Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Erfahrungsaustausch von Angehörigen, wie Eltern, Kinder und Ehemänner von Betroffenen. Auch Freunde & Bekannte kommen hier zu Wort.

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Siba
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Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Siba » 12.05.2019, 22:17

Hallo.

Ich bin auf der Suche nach anderen Elternteile, deren Kinder in einer abhängigen Beziehung / Ehe sind.

Meine Tochter ist kurze Zeit nach ihrer Volljährigkeit an einen älteren Mann geraten, der sie soweit gebracht hat, dass sie nach wenigen Wochen ausgezogen ist und ihn geheiratet hat. Wir haben dann noch herausgefunden, dass er in seiner vorherigen Beziehung gewaltig wurde und bei ihm eine Persönlichkeitsstörung vorliegt. Er hat innerhalb kürzester Zeit geschafft, sie von uns (Eltern und Schwester) wegzubekommen.

Meine Tochter hat ein sehr liebes und gutmütiges Wesen. Sie ist total verliebt in ihn und glaubt nicht, dass er ihr was antun wird.

Wir haben durch Zufall noch SMS Kontakte mitbekommen, in denen er ihr droht sie zu verlassen, wenn sie ihn nicht bald heiraten sollte, er jetzt für sie sorgen wird und sich etwas antut, wenn sie ihn verlassen sollte. Er hat sie noch auf andere Art und Weise erpresst und manipuliert. Er ist der erste Mann für meine Tochter und er hatte schon einige Beziehungen gehabt.

Er ist psychisch krank. Er hat gesagt, dass Gott ihm gesagt hat, dass er meine Tochter heiraten und noch weitere Sachen machen soll. Er hat mir ins Gesicht gesagt, dass er nicht in meine Tochter verliebt ist, aber halt das macht, was Gott von ihm verlangt !!!

Für uns ist es wie ein Albtraum. Er ist mit ihr weit weggezogen und er bestimmt, wann und wie lange sie Kontakt zu uns haben darf.

Über einen Austausch hier mit Gleichgesinnten würde ich mich sehr freuen.

In meinem Freundeskreis ist das Mitgefühl und Verständnis für unsere Situation begrenzt. Viele finden, dass was uns geschehen ist, so schlimm, dass es sie zu sehr belastet und sie nicht mehr fragen. Andere sagen mir ins Gesicht, dass sie froh sind keine Kinder zu haben. Andere wiederum sagen mir, was sie gemacht hätten, was überhaupt nicht hilfreich ist, da ich mich sowie ständig frage, was ich falsch gemacht habe. Und einige erwarten, dass ich mit der Situation nun doch endlich klar kommen muß oder sie bald zurückkommen wird. Aber wissen tut es keiner, wie es weiter geht.

Diese Verzweiflung und Hilflosigkeit und die ständige Fragen nach dem `wie es ihr gerade geht` und `was ich anderes hätte machen können` bereiten mir oft schlaflose Nächte.

Soweit erstmal von mir

Siba

Thelmalouis
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Thelmalouis » 12.05.2019, 22:34

Hallo Siba,

herzlich willkommen bei 1001 Geschichte.
Das Team wünscht dir einen guten und informativen Austausch.
Gruß Thelmalouis


_____________________________________________________________________________
Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Cimmone
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Cimmone » 12.05.2019, 22:54

Hallo Siba,

Du bist in einer scheußlichen Lage..als Mutter mit ansehen zu müssen, wie Dein Kind in eine solche Abhängigkeit geraten konnte und niemand weiß, wie es ausgeht.
Was ist denn das für ein Typ, was für ein Landsmann?

Erreichst Du Deine Tochter in Euren Gesprächen?

Wenn sie so sehr verliebt ist, wird sie sein seltsames Gebaren gar nicht wahrnehmen.

Einen Rat habe ich nicht für Dich. Aber Mitgefühl.
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nabila
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von nabila » 13.05.2019, 00:09

hallihallo,

Siba magst Du noch ein paar Infos dazu tun ? Mit fehlt der Durchblick.

