Zur Geschichte 417

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 417

Beitrag von Evelyne » 07.11.2025, 13:28

Nialla‘s Geschichte wäre eigentlich eine wunderschöne Liebesgeschichte, wenn sie nichts mit Bezness zu tun hätte. Aber leider ist auch hier das Thema Geld vorrangig.
Vielen Dank für Deine Story, liebe Nialla.
Evelyne
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Cimmone
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Re: Zur Geschichte 417

Beitrag von Cimmone » 07.11.2025, 14:33

Liebe Nialla,

Vielen Dank für Deine Geschichte.
Ich denke nicht, dass Du ihm Unrecht tust.
Die ganzen Jahre, wenn ihr Euch gesehen habt, denke ich, war das eine win-win-Situation. Du hast gegeben was Du hattest, umgekehrt er auch. Ob da schon Ambitionen zum Ausnutzen waren ist für mich nicht einschätzbar.
Nun, 2025, ist da kein Gleichgewicht mehr. Er braucht Geld für so vieles und Du hast gut daran getan "farewell forever" zu sagen.
Es wäre sehr vermutlich so weiter gegangen.

Dass Du nun durcheinander bist, kann ich nachvollziehen.
Gib Dir Zeit, lies hier im Forum.

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Nialla
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Re: Zur Geschichte 417

Beitrag von Nialla » 07.11.2025, 16:50

An dem Abend meines "Abschieds" und den kommenden 3 Tagen erreichten mich 78 Whatsapps/Anrufe/Videocalls. Ich blieb standhaft die drei Tage, meine Therapeutin sagte: Sperren! Alles löschen! Sie kann meine Pein nicht einschätzen, die Gute. Ich KONNTE es nicht. Himmel hilf. Dann las ich seine Texte.
Er betonte, er habe kein Geld von mir verlangt, sonden wolle es wie er gesagt hatte, von einem Freund leihen. Das wiederholte er immer wieder. Ich hätte das missverstanden. Er würde seine Erkrankung schon irgendwie selber in Griff bekommen. Er hätte nicht erwartet, dass ich ihn als "Guide" sehe. (So werden die Beachboys wohl heute genannt.) Sein Herz wisse, dass er nichts falsches getan habe. Er vermisse mich. Bitte! Ich soll erklären, was er falsch gemacht hat. Die Art wie ich ihn behandle, sei nicht richtig. Sein Herz brennt, er glaube nicht, was ich da sage. Ob seine Liebe ein joke für mich sei.
Schwestern! Nein ist es nicht. Auch mein Herz brennt, mein Gewissen pocht, ihm doch Unrecht getan zu haben. Wie kann ein Mensch so flehend schreiben?
Geh, wohin dein Herz dich trägt !!
Ich muss nochmal betonen, dass dieser Mann ein einfacher Mensch ist, sehr gläubiger Buddhist, zurückhaltend in der ganzen Art, hatte nie die Bildung, wie wir sie genossen haben. Ich kaufe ihm, jedes Wort ab. Unsere gegenseitige Nähe spielt sich auf einer andern Ebene statt.
Ich kann nicht anders - und schrieb zurück, dass ich Zeit brauche, meine Gedanken zu ordnen und er möge das viele Klingeln lassen. Er hat sich bis jetzt daran gehalten.
Kennt ihr dieses "Sprech", ist es das von Beznessern?

In Herzweh und Zweifeln,
Nialla

gadi
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Re: Zur Geschichte 417

Beitrag von gadi » 08.11.2025, 07:48

Liebe Nialla,

herzlich willkommen hier im Forum und vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte mit uns.

Du fragst, ob wir dieses "Sprech" kennen, das er an den Tag legt und ich muss dir leider sagen: Ja, das ist genau die Ausdrucksweise, die auch Beznesser verwenden. Exakt so drücken sich die Unguten aus, insb. auch, wenn sie befürchten, dass die Beznessbetroffene langsam versteht und sich aus der Beziehung zurückzuziehen droht.

Ein weiterer Schachzug, den Beznesser verwenden, ist das (wirklich meisterlich gespielte) Vorgaukeln einer geradezu unheimlichen "Seelenverwandtschaft". Dies schaffen sie u.a. dadurch, dass sie zum einen perfekt darin geschult sind "was Frauen wollen/brauchen" und zum anderen ihr Gegenüber meisterhaft analysieren und spiegeln.

Darf ich dich fragen, wie es in früheren Jahren, also vor ca. 20 Jahren, aussah, bist du damals auch schon immer oder meistens finanziell für ihn aufgekommen in Sri Lanka und/oder sogar aus der Ferne?
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Nialla
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Re: Zur Geschichte 417

Beitrag von Nialla » 08.11.2025, 10:40

Liebe Gadi,

danke für deine Hinweise.

