen, was aber gar nicht zur Sprache kam. Für mich schien das eher ein Köderangebot zu sein, um den Lehrkräftemangel vordergründlich zu beseitigen. Aus meinen Jahrgang wurden mehrere angefragt, aber nur bei mir kam das Wort "Verbeamtung" vor. Ich habe dann kund getan, dass ich lieber den ausgebildeten Lehrern, die sich von Schuljahr zu Schuljahr bangen müssen, 1000 Euro weniger verdienen, aber viel mehr leisten als ihre verbeamteten Kollegen, den Vortritt lasse. So oder so hat sich das Thema erledigt. Hätte ich Lehrerin werden wollen, hätte ich Lehramt studiert.

karima66
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von karima66 » 19.02.2019, 14:03

Schule ist nicht so ganz mein Thema, außer was ich vor Jahren erlebte als Nachhilfeehrenmatliche im Rütlicamp, fast nur Migrantenkinder für die Nichtberliner zur Erklärung.
Und meine Nichte studiert auf Lehramt ,wobei mir schon mulmig ist denn sie gutmenschelt mächtig und wird sicher nicht mit der nötigen Bestimmtheit agieren wie nötig.

Jemand schrieb zum Thema hier, dass nicht alles Mobbing ist was unfaires Verhalten angeht.
Natürlich ist es was Anderes wenn mehr als die Hälfte Migrantenkinder sind, anders als früher, aber viele Kinder lernen heute auch nicht mehr sich durchzusetzen, mit unterschiedlichen, unschönen Situationen sich auseinander zu setzen, verbal zu wehren oder eben die Eltern mit ins Boot zu holen.....und dann sollten schon Eltern mit Lehrern zusammen schauen was passiert und eingreifen, aber ich sehe zuerst auch die Eltern in der Pflicht......

Es gab auch früher bei uns schon den Schulhort, also die Nachmittagsbetreuung der Schüler, dafür gab es Horterzieher.
Problem ist ja wie überall mangelndes Personal.

Ich seh die Probleme klar auch in der Politik, aber eben auch in den Elternhäusern, zum Einen die Migrantenfamilien, aber zum Anderen auch die biodeutschen Eltern, wenn ich lese, dass Mütter die Polizei zum Spielplatz rufen, weil sie ihre rangelnden vierjährigen nicht unter Kontrolle bekommen, nicht wissen was sie machen sollen, sorry, aber was läuft da denn schief....

Hab es selbst erlebt, in meiner Klasse, wir waren so acht Jahre alt, gab es ein Mädchen das sehr kräftig, burschikos war wie ein Junge und vor der alle anderen Mädchen Angst hatten, auch manche Jungen.
Irgendwann hatte sie mich erwählt zum verprügeln und lauerte mir spontan auf hinterm Schulgarten.....
Beim ersten Mal war ich überrascht, beim zweiten Mal hatte ich Angst......dann aber sagte ich mir, dass es nicht einfach aufhört wenn ich nichts mache, also sagte ich der Lehrerin ich könnte nicht nach Hause gehen, weil die Claudia mich dann wieder schlägt...dann hat die Lehrerin sich sofort drum gekümmert und es war Ruhe......hätte die nichts gemacht hätte ich es Zuhause erzählt und meine Mutter hätte sich drum gekümmert......
Heute sind viele nicht mehr konfliktlösungsbereit oder nicht fähig dazu, alles immer harmonsich und toll muss es sein, es ist aber nicht immer nur leicht und schön das Leben und das sollte man schon als Kind lernen.....dabei aber eben dann Unterstützung, Wegweisung und Aufmerksamkeit bekommen als Kind , das Elternhaus als Zuflucht und Schutzburg.