Wie alt ist ER ? Wie ist sie an IHN geraten ? Wie definiert Deine Tochter Liebe ? War/ist ER in psych. Behandlung ?

Wie bekommt man durch Zufall SMS'n mit ? Wovon leben die Beiden ?

Ich danke Dir und drück Dich mal so virtuell, wenn Du magst.


liebe Grüße ♥
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Anaba
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Anaba » 13.05.2019, 08:59

Guten Morgen Diba,

herzlich willkommen im Forum von 1001 Geschichte.
Das Team wünscht dir einen guten Austausch.


Um dir irgendetwas zu raten, müssten wir schon etwas mehr wissen.
Du hast dich an eine Seite gegen Bezness gewandt.
Hier geht es in erster Linie, um Erschleichung von Aufenthalt, Geld und Liebesbetrug.
Hat die Beziehung deiner Tochter damit etwas zu tun?
Vielleicht kannst du etwas mehr darüber schreiben.
Das wäre auch wichtig, wenn du dich mit anderen Eltern austauschen möchtest.
Mit den wenigen Informationen kann man leider nicht viel anfangen.
Liebe Grüße
Anaba

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Siba
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Siba » 13.05.2019, 19:48

Hallo.

Er ist Deutscher und 25 Jahre alt. Die psychische Störung habe ich von seiner EXfreundin erfahren, da diese bei ihm zu Hause entsprechende ärztliche Bescheinungen und Medikamente gefunden hat. Seine Exfreundin und ihr Vater (Pastor einer Gemeinde) erzählten mir von seinen "Psychspielchen".

Er entspricht insoweit einem Bezness, da er ihr die Liebe nur vorspielt. Sie leben von meinem Geld, da ich meiner Tochter Unterhalt zahle (sie hat gerade mit einem Studium begonnen). Ich muß nun ihren Unterhalt auf sein Konto überweisen, da sie seit der Heirat angeblich nur noch ein Konto haben !

Sie haben sich in der Kirchengemeinde meiner Tochter kennen gelernt. Ich habe SMS mitgelesen, wo meine Tochter im Auto neben mir saß in denen ich lesen konnte, wie er sie erpresst und emotional unter Druck setzt.

Gibt es hier im Forum ähnlich betroffene Eltern ?

Gruß
Siba

Justicia

Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Justicia » 13.05.2019, 20:17

Liebe Siba,

schon beim Lesen fühlt es sich schrecklich an. Daher kann ich mir nur schwer vorstellen, wie es dir als Mutter wirklich ergeht.

Hast du denn Kontakt zu der Gemeinde, in der deine Tochter aktiv ist/war? Vielleicht wäre das ein Weg ihr zu zeigen, dass sie nicht alleine ist.
Je länger sie in einer krankhaften Ehe fest sitzt, desto schwieriger wird es für sie, sich davon zu befreien. Ich hoffe, dass es derzeit keinen Kinderwunsch gibt.

So traurig : ( gerade erst das Studium begonnen und dann so einen Zwang erleben zu müssen.

Was ich nicht verstehe ist der Unterhalt.
Ist als Ehemann nicht der Ehemann als erstes verfplichtet? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ihrem Mann Unterhalt leisten musst. Weder in Summe, noch auf seinem Konto. Hat deine Tochter überhaupt eine Vollmacht über das Konto?
Der Höchst Bafög Satz liegt bei etwa 730 Euro, wenn man nicht mehr bei den Eltern wohnt. Abzuziehen davon sind Kindergeld und diverse Versicherungen.
Wenn klar ist, dass ihr Ehemann das Geld für sich alleine "einverleibt", würde ich keinen Cent mehr zahlen als es sein muss. Stattdessen würde ich das Geld ansparen, damit sie ein Startkapital hat, wenn die Ehe getrennt ist. Aber auf gar keinen Fall auf ihren Namen.