In den ersten 4 Jahren bin ich immer für die Kosten des Zusammenseins, Essen gehen, Tuk-Tuk-, Bus-Fahrten und Unterkünften aufgekommen, ein paar wenige Klamotten kaufen. Spezifische Geldanfragen kamen nicht. Ausnahme: In den 17 Jahren seiner Familiengründung, in denen wir uns nicht sahen, fragte er nur ein oder zwei mal, wegen der Kinder, die Schulutensilien und so etwas brauchten und er halt keinen Job hatte. Ich erninnere mich, einmal 70,- € oder zwei mal überwiesen zu haben, das war's aber auch schon.

Ich kann nachvollziehen, dass das Leben mit zwei Kindern und einer Frau, die auch nicht arbeitet, außer Webe-Stücke, die sie nach seiner Schilderung auf dem Markt verkaufte, teurer wird. Das Ungleichgewicht zwischen der Armut dort, er gehört zweifelsfrei zu den Armen, und unseren Überfluss hier, hat mich schon immer gemartert.

Ich kenne Fotos von seinem Haus und seiner Frau als sie noch mit ihm zusammen wohnte. Er lud mich sogar ein, wenn ich endlich nach SL komme, bei ihm und seiner Familie Gast zu sein.

Wenn du schreibst, das Beznesser regelrecht geschult werden, ihre "Opfer" zu lesen und zu spiegeln, gehört zu dieser Raffinesse doch eine gehörige Portion Klugheit, Intellekt und Gerissenheit. Ich kann diese Eigenschaften ihm nicht zuschreiben. Leider. Er spricht auch grottenschlechtes Englisch und die Kommunikation funktioniert oft nur mit der Übersetzer-App. Das ist wirklich mühsam aber irgendwie geht's dann doch und wir, vor allem ich wohl, genießen trotzdem das gemeinsame Durchslandreisen. Er organisiert die Fahrten, handelt gute Preise aus. Im Inland, dort wo die Menschen kein Englisch sprechen, alles nur in Katzenpfötchenschrift zu lesen ist, käme ich ohne ihn gar nicht zurecht.

Bezness ist Lug und Betrug an den Frauenseelen, ja; er als gläubiger Buddhist kann das unmöglich mit seinem Gewissen und vor Gott vereinbaren.

Ich fragte ihn einmal, da er sich in Buddhas Lehren wohl auskennen müßte, was mit Lügnern geschieht. Antwort: Diese Menschen werden mit extremen Schmerzen sterben müssen (was ja Quatsch ist).

Aber mit dieser Aussicht für ihn, wenn er denn ein Unguter ist - das nimmt er auf sich zu diesem Preis?

Nialla

gadi
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Re: Zur Geschichte 417

Beitrag von gadi » 08.11.2025, 18:10

Liebe Nialla,

danke für deine Ergänzung. Nun verstehe ich eure Beziehung zueinander schon ein wenig besser und denke, dass er evtl. nicht der allzu perfide, allzu brutale, "über Leichen gehende", klassische Beznesser sein könnte (...aber naja, wie ist eigentlich der "klassische Beznesser"?). Bezness light? Und doch wissen wir nicht, was geschehen wäre, wäre das Visum genehmigt worden. Wie weit wäre er gegangen in Bezug auf finanzielle und auch emotionale Aufwendungen deinerseits? Auch in letzter Zeit hat er ja offenbar getestet, wie weit er gehen kann. Wir wissen auch nicht, ob du die einzige Betroffene bist oder ob er bei weiteren Frauen sein "Glück" versucht hat und bei denjenigen anders agiert bzw. ob und inwieweit er jeweils profitiert hat.

Du schreibst, dass er als "tiefgläubiger Buddhist" lebt und ihm sein Glaube somit u.a. verbieten würde, Frauen anzulügen bzw. auszunutzen. Das mag zwar sein, und auch, dass er dies respektiert. Ich will dem aber gegenüberstellen, dass wir viele Geschichten mitbekommen haben, in denen Beznesser genauso glaubwürdig an die Frau gebracht haben, dass ihre Religion oder ihre Lebenseinstellung Bezness und alles was dazu gehört ausschließen würde und dann aber doch gegenteilig gehandelt haben. (Nebenbei - aber bitte nicht als Frage an ihn: Was sagt der Buddhismus eigentlich dazu, wenn Männer Frauen immer wieder um Geld bitten bzw. solches annehmen und Frauen die Verantwortung tragen lassen für das Leben des Mannes im Ausland?)