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Anaba » 19.02.2019, 14:59

Ich denke nicht, dass sich die Situation heute mit der vor ca.vierzig Jahren in der ehemaligen DDR auch nur ansatzweise vergleichen lässt.
Da war eine Lehrerin eine Respektperson und konnte solchen Kindern eine deutliche Ansage machen.
Heute haben Lehrer teilweise selbst Angst vor bestimmten Kindern.
Warum wohl konnte dem Mädchen, das sich umgebracht hat, keiner helfen?
Das, obwohl die Eltern die Schule informiert hatten.
Wie kann es sein, dass ein jüdischer Schüler die Schule verlassen hat, nachdem er monatelang von seinen moslemischen
Klassenkameraden schlimm drangsaliert wurde. Auch hier war das Problem der Schule bekannt.
Nicht etwa die, die ihn gequält hatten, musste die Schule verlassen, nein er ist gegangen.
Er wird nach Israel gehen, um in Ruhe die Schule zu beenden.
Was für ein Wahnsinn.
Die Schule traut sich an bestimmte Schüler nicht ran und die Stillen, Bescheidenen, die sich nicht durchsetzen
können, bleiben auf der Strecke.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Atin » 19.02.2019, 15:13

Ich muss hier mal Reingrätschen.
Hab mir jetzt gedacht das du sicher aus dieser Ecke (Sozialarbeiterin/ Lehrerin) kommst.
Mobbing unter Schulkindern ist eine schlimme Entwicklung. Manchmal lese ich Zeitungsberichte und bin unendlich dankbar dafür, dass ich in der heutigen Zeit nicht mehr die Schule besuchen muss.

Das es diese Entwicklung gibt ist sehr bezeichnend.
Mobbing beginnt ja auch nicht erst mit einer sichtbaren körperlichen Ausseinandersetzung.
Mobbing geschieht im Verborgenen und wird langsam aufgebaut... vom Täter.
Letztlich sind es die Eltern (und Kinder), die das Mobbing Problem lösen müssen.

Das wird ja auch getan aber du kritisierst das und schreibst von...
Die Zuschreibung von Opfer vs. Täter finde ich bei Kindern ganz gefährlich, weil es viel zu schnell übernommen wird. Dann ist es noch schwieriger, sich aus dieser Rolle zu befreien.
Diese Zuschreibung wird von dir vorgenommen.
Unter den Tisch kehren oder wie?
Eine Gesellschaft in dem das Recht des Stärkeren gilt?

Du schreibst, leider, pro Täter. Vertuschen, negieren, von der Hand weisen.
Das geht alle etwas an, die mit Kindern zu tun haben. Denn auch Kinder, die nicht gefährdet sind, müssen sensibilisiert werden.
Blabla, sorry, diese Leute lachen sich hinter deinem Rücken kaputt.

Frei nach dem Motto: aber Herkunftund Prägung spielt (auch bei Bezness/ Flüchtlingsdebatte) überhaupt keine Rolle.
Wissen ist Macht.

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Atin » 19.02.2019, 15:41

Es gelingt den Schulen nicht, denen entgegenzutreten und Grenzen zu ziehen.
Man will ja tolerant sein.
Sie lehren nicht einmal mehr Demokratie. Sondern nur noch einschleimen.

Da bringen auch Flyer (@Julija) wenig, denn die enthaltenen Maßnahmen basieren fast nur noch ausschließlich auf Theorie und bringt nichts da schlicht und ergreifend -Die größere Gruppe setzt sich durch- gilt.
Wissen ist Macht.

Justicia

Re: nur so interessehalber

Beitrag von Justicia » 19.02.2019, 15:48

Ich würde mich etwas anders einschätzen. Allerdings verstehe ich deine Einschätzung, da hier nur einzelne Passagen zu Grunde liegen.
Diese Zuschreibung wird von dir vorgenommen.
Unter den Tisch kehren oder wie?
Wo habe ich denn etwas von unter dem Tisch kehren geschrieben? Im Gegenteil, ich plädiere für einen auf den Tisch bringen und zwar alles und kontinierlich und nicht nur im Rahmen einer Projektwoche.