Wenn du die Kraft dafür hast, würde ich mich informieren, wie das genau ist. Aber wahrscheinlich wäre das dann wieder Öl ins Feuer. Daher ist es schwer das abzuwiegen.

naschkatze
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von naschkatze » 13.05.2019, 22:59

Ja natürlich ist als Erstes der Ehemann seiner Frau gegenüber unterhaltspflichtig. Das ist der Sinn einer Ehe - füreinander einzustehen. Was macht er? Arbeitet er? Seid ihr noch einem anderen Kind unterhaltsverpflichtet, was minderjährig und/oder in Schule/Ausbildung ist und bei Euch wohnt? Unter Umständen ist dieses Kind in Unterhaltsfragen priviligiert. Momentan kannst Du nichts anderes tun als den Kontakt zu der Tochter zu halten und zu hoffen, dass sie bald erkennt, was sie für einen Mann geheiratet hat. Ansonsten ist sie volljährig und muss ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Du kannst nur darauf achten, dass ihr euch nicht noch finanziell ausnehmen lasst. Wenn ihr nicht zum Unterhalt verpflichtet seid würde ich auch nicht zahlen.

Anaba
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Anaba » 14.05.2019, 08:48

Wenn klar ist, dass ihr Ehemann das Geld für sich alleine "einverleibt", würde ich keinen Cent mehr zahlen als es sein muss. Stattdessen würde ich das Geld ansparen, damit sie ein Startkapital hat, wenn die Ehe getrennt ist. Aber auf gar keinen Fall auf ihren Namen.
Hier ist sicher gemeint „......auf gar keinen Fall auf seinen Namen“

Beim Unterhalt solltest du anfangen.
Erkundige dich genau, ob du überhaupt noch zu Unterhalt verpflichtet bist.
Naschkatze hat das bereits beschrieben.
Je nachdem, ob er arbeitet, bist du vielleicht ganz raus und stehst nicht mehr in der Pflicht für sie aufzukommen.
Wenn du dir das leisten kannst und möchtest kannst du ein Sperrkonto eröffnen und ihr während des Studiums monatl. einen Betrag zahlen.
Auf keinen Fall solltest du Unterhalt auf ein gemeinsames Konto zahlen.
Wenn du zahlungspflichtig sein solltest, muss sie sich eben wieder ein Konto eröffnen.
Notfalls zahlst für die paar Euro Kontoführungsgebühr, sollte das ein Argument dagegen sein.
Du musst ihm zeigen, dass er sich nicht alles erlauben kann.
Es ist wenig, was du tun kannst. Deine Tochter ist erwachsen und kann tun, was sie möchte.
Sie sollte aber unbedingt erfahren, dass du mit ihrer Wahl nicht einverstanden seid, aber deine Tür für sie immer offen ist.
Ich befürchte, mehr könnt ihr nicht machen.
Mit diesem Problem steht ihr nicht allein. Es gibt viele Familien, in denen die Partner der Kinder den Kontakt nicht möchten.
Leider entscheiden sich die Kinder oft gegen die Familie, für den Partner.
Der Mann deiner Tochter wird auch weiterhin den Kontakt unterbinden, so hat er freie Hand bei ihr.
Sie steht allein, ohne Familie hinter sich, das macht es ihm leicht und er wird ihr Lebensmittelpunkt.
Familie und Freunde könnten ja erkennen, was er für ein Mensch ist und versuchen seiner Frau die Augen über ihn zu öffnen.

So etwas war hier immer wieder über die Beznesser zu lesen.
Das ist genau die Masche, die sie auch anwenden.
Die Frauen werden von ihrer Familie und ihrem Umfeld isoliert und sie haben freie Hand.
Das haben hier öfter Eltern und Freunde geschrieben.
Vielleicht meldet sich jemand, der auch so etwas erlebt hat.

Leider sind euch die Hände gebunden und ihr könnt wenig tun.
Gebt ihr kein Geld, evtl. vom Erde etwas auszahlen oder ähnliches.
Vielleicht habt ihr gemeinsame Bekannte, die euch immer mal informieren, wie es ihr wirklich geht.
Fakt ist aber, sie hat sich diesen Mann und ihr Leben ausgesucht und muss nun sehen, wie sie es schafft.
Ihr könnt nur warten, bis sie sich besinnt und ihr dann helfen.
Das aber, muss sie wollen.
Liebe Grüße
Anaba

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Hans Kupka, hingerichtet 1942

Justicia

Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Justicia » 14.05.2019, 11:29

Liebe Anaba,

ich meinte tatsächlich "nicht auf den Namen der Tochter", aber natürlich erst recht nicht auf den Namen des Schwiegersohnes.

