Hallo liebe Sanna,Sanna hat geschrieben: ↑24.05.2020, 20:41Ich frag mich ob ich garnicht gesehen hab das es nicht passt?!Toastie hat geschrieben: ↑13.05.2020, 21:58
Du hast ja ganz konkrete Vorstellungen von einer Beziehung und Ehe, und da hat ja von Anfang an so Vieles nicht gepasst. Du wolltest es trotzdem probieren/riskieren, das Unmögliche möglich machen, du hast gekämpft wie eine Löwin. Kämpfe nun genauso hart für dich selbst!
Alles Liebe, Toastie
ich finde es auch gut, dass du jetzt immer mehr satt hast, dass die Vergangenheit immer noch so eine riesige Last für dich ist! Und dass du etwas tun willst dagegen!
Ich denke schon, dass du gesehen hast, dass so Vieles anfangs schon nicht passte. Du hast ja mal geschrieben, dass du für dein eigenes Gefühl überstürzt geheiratet hast, es besser gewesen wäre, wenn du zumindest von dieser Option des Ausbildungsplatzes gewusst hättest, hättest du ihn ev. besser kennenlernen können, du wusstest das aber nicht, hattest deshalb einfach nur Angst ihn zu verlieren und warst verliebt. Du hast mal geschrieben, du hattest zu Beginn aber schon Bedenken wegen den kulturellen Unterschieden, seinem Alter usw..
Ich kann dir nur (wieder) den Tipp geben, dich Bezness zu stellen. Dir vorzustellen, dass diese "Liebe" (Ehe) nie echt (für ihn) war. Auch wenn´s weh tut . Vielleicht hast du das ohnehin längst getan. Ich habe mir damals einfach vorgestellt, dass mein Bezzie mich nie geliebt hat, bin alle Situationen und Zweifel damals durchgegangen unter dem Szenario, dass alles bloß so schön für mich inszeniert war. Mein angeknackstes Selbstwertgefühl damals wollte mich auf jeden Fall hindern dabei und an den "schönen Gefühlen" festhalten! Mir einreden, dass das was er sagte, wie (lieb) er mich ansah, diese (gespielte) Initiative für unsere Zukunft doch 1000% echt waren. Ich zog das Experiment trotzdem durch, es war eine ziemliche Selbstquälerei! Plötzlich machte dann alles Sinn, alle meiner Fragen hatten ihre klare Antwort, alle Zweifel waren logisch zu erklären. Es tat weh und ich fühlte mich grauenvoll, weil man als Erstes denkt, dass man dieser "kostbaren" Liebe wohl nicht wert war, ungenügend war, die "echte Liebe" von dem nicht verdient hatte. Dann aber spürte ich langsam, dass es nicht an mir lag, dass ich nur eine Gelegenheit für ihn darstellte. Jede Europäerin wäre für ihn nur eine Gelegenheit gewesen. Jung, alt, hübsch, weniger hübsch, dünn, dick, intelligent, kompliziert, einfach, zurückhaltend, dominant, völlig nebensächlich! Er hätte alle nicht (echt) geliebt. Das hat mir auch lange zu schaffen gemacht, also das Gefühl, dass es völlig gleichgültig war, wer ich war, wie ich war, meine Qualitäten, meine Gefühle und Gedanken als Mensch. Aber auch dieser Gedankenprozess veränderte sich. Irgendwann tat es mir nur noch leid um die vielen verschwendeten kostbaren Gefühle und meine wertvolle Zeit. Weil man natürlich niemals von jemandem geliebt werden kann, der ein ganz anderes Ziel als Liebe hat, wenn er mit einem diese "Beziehung" eingeht. Und v.a. aufgrund seiner Sozialisation sowieso eine andere Vorstellung von "Liebe" hat.
Am Ende bleiben nur noch Lügen, nichts als Lügen, jedes einzelne Gespräch, jedes erzeugte Gefühl, ist am Ende nur noch eine Inszenierung gewesen, eine energieraubende Illusion! Das muss man mal verkraften. Wenn die Erinnerung, die eigene Biografie eine Zeit enthält, die einem so viel bedeutet hat und dann irgendwann verpufft wie eine Seifenblase und nichts mehr ist außer eine Lüge, eine Illusion, eine (Gefühls-)Lücke dieser Zeit . Bei mir war es zumindest so, denn das was für mich nach langem Nachdenkprozess am Ende nie echt war, ist für mich schwer in die Zukunft mitzunehmen. Eine Illusion anzunehmen. Es war nicht echt, ist aber leider (echt) passiert. Ich finde das immer noch schwer einzuordnen in mein Leben, weil ich mich gerne im Guten auch vom Bösen verabschiede. War hier irgendwie nicht möglich. Eine Freundin sagte gestern zu mir im Gespräch, dass sie mir keine Angst machen möchte, aber denkt, dass ich diese Erfahrung niemals "gut machen" können werde und ich denke sie hat Recht. Man kann nur damit leben lernen. Das Gute ist am Ende nur, dass man das Positive an der Erfahrung erkennt, dass man stärker geworden ist und gewappnet für vieles Böse, was noch kommen könnte! Seine Zeit ohne Zweifel, Streitereien und schlechte Gefühle genießt!
Was dir passiert ist, hatte mit dir (als Mensch) m.M. nach wenig bis gar nichts zu tun, so verrückt das klingen mag!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft weiterhin!
Ich finde Cimmones Vorschlag seine Sachen (evenutell rituell) zu "entsorgen" übrigens auch toll!
Alles Liebe, Toastie