Mein Inder und Ich

Austausch über gemachte Bezness - Erfahrungen in diesem Kontinent

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Verliebt85
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Verliebt85 » 24.03.2020, 21:54

Cimmone hat geschrieben:
24.03.2020, 20:10
Hallo Verliebt,

Herzlich Willkommen auch von mir.

Dieser Mann scheint an Intrigen kein Interesse zu haben. Du hast ihm die einfache Lösung ( für einen Beznesser) auf dem Silbertablett präsentiert und er hat abgelehnt. Das spricht für einen aufrichtigen Charakter.

Mit ziemlicher Sicherheit haben seine Eltern andere Wünsche an die zukünftige Schwiegertochter.
Der Kulturunterschied ist immens und kann im Zusammenleben hart auf die Probe gestellt werden.
Hast Du ihm das geliehene Geld schon zurück gegeben?

Als Student hat er ja nun ein Studentenvisum, und wenn er das Studium schafft, kann er für sich einen großen Erfolg verbuchen. Das ist doch schön, einen ehrgeizigen Partner zu haben.
Wie sind denn seine Vorstellungen, mit der Fernbeziehung weitermachen oder sprecht ihr darüber, dass Du nach Skandinavien gehst?
Ich habe ihm das Geld in Raten zurück gezahlt und er hat sich dabei komplett auf mich verlassen. Wenn wir uns sehen, zahlt er immer (bzw. lässt mich mit seiner Karte zahlen) und hat mich auch noch nie nach irgendwas gefragt.
Wir haben ja bereits 1 Jahr zusammen gewohnt und das hat auch gut funktioniert, aber der Kulturunterschied ist natürlich eine Hürde. Ich muss auch sagen, dass ich bevor wir uns kennen gelernt haben auch nie gedacht habe, dass eine Beziehung bei der es einen Kulturunterschied gibt und man nicht dieselbe Muttersprache hat funktionieren kann. Er ist dazu noch jünger und hat eine bessere Bildung als ich. Dass ich mich trotzdem so angezogen gefühlt habe von ihm und wir praktisch beide dieses Gefühl der Vertrautheit hatten, habe ich immer als Zeichen gedeutet, dass wir zusammen gehören. Er hat mir auch nach ein paar Tagen gesagt, dass ich die Frau seines Lebens bin uns er mich mal heiraten will. Damals sind bei mir alles Alarmglocken angegangen und ich hätte nie gedacht, dass wir so viele Jahre später immer noch darüber diskutieren :)

Anaba
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Anaba » 24.03.2020, 21:56

@nabila,

was soll der Link zum Auswärtigen Amt denn in diesem Fall beweisen?

https://www.auswaertiges-amt.de/de/serv ... talog-node
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
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Cimmone
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Cimmone » 24.03.2020, 22:12

Liebe Verliebt,

Eine Frage stellt sich mir erstmal noch: wenn er wieder studiert, womit bestreitet er seinen Lebensunterhalt?
Du sagtest, er hätte mehr Geld als Du.
Als Student hat er ja nicht so viel Zeit zum Arbeiten.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Verliebt85
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Verliebt85 » 24.03.2020, 22:24

Cimmone hat geschrieben:
24.03.2020, 22:12
Liebe Verliebt,

Eine Frage stellt sich mir erstmal noch: wenn er wieder studiert, womit bestreitet er seinen Lebensunterhalt?
Du sagtest, er hätte mehr Geld als Du.
Als Student hat er ja nicht so viel Zeit zum Arbeiten.
Er hat mehr verdient als ich als er gearbeitet hat und sein Geld zurück gelegt weil er mit hohen Studiengebühren gerechnet hat. Er hat aber ein Stipendium bekommen und darf ein paar Stunden in der Woche für die Professoren arbeiten. Ansonsten darf er mit seinem Visum nicht arbeiten.