Dabei habe ich zwei Gründe. Erstens weiß ich nicht, ob nicht die Tochter bei einem Konto auf ihrem Namen zustimmen muss und auch darüber verfügen kann, wie sie möchte (also auch noch als Ehefrau). Zweitens weiß ich nicht, wie mit diesem Geld bei Trennung umgegangen wird, wenn es auf den Namen der Tochter läuft. Wird das regulär nicht als Zugewinn gerechnet und muss demnach geteilt werden?

Daher finde ich es folgender Weise sinnvoller:
1. Genau herausfinden, ob noch eine Unterhaltungsverpflichtung besteht.
2. Falls nicht, keine weitere Zahlung leisten.
3. Sollte Siba den Betrag ohnehin monatlich über haben, zur Seite legen.
4. Der Tochter mitteilen, dass sie bei Trennung auch finanzielle Unterstützung erhält (z. B. für Kaution, Einrichtung, Studium usw.)

Wenn ich allerdings die Perspektive der Tochter einnehme, finde ich diese Schritte alles andere als nett. Ich würde mich so fühlen als dass meine Mutter eine Trennung erkaufen möchte. Je nach Verhältnis zur Tochter würde ich deswegen Schritt 3 und 4 erstmal für mich behalten und stattdessen "nur" betonen, dass die Tür immer offen ist.

So ganz allgemein gesagt finde ich es immer schwierig zu sagen, "Jetzt bist du volljährig, jetzt ist dies oder das". Klar, das stimmt. Über Nacht tritt Volljährigkeit ein, es gibt einen gewissen Zeitpunkt, ab wann man in die Ehe eintritt. Aber das verändert doch einen Menschen nicht sofort. Ein Mensch, der 17 Jahre und 364 Tage ist, wird nicht mit 18 Jahren plötzlich ganz andere Erfahrungen haben.

Liebe Siba,

magst du uns sagen, wie das mit der Hochzeit abgelaufen ist? Bei mir hinterlässt es so den Eindruck als sei das eine Nacht-Nebel-Aktion gewesen. Das ändert zwar nichts am Ergebnis, gibt aber weitere Anhaltspunkte.
Normalerweise ist der Altersunterschied auch nicht so riesig, aber gerade in dieser Zeit schon. Da stecken in diesen sieben Jahren doch in der Regel der komplette Berufseinstieg bzw. manchmal sogar die ersten Berufsjahre. Hinzu kommt die erste eigene Wohnung, immer mehr Verantwortung. Das sind eine Vielzahl an Erfahrungen, die der Ehemann deiner Tochter voraus hat.

Es tut mir sehr leid für dein Tochter und dich. Ich hatte aber auch schon eine Mitstudierende, die mit 23 geschieden war. Das war sogar eine Härtefall-Scheidung wegen dem Verhalten des Mannes. Das wünsche ich echt niemanden.

Cimmone
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Cimmone » 14.05.2019, 13:32

Hallo Siba,

meine Tochter steckte auch mal in einer Beziehung, in der sie finanziell ausgebeutet wurde.
Zu ihrer Ausbildungsvergütung überwies ich ihr jeden Monat einen bestimmten Betrag.

Ihr Freund suchte den Kontakt zu mir und erklärte, dass das Geld nicht ausreiche und er befand, dass sie ihre Ausbildung wegen Ausbeutung abbrechen solle. Und ob ich nicht mehr überweisen könne.

Das war so eine kleine emotionale Erpressung.
Ich sagte ihm, dass, wenn meine Tochter die Ausbildung abbräche, ich meine Überweisungen sofort einstellen würde.

