Gastfreundschaft/ Aufnahme eines ausl. Ehepaares

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brighterstar007

Gastfreundschaft/ Aufnahme eines ausl. Ehepaares

Beitrag von brighterstar007 » 05.03.2009, 19:14

Ihr Lieben,

ich möchte euch um Rat fragen, wie es im Fall des Falles in der folgenden Situation wäre :

Ein christliches, ausländisches Ehepaar (Nicht - EU ) kommt nach D., da einer der Ehepartner hier eine komplizierte OP durchführen lassen muss und schwer krank ist.
Das mitgebrachte Geld ist nach wenigen Tagen aufgebraucht.
Sie können weder notwendige Nachbehandlungen noch ein Hotelzimmer bezahlen und fragen jetzt bei Christen, ob sie dort kostenlose Unterkunft erhalten können.

Gäbe es bei einer eventuellen Aufnahme Risiken oder Probleme ?

Danke für eure Antworten.

Liebe Grüße

Brighterstar

P.S. Falls nämlich unvorhersehbare Schwierigkeiten auftauchen können, fände ich es schäbig von christlichen Leitern, gutgläubigen Menschen nichts dergleichen zu sagen, sondern ihnen nur die vielgepriesene Gastfreundschaft schmackhaft zu machen. Vielleicht sind sie sich auch selber keiner Gefahr bewusst.

Nickii
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Beitrag von Nickii » 05.03.2009, 20:12

Schwierig zu beantworten. Ist das ein hypothetischer Fall oder stehst Du vor der Entscheidung, dieses Ehepaar bei Dir aufzunehmen?

Ich würde mir folgendes überlegen:

- genug Platz in der Wohnung
- hat man selber genug Zeit für Kümmerei, denn nur mit einer Zimmerbereitstellung wird es nicht getan sein
- kann man selber, falls die Operation nicht gut ausginge, psychisch damit fertig werden
- sind die anderen Geldspender bzw. die Mitglieder der christl. Gemeinde bereit das Ehepaar ebenfalls moralisch zu unterstützen, oder ist man da auf sich selber gestellt

:?

kaiouran
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Beitrag von kaiouran » 05.03.2009, 20:18

also wenn die Einreise und Op Kosten gesichert sind, denke ich spricht doch nichts gegen eine Aufnahme.

Wenn jemand Platz genug hat, warum nicht.

brighterstar007

Beitrag von brighterstar007 » 05.03.2009, 23:44

Ihr Lieben,

ich selber werde und kann niemanden aufnehmen.

Die OP Kosten sind nicht vollständig abgedeckt, da ja eine Nachbehandlung dringend nötig ist - so habe ich es zumindest verstanden.

Nach deren Ermessen haben sie wohl eine Menge Geld mit nach D. gebracht, welches aber nach wenigen Tagen verbraucht war - wahrscheinlich hatten sie keine realistische Vorstellung von hiesigen
Krankenhauskosten, zumal sie es wohl privat bezahlen müssen, wenn keiner von beiden deutscher Staatsbürger ist und somit keiner gesetzlichen Krankenkasse angehört.

Der Grund meiner speziellen Nachfrage ist, dass ich bei manchen gut-
gemeinten Aktionen / Aufrufen ein etwas mulmiges Gefühl habe, weil nur euphorisch um Hilfe gebeten, aber keinerlei fundierte Infos über eventuelle rechtliche Konsequenzen etc. gegeben werden und gutgläubige Leute so vielleicht unvorhersehbare Schwierigkeiten bekommen, ohne dies vorher auch nur zu ahnen.

Was passiert, wenn sie Asyl beantragen , abgelehnt und früher oder später in ihre Heimat abgeschoben werden ?

Wären sie polizeilich bei den Menschen, die sie aufnehmen, gemeldet oder könnten sie sechs Wochen Gaststatus - ohne bindende finanzielle Verpflichtung seitens der Gastgeber - genießen ?

Mir persönlich geht es darum herauszufinden, ob hiesige Menschen verantwortlich über das Für-und-Wider einer solchen Hilfe informiert werden oder einfach - nach dem Motto "Das macht einen guten Eindruck"-
zu verfrühter / unangemessener Gastfreundschaft verführt werden.