Beziehe diese Zuschreibung nicht auf deine Situation. Die kenne ich nicht.
Ich kenne aber, wenn ein Schulkind nach Hause kommt und frustriert und gestresst ist und die Eltern sofort "Mobbing!" rufen.
Ich führe das jetzt nicht weiter aus, sondern nutze die Worte von Karima, die es meines Erachtens auf den Punkt bringen. So hätte ich gerne verstanden werden wollen, denn das spiegelt meine Einschätzung wieder.
Natürlich ist es was Anderes wenn mehr als die Hälfte Migrantenkinder sind, anders als früher, aber viele Kinder lernen heute auch nicht mehr sich durchzusetzen, mit unterschiedlichen, unschönen Situationen sich auseinander zu setzen, verbal zu wehren oder eben die Eltern mit ins Boot zu holen.....und dann sollten schon Eltern mit Lehrern zusammen schauen was passiert und eingreifen, aber ich sehe zuerst auch die Eltern in der Pflicht....
Das hat nichts mit pro-Täter zu tun! In einem anderen Beitrag sprach ich mir sogar für einen Schulverweis aus. Ergänzend neben der Elternpflicht und der Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern gibt es nämlich noch solche, wenn auch drastische, rechtliche Maßnahmen.
Eine Gesellschaft in dem das Recht des Stärkeren gilt?
Wenn eine Rocker-Gruppe ein Schulkind in seine Klasse eskortiert, weil die Eltern keine andere Möglichkeit mehr sehen, ist das eine Gesellschaft, in der das Recht des Stärkeren gilt.
Ich vertrete diesen Standpunkt nicht. Ich finde, wie ich auch geschrieben habe, dass es traurig ist, wenn solche oder ähnliche Maßnahme ergriffen werden müssen.
Blabla, sorry, diese Leute lachen sich hinter deinem Rücken kaputt.
Welche Leute lachen über mich?
Frei nach dem Motto: aber Herkunftund Prägung spielt (auch bei Bezness/ Flüchtlingsdebatte) überhaupt keine Rolle.
Diesen Sazu verstehe ich nicht. Weiß aber auch nicht, ob das jetzt wichtig ist, den zu verstehen.

Weshalb ich mich überhaupt erst geäußert habe zu dem Thema, war mein Eindruck, dass dem System Schule indirekt und den Schulbediensteten direkt Unfähigkeit unterstellt wird. Dazu wollte ich eine andere Perspektive einbringen.
Mir ist absolut klar, dass meine Vorstellungen den betroffenen Kindern und deren Eltern gar nichts bringt, weil die das Leid unmittelbar verspüren und es einer sofortigen Handlung bedarf. Denen hilft es nicht, wenn sich irgendwo Schreibtisch-Menschen zusammensetzen und sich ausdenken, was sie denn in der Zukunft tun könnten.
Aber dennoch ist es in meinen Augen wichtig, auch auf diese Seite kurz hinzuweisen. Ich bin deshalb nicht wischiwaschi-pädagogisch, pro-Täter oder trage eine rosa Brille!

edit:
Die Flyer stammen nicht von mir, sondern waren einen Verweis auf den von Brighterstar angeführten "Anti-Mobbing-Experten". Kurz zuvor habe ich hier in diesem Thread formuliert, dass die Politik gefragt ist, der immer größer werdenen Überforderung Rechnung zu tragen. Überraschend habe ich dann diese "Aktion" gefunden. Ja, ich finde 20 Millionen Euro Einsatz für die Weiterbildung von Sozialarbeitern einen richtigen Schritt. In Anbetracht der Bedeutung ein klitzekleiner, mini Schritt, aber immerhin etwas. Mir fallen da einige Beispiele ein, wo diese Summe schlechter investiert wäre.
Bevor ich wenig tue um einem Problem Herr zu werden, tue ich lieber gar nichts entspricht nicht meinem Ansatz, aber das kann ja jeder individuell definieren.

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von karima66 » 19.02.2019, 17:16

Ich kam mit deinen Beiträgen gut klar, Julija, wie du mich ja auch verstanden hast.

Anaba, das ist mir klar, dass man es nicht pauschal vergleichen kann mit damals und das schrieb ich ja auch, Julija hat es sogar zitiert, ich finde nur es ist zu kurz gedacht zu sagen, dass alle Probleme nur aufgrund der Migranten da sind, natürlich ganz massiv, das würde ich nie verharmlosen, kenne das nur zu gut aus dem Rütlicamp.....und ja ich kann Lehrer verstehen die auch vor manchem Schüler Angst haben aus der Community, aber es gibt auch die zweite Schiene und ich finde Beides bedenklich, dass eben Kinder die irgendwie Probleme in der Schule haben, egal welcher Art immer gleich zu Opfern werden, heute höre ich so oft Gespräche unter Kindern, oft erst 8 oder 11 Jahre alt und die finden es normal, dass sie sich über ihre Psychotherapien austauschen.....
Es muss immer alles übertrieben perfekt sein heute und allen normalen Lebensübeln wird übergroße Bedeutung beigemessen.....unperfekt passt nicht.....Grenzen setzen auch nicht.....