Nach zwei oder drei Monaten hat er sich so unmöglich bei meiner Tochter gemacht, dass sie sich dann getrennt hat.

Das ist zwar mit Deiner Situation nicht ganz vergleichbar, aber wenn es ihm um Geld geht, ist das vielleicht der einzige Weg.

Liebe Grüße
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Siba
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Siba » 14.05.2019, 17:05

Hallo und danke für eure Rückmeldungen.

Wir (als Eltern) hatten uns sofort anwaltlich beraten lassen aufgrund dieser Unterhaltszahlung (übrigens hat er uns gedroht zum Gericht zu gehen, wenn wir ihr den Unterhalt nicht zahlen sollten und uns verboten weiterhin mit unserer Tochter über die Beziehung zu reden und uns gedroht, wenn wir weiterhin gegen die Heirat sein sollten).

Da er mittellos ist und nun versucht sein drittes Studium zu Ende zu kriegen, müssen wir für unsere Tochter aufkommen und Unterhalt zahlen auch wenn sie verheiratet ist.

Er hatte sich selber schon schlau gemacht im Internet und wusste ganz genau, wie viel unsere Tochter von uns bekommen wird und wie viel er dazu verdienen darf, damit unsere Unterhaltszahlung weiterhin läuft. Sollte sie ihr Studium / Ausbildung abbrechen, dürfen wir die Unterhaltszahlung einstellen.

So wie wir es sehen, hat er aber bislang noch nichts zu ende gekriegt und wird noch einige Jahre lang ein ewiger Student sein.

Meine Tochter hatte zu ihrem 18 Geburtstag von ihrer Patentante ein Sparbuch geschenkt bekommen, auf das sie seit ihrer Geburt Geld überweisen hatte. An das Geld wollte er vor kurzem nun ran und hat deshalb persönlich die Patentante aufgesucht, damit diese das Sparbuch freigibt !

Er ist immer darauf aus irgendwie an Macht, Geld und Anerkennung zu kommen.

Ja, ich gehe auf alle Wünsche ein (auch die Überweisung auf sein Konto), und ja, ich war auch bei ihrer standesamtlichen und kirchlichen Trauung, die er wie eine Aufführung in der er stets im Mittelpunkt war, aufgezogen hatte. Ich glaube ich brauche nicht zu erzählen, wie es für mich gewesen war meine Tochter beim Standesamt wie auch beim Altar zu sehen.

Aber ich habe auch die Sorge, dass der ganz wenige Kontakt auch unterbunden wird, wenn ich mich weiterhin gegen ihn stelle.

Soweit erstmal von mir

Gruß
Siba

nabila
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von nabila » 14.05.2019, 23:04

hallihallo,

liebe Siba zu beneiden bist Du echt nicht.

Du schriebst von Kirchengemeinde Deiner Tochter - nicht Deine ? Und eine andere als die von der Ex (Vater Pastor) ?

Was sagt denn der Pastor von IHM (Ehemann) zu der "Ansage" von Gott ? Oder wie interpretiert ER das so mit allen Konsequenzen?

Deine Tochter nimmt das alles so hin, weil .......... ?


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nabila
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von nabila » 15.05.2019, 05:22

hallihallo,

mir ist noch was eingefallen. Du könntest auf den Namen Deiner Tochter ein Guthabenkonto (Sparkasse) einrichten. Da kann sie

dann im Rahmen des Sparkassenverbundes auch dort am Wohnort Geld abheben. Seit 2016 besteht eine gesetzl. Verpflichtung,

solch Konto anzubieten. Dann trägst Du die Kontoführungsgebühren -- und sie bekommt Unterhalt. Er hat keinen Zugriff auf das

Konto. Davon kannst Du sie per > Einschreiben - persönlich - Rückschein < !!! informieren.


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Eclipse
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Eclipse » 15.05.2019, 07:11

@Siba

Du kannst es noch einfacher machen.

DU richtest auf DEINEN Namen ein Konto ein, für das Deine Tochter (und nur Deine Tochter) abhebeberechtigt ist.