Ein Gemeindemitglied ist aus der gleichen Region wie das Ehepaar, kann oder will nach meinem Kenntnisstand aber niemanden bei sich zuhause aufnehmen.

Liebe Grüße

Brighterstar

Stern
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Beitrag von Stern » 06.03.2009, 00:36

Liebe brighterstar

ich würde doch annehmen, sie erkundigen sich auch bei einer christlichen Gemeinde, kennst Du vielleicht einen Pfarrer, zu dem Du sie schicken kannst?

Aber weißte was ich komisch finde, 1. bekommt ein Ehepaar doch nicht so einfach ein Visum. Das setzt schon Rückkehrbereitschaft ins Heimatland voraus (z.B. wenn dort die Kinder leben). 2. Andererseits muss sie doch jemand nach Deutschland eingeladen haben. Wer war das? Der Einladende muss sich meistens verpflichten, für alle Kosten aufzukommen– einschließlich etwa notwendig werdender ärztlicher Behandlung – und letztlich sogar Abschiebekosten (außer die Besucher bringen so viel Geld mit, dass es für die Dauer des Aufenthaltes ausreicht, selbst davon muss in der Regel ein Teil auf einem Konto liegen bleiben wegen etwaiger Abschiebekosten) Oder sind sie mit Touristenvisum gekommen?

Außerdem brauchen sie eine Wohnung weil zwar eine OP schon überstanden ist, die Nachbehandlung aber noch erfolgen muss? Die Nachbehandlung können sie aber nicht mehr bezahlen, weil das Geld alle ist? Also brauchen sie eine Wohnung, um etwas durchführen zu lassen, was sie aber gar nicht bekommen.

Oder habe ich alles falsch verstanden?

Natürlich müssen sie so oder so erstmal irgendwo unterkommen, aber ob das am Ende wirklich weiterhilft. Irgendwo müssen die zwei doch Verwandte haben, was sagen die – was machen die?

Ich finde das moralisch ganz schön verzwickt und denke, dass Verpflichtungen rechtlicher Art nicht auf jemanden zukommen, der sie nur einfach erstmal bei sich wohnen läßt (solange sie nicht etwa für die Abschiebung gesucht werden und die aufnehmende Person wüsste das).

Ich hoffe, es gibt eine Lösung, liebe Grüße, Stern

brighterstar007

Beitrag von brighterstar007 » 06.03.2009, 01:05

Liebe Stern,

der Pastor war es, der diesen Aufruf gestartet hat und sich damit an die Gemeinde gewandt hat.

Es wurde gesagt, dass sie genügend Geld - anscheinend nach deren Ermessen - nach D. gebracht hätten, dieses aber bereits durch die kostspielige Krankenhausbehandlung / OP innerhalb weniger Tage aufgebraucht wurde.
Der gesunde Ehepartner lebt vorerst mit im Krankenzimmer bis eine Unterkunft über christliche Privatleute gefunden wird.

Wer sie eingeladen hat und andere Fragen kann ich leider nicht beantworten, weil ich davon keinerlei Kenntnis habe.

Bei dem angeblich so großen Zusammenhalt in der Fremde, finde ich es etwas merkwürdig, dass die Frau, die seit längerer Zeit in D. lebt und aus der gleichen Region wie das Ehepaar stammt, sie nicht bei sich aufnimmt.
Sie spricht immerhin deren Muttersprache.
Ich kenne ihr Heim nicht, vielleicht ist es einfach zu klein oder sie und ihr Ehemann haben kein zusätzliches (Gäste)zimmer.

Liebe Grüße

Brighterstar

P.S 1 Hoffentlich ist es - ausländerrechtlich gesehen - nicht so etwas wie Menschenschmuggel, Beihilfe zu illegalem Aufenthalt oder ähnliches.

P.S 2 Normalerweise - ausser in lebensbedrohlichen Notfällen - informiert man/ frau sich doch vorher über die Höhe der Kosten und erhält auch von der Klinik einen entsprechenden Kostenplan.

Mir wurde bei der wohlgemeinten Darstellung der Situation irgendwie mulmig. Mein Bauchgefühl sagte mir : " Ich weiß zwar nicht was, aber irgendwas ist hier mehr als merkwürdig, obwohl alles so selbstlos klingt."