Ich bekomme viel auch bei den Kindern im Haus mit, da wird null unter sich ausgetragen, sofort nach Hilfe von Erwachsenen geschrien und am Ende streiten sich die Eltern......

Es wurde von der Politik alles verpasst, wie in allen Bereichen.......jetzt ist es ausgeufert und kann nur verändert werden durch strenge Konsequenzen, genug Personal und Einwirken auf die Migranteneltern.
Aber die Strukturen jetzt noch aufzubrechen wird fast unmöglich......schon aus Personalmangel auch.
Sicherheitspersonal an Schulen und diese sollten hart durchgreifen dürfen zum Schutz aller Kinder......

Warum ich alle Seiten betrachte......weil doch viele Lehrer und Eltern genau die Gutmenschen sind denen wir jetzt auch die ganzen Probleme verdanken.......warum passiert da nicht mehr wenn es unseren Kindern so schlecht an den Schulen geht, wo sind die Aufschreie wie bei meetoo.......

Schlimm der Selbstmord, warum musste es so weit kommen......hatte es nur mit der Schule zu tun, dem mobbing......oder auch mit dem Elternhaus.......wenn die Eltern doch Bescheid wussten und für das Kind da waren.......ihm halfen.....warum dann dieser Ausweg......schlimm ohne Frage......aber ich kenne die genauen Umstände nicht.....damit ein Kind in dem Alter sich umbringt dafür braucht es viel......

Eclipse
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Eclipse » 20.02.2019, 16:05

Was sollen die Lehrer denn machen? Einen Stuhlkreis bilden? Oft genug haben sie doch noch nicht einmal den Rückhalt der Schulleitung, die ängstlich darauf bedacht ist, alles unter den Teppich zu kehren (Image etc.). Greift mal eine Lehrerin durch, warten alternativ nach der Schule die kräftigen Onkel, Cousins und die ganze Mischpoke oder der Anwalt. Ein mir bekannter Berufsschullehrer fühlte sich von seinen Schülern dermaßen bedroht, dass er den Job schmiss und den Wohnort wechselte. Niemand unterstützt die Lehrer gegen gewalttätige Schüler, und oft genug unterstützen die Lehrer leider auch nicht die Schüler.

ALLE Lehrer beklagen das Problem. Sogar in "Spiegel-online", gewiss nicht das Sturmgeschütz der Rechtspopulisten, kommen regelmäßig verzweifelte Lehrerinnen zu Wort, die dankbar ist für ein paar "normal-aggressive" [sic] Schüler. Die Eltern sind sowieso machtlos, die ganze Gesellschaft ist machtlos.

Elternabend, jüngst: Der Erzeuger eines der Klassentyrannen verkündet stolz ob seines juristischen Wissens, es sei unzulässig von Straftaten zu reden, weil die Bratzen unter 14 sind und eo ipso keine Straftaten begehen können, egal wie viel Tränen oder Blut fließen.


Das Problem spitzt sich jetzt halt zu. Noch mehr Migranten plus on top die Inklusion. In Wahrheit existiert es schon viel länger, aber früher waren die Problemfälle an Grund- und Hauptschulklassen noch einige wenige. Heutzutage sind sie oft genug in der Mehrzahl. Als Frau, als Mädchen oder gar als Jude hat man im heutigen Schulumfeld rein gar keine Freude mehr, dort ist ein rechtsfreier Raum. U-14 wissen mittlerweile, dass sie tun können was sie wollen und dass niemand ihnen "was kann".

Es ist furchtbar und wird sich auch nicht mehr ändern. Manche haben Glück und leben in Bayern und in einem unproblematischen Einzugsgebiet oder ergattern einen der heftig umkämpften Plätze auf den seltenen Privatschulen.

Wer heutzutage Lehrer an einer staatlichen Schule ist, hat meine Hochachtung und gleichzeitig mein Bedauern.

