nur so interessehalber

Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten zum Thema Bezness

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Eclipse
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Eclipse » 23.03.2019, 14:04

Efendi II hat geschrieben:
22.03.2019, 18:22

.... tätowiert wie die Zuchthäusler
:lol: :lol: :lol: Wie wahr, wie wahr. :mrgreen:

NGal
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von NGal » 23.03.2019, 17:29

Efendi II hat geschrieben:
22.03.2019, 11:45

In welchen Land ist es denn überhaupt üblich, dass ein Dolmetscher für die verschiedensten Sprachen zur Verfügung gestellt wird? Das gibt es wohl nur in Deutschland.

Im Herkunftsland meiner Frau sagte man mir: "Kommen sie wieder, wenn Sie unsere Sprache sprechen oder bringen Sie sich einen Dolmetscher mit!"
So geht es inzwischen fast in allen EU-Ländern, wir wollen doch zviliziert und gastfrendlich sein...
Finde ich teilwise auch nötig, denn nicht alle können z.B. die finnische Sprace innerhalb einem halben Jahr lernen... :wink: (es gibt welche, ja, aber sehr wenige..)

Cosja
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Cosja » 24.03.2019, 03:24

NGal hat geschrieben:
23.03.2019, 17:29
Efendi II hat geschrieben:
22.03.2019, 11:45

In welchen Land ist es denn überhaupt üblich, dass ein Dolmetscher für die verschiedensten Sprachen zur Verfügung gestellt wird? Das gibt es wohl nur in Deutschland.

Im Herkunftsland meiner Frau sagte man mir: "Kommen sie wieder, wenn Sie unsere Sprache sprechen oder bringen Sie sich einen Dolmetscher mit!"
So geht es inzwischen fast in allen EU-Ländern, wir wollen doch zviliziert und gastfrendlich sein...
Finde ich teilwise auch nötig, denn nicht alle können z.B. die finnische Sprace innerhalb einem halben Jahr lernen... :wink: (es gibt welche, ja, aber sehr wenige..)
Ach - eigentlich geht es doch um den guten Willen!
Den zu erkennen würde uns verständnisvoller, versöhnlicher und nachgiebiger stimmen.
Sprachkurse besuchen WOLLEN und auch TUN und gerne in der Sprache ihres Aufnahmelandes radebrechen!
Mir ist ein Migrant, der nach 15 Monaten Aufenthalt gebrochen deutsch spricht wesentlich lieber, als ein Einwanderer, der nach 15 Jahren immer noch stoisch signalisiert, kein Interesse daran zu haben, sich auf deutsch verständlich machen zu können.

Atin
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Atin » 24.03.2019, 12:29

Mein Sohn (20 J.) sagte auch zu mir das für ihn Integration bedeutet die Sprache (Deutsch) zu lernen.
Wissen ist Macht.

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 24.03.2019, 14:15

Das ist eine der Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Integration.
Ich finde auch, dass Sanktionen in Form von Leistungskürzungen gegenüber denen angewendet werden sollten, auch den Ehefrauen, die die Sprache nicht lernen. Zumindest wenn sie Transferleistungen beziehen. Aber das ist schwierig.

Ich habe ja en Masse vor allem türkisch, aber auch arabische, serbische, bulgarische, mazedonisch uvm Patientinnen, bei denen genau das der Fall ist. Aber da sind die Dauerklagen: ich vergesse alles, daher kann ich die Termine nicht wahrnehmen, mir tut der ganze Körper weh, ich muss Schmerzmittel nehmen. Nun aber haben viele von diesen Frauen tatsächlich körperliche Erkrankungen (oft natürlich durch das erhebliche Übergesicht dieser Damen verursacht). Da nun auseinander zu klamüsern, wer nun tatsächlich eine Depression hat, die behandelt werden muss, oder wer durch die -durch das Übergewicht ausgelöste- Hüftgelenksarthrose tatsächlich so starke Schmerzen hat, dass die Schmerzmittel als Nebenwirkung so starke Benommenheit auslösen, dass tatsächlich vom Deutschkurs nichts hängen bleibt, ist echt schwierig.
Wenn diese Frauen (und manchmal auch Männer) neu zu mir kommen und es um Dauerkrankschreibungen geht, dann ist es noch recht einfach. Ich erkläre ihnen, dass Sport ganz klasse ist für jegliche psychische Erkrankung (das stimmt auch wirklich) und unter krankengymnastischer Anleitung durchgeführter Sport auch nicht für die somatischen Erkrankungen schädlich ist. Nun bieten wir bzw unsere Krankengymnastinnen jeden Tag eine einstündige Sportgruppe an. Ich verlange dann deren täglichen Besuch, als Beweis, dass es der Patientin mit ihrem Genesungswunsch wirklich ernst ist, damit ich eine Krankschreibung dauerhaft ausstelle. (es ist erstaunlich, wie viele dieser Patientinnen dann sehr schnell einen anderen Arzt finden und nicht mehr zu uns kommen...bzw es ist traurig, dass andere Ärzte sie offensichtlich krank schreiben auch ohne Leistungen von Patientenseite).
Schwierig wird es bei den Patienten, die ich von meinen Vorgängern geerbt habe, sprich, die seit Jahren krank geschrieben sind (Rekord waren 5 Jahre Krankschreibung, bis ich den Fall übernommen habe) und nur kommen, sich die Medikation abzuholen. Da nun auf einmal Sportteilnahme zu verlangen, ist deutlich schwieriger, denn sonst gelte ich schnell als unkollegial...(zumal alle meine Kollegen wesentlich großzügiger mit Krankschreibungen sind als ich).