Anissa
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Anissa » 24.03.2020, 22:54

Liebe Verliebt!
Entweder er ist nicht aufrichtig oder er weiss nicht, was er will.
Ich habe eine Freundin, die mit einem Iraner zusammen war, er war hier Arzt, Aufenthalt usw alles ok, Geld auch.
Er hat sich nicht entscheiden können, ganz mit ihr zusammen zu sein.
Er hätte auch irgendeine Cousine heiraten sollen, dazu konnte er sich auch nicht entscheiden, so viel ich weiss ist er immer noch alleine. Meine Freundin hat inzwischen mit jemand anderem Kinder.
Was dein Partner vor hat wissen wir nicht, aber es gibt offenbar auch Männer, die vielleicht überfordert sind, den letzten Schritt des Eintauchens in die westliche Kultur auch noch zu gehen. Das kannst du dann auch nicht ändern.
Wenn er aber andere Pläne hat und sie dir nicht sagt, ist das fies.
Achte auf dich und gib ihm nur so viel wie er auch geben kann oder will. Das kann auch schon klärend wirken. Er will dir offenbar nicht die gemeinsame Zukunft geben.
Lg Anissa

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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Cimmone » 24.03.2020, 22:55

So wie es sich darstellt, scheint er ein vorausschauender, besonnener Mann zu sein.
Da hat er viel Geld zurücklegen müssen. Sind die Eltern in der Lage, ihn finanziell zu unterstützen?

Die Hinhaltetaktik stört mich.
Auch dass ein Kennenlernen, selbst via Skype, mit den Eltern nicht stattgefunden hat.
Entweder hat er nichts von Dir gesagt oder die Reaktion war entweder: "okay Junge, für die Zeit Deines Studiums drücken wir ein Auge zu" oder " das geht auf gar keinen Fall".

Will er in Skandinavien/ Europa bleiben oder nach dem Masterabschluss zurück in seine Heimat?
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Nilka
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Nilka » 24.03.2020, 23:16

Oder fragst du direkt, wie lange er noch die Heirat herausschieben möchte.
Wenn das zu Ende des Studiums dauern soll, bist du bereit zu warten?
Es ist auch nicht gesagt, dass er das Wort halten wird oder dass sich bis dahin einer von
euch oder beide ganz einfach entliebt.

Ich denke, er kann deine Gründe nicht nachvollziehen, zum Beispiel den Kinderwunsch.
Wahrscheinlich ist er meilenweit davon entfernt. Die Eltern nicht zu involvieren ist sehr verdächtig.
LG ♥ Nilka

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Efendi II
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Efendi II » 25.03.2020, 00:01

Verliebt85 hat geschrieben:
24.03.2020, 19:36
Es läuft gut in der Beziehung auch wenn es aufgrund der unterschiedlichen Kultur und Erziehung auch Reibereien gibt z.B. weigert er sich seinen Eltern von mir zu erzählen.

Er kann mir nie sagen warum er sich so vehement weigert und die Frage, ob seine Eltern ihn verheiraten wollten, verneint er entrüstet und beschuldigt mich als "Schubladendenker".
Welcher Religion bzw. welcher Kaste gehört er denn an?

Leider ist es in diesen Kulturkreis immer noch so, dass es den Eltern obliegt,
die Schwiegertochter für ihren Sohn auszusuchen. Selbst auch die modernsten
Eltern halten an diesen Verfahren fest. Da spielt die Religion und die Kaste eine entscheidende Rolle.

Vielleicht steht die von den Eltern ausgesuchte Braut schon am Start und wartet
nur noch auf seinen Studienabschluss ihres Zukünftigen Herrn und Meister,
damit die Hochzeit stattfinden kann?

Die Ablehnung der von den Eltern ausgesuchten Braut wäre eine Katastrophe
und würde unweigerlich zum Bruch mit seiner Familie führen. Denn die würden
in der indischen Gesellschaft ihr Gesicht verlieren und sich die Familie der
potentiellen Braut zum ewigen Feind machen.

Ich habe dieses Theater selbst erlebt. Zwar war meine nunmehrige Frau noch
niemanden versprochen, aber es hat immerhin einige Jahre gedauert, bis sich
die Familie meiner Frau damit abgefunden hatte, dass sie den Wünschen ihrer
Eltern nachgekommen ist. Erst nach dem Tode ihres Vaters hat man die Wahl
meiner Frau einen Ausländer zu heiraten, Zähne knirschend hingenommen.

Sie ist ja nur eine Frau, noch viel schlimmer wäre es gewesen, wenn ein Sohn
so gehandelt hätte.