Stern
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Beitrag von Stern » 06.03.2009, 01:51

Liebe Brighterstar,
Mir wurde bei der wohlgemeinten Darstellung der Situation irgendwie mulmig. Mein Bauchgefühl sagte mir : " Ich weiß zwar nicht was, aber irgendwas ist hier mehr als merkwürdig, obwohl alles so selbstlos klingt."
Ja, so ging es mir eben auch, aber letztlich hätte ich auch so mein Problem damit, mich einfach abzuwenden.
der Pastor war es, der diesen Aufruf gestartet hat und sich damit an die Gemeinde gewandt hat.
Aubacke, bei aller christlichen Nächstenliebe, kannst Du mit ihm reden? Vielleicht kann er sich mal die Pässe mit Visum und gegebenenfalls die Aufenthaltsgenehmigung kopieren (braucht er zur weiteren Suche nach Hilfe, gibt ja auch nix zu verbergen, wenn alles ok ist).

Aber jeder weitere Tag im Krankenhaus kostet ja auch Geld und muss bezahlt werden. Ihr könntet mal im Krankenhaus nachfragen (lassen), die haben doch häufig Sozialdienste, vielleicht wissen die weiter. Es müsste doch noch andere Möglichkeiten geben als sie privat bei jemandem unterzubringen.

Also ich würde niemanden bei mir wohnen lassen, wenn ich nicht ganz sicher wäre, dass alles mit rechten Dingen zugeht – der Pastor ist vielleicht auch ein bischen arg vertrauensseelig.
Bei dem angeblich so großen Zusammenhalt in der Fremde, finde ich es etwas merkwürdig, dass die Frau, die seit längerer Zeit in D. lebt und aus der gleichen Region wie das Ehepaar stammt, sie nicht bei sich aufnimmt.
Sie spricht immerhin deren Muttersprache.
Ich kenne ihr Heim nicht, vielleicht ist es einfach zu klein oder sie und ihr Ehemann haben kein zusätzliches (Gäste)zimmer.

Aber sie wird doch wiederum auch andere Menschen aus dem gleichen Herkunftsland kennen.

Einfach so ne Unterkunft bei privat besorgen und dann isses gut, das glaube ich nicht. So oder so, es wird ja viel umfassendere Hilfe gebraucht, da finde ich es schon mehr als selbstverständlich, die Infos zu bekommen, da wird der Pastor sicher noch mal nachfragen müssen, sich mit dem Sozialdienst des Krankenhauses und meiner Meinung nach auch noch mal mit dem Gemeindemitglied aus dem gleichen Herkunftsland kurzschließen müssen.
P.S 1 Hoffentlich ist es - ausländerrechtlich gesehen - nicht so etwas wie Menschenschmuggel, Beihilfe zu illegalem Aufenthalt oder ähnliches.

Das würde ich eher nicht annehmen, das käme ja erst in Frage, wenn sich herausstellen würde, dass sie illegal in DE sind – muss ja nicht der Fall sein. Das Krankenhaus wird ja die Pässe und sonstiges auch benötigt haben bevor sie aufgenommen und behandelt wurden. Selbst wenn was nicht stimmt, gibt’s noch Migrationsberatungsstellen.
P.S 2 Normalerweise - ausser in lebensbedrohlichen Notfällen - informiert man/ frau sich doch vorher über die Höhe der Kosten und erhält auch von der Klinik einen entsprechenden Kostenplan.
Na das kommt vielleicht darauf an, woher die beiden kommen, wie alt sie sind und von welchem Heimaturlauber sie sich was haben erzählen lassen.

Wenn die Verwandschaft nicht erreichbar ist und nix dazu sagt, das käme mir eigentlich am komischsten vor.

Ehrlich, ich weiß auch nicht weiter. Du kannst ja vielleicht Themen einstellen, so aufn Abend.

Na liebe Grüße und dann erstmal gute Nacht, Stern Bild

Canim
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Beitrag von Canim » 06.03.2009, 09:27

Wo kommt das Ehepaar denn her? Es gibt auch Länder, die keine Visapflicht für D haben, da kann man als Tourist 90 Tage ganz normal einreisen.
Wenn der Pfarrer in der Gemeinde um Hilfe gebeten hat, dann halte ich das nicht unbedingt für "verdächtig". Auch das Krankenhaus wird sich kümmern, eben der genannte Sozialdienst. Vielleicht kann der Pfarrer auch die Caritas oder andere christl. Organisationen noch einbinden.
Es gibt in vielen Städten auch Zentren, die Gästezimmer für kleines Geld vermieten, vielleicht kann man sie da unterbringen. Ist die OP in einer Universitätsklinik erfolgt? Dort gibt es z. B. für mitreisende Eltern auch Gästezimmer, da läßt sich vielleicht auch etwas machen.

