Ehrlich gesagt, liebe Helo, freut es mich, dass Du doch wieder den Weg ins Forum gefunden hast
Was mich angeht, bin ich gar nicht davon ausgegangen, dass es Deine 1. Ausbildung ist, die Du gerade absolvierst. Mein Beweggrund, an der Stelle anzusetzen, war, Dir ganz deutlich bewusst zu machen, dass Du sehr wohl etwas zu schaffen in der Lage bist. Und 6 Kinder auf die Welt zu bringen, ist heutzutage schon außergewöhnlich.
Nein, Du bist nicht „psycho“. Emotional befindest Du Dich zurzeit in einem Ausnahmezustand. Emotionale Abhängigkeit ist keine Frage des Verstandes und kann mit dem Verstand auch nicht gelöst werden. Emotionale Abhängigkeit entsteht durch tiefgreifende „Verknotungen“ auf eben der emotionalen Ebene und ist häufig mit Verlustängsten verbunden, die oft nicht erst im Erwachsenenalter entstanden sind. (Das möchte ich an dieser Stelle aber nicht vertiefen.)
Ursachen und Zusammenhänge auf der emotionalen Ebene zu erkennen und zu Lösungen zu kommen, das lernst Du gerade. Du löst gerade die Knoten, Stück für Stück. Meiner Meinung nach geht das auch nur in einem persönlichen und geschützten Rahmen, wie es in einer Therapie möglich ist, in der die Therapeutin bzw. der Therapeut persönliche Ansprechpartner ist.
Emotionale Abhängigkeit ist nichts, was Dir als Unvermögen vorgeworfen werden darf, denn sie ist weiter verbreitet, als viele glauben mögen. Wohl dem, der sie nicht kennengelernt hat; ich kenne sie auch.
Wir sind Menschen, die Gefühle, Bedürfnisse und Hoffnungen haben, oder besondere Sehnsüchte, und diese sind oder waren doch sehr aufrichtig. Demzufolge sollte auch unser Gang aufrecht sein, mit erhobenem Kopf. Immer.
Eine Anmerkung habe ich noch. Die Suche nach einem geeigneten Therapeuten kann langwierig sein. Deshalb hatte ich mich mit meinen eigenen (seinerzeit akuten und dringlichen) Anliegen an psychosoziale Beratungsstellen in meinem Heimatort gewandt.
Ich erwähne diese Beratungsstellen, weil ich sie jeweils ein Mal in zwei verschiedenen Städten in Anspruch genommen und bei beiden die gleichen positiven Erfahrungen gemacht habe.
Dort sind natürlich auch professionell ausgebildete (überwiegend weibliche) Kräfte beschäftigt, die ich als wohltuend einfühlsam und anteilnehmend empfand. Außerdem sind die Probleme bikultureller Beziehungen dort nicht unbekannt, es liegen also Erfahrungswerte vor.
Leider werden die Kosten nicht von den Krankenkassen übernommen, sondern müssen aus eigener Tasche bezahlt werden (die Preise liegen bei ca. 45 – 60 Euro/Std.). Dafür sind die Beratungstermine relativ kurzfristig zu bekommen (bei mir waren es in beiden Fällen nur ein paar Tage), und die Häufigkeit der Termine und wie weit diese auseinanderliegen, bestimmt jeder selbst.
Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen und wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg!
Herzliche Grüße
StrivingForLight
"Und wenn du das Gefühl hast, dass gerade alles auseinander zu fallen scheint, bleib ganz ruhig ...
es sortiert sich gerade neu!"
Autor unbekannt