Auf dieses Konto überweist Du monatlich per Dauerauftrag exakt die Summe, die Du Deiner Tochter zukommen lassen möchtest. Eine EC-Karte bekommt sie aber nicht (weil sonst Männe mit der Karte Geld abheben könnte). Ebenso muss ausgeschlossen werden, dass ein Dauerauftrag eingerichtet werden kann.

So hätte sie Geld für sich, aber es wäre zumindest formal vor dem Zugriff ihres Parasiten geschützt. Wenn sie so naiv ist, die Kohle monatlich abzuheben und auf "ihr" Konto wieder einzuzahlen - à la bonne heure, da kann man dann auch nix machen, außer den Geldhahn zuzudrehen, was ehrlich gesagt meine Präferenz wäre.

Den Klageweg würde ich sie einfach mal beschreiten lassen. Als "Vergleich" könntest Du immer noch o.g. Variante vorschlagen, die damit gerichtsfest bestätigt würde. Amtsrichter sind immer begeistert, wenn Vergleiche geschlossen werden. :wink:

Justicia

Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Justicia » 15.05.2019, 10:54

Ihr Lieben,

Siba hat doch gesagt, dass sie nichts dergleichen möchte um sich nicht noch weiter von der Tochter zu entfernen. Das kann ich auch verstehen.

Wie viele junge Studierende kennt ihr, die wegen Geld mit den Eltern gebrochen haben? Ich kenne so einige. Hier ist das Hauptproblem der Ehemann, der die Tochter anscheinend allzu gerne entfremdet. Das ist genug "Krieg". Da würde ich mit dem Unterhalt auch nicht klagen lassen. Zumal das wieder Geld kostet, bei Vergleichen meist für beide Seiten, und am Ende ist der Keil noch tiefer eingeschlagen.

Ich würde da eher wie von Nabila auch vorgeschlagen den Weg über die Gemeinde suchen, wenn das möglich ist.
Menschen, die nicht in kirchlichen Gemeinden aktiv sind, wissen vielleicht nicht, wie eng verbunden viele Mitglieder dort sind. Das ist bei weitem mehr als nur die sonntägliche Predigt. Ich kenne es so, dass es verschiedene Dienste und verschiedene Angebote gibt. Der Kontakt untereinander ist meist sehr intensiv. Sie haben viel Einfluss aufeinander.
Aber dazu müsste man wissen, wie die Gemeinde wirklich gestrickt ist und welchen Status der Ehemann hat. Wenn der dort genauso herum blendet, wie er seine Frau manipuliert, kommt man da auch nicht weit.

Bezüglich des Unterhalts würde ich aber trotz aller Vorsicht zwei Dinge einfordern:
1. Lass dir bestätigen, dass deine Tochter auch eine Vollmacht zum Konto hat
(wir haben u. a. auch ein "gemeinsames" Konto, bzw. es war mal ein Konto von meinem Mann, wo ich aber eine Karte und Vollmacht drüber habe)
2. Fordere Einblicke in ihre Semesterunterlagen
(das machen tausende Eltern, die ihren volljährigen, studierenden Kindern Unterhalt schulden)
--> beides regelmäßig, alle 6 Monate wiederholen

Das wäre so der Mittelweg zwischen "nur meine Bedingungen" und "nur Bedingungen der Tochter".

Ich finde es übrigens gut, dass du weiterzahlst nachdem rechtlich abgesichert ist, dass ihr Unterhalt zahlen müsst. Auch wenn deine Tochter eine unheilvolle Beziehung hat, braucht sie Essen, Kleidung, Bücher und andere Materialien für das Studium.
Wie ist sie krankenversichert? Das würde ich unbedingt noch klären lassen zur Sicherheit. Ggf. auch die Haftpflichtversicherung. Meiner Meinung nach die beiden wichtigsten Versicherungen. Wenn sie das über den Unterhalt selbst regelt, würde ich versuchen, dass ich als Mutter diese Kosten übernehme.
Ich weiß nicht, ob beim Ehemann als Langzeitstudent eine Familienversicherung geht bzw. sinnvoll ist. Bei Studierenden sind die Gebühren meist etwa 80 bis 100 Euro pro Monat, ab einem gewissen Alter ü30 oder ab einem gewissen Semester gibt es dann einen leicht verteuerten Tarif (140 Euro). Davon ist deine Tochter ja weit entfernt.
Eigene Familienversicherung für studierende Kinder geht, glaube ich, bis zum 25. Lebensjahr. Da fällt der Ehemann ja raus.
Das muss unbedingt geklärt sein. Die Kosten dafür sind natürlich vom Unterhalt abzuziehen.