Und wenn ich auf Empfehlung des Pfarrers Gäste aufnehme, dann würde ich mir das vom Pfarrer schriftlich bescheinigen lassen, ich würde mir Paßdaten aufschreiben und meine christl. Pflicht damit erfüllen. Ich glaube nicht, dass man dann Probleme bekäme, falls sie doch Asyl oder dergl. beantragen.

Das wäre mit dem Pfarrer alles vorher abzuklären, ggf. auch mit dem Ehepartner.

Gruß
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

mika
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Beitrag von mika » 06.03.2009, 10:04

Also das ist wirklich eine etwas prikäre Angelegenheit. Die Kosten einer OP und der Krankenhausnachbehandlung erfährt mann auf jedem Fall vorher. Eine OP muss vor dem Eingriff ja erst mal besprochen und ein Termin muss gesetzt werden.
Wie groß ist denn die Gemeinde bei euch? Der Pfarrer müsste in so einem Fall das Gemeindehaus anbieten, wenn wir schon von der Nächstenliebe sprechen. :D

Chemeli
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Beitrag von Chemeli » 06.03.2009, 11:42

Weiß man denn, um welche Art OP es sich handelt?
Eine, die sehr mit Risiken und Nachwirkungen verbunden ist?
Nicht, dass diejenigen, die gastfreundlicherweise das Ehepaar aufnehmen, noch unfreiwillig zum Krankenpflegepersonal werden..........


Irgendwie gefällt mir die Geschichte nicht...................auch nicht aus christlicher Nächstenliebe.
Das Glück ist ein Vogel, der einem ab und zu auf den Kopf scheißt.

Pamela
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Beitrag von Pamela » 06.03.2009, 12:38

Liebe brighterstar,

mich würde auch interessieren aus welchem Land das Ehepaar kommt.

In Schwarzafrika wird im Namen des Christentums leider so viel betrogen...

Familien lassen sich z.B. in ihren ärmlichsten Klamotten vor irgendeiner Grashütte ablichten um sich mit diesem mitleiderweckenden Foto bei christlichen Organisationen für Unterstützung zu bewerben. Nur ein Beispiel.

Das Ehepaar war doch sicherlich vorher informiert wieviel die ganze Sache kostet. Sie haben wahrscheinlich finanzielle Unterstützung der deutschen Gemeinde schon vorher miteinkalkuliert.

Trotzdem sind es Menschen und unsere "Nächsten" im christlichen Sinne...
Schwierige Sache...

LG
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Tabiba
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Beitrag von Tabiba » 06.03.2009, 16:07

Was mir ein wenig merkwürdig vorkommt: Wenn die Leute aus einem Land kommen, aus dem sie ohne Visumpflicht nach Deutschland ausreisen können, dann gibt es in solchen Ländern auch Krankenhäuser, die den gleichen Standard haben, wie Deutschland.
Auch in Ägypten können alle Operationen durchgeführt werden, die auch hier in Deutschland gemacht werden. Natürlich nur an sehr teuren Privatkliniken. Aber solche Operationen plus Anreise, Krankenhausaufenthalt und Nachsorge sind immer noch billiger als im Ausland.
Aus welchem Land kommen denn die Leute und welche Operation wurde denn genau durchgeführt? Sicher gibt es Operationen, die hier besser durchgeführt werden können, aber da muß es sich schon um schwere Erkrankungen handeln (Plastische Operationen, Organtransplantationen). Und die sind kaum privat zu bezahlen.
Mir kommt das alles etwas merkwürdig vor, einfach so für eine
OP nach Deutschland zu fahren und dann darauf zu hoffen, das man Hilfe bekommt, wenn das Geld nicht mehr reicht.
Sicher wird hier jeder, der sofort ärtzliche Hilfe braucht, auch zunächst unentgeldlich behandelt, aber es handelte sich ja wohl um eine geplante OP und da muß man schon vorher genaue Informationen bei den Kliniken einholen. Und die werden sicher auch darüber informieren, dass eine Nachbehandlung notwendig ist, und auch wie viel das ganze kostet.
Bei der heutigen finanziellen Lage der Krankenhäuser kann ich mir nicht vorstellen, dass die entsprechende Klinik das noch lange kostenlos mitmacht, wenn keine akute Lebensgefahr besteht.
Wie wäre denn eine Anfrage beim entsprechenden Konsulat /Botschaft oder bei der Familie im Heimatland.

