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von chavah » 15.04.2022, 15:37
Ich weiß nicht, wieso so viele Schreiber glauben, das Jugendamt sei eine Zauberfee, welche rechtsverbindlich alles regeln kann, alle Unbill einschließlich Beziehungsstress abstellen kann. Die Möglichkeiten des Jugendamtes sind sehr begrenzt. Es kann vielleicht vermitteln, wenn die Eltern es wollen. Aber auch nur, was den Kindsumgang angeht. Im Streitfall ist immer das Familiengericht zuständig. Und die schauen auf das Kindeswohl, nicht darauf, was die Mutter will oder nicht will. Deshalb ist es auch absolut überflüssig, ohne Not Frau Jugendamt ständig zu nerven. Die können nichts tun, und falls es wirklich mal zu einem Zwischenfall kommt, der ein Einschreiten nötig macht, dann interessiert nicht, wirklich nicht, ob bis dahin alles in Ordnung war. Dann geht es um das Abstellen des akuten Gefährdungszustandes. Und ob der richtig abgestellt wurde, das überprüft dann wieder das Gericht.
Ich staune immer wieder, wie Eltern trotz Gebrülls und Geschrei, Polizeieinsätzen immer auf die Idee kommen, die Kinder würden das gar nicht mitbekommen, es würde ihnen nichts ausmachen, ihnen nicht schaden, und, und, und ..... Doch, es macht ihnen was aus, sogar sehr viel. Insbesondere dann, wenn sich wie hier das wiederholt. Nein, es tut den Kindern nicht gut, wenn sie ständig in dieser Unsicherheit leben, dass wieder etwas passieren könnte. Die Wohnung muss bei Kindern ein Zufluchtsort sein, ein Ort absoluter Sicherheit und Geborgenheit.
Hier haben wir ja die Supersituation, dass der Kindsvater nicht bei der Mutter lebt, und auch noch ein guter Vater ist, der Interesse an seinen Kindern hat. Da kann man doch eine wunderbare Lösung finden. Die Wohnung der Mutter ist tabu, es werden Umgangszeiten vereinbart, Vater holt die Kinder ab, lässt sie an seinem Alltagsleben (soweit möglich) teilhaben. Nur, in der Wohnung hat der Mann eben gerade im Interesse der Kinder und auch der Mutter nichts zu suchen. Nur, für so etwas ist eine gewisse hartleibige Konsequenz erforderlich, die leider meinen Geschlechtsgenossinnen häufig fehlt. Wir sind ja auch noch anders erzogen. Musste ich auch erst lernen.
Fazit: keine Angst vorm Jugendamt, auch nicht vor Reaktionen des JA nach Zwischenfällen. Das JA stimmt eher nachdenklich, wenn man diesen Zirkus über Jahre mitmacht, ohne auf die Kinder Rücksicht zu nehmen. Aufgabe für die Mutter: Umorganisation des Umgangs. Ziel: Vater hat in der Wohnung nichts zu suchen, basta. Und bis das Ziel erreicht ist, wenn er noch in der Wohnung ist, jedwedes Gespräch vermeiden, denn es gibt nichts zu besprechen. Soll er doch gegen die Wand reden (wenn es ihm hilft), aber du bist nicht sein Mülleimer oder ein Objekt, an welchem man seinen Frust ablassen kann. Konsequente Haltung zeigen. Das wird dir auch psychisch gut tun.
Chavah