Der Sinn dahinter ist, dass diese Kosten defintiv gezahlt werden, egal wie eng der Monat ist.

nabila
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von nabila » 15.05.2019, 12:05

hallihallo,

sorry julija, da geh ich nicht mit. E-mail kann ich Dir ja leider nicht senden.

Der Kontakt mit seiner jetzigen Gemeinde dürfte aufgrund der Entfernung schwierig sein. Ich dachte eher daran, bei seiner bisherigen

Gemeinde Argumente zu sammeln gegen IHN.

Ich bevorzuge immer noch das GuthabenKonto auf den Namen der Tochter. Wie der Name schon sagt ist eine Überziehung nicht möglich,

selbst wenn sie eine Karte hätte.

Und klagen ? Wer denn ? Er oder sie ? Mit welchem Grund ? Eine Klage vor Gericht wird nur zugelassen, wenn sie Aussicht auf Erfolg hat.

Da Unterhalt gezahlt wird > was ist dann strittig ? Zum Anderen müsste er oder sie Verfahrenskostenhilfe beantragen an deren

Bewilligung einige Hürden geknüpft sind.


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Justicia

Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Justicia » 15.05.2019, 12:40

Liebe Nabila,

ich habe dich gerne an meiner Seite, aber du musst nicht mitgehen :wink:
Die Mail-Funktion habe ich für alle ausgeschaltet; hat verschiedene Gründe.

Hier haben ja auch noch andere Beiträge geschrieben. Eclipse hat den Klageweg vorgeschlagen. Oder ich habe das missverstanden.
Den Klageweg würde ich sie einfach mal beschreiten lassen.
Mein erster Impuls war ja auch: Unterhalt.

Siba hat sich aber auch schon rechtlich beraten lassen. In ihrem Beitrag klingt sie sehr bedacht, dass sie eben des Geldes wegen nicht streiten müssen. Davor habe ich Respekt.

Deine Idee mit dem Guthaben-Konto finde ich sehr gut, wenn sich die Tochter darauf einlässt.

Ich bin mir nicht sicher, inwieweit der Unterhaltspflichtige überhaupt entscheiden darf, wie der Unterhalt ausgezahlt wird. Bei Minderjährigen haben die Eltern eine gewisse Wahl, aber bei vollährigen und verheirateten Kindern? Ich denke, dass der Rechtsanwalt auch dazu beraten hat. Ich gehe auch davon aus, dass die Berechnung stimmt.


Die ganze Diskussion ist eh hinfällig, wenn Siba bereits entschieden hat, da nicht weiter vorzugehen. Sie schreibt:
Ja, ich gehe auf alle Wünsche ein (auch die Überweisung auf sein Konto) [...]
Aber ich habe auch die Sorge, dass der ganz wenige Kontakt auch unterbunden wird, wenn ich mich weiterhin gegen ihn stelle.
Sie sollte sich auf jeden Fall bestätigen lassen, dass die Tochter Zugriff auf das Konto des Mannes hat. Denn das ist ja der Sinn des Unterhalts. Er gehört der Tochter, nicht dem Mann!
Genau so sieht es aus, wenn die Mutter den Unterhalt für die Tochter auf ein eigenes Konto der Mutter fließen lässt, der Tochter aber Verfügungsgewalt gibt.
Solche Vollmachten lassen sich übrigens per Sofort kündigen. Das hat also auch nichts zu sagen.

Es ist wirklich eine sehr heikle Situation.