LG Tabiba

brighterstar007

Beitrag von brighterstar007 » 06.03.2009, 16:46

[quote="mika"]Also das ist wirklich eine etwas prikäre Angelegenheit. Die Kosten einer OP und der Krankenhausnachbehandlung erfährt mann auf jedem Fall vorher. Eine OP muss vor dem Eingriff ja erst mal besprochen und ein Termin muss gesetzt werden.
Wie groß ist denn die Gemeinde bei euch? Der Pfarrer müsste in so einem Fall das Gemeindehaus anbieten, wenn wir schon von der Nächstenliebe sprechen. :D[/quote]

Ihr Lieben,

leider ist das Gemeindehaus momentan eine Baustelle.

Die Leute kommen aus Armenien/ Iran, soweit ich weiß.

Ich selbst versuche mit meinem Kind krankheitsbedingt seit etlichen Jahren zu überleben. Da hat es noch niemanden interessiert, ob ich vielleicht in ständiger Existenzangst lebe.

Ich selbst kann und will niemanden aufnehmen, ich bin froh, wenn ich nachts mehr als sechs Stunden schlafe.

Ich bin allerdings auch ziemlich irritiert, dass schon wieder enorme finanzielle Hilfen für ein Baby aus dem früheren Ostblock, das nach einer OP Spezialwindeln und mehr als 3.000,- Euro im Monat für Arztbesuche und Spezialnahrung - laut Pastor - benötigt per mail angefragt wurden.
Wenn ich daran denke, wie ich dort behandelt wurde, als ich mit traumatischen Schädigungen stationär behandelt werden musste, kriege ich das Kotzen.
Es wurden immer Ausreden für das Fehlverhalten der Gemeinde gefunden.

Vieles ist dort auch gut und ein Segen, aber diese Finanz-mails nerven mich wirklich aufgrund meiner jahrelangen Erfahrung von Einsamkeit/ Armut und- mit -oberflächlichen - "Glaubens"worten-abgespeist-werden.

Liebe Grüße

Brighterstar

P.S. 1 Da ich ziemlich desillusioniert bin, werde ich mich ganz bestimmt nicht auf irgendwelche Risiken einlassen. Da gibt es Leute, die finanziell und räumlich viel besser gestellt sind, als mein Kind und ich.
Wahrscheinlich wurmt es mich - ganz unchristlich - dass Leute einfach dreist oder vertrauensvoll wildfremde Leute um Unterstützung bitten .

Ich bin eher der Typ, der auch bei großen Problemen nie etwas sagt, schon gar nicht würde ich gewisse Geldsummen nennen und erwarten, dass sie mir von reicheren Leuten zufließen, was vielleicht ein Fehler oder ein Mangel an Urvertrauen ist.

Es sieht für mich so aus, als hätten sie dies alles vorher geplant bzw. verlassen sie sich auf die Hilfsbereitschaft von - ach so "reichen "deutschen Christen.

P.S 2 Sie sind wohl bereits 3-4 Wochen im Krankenhaus, die Nachbehandlung wurde auf Drängen der Gemeinde vorgezogen,
sodass sie dann noch ca. 6 Wochen oder länger eine Unterkunft benötigen.

Merkwürdig finde ich, dass sie sich Flüge etc. nach D. leisten können, dann aber innerhalb von zwei bis drei Wochen keine Finanzen für Hospital und Hotel haben.

Obwohl ich alleinerziehende Mutter bin und seit vielen Jahren krank, wurde von mir ca. einmal im Monat eine KOSTENLOSE Dienstleistung in meinem Spezialgebiet erwartet, ja fast gefordert - im Rahmen eines ehrenamtlichen Dienstes. In der Vergangenheit habe ich dies gemacht, jetzt aber damit aufgehört.