Anaba
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Anaba » 20.02.2019, 19:29

Wenn eine Rocker-Gruppe ein Schulkind in seine Klasse eskortiert, weil die Eltern keine andere Möglichkeit mehr sehen, ist das eine Gesellschaft, in der das Recht des Stärkeren gilt.
Ich vertrete diesen Standpunkt nicht. Ich finde, wie ich auch geschrieben habe, dass es traurig ist, wenn solche oder ähnliche Maßnahme ergriffen werden müssen. m
Hallo Julija,
kein vernünftiger Mensch wird solche Methoden gutfinden, aber in dem Fall waren sie wirksam.
Ich weiß nicht, wie ich mein Kind schützen würde/ könnte, wenn ich Elternsprecher, Lehrer und Schulleitung informiert hätte und nichts wäre passiert.
Mein Kind immer noch in Angst, ein Schulwechsel unmöglich, weil es keine Plätze gibt.
Was tun? Zusehen würde ich auch nicht.
Ich verstehe diesen Vater, der zur Selbsthilfe gegriffen hat.
Schlimm ist, dass solche Methoden überhaupt nötig werden.
Du schreibst, es gilt das Recht des Stärkeren. Ja, so ist es.
Wenn du nicht gerade im tiefsten Bayern oder in einer anderen ruhige Ecke lebst.
Diese Probleme kommen verstärkt auf uns zu, wie sie gelöst werden?
Ich sehe schwarz.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 06.03.2019, 09:23

und wieder so ein Schätzchen, welches in Handschellen in die Erste Hilfe kam, weil es randaliert hatte...

Fluchtgrund: "Aus dem Irak stammend, homosexuell, sei dort gefoltert worden. Ca 4-5 Jahre in D. eigenanamnestisch. Bilder der sex. orientierung seien im Irak rumgezeigt - dort Fatwa."
a b e r:
Laut heutigen Angaben der Polizei falle er im Heim durch sein anzügliches Verhalten Mädchen gegenüber auf: Er suche Nähe von Mädchen, beruhe mit seinen Oberarmen deren Körper, dies werde nicht mehr toleriert, er habe heute ein Hausverbot bekommen und nach Tempelhof fahren sollen, wo er einen Übergangsplatz bekommen könne.

Nilka
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Nilka » 06.03.2019, 09:31

Es war zu erwarten, dass alle, die keinen Asylgrund haben, plötzlich homosexuel werden.
Auf dem Papier.
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

Efendi II
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Efendi II » 06.03.2019, 12:24

Nilka hat geschrieben:
06.03.2019, 09:31
Es war zu erwarten, dass alle, die keinen Asylgrund haben, plötzlich homosexuel werden.
Auf dem Papier.
Allerdings nur temporär, nach Erhalt des dauerhaften Aufenthaltsrechts ändert sich die sexuelle Orientierung ganz schnell wieder.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Atin
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Atin » 06.03.2019, 15:58

Ach was :mrgreen:

Vor c a 20 Jahren sagten auch schon viele Algerier das die gefoltert wurden. MWn kein einziger davon :roll: :evil:
Wissen ist Macht.

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von gadi » 06.03.2019, 16:18

Alles ist "erlaubt" in dieser Hinsicht/Situation.
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...................................
Betrügen entehrt, Irrtum nie. C.L.
من عاشر قوما اربعین یوما یا صار منھمیا رحل عنھم - Wer 40 Tage bei einem Volke weilt, wird einer von ihnen oder wandert weiter.

Anaba
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Anaba » 06.03.2019, 18:29

Atin hat geschrieben:
06.03.2019, 15:58
Ach was :mrgreen:

Vor c a 20 Jahren sagten auch schon viele Algerier das die gefoltert wurden. MWn kein einziger davon :roll: :evil:
Dir mag keiner begegnet sein, aber es gibt viele.
Was vor zwanzig Jahren in Algerien passierte, ist bis heute ein Trauma für viele Menschen dort.

Kein Vergleich zu heute, wo plötzlich jeder zum Christentum konvertiert oder homosexuell ist, um
hier Asyl zu bekommen.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Agadirbleu » 06.03.2019, 19:05

Effendi schreibt
[/Allerdings nur temporär, nach Erhalt des dauerhaften Aufenthaltsrechts ändert sich die sexuelle Orientierung ganz schnell wiederquote]

das kann man wohl sagen. Ein Deutscher verliebte sich einen marokkanischen Jüngling, der ihm die grosse Liebe vorspielte. Um seine Liebe mit den Nougataugen ehelichen zu können, setzte er alle Hebel in Bewegung um ihn zur Heirat nach Deutschland zu bringen, was er schlussendlich auch schaffte. Das Erwachen kam noch schneller als er dachte: der junge Lover spielte die Schmierenkomödie, um mit seiner Freundin in Deutschland leben zu können. Er hatte noch nicht einmal die 3 Jahre abgewartet!