Die Weigerung Deines Freundes, seine Eltern über die Beziehung zu Dir in
Kenntnis zu setzen, zeigt doch ganz deutlich, dass ihm klar ist, dass seine
Eltern diese Verbindung niemals akzeptieren würden. Es käme unweigerlich
zum Bruch mit seiner Familie.

Abgesehen von den familiären Querelen.
Bist Du Dir denn wirklich sicher, dass Du mit einem Mann aus einem völlig
anderen Kulturkreis Dein Leben verbringen willst? Er ist anders sozialisiert
und religiös gepolt, vertritt Frauen gegenüber eine ganz andere Einstellung,
als Du es als Mitteleuropäerin erwartest und gewohnt bist.

Mag er noch so modern und westlich gebildet in Erscheinung treten, im Grunde
seiner Seele bleibt er immer ein Inder und wird sich seiner Frau gegenüber auch
so verhalten.

Das solltest Dir immer vor Augen halten und bedenken.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Verliebt85
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Verliebt85 » 25.03.2020, 00:19

Cimmone hat geschrieben:
24.03.2020, 22:55
So wie es sich darstellt, scheint er ein vorausschauender, besonnener Mann zu sein.
Da hat er viel Geld zurücklegen müssen. Sind die Eltern in der Lage, ihn finanziell zu unterstützen?

Die Hinhaltetaktik stört mich.
Auch dass ein Kennenlernen, selbst via Skype, mit den Eltern nicht stattgefunden hat.
Entweder hat er nichts von Dir gesagt oder die Reaktion war entweder: "okay Junge, für die Zeit Deines Studiums drücken wir ein Auge zu" oder " das geht auf gar keinen Fall".

Will er in Skandinavien/ Europa bleiben oder nach dem Masterabschluss zurück in seine Heimat?
Ja, die Hinhaltetaktik stört mich auch. Seine Eltern hätten glaube ich für einen Studienkredit gebürgt. Nach dem Studium würde er gerne in Europa bleiben. Wir haben vor im Sommer (wenn er fertig ist) zusammen zu ziehen. Vorzugsweise in Deutschland.

Verliebt85
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Verliebt85 » 25.03.2020, 00:21

Nilka hat geschrieben:
24.03.2020, 23:16
Oder fragst du direkt, wie lange er noch die Heirat herausschieben möchte.
Wenn das zu Ende des Studiums dauern soll, bist du bereit zu warten?
Es ist auch nicht gesagt, dass er das Wort halten wird oder dass sich bis dahin einer von
euch oder beide ganz einfach entliebt.

Ich denke, er kann deine Gründe nicht nachvollziehen, zum Beispiel den Kinderwunsch.
Wahrscheinlich ist er meilenweit davon entfernt. Die Eltern nicht zu involvieren ist sehr verdächtig.
Er sagt nach seinem Studium sei er bereit, aber festlegen auf ein Datum o.ä. will er sich nicht. Das Ende seines Studiums wäre diesen Sommer (durch die ganze Situation wahrscheinlich etwas später) und bis dahin würde ich jetzt schon noch warten.

Efendi II
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Efendi II » 25.03.2020, 00:22

Efendi II hat geschrieben:
25.03.2020, 00:01
Ich habe dieses Theater selbst erlebt. Zwar war meine nunmehrige Frau noch
niemanden versprochen, aber es hat immerhin einige Jahre gedauert, bis sich
die Familie meiner Frau damit abgefunden hatte, dass sie den Wünschen ihrer Eltern nachgekommen ist. Erst nach dem Tode ihres Vaters hat man die Wahl meiner Frau einen Ausländer zu heiraten, Zähne knirschend hingenommen.
In dem rot markierten Satzteil muss es natürlich heißen:
..dass sie den Wünschen ihrer Eltern NICHT nachgekommen ist...
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Efendi II
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Efendi II » 25.03.2020, 00:26

Verliebt85 hat geschrieben:
25.03.2020, 00:19
Nach dem Studium würde er gerne in Europa bleiben. Wir haben vor im
Sommer (wenn er fertig ist) zusammen zu ziehen.
Vorzugsweise in Deutschland.
Das ist natürlich erheblich unkomplizierter zu regeln, wenn er deutsch verheiratet ist.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Verliebt85
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Verliebt85 » 25.03.2020, 00:30

Efendi II hat geschrieben:
25.03.2020, 00:01
Verliebt85 hat geschrieben:
24.03.2020, 19:36
Es läuft gut in der Beziehung auch wenn es aufgrund der unterschiedlichen Kultur und Erziehung auch Reibereien gibt z.B. weigert er sich seinen Eltern von mir zu erzählen.