Liebe Siba,

ich sehe es wie du. Versuche den Kontakt nicht ganz abbrechen zu lassen. Deine Tochter wird dich brauchen!

nabila
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von nabila » 15.05.2019, 21:35

hallihallo,

Die Eltern schulden dem volljährigen Kind über das 18. Lebensjahr hinaus nur Unterhalt (in diesem Fall Barunterhalt), wenn es sich in einer

Ausbildung oder Studium befindet, da die Eltern dem Kind den Unterhalt nach § 1610 Abs. 2 BGB bis zu einem berufsqualifizeirendem

Abschluss schulden. Daraus ergibt sich, dass der Verpflichtete die Art der Zahlung vorgibt, nachdem der Empfänger Anspruch geltend

gemacht hat.

Den Kontakt, soweit möglich, würde ich auch nicht abbrechen lassen.


liebe Grüße ♥
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Eclipse
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Re: Tochter ist in einer abhängigen Beziehung / Ehe

Beitrag von Eclipse » 16.05.2019, 05:51

Julija hat geschrieben:
15.05.2019, 12:40
Eclipse hat den Klageweg vorgeschlagen. Oder ich habe das missverstanden.
Den Klageweg würde ich sie einfach mal beschreiten lassen.
Eigentlich hast Du das nicht missverstanden. :wink:

Aber gewissermaßen nur als "Faustpfand". Die junge Dame ist verheiratet!!! Der Ehemann ist (offenbar) ein Parasit. Dafür wollte ICH nicht bezahlen.

Und GANZ ehrlich:

Eine Ehe ist AUCH eine gegenseitige Versorgungsgemeinschaft, wie vor der Eheschließung eine Familie. Durch Eheschließung wird eine neue Versorgungsgemeinschaft etabliert. Der oder die Verheiratete ist raus aus der Familienbilanz. Sorry, da bin ich konservativ. Wenn ein unvorhergesehener "Notfall" (finanziell gesehen) eintritt, würde man wahrscheinlich mit einem zinslosen Darlehen aushelfen.

Ich habe (unverheiratet) mein Studium, die Bude, noch dazu ein Pferdchen und ein Autochen nebst der dazugehörigen Versicherungen SELBST bezahlt. Durch *Trommelwirbel* Arbeit. Mein Vater hatte das auch so gehandhabt (ohne Pferd). Finanziell abhängig von der Kohle der Eltern? Nimmermehr. Wer bezahlt, darf Bedingungen stellen. Wer sein Leben frei und unabhängig gestalten will, muss zu allererst eigenes Geld verdienen. Ich würde mich schämen, von jemandem Geld anzunehmen und gleichzeitig zu wissen, dass mein Finanzier dies à contre-coeur tut, weil er mit meiner Lebensgestaltung nicht einverstanden ist. Meine Eltern hätten mir wahrscheinlich einen Vogel gezeigt - und dies ganz zu Recht.

Nie wieder im Leben ist man so leistungsfähig wie zwischen 20 und 30. Außerdem zahlt man als Studi nur Steuern, keine "Sozialabgaben" (Arbeitslosenversicherung etc.), und in der vorlesungsfreien Zeit gibt es keine zeitliche Begrenzung. Da bleibt vom Einkommen deutlich mehr als später im harten Arbeitsleben. :D Falls das "Kind" bei den Eltern kranken- und haftpflichtversichert bleibt (was Usus ist), gehen vom Einkommen nur die Steuern ab (wie die Versicherungsfrage bei Verheirateten ist, weiß ich leider nicht).



Liebe Siba,

das ist nur meine persönliche Lebenseinstellung. Bitte entschuldige den Exkurs. Er hilft Dir wahrscheinlich nicht weiter, aber vielleicht kann er als gedanklicher Anstoß für Dich dienen, das Verhalten Deiner Tochter und Deines Schwiegersohns zu charakterisieren. :wink: Es wird nicht geheiratet, solange man gegenüber Mutti die Hand aufhält. Punkt.

Die Augen öffnen sich am raschesten, wenn man zusehen muss, wie man allein klarkommen muss.

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