Dass jemand wegen seiner Homosexualität in MA hinter Gitter wandert, kommt nicht oft vor, die ausländischen Touristen dürfen schon öfters gesiebte Luft atmen.

Und ist es nicht so, dass auch ein Unterschied gemacht wird, welchen Part der homosexuelle Partner ausübt?
beim "maskulinen Teil" wird mehr Nachsicht gezeigt, nur für den "femininen Partner" ist Strafe vorgesehen.
Vielleicht irre ich mich, man möge mich korrigieren. Aber irgendwo im Koran müsste das "geregelt sein".

Agadirbleu

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 14.03.2019, 10:55

aus einem Fallbericht: "Pat. lässt über Wohneinrichtung ausrichten, sie könne nicht zum Termin kommen, weil ihr kalt ist. Die Sprechstundehilfe sagt ihr, dass dies kein ausreichender Grund sei und der Dolmetscher bereits bestellt sei, dieser müsse bezahlt werden. Pat. und Einrichtung erklären, sie hätten kein Geld".

Justicia

Re: nur so interessehalber

Beitrag von Justicia » 14.03.2019, 14:48

Liebe Fierrabras,

wie geht man als behandelnde Ärztin damit um? Irgendwann kommt sie vielleicht mal, aber kannst du sie dann noch halbwegs ernst nehmen?
Ich könnte das nicht. Sie will doch etwas von dir! Anstatt froh zu sein, dass sie einen Facharzttermin sogar mit Dolmetscher hat, ist ihr kalt.

Warum sagt die Einrichtung da nichts? Das verstehe ich nicht. Euer Termin ist doch bestimmt nicht erst heute vereinbart.

Für meine 24 Stunden vorher abgesagte Zahnreinigung (hab leider einen Termin übersehen und musste daher die Zahnreinigung verschieben), bekam ich zwei Tage später die Rechnung, die fast so hoch ist wie die übliche Rechnung. Zahl ich natürlich. Mir ist es sogar unangenehm, dass mir der Terminfehler passiert ist.

Das ist wohl wieder einer der vielen Unterschiede, die neue Mitbürger mit sich bringen. Ich finde, man müsste da knallhart durchgreifen und die Kosten von der Person tragen lassen. "Kein Geld", das glaube ich nur noch deutschen Rentner und Rentnerinnen, evtl. noch aufstockenden Familien.

Danke, dass du deine Erfahrungen so oft mit uns teilst.

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 14.03.2019, 15:03

Es ist schwierig. Vor allem, da es den Geflüchteten ja nicht besser gehen KANN, so lange sie ärztliche Atteste für ihren Aufenthaltsstatus brauchen.
(das ist zB auch bei Unfallopfern mit chronischen Kopfschmerzen nach Gehirnerschütterung der Fall, wo noch ein Rechtsstreit läuft, bei dem es um finanzielle Ausgleiche geht). Es ist zum Teil auch gar kein bewusster Prozess (im Sinne von Simulation). Sprich, ich will den Geflüchteten jetzt nicht pauschal unterstellen, dass die mich alle samt belügen, wenn sie sagen, dass es ihnen nicht besser geht.
Ich glaube sogar auch durchaus, dass es in diesen Unterkünften laut ist und daher Schlafstörungen an der Tagesordnung sind. Und dass die Tagesmüdigkeit auf die Stimmung schlägt und auch auf die Konzentration.

A b e r es ist echt so: ich sehe auf meinem Terminplan den Namen eines Geflüchteten und schon verzieht sich mein Gesicht, weil ich schon vorher weiss, was sie sagen werden. Und ganz selten mal geht es ihnen tatsächlich besser.

Es gibt inzwischen ein Fernstudium "psychiatrische Versorgung von Migranten". Ich versuche eine junge, engagierte Kollegin zu bequatschen, dies zu absolvieren, in der Hoffnung, dass dann alle Geflüchteten von ihr behandelt werden können. Aber sie will nicht...jetzt hat gerade eine neue engagierte Kollegin bei uns angefangen, nun werde ich es bei der probieren.

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