Nilka
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Nilka » 24.03.2019, 18:33

:cry: :cry: :cry: Ich kann nachempfinden, dass du es schwer hast. Herzlichen Beileid, Fierrabras!
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

brighterstar007

Re: nur so interessehalber

Beitrag von brighterstar007 » 24.03.2019, 22:10

Hi Fierrabras,

Was, wenn sie Posttraumatische psychosomatische Beschwerden haben durch Flucht- Gewalt-
Mangel- Erfahrungen, narzisstischem Missbrauch * Sport ist sicher fast immer gut , aber das eigentliche Problem bleibt unerkannt/ unbehandelt.

Liebe Grüße von Brighterstar, einem Laien

Ponyhof
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Ponyhof » 24.03.2019, 22:38

BS, und Du meinst nicht, dass Profis wie Fierrabras das wissen und unterscheiden können? :mrgreen:

So wie ich das verstanden habe ging es eben NICHT um PTSD und Ähnliches, sondern um die Schnarchnasen, die eigentlich nix haben ausser Faulenzeritis, und nur auf eine Krankschreibung aussind. Oder die beleibten Damen, die vor Jahren aus der Türkei hier angelandet sind, also nicht Kriegsopfer etc.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

Eclipse
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Eclipse » 25.03.2019, 11:49

Sport tut immer gut.

Es ist für den Menschen artgerecht, körperlich aktiv zu sein. Nur weil Menschen sich einbilden, etwas "Besseres" zu sein, glauben sie sich selbst kein artgerechtes Leben gönnen zu müssen.

Gegen Sport/Bewegung (im weitesten Sinn) ist mir keine einzige psychische Kontraindikation bekannt, im Gegenteil, es handelt sich um eine Allzweckwaffe. Jeder fühlt sich in der Psyche besser, sobald er sich bewegt / aktiv ist. Wir sind Lauftiere und halten uns auf grausige Weise un-artgerecht. Ist doch klar, dass es allein deshalb zu Seelenschäden kommt.

Es gibt nur ein Hindernis, die heißt Faulenzeritis. Man darf ja weder zwingen noch sanktionieren.

Efendi II
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Efendi II » 25.03.2019, 12:43

brighterstar007 hat geschrieben:
24.03.2019, 22:10
Was, wenn sie Posttraumatische psychosomatische Beschwerden haben durch
Flucht-, Gewalt-, Mangel-Erfahrungen, narzisstischem Missbrauch * Sport ist
sicher fast immer gut , aber das eigentliche Problem bleibt unerkannt/ unbehandelt.
Die 100 000e kriegsgeschädigten, vergewaltigten, vertriebenen Kinder, Frauen und Männer zum Ende des II.Weltkrieges hatten das auch, aber es hat im zerstörten Restdeutschland keinen interessiert. Trotzdem haben sie unter schwersten Bedingungen unser Land wieder aufgebaut und NEIN, das waren nicht die Türken, auch wenn es immer wieder behauptet wird.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

brighterstar007

Re: nur so interessehalber

Beitrag von brighterstar007 » 25.03.2019, 14:12

Da hieß " es" für heimgekehrte Soldaten noch Kriegsneurose. Ob die Frauen medizinisch diesbezüglich " unsichtbar" waren, weiss ich nicht, vermute es aber stark.