Er kann mir nie sagen warum er sich so vehement weigert und die Frage, ob seine Eltern ihn verheiraten wollten, verneint er entrüstet und beschuldigt mich als "Schubladendenker".
Welcher Religion bzw. welcher Kaste gehört er denn an?

Leider ist es in diesen Kulturkreis immer noch so, dass es den Eltern obliegt,
die Schwiegertochter für ihren Sohn auszusuchen. Selbst auch die modernsten
Eltern halten an diesen Verfahren fest. Da spielt die Religion und die Kaste eine entscheidende Rolle.

Vielleicht steht die von den Eltern ausgesuchte Braut schon am Start und wartet
nur noch auf seinen Studienabschluss ihres Zukünftigen Herrn und Meister,
damit die Hochzeit stattfinden kann?

Die Ablehnung der von den Eltern ausgesuchten Braut wäre eine Katastrophe
und würde unweigerlich zum Bruch mit seiner Familie führen. Denn die würden
in der indischen Gesellschaft ihr Gesicht verlieren und sich die Familie der
potentiellen Braut zum ewigen Feind machen.

Ich habe dieses Theater selbst erlebt. Zwar war meine nunmehrige Frau noch
niemanden versprochen, aber es hat immerhin einige Jahre gedauert, bis sich
die Familie meiner Frau damit abgefunden hatte, dass sie den Wünschen ihrer
Eltern nachgekommen ist. Erst nach dem Tode ihres Vaters hat man die Wahl
meiner Frau einen Ausländer zu heiraten, Zähne knirschend hingenommen.

Sie ist ja nur eine Frau, noch viel schlimmer wäre es gewesen, wenn ein Sohn
so gehandelt hätte.

Die Weigerung Deines Freundes, seine Eltern über die Beziehung zu Dir in
Kenntnis zu setzen, zeigt doch ganz deutlich, dass ihm klar ist, dass seine
Eltern diese Verbindung niemals akzeptieren würden. Es käme unweigerlich
zum Bruch mit seiner Familie.

Abgesehen von den familiären Querelen.
Bist Du Dir denn wirklich sicher, dass Du mit einem Mann aus einem völlig
anderen Kulturkreis Dein Leben verbringen willst? Er ist anders sozialisiert
und religiös gepolt, vertritt Frauen gegenüber eine ganz andere Einstellung,
als Du es als Mitteleuropäerin erwartest und gewohnt bist.

Mag er noch so modern und westlich gebildet in Erscheinung treten, im Grunde
seiner Seele bleibt er immer ein Inder und wird sich seiner Frau gegenüber auch
so verhalten.

Das solltest Dir immer vor Augen halten und bedenken.
Ok, also augenscheinlich hat es bei dir und deiner Frau ja geklappt mit dem Kulturunterschied und trotz der "Gegenwehr" der Eltern. Das freut mich.
Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass er jemanden versprochen ist oder in Wahrheit ganz andere Pläne hat, aber konnte mich bis jetzt nicht durchringen in "präventiv zu verlassen" und den Kontakt abzubrechen.

Verliebt85
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Verliebt85 » 25.03.2020, 00:32

Efendi II hat geschrieben:
25.03.2020, 00:22
Efendi II hat geschrieben:
25.03.2020, 00:01
Ich habe dieses Theater selbst erlebt. Zwar war meine nunmehrige Frau noch
niemanden versprochen, aber es hat immerhin einige Jahre gedauert, bis sich
die Familie meiner Frau damit abgefunden hatte, dass sie den Wünschen ihrer Eltern nachgekommen ist. Erst nach dem Tode ihres Vaters hat man die Wahl meiner Frau einen Ausländer zu heiraten, Zähne knirschend hingenommen.
In dem rot markierten Satzteil muss es natürlich heißen:
..dass sie den Wünschen ihrer Eltern NICHT nachgekommen ist...
Das habe ich mir schon gedacht. Danke trotzdem und danke für die ausführliche Antwort.