Die Fähigkeit, ihre "Opfer" zu lesen und zu spiegeln, verlangt eine gewisse Raffinesse, da hast du vollkommen recht. Aber Klugheit, gar Intellekt? Bzw. kann nicht auch ein sogenannter "ungebildeter/einfacher" Mensch sehr intelligent sein? Ich würde also eher sagen: Gerissenheit (wie du treffend schreibst) und vor allem Übung ist erforderlich. Auch durch Übung und Gerissenheit kann man gut den "einfachen" und "im Grunde ehrlichen" Menschen spielen, es haben sich schon unzählige Frauen (und natürlich auch Männer) derart täuschen lassen. Bitte versuche, nicht immer von seinen Worten (und seiner Beschreibung von sich selbst, seinen Statements) auszugehen, sondern von seinen Taten in der Gesamtschau. Stelle dir vor, du, z.B. als Freundin von dir, betrachtest die gesamte Situation.

Ein weiterer Aspekt: Vielleicht hast du schon von AMIGA bzw. AIBGA hier im Forum oder anderswo gelesen? Es besteht eben leider immer die Gefahr, dass Betroffene von folgendem überzeugt sind: AMIGA: "aber meiner ist gaaanz anders (als die anderen Beznesser)" und AIBGA: "aber ich bin gaaanz anders (als die meisten anderen Frauen, die von Bezness betroffen sind/waren)". Das soll kein Vorwurf an dich sein, nur eine Warnung bzw. eine Möglichkeit, die bestehen könnte (und die es sich lohnen könnte, mal zu überdenken bzw. in Erwägung zu ziehen).

Das Wesen von Bezness liegt u.a. darin, dass es eigentlich unvorstellbar, unglaublich und schwer zu durchschauen ist.
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Nialla
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Re: Zur Geschichte 417

Beitrag von Nialla » 09.11.2025, 17:37

Liebe Gadi.

Der Buddhismus hat keine spezifische Lehre, die sich direkt mit dieser Situation befasst, aber die Grundprinzipien des Buddhismus geben Anhaltspunkte. Aus buddhistischer Sicht sind Gier und Anhaftung an materielle Dinge schädlich, weshalb das wiederholte Bitten um Geld und das Nehmen von Verantwortung, die auf Kosten des eigenen Wohlergehens geht, nicht förderlich für ein spirituelles Leben sind
. Wichtiger als materielle Dinge sind Mitgefühl und Verständnis, weshalb eine Partnerschaft auf gegenseitiger Unterstützung und nicht auf finanzieller Abhängigkeit basieren sollte.

Der Buddhismus rät von Gier und Anhaftung ab. Die wiederholte Bitte um Geld und die Übertragung der Verantwortung für das eigene Leben kann als Anzeichen von Gier oder mangelnder Selbstständigkeit interpretiert werden, die spirituell hinderlich sind.

Ein Unguter hat die Fähigkeit hat, seine Opfer zu "spiegeln", sagst du. Wie macht er das? Wo lernt er das? Bei der Bentota Maffia? Ist das eine Organisation, die irgendwie von den Beznessern profitiert?

Evelyne
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Re: Zur Geschichte 417

Beitrag von Evelyne » 09.11.2025, 23:47

Wir deutschen (zumindest die meisten) sind mit Werten erzogen worden. Wir wollen es glauben, wenn uns jemand, egal welcher Glaubenszugehörigkeit, erklärt, dass er ein guter, gläubiger Mensch ist. Doch leider mussten nicht nur wir Beznessopfer, die von Moslems betrogen wurden, schmerzhaft erfahren, dass wir uns geirrt haben.
Auch Andersgläubige, Christen, Juden, Hindus und Buddhisten wurden zu Betrügern und Verbrechern, leider. Egal welcher Religion jemand angehört; wenn er verleitet wird, Böses zu tun, dann fragt er nicht erst seinen Gott, wenn er einen Vorteil für sich herausholen kann.
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gadi
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Re: Zur Geschichte 417

Beitrag von gadi » 10.11.2025, 06:47

So ist es...man fragt nicht erst...oder man dreht sich eben so manche Verhaltensweise "passend" zurecht.

Wo man Beznessverhaltensweisen lernt? "Freunde", Kollegen, Familie, Internet, "Selbstdenken",...diese "Bentota Maffia" ist mir nicht bekannt. Aber ja, es gibt durchaus Organisationen bzw. "Unternehmen" die von Bezness profitieren/es organisieren.

So wie du den Buddhismus im Zusammenhang mit eurer "Beziehung" beschreibst, liebe Nialla, sieht man doch entsprechend große Widerspüche zu seinem behaupteten "tiefgläubig sein". Dies bestätigt wieder die Zeilen von Evelyne.
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