Liebe Grüße Brighterstar

Efendi II
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Efendi II » 25.03.2019, 18:37

brighterstar007 hat geschrieben:
25.03.2019, 14:12
Da hieß " es" für heimgekehrte Soldaten noch Kriegsneurose. Ob die Frauen medizinisch diesbezüglich " unsichtbar" waren, weiss ich nicht, vermute es aber stark.
Im Bereich der der Sowjetzone/DDR waren die Soldaten alles Kriegsverbrecher und
Vergewaltigungen durch russische Soldaten "gab es überhaupt nicht". Zumindest
wurde es von offizieller Seite bestritten.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 26.03.2019, 13:42

neues Drama bei der transsexuellen Patientin: Schwiegermama in spe will, dass sie Kopftuch trägt, nur dann würde sie ggf einer Heirat zustimmen...(offensichtlich hat Bezzie seiner Familie klar gemacht, dass auch so eine "Frau" den Aufenthalt sichern könnte, nun ja, in der Not frisst der Teufel Fliegen)

Nilka
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Nilka » 26.03.2019, 14:04

Wahnsinn! Eine Trsnssexuelle mit Kopftuch. Das gab wohl noch nicht. Echte Tragikomik :cry: :lol: :cry: :lol:
LG ♥ Nilka

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Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 26.03.2019, 15:56

naja, vor allen Dingen, weil sie ja immer noch aussieht wie ein Mann mit langen Haaren...

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Anissa » 26.03.2019, 21:27

"Sport tut immer gut.
Es ist für den Menschen artgerecht, körperlich aktiv zu sein. Nur weil Menschen sich einbilden, etwas "Besseres" zu sein, glauben sie sich selbst kein artgerechtes Leben gönnen zu müssen.
Gegen Sport/Bewegung (im weitesten Sinn) ist mir keine einzige psychische Kontraindikation bekannt, ...
Es gibt nur ein Hindernis, die heißt Faulenzeritis."


Leider muss ich da widersprechen.
Bei Depressionen ist es schwer, Sport zu betreiben.
Ich hatte einmal eine Phase, da war es sehr schwer für mich, eine Strassenbahnstation zu fuss zu gehen.

Ausserdem hab ich leider auch den Zustand beschrieben: chronische Müdigkeitskrankheit kennengelernt. Da ist auch kein Sport möglich. Es ist keine Depression, ich bin heiter, kann arbeiten, mit Mass radfahren, und ich leide sehr unter der Sportunfähigkeit. Werde dann sofort krank, sehr leich auch bei Kälte, Sauna, sogar Badewanne. :evil:

Ich stelle es mir sehr schwer vor, der Arzt sein zu müssen, der zwischen Betroffenen und Tachinierern unterscheiden muss.

EmilyStrange
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von EmilyStrange » 27.03.2019, 09:08

Atin hat geschrieben:
24.03.2019, 12:29
Mein Sohn (20 J.) sagte auch zu mir das für ihn Integration bedeutet die Sprache (Deutsch) zu lernen.
Meine Spanischlehrerin (aus Chile) regte sich letztens darüber auf, dass die kroatischen Eltern bei den Fußballturnieren unsrer Kinder durchweg kroatisch reden, und wir (restlichen Nationen) stehen wie die Deppen daneben. Sie hat gesagt, das ist respektlos.

Was lernen wir daraus? Auch Chilenen sind Nahsies (nicht umsonst ist Südamerika der bevorzugte Alterswohnsitz von Altnazis und Altsozies. Margot wusste, warum :mrgreen: )
There is freedom of speech - but I cannot guarantee freedom after speech - Idi Amin

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 27.03.2019, 15:58

tja, es kommen immer neue Absurditäten ans Tageslicht: Bezzie hat über Facebook eine transsexuelle Frau gesucht, Bezzie ist 20, Patientin Mitte 30, seit 1,5 Jahren nur über Facebook Kontakt, einmal persönlich getroffen, Hochzeitspläne für Jahresende, aber es ist DIE große Liebe.
Macht denn da das Standesamt überhaupt mit?

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 27.03.2019, 16:00

"chronische Müdigkeitserkrankung": ist ja vermutlich aus dem rheumatischen-autoimmunologischen Formenkreis, hat nix mit Depression zu tun (bzw bei längere Krankheitsdauer können die Leute Depressionen entwickeln).

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 28.03.2019, 15:47

nun ja, ein anderes meiner "Schätzchen" hat nun endlich seine deutsche Verlobte ehelichen können. Und, drei Mal dürft Ihr alle raten: jetzt ist seine psychische Erkrankung verschwunden, er will keine Medikamente mehr nehmen und nicht mehr zu uns kommen.
Es gibt halt doch noch Wunderheilungen!!!
(die Verlobte kenne ich nicht, mal sehen, ob sie in 3 Jahren unsere Patientin wird...)
bzw. er arbeitet als Küchenhilfe/Tellerwäscher, verliert wegen seiner Unzuverlässigkeit aber immer wieder den Job. Wenn er in 3 Jahren die Ehefrau verlässt, wie lange muss er denn da einen Job gehabt haben, der ihn ernährt?
(obwohl: der Typ wird uns allen erhalten bleiben, ist schon seit 2012 hier und wird von den Flüchtlingsräten etc bestens beraten).

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