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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von gadi » 25.03.2020, 07:06

Guten Morgen, Verliebt,

wenn ihr nach seinem Abschluss im Sommer heiraten wolltet, oder vielmehr er, dann könntet ihr schon längst offiziell verlobt sein, mit allem drum und dran.
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Anaba » 25.03.2020, 07:10

Efendi II hat geschrieben:
25.03.2020, 00:22
Efendi II hat geschrieben:
25.03.2020, 00:01
Ich habe dieses Theater selbst erlebt. Zwar war meine nunmehrige Frau noch
niemanden versprochen, aber es hat immerhin einige Jahre gedauert, bis sich
die Familie meiner Frau damit abgefunden hatte, dass sie den Wünschen ihrer Eltern nachgekommen ist. Erst nach dem Tode ihres Vaters hat man die Wahl meiner Frau einen Ausländer zu heiraten, Zähne knirschend hingenommen.
In dem rot markierten Satzteil muss es natürlich heißen:
..dass sie den Wünschen ihrer Eltern NICHT nachgekommen ist...
Ich habe so etwas wie Efendi auch erlebt.
Die Familie meines Mannes konnte sich nicht abfinden, dass er eine geschiedene Frau, mit Kind, geheiratet hat und dafür nicht in sein Land zurückgekehrt ist.
Für ihn war der Preis sehr hoch.
Es dauert noch zehn Jahre, bis sie sich abgefunden und ihm verziehen hatten.

Fakt ist eins.
In vielen Kulturkreisen sind die Familien stark und haben das Sagen. Die Kinder stellen sich nicht gegen sie.
Sie heiraten nicht gegen den Willen der Eltern.
Da hat sich nichts geändert.
Ich habe es gerade wieder in der Familie erlebt.
Eine junge Ärztin, gerade mit dem Studium fertig, heiratet natürlich auch nach den üblichen Regeln.
Niemals hätten sich die jungen Leute gegen den Wunsch die Familien gestellt.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von gadi » 25.03.2020, 07:20

Zehn Jahre...ein Wahnsinn. Eltern und nahe Verwandte hätten sterben können und dann wäre man in diesem traurigen Zustand auseinandergegangen, ohne Wiedersehen.
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Anaba » 25.03.2020, 07:33

gadi hat geschrieben:
25.03.2020, 07:20
Zehn Jahre...ein Wahnsinn. Eltern und nahe Verwandte hätten sterben können und dann wäre man in diesem traurigen Zustand auseinandergegangen, ohne Wiedersehen.
Stimmt.
Inzwischen bekamen wir zwei Kinder, die sie nie gesehen hatten.
Ich habe ihnen das nie vergessen.
Liebe Grüße
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von gadi » 25.03.2020, 07:36

Das kann ich nachvollziehen, sehr traurig ist das. Wie sehr doch in solchen Gesellschaften der "Schein" zählt und nicht das Glück der Beteiligten.Viel zu sehr.
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Re: Mein Inder und Ich

Beitrag von Efendi II » 25.03.2020, 09:06

Verliebt85 hat geschrieben:
25.03.2020, 00:30
Ok, also augenscheinlich hat es bei dir und deiner Frau ja geklappt mit dem Kulturunterschied und trotz der "Gegenwehr" der Eltern. Das freut mich.
Hierbei übersiehst Du geflissentlich, dass es sich in meinem/unseren Fall
NUR um eine Frau gehandelt hat, der man in dieser Kultur keine große
Bedeutung beimisst. Auf eine, eigentlich völlig unnütze, Tochter kann man
schon eher verzichten, als auf einen Sohn.

Weiterhin ist es für eine Frau aus diesen Kulturkreis auch eine Befreiung,
wenn sie mit einem halbwegs zivilisierten und normalen Mitteleuropäer
zusammenlebt und sich nicht mehr an die dortigen Regeln halten muss,
denen sich die Frau aus kulturell-religiösen Gründen unterwerfen muss.

Für die Männer aus anderen Kulturkreisen bedeutet es hingegen schon eine
wesentliche Einschränkung ihrer Eigenschaft als Mann, mit der sie oftmals
nur schwer (oder überhaupt nicht) zurechtkommen, wenn sie sich mit der Eigenständigkeit und dem selbstständigen Handeln der europäischer Frauen anfreunden müssen.
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