Chemeli
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Beitrag von Chemeli » 12.03.2009, 16:00

Sehr schön.
Die kranke allein erziehende Frau in der Gemeinde, die wird übergangen, anstatt dessen kümmert man sich um weit hergeholte Fremde und ihre Wehwehchen, also da kriege ich das K****.

Nee, nee und nochmals nee.
Das Glück ist ein Vogel, der einem ab und zu auf den Kopf scheißt.

brighterstar007

Beitrag von brighterstar007 » 12.03.2009, 16:38

Liebe Chemelli,

mich hat das auch sehr verwirrt/ verletzt - mein Kind übrigens auch, da es
leider oft genug kleine Frustrationsausbrüche von mir mitbekommt.

Da ich vorher in einer anderen Gemeinde ähnliche Erfahrungen gemacht habe, wobei ich nur - als mein ganzes Leben auseinanderbrach - um einen regelmäßigen wöchentlichen Gesprächstermin ersuchte ( nicht etwa um finanzielle Unterstützung, obwohl ich die auch gut gebrauchen konnte) und abgewiesen wurde, habe ich meine Aktivitäten in der jetzigen Gemeinde beschränkt, so bleibe ich z.B. nicht mehr zum gemeinsamen Mittagessen nach der Predigt einmal pro Monat etc.

LIebe Grüße

Brighterstar

P.S Wie es mit dem Ehepaar weitergeht, werde ich berichten, sobald ich etwas weiß. Ich finde es unverantwortlich, unwissende Leute (Gemeindemitglieder) zu verführen,
da es ja vielleicht ausländerrechtlich Probleme geben kann, wenn sie Menschen bei sich aufnehmen, die eventuell ab einem gewissen Zeitpunkt illegal hier sind.

hulla
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Beitrag von hulla » 12.03.2009, 19:38

brighterstar

naja, so ist "kirche" und "gemeinde" halt.

ich habe auch mal sowas miterlebt, egal, anderes thema.

und zu was brauchst du bei denen ein wöchentliches gespräch?

du hast jetzt 1001 gefunden, da kannst du jeden tag reden und es fruchtet mehr :wink:

mein bruder sagt immer, es gibt ein leben vor! dem tod und dafür mußt du jeden tag kämpfen, was nützt dir eines, das nach dem tod stattfindet und noch nicht mal bewiesen ist weil: ....

noch keiner ist zurückgekommen :P

und da hat er schon recht

guats nächtle, hulla

halt einfach die ohrwaschel steif

Chemeli
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Beitrag von Chemeli » 13.03.2009, 13:40

Brightstar, ist das eine Freikirche, wenn ich fragen darf?
Das Glück ist ein Vogel, der einem ab und zu auf den Kopf scheißt.

brighterstar007

Beitrag von brighterstar007 » 13.03.2009, 16:48

Ihr Lieben,

ja, sie läuft u.a. unter der Bezeichnung: freie evangelische Gemeinde.

Angeblich haben sich Leute zur Aufnahme des Ehepaares bereit gefunden,allerdings ist der Gesundheitheitszustand des Kranken inzwischen unklar, sodass sich angeblich die Situation - in welche Richtung auch immer , geändert hat.
Vielleicht wurden sie auch durch kundige Menschen auf die ausländerrechtliche Problematik ( möglicher illegaler Aufenthalt, Schleuserproblematik usw.) aufmerksam gemacht - auch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass das Krankenhaus zwei Personen über einen langen Zeitraum bei unklarer Finanzierung betreut.

Liebe Grüße

Brighterstar

Chemeli
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Beitrag von Chemeli » 13.03.2009, 16:57

Bei "unklarer Finanzierung" bzw. unklaren Versicherungsverhältnissen muss man in der Klinik Vorkasse leisten.
Das Glück ist ein Vogel, der einem ab und zu auf den Kopf scheißt.

brighterstar007

Beitrag von brighterstar007 » 13.03.2009, 17:27

Liebe Chemelli,

uns wurde gesagt, dass ihr mitgebrachtes Geld, auch wegen der teuren OP, nur wenige Tage gereicht hat und sie jetzt quasi irgendwie im Krankenhaus betreut werden, bzw. der Ehepartner musste z.B. das Hotel aus Kostengründen verlassen und vorerst im Krankenzimmer mit kampieren.

Liebe Grüße

Brighterstar

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